Sie hätten auch Strache erpressen können: „Stimm Du dies und das zu, sonst geben wir das Video an die Presse, die dann über unser Stöckchen springen und Deine Karriere beenden.“
Dass sie dies nicht getan, sondern das Video an die Presse weitergegeben haben, spricht dafür, dass sie die Öffentlichkeit über Strache aufklären wollten. Und das ist kein kriminelles Motiv.
Du nimmst an den Methoden Anstoß, mit denen Straches Politik-Charakter entlarvt wurde, mit dem Argument: "So kann man auch was Kriminelles tun." Dies ist aber nicht passiert, sondern dem politischen Leben in Österreich wurde ein Dienst erwiesen. Warum reitest du dann so lange auf den Methoden herum? Sie sind deshalb legitim, weil man wirklich kriminellen Typen wie Strache anders nicht beikommen kann.
Diese Inszenierung war ein Volltreffer. Strache ist versenkt, die FPÖ schwer getroffen, Kurz und die ÖVP können ihren alten rechtspopulistischen Kurs so nicht mehr weiterfahren. Und so weit wir bislang wissen, wurden darüber hinaus keine weiteren Ziele verfolgt, schon gar keine auf Kosten der Allgemeinheit. Ein Super-Ergebnis für Österreich.
Dass die konservativen, rechtspopulistischen und rechtsextremen Kreise darüber nicht begeistert sind, ist klar. Dass speziell die antiliberalen und nationalistischen Sympathisanten sofort beginnen, nach Anzeichen für Verschwörungen zu suchen, ist auch klar – das machen sie immer, wenn ihresgleichen irgendwelche Machenschaften nachgewiesen werden. In diesem Fall ist das allerdings nicht einfach. Auch das ist ist ein Qualitätsmerkmal dieser Aktion.