Das liegt aber auch vielfach an den Eltern.Da steckt noch mehr dahinter, nämlich unser extremer Autoverkehr, der dafür gesorgt hat, dass der Aktionsradius jeder Kindergeneration immer enger wurde.
Mein Vater (Jahrgang 1921) ist als Grundschulkind locker mit Freunden ins 5 km entfernte Freibad gelaufen. Meine beiden Eltern konnten als Kinder auf der Straße spielen (Fußball, Kibbelkabbel usw.), alle 5 Minuten kam der Warnruf "Auto!", dann wurde kurz Platz gemacht und dann weiter gespielt. Als Teen hat meine Vater mit seine Kumpesl U-Bahn-Kriegen gespielt. Damals hatten die U-Bahnen noch Einzelabteile mit Außentüren und Trittbrette außen. Außerdem fuhren sie tielweise recht langsam, da wurde schon aml von Bahn zu Bahn gesprungen...
Ich selber habe als Grundschüler noch zu Fuß die im Umkreis von 3 km lebenden Klassenkameraden besucht, als 13-Jähriger bin ich in ganz Hamburg mit dem Rad unterwegs gewesen.
Jetzt erlebe ich 10-jährige Jungen, denen es nicht erlaubt ist - wegen des Autoverkehrs - über die nächste stärker befahrene Straße zum Bolzplatz zu gehen.
Aktionsradius 500 Meter...
Das herrschen sehr diffuse Ängste, welche die Leute einschränken.
Wir haben das alles, bis auf U-Bahn da es die bei uns nicht gab, in den 80ern und 90ern auch gemacht.
Wir haben teilweise in einer Partynacht locker 20KM Wanderung hingelegt um auch wirklich jede Party mitzunehmen.
Da wurde auch kaum einer nachts irgendwo abgeholt. "Wenn du hinkommst, kommst du auch zurück" war das Motto.
Heute werden die Kinde rund Jugendlichen alle mit dem Auto gefahren weil alles so gefährlich geworden ist. Das ist eigentlich ein Katze-Schwanz-Problem: Die Autos, die als Gefahr erkannt werden, sind die selben, welche die Kinder/Jugendlichen vor dieser Gefahr śchützen sollen.
edit: hab die 90er vergessen, wie konnte ich nur...
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