S
Sörnäinen
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Gut, wenn man annimmt, dass die (westliche) Welt so funktioniert, und wenn man genauer überlegt muss man zustimmen, ist das angesprochene Verhalten eben "menschlich" und nicht animalisch. Muss sie denn so funktionieren? Nein, eben nicht, denn das von dir angesprochene "menschliche" Verhaltensmuster bezieht sich auf den sich selbst überlassenen, von Instinkten gelenkten Menschen, während es eben besser wäre, sich selbst manchmal zum eigenen Wohle (und dem Wohle der anderen, Gemeinwohl) Grenzen zu setzen....
Die größte Herausforderung des Menschseins: Die richtige Balance zwischen Individualität und dem Einbringen in eine Gemeinschaft.
Wobei sich ja auch da die Frage stellt: WELCHE Gemeinschaft? Die eigene Nation? Die eigene Familie? Der eigene Freundeskreis? Das eigene Unternehmen? Die Menschheit?
Am Beispiel der Nokia-Werksschließung sieht man ja einmal mehr, dass die meisten Menschen eben nur in einem sehr engen Rahmen denken. Da beschweren sich deutsche Arbeiter, dass deutsche Arbeitsplätze nach Rumänien wandern. Brauchen denn die Leute dort nichts zu essen, keine Arbeit, keine Chancen?
Das Unsoziale an der Nokia-Geschichte war aus meiner Sicht, dass die Nokia-Führung so gar keine Verantwortung für die Menschen übernimmt, die doch Nokia-Mitarbeiter sind - also quasi zur Familie gehören. Warum nicht? Weil der Maßstab für einen Manager nicht die Gemeinschaft der Mitarbeiter, nicht einmal die Kunden sind - sondern die Shareholder, die Eigentümer, die Verwaltung und Vermehrung des angelegten Geldes.
Jemand, der auf diese Weise nur auf die Geldvermehrung hinarbeitet und das als "Erfolg" angerechnet bekommt, wird das auch privat tun. Und jemand, der global denkt oder nur im Rahmen des eigenen Unternehmens, dem ist vermutlich der deutsche Staat einfach scheißegal.
Hier hängen also viele, viele Maßstäbe einfach total schief.
Antworten darauf gibt unsere Gesellschaft aber nicht.