Es müsste ja nichts an der Abstufung der Klassen geändert werden, sondern an der asozialen Spreizung der Klassen, die ja mehr und mehr zunimmt. Das sind bestimmt auch Regulatoren wie die Besteuerung notwendig. Aber auch mit den vielen Neuschöpfungen an Geldquellen, die eben nur von der Upperclass angezapft werden können, gehört mal aufgeräumt.
Aber das ist nicht mal das Hauptproblem. Wir müssten den Begriff »Lebensstandard« neu definieren, eben nicht als einen Durchschnittswert von Einkommen, sondern als den Maßstab von sozialer Sicherheit. Schließlich kommt ja das alles Entscheidende noch auf uns zu, nämlich das allmähliche Einfrieren oder gar die Senkung des Bruttosozialprodukts. Und dazu muss ein Kulturwandel einsetzen, der uns die Ziele vor Augen führt und als erstrebenswert erscheinen lässt. Ich persönlich hoffe auf die junge Generation, die jetzt auf die Straße geht.
Wir sind ja momentan noch dabei, alles was viel Energie verbraucht als erstrebenswert zu empfinden, also Computer, Smartphone, SUVs, Fernreisen, Kreuzfahrten etc. Unser Zeitgeist gründet immer noch auf der irrigen Annahme, dass eine vermeintliche persönliche Überlegenheit im Genuss dieser Dinge liegt. Dabei vernebeln diese asozialen Bedürfnisse die wirklichen Notwendigkeiten unserer Zeit, nämlich den Aufbruch in eine klimaneutrale Zukunft. Zudem werden Heerscharen gut bezahlter Ingenieure, Entwickler und Facharbeiter für diesen Kram beschäftigt, die wir in anderen Bereicher viel eher gebrauchen könnten.