..Wichtig ist das der gelernte oder eben ein anderer Beruf spass macht. Die Arbeit macht keinen Spass...
Guter Beitrag ansonst, aber ist das nicht - unter dem Strich -, etwas widersprüchlich?
Oder zumindest in der Praxis schwer anzuwenden..
Wenn die Arbeit keinen Spass macht in dem Beruf der einem Spass machen sollte, könnte oder mal konnte..
Ich finde generell dies Spass-thematik, als Begriff angewöhnt, für wenig zielführend oder zutreffend, wills begründen.
Meinen Kids hab ich noch nie viel Spass in der Schule gewünscht, für mich klänge das fast etwas zynisch.
Schule ist keine Spassgemeinschaft sondern fordert eigentlich recht viel, Aufmerksamkeit, Lern- und auch Arbeitsbereitschaft und ein gehöriges Mass an Unterordnung entgegen der momentanen Lust oder Laune. Stillsitzen, nicht reden, zuhören, Stunde um Stunde und die Inhalte ungefragt nach den eigenen Interessen zu lernen, zu üben und sich Prüfungs-szenarien sogar zu diesen vielerlei eingetrichterten und teils unverständlichen Inhalten mal zu stellen, dazu noch mit Wertungsansätzen die zwischen..

und..

sich bewegen.
Viel Erfolg oder viel Glück kann man da eher sagen, aber doch nicht viel Spass..
Spass hat man dann, wenn man Freude empfindet, lacht oder womöglich einem etwas gut gelingt oder auf der Baderutsche im Freibad, aber sonst?
Der letzte Punkt besonders, das gute Gelingen, oder auch die anderen zuvor kann man am ehesten in der Arbeit auch gelegentlich finden.
In meiner Berufsbiographie, Ausbildungen als Werkzeugmacher, danach Industriekaufmann ergänzend. Nirgends gab es Spass, ausser zwischenmenschlich mit Kollegen. Erfolgserlebnisse, ja sicher. Wenn einem das Werkstück gelang, das Telefonat angenehm war, der Auftrag endlich erledigt zur Zufriedenheit von Meister oder Kunde.
Später dasselbe in verschiedenen Berufen, die man ja meisst nicht aus Lebensverwirklichung ausübt sondern einfach um Geld zu generieren. Auch hier, Spass hat man mit Menschen, besonders dann wenn es mal nicht um den Bierernst der Berufsaufgabe ging, im Gegenteil, immer dann wenn dies aufgabe mal für kurze Zeit nicht im Vordergrund stand.
Selbst wenn man das geliebte Hobby mal zum Beruf gemacht ausübt, bei mir warens z.B. paar wenige Jahre Gitarrenunterricht geben, Arbeit im Tonstudio.. usw. nirgendwo war eine Spasskomponente im Vordergrund sondern eher ein nüchterner immer wiederkehrender Arbeitsprozess mit zuerst mal wenig positivem Verständnis oder Feedback der Klientel, der "Kundschaft". Nein, meisst muss man sogar das Ding, die Vorgehensweise erstmal durchsetzen, ohne Verständnis und Anerkennung der Beauftragenden. Erst nach und nach zeigt sich bei gutem Gelingen eine Art Bestätigung oder Anerkennung, weil der "Plan" aufgegangen ist, das Resultat zur Befriedigung funktionierte.
Dabei vergisst man aber oft diese Prozesse in Begleitung, man muss sich hier mal durchsetzen, da mal sich unterordnen trotz der zu erwartbaren mangelhaften Ergebnisse, bis die Beteiligten die "Schnapsidee" endlich einsehen mögen, mittragen musste man dies erstmal trotzdem, mangels Position.
Vielleicht ist das allgemein der Kern der Thematik, Spass kann man nicht erwarten. Man kann diesen, nebenbei, haben und pflegen und als persönliche Einstellung mit einbringen zu versuchen. Aber allgemein ist vieles in der Arbeitswelt ganz anders, nüchternder zu betrachten. Es ist keine Spassveranstaltung sondern nüchterne Aufgabenstellung, besonders wenn sich die Prozesse wiederholen.
Wenn, dann kann man von Befriedung als anzustrebendes Ziel reden. Und da ist es völlig egal, ob man einen Graben ausgeschaufelt oder eine Wiese abgemäht hat, oder der Flughafen endlich fertig geworden ist, das die Massen endlich sich in alle Himmelrichtungen zerstreuen können. Und diese Befriedigung findet man nur zu einem zeitlich eher kleinen Anteil im Prozess. Sie mag ein grosses Motiv sein, aber im Alltag ist diese weder vorrangig oftmals sichtbar, noch planbar geschweige denn garantiert. Man kann für sich selbst noch so gut gearbeitet haben, wenn der Kunde das nicht so sehen mag aus welchen Gründen auch immer, wars irgendwie auch ein wenig für die Katz.
Spass muss man sich nehmen, oder einfach machen, andere animieren und da mitnehmen, was anbieten. Aber bitte nicht aus oder in der Arbeitswelt als dauernde Erscheinung oder Grundlage erwarten. Tut man sich keinen Gefallen damit.