Die Sache mal anders formuliert: Es bietet sich für die Russländer an, aus der Deckung durch das KKW in einem Fächer nordwärts zu schießen. Sie wissen, dass so von Norden dann nicht ohne Risiko zurückgeschossen werden kann. Für den Effekt, medial, wie den in die bauliche Integrität der Anlage, ist es dann fast schon schnurz, ob der russländische oder der ukraïnische Artillerist sehr knapp kalkuliert.
Dàs meinte ich mit »vorbeischießen«.
Schon beim Bund lernte man:
»Es ist kein Mensch, es ist kein Tier, es ist ein Panzergrenadier.«
und:
»Nicht: Nördlich und südlich von Bergen liegen zwei Artillerieübungsplätze; sondern: Bergen ist ein Artillerieübungsplatz.«
Der Knackpunkt bei der russischen Artillerie: das sind keine Präzisionswaffen, sondern Flächenwaffen. Die schiessen also Pi mal Daumen und hoffen zu treffen. Da sind Abweichungen von mehreren hundert Metren schon mal drin. Deswegen brauchst bei den "alten" Geschützen ja auch vorgeschobene Beobachter die die Ziellage beurteilen und evebtuelle Korrekturen durchgeben müssen (nennt sich dann schiessen nach Sehstreifenverfahren).
SElbiges Problem haben auch die Ukrainer mit russischen Geschützen.
Moderne Haubitzen der NATO a la Panzerhaubitze 2000 treffen auf den Meter genau. Und mit ihrem optionalen Ortungssystem können die Einschläge auch ohne Beobachter vor Ort genau lokalisieren.
Zudem kann die Panzerhaubitze 2000 etwas was die Russen nicht können: nämlich die Stellungen gegnerischer Artillerie Orten und da ordentlich reinhauen. Hinzu kommt, dass die NATO-Geschütze doppelt so weit schiessen können wie die Russen.
Und obwohl die Ukraine mit Reichweiten begrenzter Munition auskommen muss machen die paar 15 Geschütze schon ordentlich Eindruck auf die Russen.
Denn damit können Ziele weit hinter der Front beschossen werden ohne dass die Russen unmittelbar darauf reagieren können.
Ist natürlich schlecht für die russische Logistik die plötzlich mitten drin statt nur dabei ist.
Noch gefährlicher sind aber die Raketenwerfer wie MARS und HIMARS. Auch hier wird nur Munition mit kurzer Reichweite eingesetzt (80 Km). Für die gibt es aber auch Munition für 200 Km!!
Hinzu kommt, dass diese Geschütze hoch mobil und nur schwer zu erfassen sind. Im Ggensatz zu Geschützen die erst an LKw angehängt und verlegt werden müssen. Da ist es viel aufwändiger ein Geschütz zu verlegen und wieder Gefechtsbereit zu machen.
Die Panzerhaubitze 2000 und auch die MARS führen einen Feuerschlag und wechseln sofort nach dem Abschuss ihre Stellungen und sind sofort wieder Feuerbereit. Hier wird der Grundsatz "Feuer und Bewegung" eins zu eins umgesetzt.
Da haben die Russen nichts dagegen zu setzen. Solche Taktiken und Strategien kennen die nicht.
Erschwerend kommt für die Russen hinzu, dass sie keine gemischten Verbände führen können. Also Arillerie + Kampfpanzer + Infanterie + Luftwaffe in konzentrierten Angriffen einzusetzen (Kampf verbundener Waffen).
Russische Angriffe auf z.B. Städte gehen wie folgt vor sich: erst wird auf die Randgebiete reingebombt wie blöde. Danach kommen die Kampfpanzer. Die versuchen ins Zentrum vorzustossen. Und erst dann kommt die Infanterie. Also alles nacheinander und nicht auf einmal.
Die Verteidiger wissen also ganz genau was wann kommtund können sich entprechend darauf vorbereiten.
So geschehen auch in Tschetschenien. Die kannten eben die rusische Taktik (waren ja selber in der russischen Armee) und haben die Russen regelrecht in den Ruinen verheizt. Ganze Panzerkompanien wurden da in Minuten ausgelöscht.
Genau deswegen ist auch der Angriff auf Kiew gescheitert. Die Ukrainer haben die Panzer schon im weiten Vorfeld platt gemacht - und dann kommt auch keine bzw. kaum noch Infanterie nach - die machen sich nämlich alle ins Höschen ohne Panzerchen.
Daher sehe ich da auch jetzt keine Probleme da die Russen offensichtlich nun modernere Panzer wie T80 und T90 heranführen. Die werden gebau so vor die Hunde gehen wie die älteren Tanks.
Zudem ist das nun aufgestellte russische 3. Armeekorps ausschlieslich mit Freiwilligen besetzt die absolut keine Kampferfahrung haben und sich schon jetzt während der Verlegung aufführen wie die Raubritter. Da werden den Russen wohl bald die Leichensäcke ausgehen.
Das 3. russische Armeekorps ist in etwa so wie die SS-Divisonen Hitlers. Verblendete Fanatiker die beste Kandidaten für Massengräber sind.
Die SS-Divisonen hatten die höchsten Verluste im WK II.
Russland hat 1,1 millionen Soldaten unter Waffen - also noch viel Dünger für die ukrainische Erde.