Dieter Bohlen und die KSK

"... entscheidend waren Verträge, die Bohlen und die anderen Jurymitglieder mit RTL abgeschlossen haben. In ihnen werden "eigenschöpferische, höchstpersönliche Leistungen" von den Juroren erwartet. Ungeachtet des Niveaus sei in Ansätzen eine freie schöpferische Gestaltung zu erkennen, urteilte das Gericht. "
(aus dem Link von oben)

Die KSK wird sicher für Raab als Moderator, der dort sogar eigene
Songs singt etc. auch etwas von Pro7 bekommen.
 
bohlen muss ja gar nicht bezahlen, sondern rtl.
Ich bin der meinung, dass wenn musikschulen für jeden lehrer, unabhängig davon, ob der über die ksk versichert ist oder nicht, die abgabe zahlen muss, dann kann rtl auch für das honorar von h. bohlen die ksk abgabe zahlen.
Aber wir sind ja in einem rechtsmittelstaat und letztendlich wird das sozialgericht entscheiden.
 
Was ist denn daran bitte ein Skandal?
Habe ich doch geschrieben: Der Skandal ist, daß ein Gesetz gemacht wird OHNE Definition, für wen das Gesetz gelten soll.
Und das wird jetzt durch alle möglichen Gerichtsverfahren definiert - für alle Betroffenen ein unnötiges Ärgernis.

Der Typ ist Musiker
Auch. Und ich gehe davon aus, daß er für seine Gesangseinnahmen ohnehin schon Beiträge zahlt.
Das heißt aber noch lange nicht, daß er für sonstige Einnahmen beitragspflichtig ist.

Wenn jemand Bäcker ist und nach Feierabend Hammondorgel auf Vereinsfesten spielt, muß er natürlich für die Einnahmen aus der Bäckerei keine Abgaben zahlen.

Und Bohlens Tätigkeit als "Juror" als "Kunst" zu deklarieren ist schon grenzwertig.
 
Hast Du Post #21 (Auszug aus dem Urteil) gelesen?

Ja, dann kannst Du Dir dieses Post sparen.
Nein, dann Post #21 lesen.

Die Ableitung des KSK-Pflichtigkeit erfolgt nicht aus der Person Bohlen, sondern aus bestehenden Verträgen zwischen den Juroren und RTL!!
 
Habe ich doch geschrieben: Der Skandal ist, daß ein Gesetz gemacht wird OHNE Definition, für wen das Gesetz gelten soll.
Und das wird jetzt durch alle möglichen Gerichtsverfahren definiert - für alle Betroffenen ein unnötiges Ärgernis.

GENAU diese Definition wurde nicht grundlos NICHT gemacht!

Eine genaue Definition würde eine STAATLICHE Definition von Kunst bzw. Künstler bedeuten. Die Historie unserer Vergangenheit (Drittes Reich, DDR) zeigt sehr deutlich welche Gefahren in einer staatlichen Definition von Kunst liegen.

Daher ist mir im freiheitlichen Sinne eine Einzelfallentscheidung eines Gerichts WESENTLICH wichtiger als die vermeintliche Sicherheit einer Rechtsdefintion.

Denk mal darüber nach.
 
GENAU diese Definition wurde nicht grundlos NICHT gemacht!
Jau. Die verantwortlichen Politiker wollten sich als Freunde der Kunst profilieren, aber unangenehmen Entscheidungen ausweichen.

Eine genaue Definition würde eine STAATLICHE Definition von Kunst bzw. Künstler bedeuten.
Gerichte gehören auch zum Staat. WENN man ein Gesetz erläßt, daß sich speziell an Künstler wendet, dann nimmt der Staat damit auch eine Wertung vor, was nun Künstler ist und was nicht - das ist unvermeidbar.

Die Historie unserer Vergangenheit (Drittes Reich, DDR) zeigt sehr deutlich welche Gefahren in einer staatlichen Definition von Kunst liegen.
Sorry, aber das ist hanebüchener Unsinn.

Es geht hier darum, eine staatliche Kasse zu organisieren. Und da muß klar geregelt sein, wer zahlen muß und wer kassieren darf.
Es hat nichts mit dem dritten Reich zu tun, wenn man hier eine brauchbare Definition fordert.

Die ganze Gesetzesschlamperei führt nur dazu, daß die Unsicherheiten auf dem Rücken der Betroffenen ausgetragen werden, die dauernd prozessieren müssen, mit Finanzrisiko und Zeitaufwand, um die Fehler des Gesetzgebers nachzubessern.
 
