Sehr richtig, ma2412. Entwickler von Anwendungen und Apps sind heutzutage so weit weg von der Prozessorarchitektur, dass die gar nicht merken, wenn ihre Programme plötzlich auf einem ARM lauffähig sind. Entscheidend ist, dass systemseitig die gleichen Frameworks und Bibliotheken bereit stehen. Und natürlich die Entwicklungsumgebung. Für all das ist Apple zuständig.
Entwickler müssen daher nicht überzeugt werden. Die angesprochene single-thread-Performance dürfte der Knackpunkt sein. Eventuell muss auch GPU-seitig noch etwas entwickelt werden, denn bislang kenne ich ARM-CPUs nur in Kombination mit den stromsparenden GPUs (Mali, VideoCore, ...), aber nicht mit den Highend-GPUs von Nvidia und AMD.
Man muss das von weiter oben betrachten um alle Abhängigkeiten zu erkennen. Einem Entwickler reicht es zwar, dass Apple alle Frameworks und Libs auf ARM portiert, aber Entwickler sind meist Angestellte von Großkonzernen, die lieber neue Softwarelizenzen verkaufen als den Kunden ihre alte Software kostenlos für ARM zu verschenken. Es wird also sicherlich keine kostenlose ARM-Version für ein 10 Jahre altes MS Office geben. Eine Frage, die sich Apple daher auch stellen muss, lautet: "Was kann man den Kunden zumuten?" in Bezug auf den Neuerwerb von Software.
Meiner Ansicht nach würde ein Wechsel von x86 zu ARM den Kunden mehr Nachteile als Vorteile bringen. Nutznießer dürften vor allem Apples Aktionäre sein, da Apple eigene ARM-Prozessoren sicherlich günstiger produzieren kann als teure x86er woanders einzukaufen. Die derzeitige Aufteilung des Markts in x86/high-performance vs. ARM/low-energy-consumption ist aber gar nicht so schlecht. Und ich halte es für unrealistisch, dass Apple es schafft, einen so leistungsfähigen ARM-Chip zu entwickeln, der den Ansprüchen der "Pro"-User gerecht wird.