Das sehe ich nicht so. Es stimmt zwar, dass sich der Kapitalismus selbst nicht um Ethik schert (wie andere Wirtschaftssysteme natürlich auch) - aber er ist eine prima Grundlage, auf der ethisches Handeln gut gedeihen kann. Denn es lässt sich kaum bestreiten, dass der Kapitalismus zu Wohlstand geführt hat, und Wohlstand ist einfach die Voraussetzung dafür, dass man sich warme Gedanken machen kann. Wirtschaftsinteressen gab es schon vor dem Kapitalismus, auch Gier und Aggression.
OT:
Nun gut, dazu muss man, zwingend, erst einmal die richtige
Definition von Kapitalismus erörtern.
Es ist wohl richtig, das der Kapitalismus in seinen Entstehungszeiten Wohlstand für Alle? hervorgebracht hat (stimmt das?), aber das war es auch schon.
Der Kapitalismus ist nur global zu verstehen, er existiert nur global.
Die Menschheit lebt in einem System, das sie sich nicht ausgesucht hat, was durch “Zufall“ entstand (wen es interessiert: Spinning Jenny, ca. 250 Jahre her), und kommt da nicht wieder heraus, unmöglich würde ich sagen.
Warum denke ich, das es unmöglich ist? Weil sonst alles, wirklich alles in kürzester Zeit zusammenbrechen würde, konsequent zu Ende gedacht.
Kommen wir nun zu meiner Definition von Kapitalismus: Wachstum. Das war es auch schon. Wir leben in einem System des Wachstums und Punkt.
Alles, aber wirklich alles, was noch existiert, befindet sich innerhalb dieses Systems. Man kann das Eine oder das Andere Teil ausgrenzen/eleminieren, was bleibt ist immer der Kapitalismus. Da kommen wir nicht mehr von weg, nicht in meiner Lebenszeit.
Begründung:
Was ist das Gegenteil von Wachstum?
Schrumpfung. Nur, wenn etwas schrumpft, erzielt es keinen Gewinn mehr, geht pleite, zieht einen Rattenschwanz nach sich. Global gesehen, eine Katastrophe. Das wird nicht geschehen. Die Konsequenz ist, man hält an einem System fest, wissend, das es nur schlechter werden wird, aus Mangel an Alternativen, die es nicht gibt.
Änderungsvorschläge habe ich nicht, keinen einzigen.
btw. ich bin trotz allem glücklich und zufrieden mit meinem Leben