Jau. Die verantwortlichen Politiker wollten sich als Freunde der Kunst profilieren, aber unangenehmen Entscheidungen ausweichen.

Das ist Deine Interpretation, hat mit einer objektiven Betrachtung des Sachverhalts nix zu tun.

Gerichte gehören auch zum Staat. WENN man ein Gesetz erläßt, daß sich speziell an Künstler wendet, dann nimmt der Staat damit auch eine Wertung vor, was nun Künstler ist und was nicht - das ist unvermeidbar.

Hier war ich unpräzisse. Ersetze staatliche Definition durch legislative bzw. exekutive Definition, dann wird der Zusammenhang klar. Es wird zwangsläufig eine politische Definition, die sich je nach politischen Machtverhältnissen ändern kann/wird.

Sorry, aber das ist hanebüchener Unsinn.

Es geht hier darum, eine staatliche Kasse zu organisieren. Und da muß klar geregelt sein, wer zahlen muß und wer kassieren darf.
Es hat nichts mit dem dritten Reich zu tun, wenn man hier eine brauchbare Definition fordert.

Die ganze Gesetzesschlamperei führt nur dazu, daß die Unsicherheiten auf dem Rücken der Betroffenen ausgetragen werden, die dauernd prozessieren müssen, mit Finanzrisiko und Zeitaufwand, um die Fehler des Gesetzgebers nachzubessern.

Wie sieht den eine brauchbare Definition für Dich aus?

Musiker = Künstler
E-Musiker = Künstler
U-Musiker = Künstler
HipHop-Scratcher = Künstler
Mitglied einer Cover-Band, die ausschließlich Songvorlagen wiedergibt = Künstler oder Handwerker?

Maler = Künstler
Grafiker = Künstler
Schriftsteller = Künstler
Journalist <> Künstler

Wie siehts dann z.B. mit Günther Wallraff aus, nach seiner Definition ein journalistischer Schriftsteller? Künstler, kein Künstler? Im Gegensatz dazu Jochen Bublath als Wissenschaftler und Schriftsteller, Künstler oder kein Künstler?

Beispiel Bohlen, wenn ich mir alle dämlichen Bemerkungen hier ansehe, müsste ich politisch Bohlen nicht zur Gattung von Künstler definieren dürfen. Dies angewandt auf das 18. Jahrhundert würde zwangsläufig politisch dazuführen, dass Mozart, der Pop-Star dieser Epoche, auch kein Künstler wäre.

Welche objektive, rechtssichere Bewertung würdest Du den gerne als Grundlage haben? Eine Ausbildung als Mindeststandard?

=> 50 % aller KSK-Versicherten fallen dann gleich mal aus dem Raster heraus. Die Klagewelle bis zum Verfassungsgericht möchte ich dann sehen.

Die Liste lässt sich unendlich fortführen.

Dadurch, dass Kunst keiner Definition unterzogen werden kann, kannst Du per se nichtdefinieren, wer als Künstler gilt und wer damit einem "Zwangsversicherungssystem" angehört. Du kannst maximal legislativ/exekutiv definieren, wer dieser Gruppe nicht angehört. => ähnliche Klagewelle wie jetzt.


Das einziger, was man dem Staat hier vorwerfen kann, ist das er aus gut gemeinter Sicht die KSK an sich erschaffen hat, um Künstlern zu helfen.

Interessiern würde mich natürlich auch, wie DU einen KSK-Berechtigten definieren würdest (im Sinne von konstruktiver Kritik an der jetzigen für Dich skandalösen Lage).
 
Zuletzt bearbeitet:
Mal nebenbei:

Ich wollte grade meine Meldung (Arbeitseinkommen) abgeben.
--> Was hat denn die KSK für eine bescheuerte Homepage?

Funktioniert nicht mit Safari und Mozilla? Oder nur bei mir?

Dann mit Internet Explorer ist es auch nicht viel besser. Ein paar
schlecht verpackte Infos. Unübersichtlich. Und keinerlei Möglichkeit
etwas online zu übermitteln.
Unter "Meldungen" finden sich alte News. Falsch gelegen.

Über das Design lasse ich mich lieber nicht aus.

Aber das es am Mac nicht läuft, kann ich oft verstehen, aber nicht bei
einer Seite für Künstler, die besonders häufig Mac benutzen.
Oder liegt es an mir?
 
Hallo,

das ist nicht nur bei Dir so. Auf dem Mac läuft die nur unter FireFox richtig. Meldungen kannst Du aber nur per Fax/Brief abgeben und der Stichtag war am 01. Dezember…

Gruss Kraftwerk
 
Meldungen kannst Du aber nur per Fax/Brief abgeben und der Stichtag war am 01. Dezember…
Soweit kann man aber auch im laufendem Dezember seine "Einschätzung" hinschicken. Seine KSK-Info bekommt man dann eh erst ca. Januar.
 
Schickt man die Meldung nicht ab, wird man automatisch fürs
nächste Jahr 10% höher eingeschätzt.

Beim nächsten Versäumnis wird man dringend aufgefordert, eine
Meldung abzugeben, um nicht aus der KSK zu fliegen.

Jetzt haben wir das komplett.

Die Homepage ist jedenfalls unter aller Kanone.
 
Das finde ich an diesem Thread lustig:
Erst mal gemeinsames KSK-Bashing, wie so oft hier im Forum.
Was das bedeuten würde, wenn Leute wie Bohlen und damit RTL auch für ihn keine Abgaben mehr an die KSK zahlen müssten, weil sie sich nicht als Künstler definieren (natürlich nur im Sinne der Sozialversicherung!), darüber macht sich keiner Gedanken.

Aber rausfliegen aus der KSK möchte man dann auch wieder nicht, weil nützlich findet man sie doch.

Aber macht euch mal eins klar: Die Berwerterseite, also die Medien, Agenturen etc. zahlt als "Arbeitgeberseite" einen großen Teil des Batzens, der dann an die Künstler verteilt wird. Und dazu gehören auch minderbemittelte Schauspieler, Entertainer, Moderatoren etc., vor allem später, wenn sie alt und krank sind.

Warum hier irgendjemand hoffen könnte, dass Bohlen/RTL nicht zahlen müssen, ist mir ein Rätsel.
 
Beim nächsten Versäumnis wird man dringend aufgefordert, eine Meldung abzugeben, um nicht aus der KSK zu fliegen.
Was? So einfach geht das also? Ich denke, die KSK ist eine Pflichtversicherung und man kommt nur wieder raus, wenn man rein gewerblich oder angestellt arbeitet. Ich kenne jedenfalls Grafiker, die gerne wieder raus möchten aus dem einen oder anderen Grund und wissen nicht, wie sie das anstellen sollen. Na wenn das SO ist …
 
Ja, so einfach ist das.
Bis letztes Jahr hat die KSK einfach das zuletzt gemeldete Einkommen weiter veranschlagt, wenn man nichts anderes angegeben hat.
Deswegen habe ich auch jahrelang nur Änderungen gemeldet – und bin letztes Jahr wegen fehlender Meldung rausgeflogen.
(Inzwischen nach Widerspruch aber wieder drin.)
 
Wenn ich KSK nur höre könnt ich kotzen. Dieser Verein steht bei mir gleich hinter der GEZ und Abmahnanwälten. Ich hoffe dass diese Nachzahl-Gesetzeslücke bald dicht gemacht wird und Wünsche allen Klägern viel Erfolg. Als Selbstständiger hat man nun mal ein paar mehr Freiheiten als ein normaler Arbeitnehmer, dafür aber auch mehr Risiko. Sich deswegen aber von einer Kasse durchfüttern zu lassen, die sich mit Förderungen und Abkassiermentalität finanziert ist einfach unverantwortlich gegenüber der Gesellschaft.
Und nur zur Info, ich bin Freiberufler und werde nicht versuchen in die Kasse zu kommen, da ich wohl in der Lage bin als SELBSTständiger "Künstler" für mich SELBST zu sorgen und diese Eigenverantwortung bereit bin zu tragen.
 
Was soll das für eine Nachzahl-Gesetzeslücke sein?
 
Ja, so einfach ist das.
Bis letztes Jahr hat die KSK einfach das zuletzt gemeldete Einkommen weiter veranschlagt, wenn man nichts anderes angegeben hat.
Deswegen habe ich auch jahrelang nur Änderungen gemeldet – und bin letztes Jahr wegen fehlender Meldung rausgeflogen.
(Inzwischen nach Widerspruch aber wieder drin.)

Hähä ... hats dich auch erwischt. Mir haben Sie jetzt erst eine Drohung
geschickt, ich konnte noch nachmelden.

Ob die mich nun wirklich gleich "gefeuert" hätten, weiß ich nicht...?
 
Sich deswegen aber von einer Kasse durchfüttern zu lassen, die sich mit Förderungen und Abkassiermentalität finanziert ist einfach unverantwortlich gegenüber der Gesellschaft.
Und nur zur Info, ich bin Freiberufler und werde nicht versuchen in die Kasse zu kommen, da ich wohl in der Lage bin als SELBSTständiger "Künstler" für mich SELBST zu sorgen und diese Eigenverantwortung bereit bin zu tragen.
Dazu kann man Dich nur beglückwünschen und hoffen, dass es für Dich auch so bleibt.
Für das Gros der KünstlerInnen ist das anders, vor der Einrichtung der KSK waren Sozialhilfe und Altersarmut die Regel.

Wenn Du mal die Berufsreports gelesen hättest, etwa die Zahl der Bildenden Künstler, die überhaupt von ihrer Arbeit leben können, oder die Situation der SchauspielerInnen, wüsstest Du auch, dass dein selbstbewusstes "als Freiberufler muss man für sich selbst sorgen können" völlig unrealistisch ist.

Abgesehen davon ist deine Kritik an der KSK nicht nur substanzlos sondern auch unqualifiziert. Die Sozialleistungen (Krankenkasse und Rente) werden immer auch von der "Arbeitgeberseite" finanziert – und die besteht bei den KünstlerInnen nun mal aus Medien, Agenturen und anderen Verwertern.

Die jedoch nutzen jedes Schlupfloch, um sich vor Zahlungen zu drücken, bis hin zu halbseidenen Gewerbeverträgen für künstlerische Leistungen. Die Folgen haben dann die KünstlerInnen zu tragen.

Es ist also völlig klar, dass die KSK denen auf den Pelz rücken muss.
Das mit dem Vorgehen von Abmahnkanzleien auf eine Stufe zu stellen, ist einfach nur blödes Angepisse.
 
Wenn in der freien Markwirtschaft ein Dienstleistung nicht benötigt wird, so wird sie vom Markt verschwinden. Deswegen gibt es auch keine Dorfschmiede mehr. Was manche hier wollen ist eine Dorfschmied-Subvention auf Kosten der Gemeinschaft. Überleg dir mal, wo wir wären, wenn das überall so gemacht werden würde.
Wenn ich als Künstler nicht von meiner Arbeit leben kann, dann mach ich den Beruf eben falsch und sollte zusehen wie ich mein Einkommen bestreite, aber sich von den anderen durchbringen zu lassen ist eine ziemlich bequeme Haltung. Was mich am meisten stört, ist das Auftraggeber für Arbeiten, die sie an einen Handwerker (z.B: Fotograf) vergeben 5% abtreten sollen mit der Begründung, das diese Arbeit auch von einem Künstler hätte bewältigt werden können. Hier wird also, wie bei jeglicher Form von Subvention, der Markt verfälscht und das zum Schaden derer, die sich vielleicht kein Studium leisten konnten und eben eine Ausbildung genossen haben.

Und was soll das heißen: "Hätte auch von einem Künstler bewerkstelligt werden können" ich kann bestimmt 3 % aller angebotenen Dienstleistungen von Künstlern bewerkstelligen lassen. Ihr wollt also ernsthaft 5% von durch Künstlerfähigen Dienstleistungen verursachten Bruttoinlandsprodukt für euch haben:

1435 Milliarden € Bruttoinlandsprodukt in 2006 für Dienstleistungen

3% = 43,05 Milliarden €
Davon 5% sind 2,15 Milliarden €

Die KSK hat momentan 155.447 Mitglieder macht also pro Mitglied 13.831,08 € die ohne staatlichen Zuschuss oder Mitgliederbeiträge zur Verfügen stehen sollten. Im Gegenzug dazu hat z.B.: die AOK 2006 für ihre 25.047.953 Versicherten im Durchschnitt je 2.993 € gezahlt.

Und sagt mir mal, was daran sozial sein soll, wenn die KSK solche Bezüge erhalten könnte ohne, dass Ihre Mitglieder auch nur einen einzigen € von diesem Geld erwirtschaften müssten. Meiner Meinung nach stinkt das zum Himmel.

Quellen:

http://www.destatis.de/jetspeed/por...GR/Bruttoinlandsprodukt2006,property=file.pdf

http://www.aok-bv.de/imperia/md/content/aokbundesverband/dokumente/pdf/dieaok/kompart_zuf_low.pdf

http://www.kuenstlersozialkasse.de/...atistik/versichertenbestandaufbundesebene.php
 
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