Gesellschaft Das Märchen von der Elektro-Mobilität

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Wasserkraft, Windkraft und Solarenergie werden niemals auch nur ansatzweise reichen, um diejenigen, die heute mit Verbrennungsmotor unterwegs sind, mit Strom für E-Autos zu versorgen.
In Deutschland laufen 45 Millionen Pkws, die im Schnitt rund 13.800 Kilometer pro Jahr fahren – macht insgesamt 621 Milliarden Kilometer.
Beim Energieverbrauch eines durchschnittlichen E-Autos unter realen Bedingungen machen das insgesamt 105 Terawattstunden (TWh) Bedarf – ca. 15 Prozent der heute in Deutschland produzierten Strommenge.

Das ist nicht grade wenig – andererseits verkauft Deutschland heute schon 48 TWh Strom ins Ausland, also fast die Hälfte. Die eigentliche Schwierigkeit dürfte darin bestehen, den Abruf intelligent zu steuern. Also eine Überlastung zu vermeiden, weil der größte Teil der Autos gleichzeitig nach Feierabend an die Ladebuchsen geht.

Aber du hast insofern recht, als dass die individuelle Mobilität, wie sie heute bei uns üblich ist, eine gigantische Energieverschwendung ist. Zwei Tonnen Fahrzeug zu bewegen, um durchschnittlich 1,3 Personen zu transportieren, ist unsinnig, wenn Alternativen in Form des ÖPV oder Fahrrad bestehen. Auch die sind Elektromobilität, benötigen aber weit weniger Energie pro Personenkilometer. (ÖPV etwa die Hälfte.)

Kein gutes Beispiel ist allerdings der ICE, wenn er mit Hochgeschwindigkeit fährt.
 
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In Deutschland laufen 45 Millionen Pkws, die im Schnitt rund 13.800 Kilometer pro Jahr fahren – macht insgesamt 621 Milliarden Kilometer.
Beim Energieverbrauch eines durchschnittlichen E-Autos unter realen Bedingungen machen das insgesamt 105 Terawattstunden (TWh) Bedarf – ca. 15 Prozent der heute in Deutschland produzierten Strommenge.

Das ist nicht grade wenig – andererseits verkauft Deutschland heute schon 48 TWh Strom ins Ausland, also fast die Hälfte. Die eigentliche Schwierigkeit wird sein, den Abruf intelligent zu steuern. Also eine Überlastung zu vermeiden, weil der größte Teil der Autos gleichzeitig nach Feierabend an die Ladebuchsen geht.
Nein, das ist nicht wenig, aber auch nicht unmöglich. Deswegen fragte ich ja nach dem Zeitraum. Bis alle Verbrenner abgeschafft wären gehen sicher nochmal 25 Jahre ins Land und dann ist das nicht unmöglich. Von welchem Energieverbrauch bist Du dabei ausgegangen?

Dass unsere Stromversorgung intelligent werden muss ist auch klar. Dafür gibt es bereits technisch funktionierende Ansätze. Und da auch Volkswagen in die Stromerzeugung einsteigt sehe ich das als machbar.
 
Spoege hat weder von dir noch von sonst jemandem persönlich etwas gefordert. Er schreibt nur, was
nach seiner Meinung passieren muss, wenn man den Klimaschutz maximal voranbringen will. Dabei spielt
keine Rolle, was er selber im Moment macht.

Das stimmt allerdings, dass man hier nichts erzählen MUSS, wir diskutieren ja nur.

Allerdings führe ich diese Diskussionen ja auch im realen Leben und stelle dort fest, dass es eine Diskussionsstrategie ist, gewaltige Umbrüche zu fordern (Verkehrswende, Ende des Kapitalismus, Einführung einer Sharing Economy, grundsätzlich andere Politik und Politiker), ohne die irgendwelche kleinen Schritte keinen großen Sinn hätten – um dann selbst im eigenen Leben einfach so weiterzumachen, wie bisher.

Irgendwie hat man damit ja bekundet, das Richtige zu wollen und kann deshalb ein gutes Gewissen haben. Und vielleicht hilft man ja mit, bei der großen Weltveränderung, durch dieses eigene Gerede.

Diese Strategie ist schon ewig enttarnt. „An ihren Taten sind sie zu erkennen“, sagt die Bibel über falsche Propheten. „Es gibt nichts Gutes. Außer man tut es“, sagt Erich Kästner. Und der Existentialismus sagt (frei nach Sartre): „Du bist, was Du tust und nicht, was Du getan hättest, wäre etwas anderes nicht dazwischen gekommen.“

Von daher bin auch ich misstrauisch, wenn jemand das Blaue vom Himmel fordert und sich selbst bedeckt hält.
 
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Ich habe Anfang 2016 im Thread "Navigation für Chile" einen entsprechenden Tipp gegeben und dabei erwähnt, dass ich mich darüber informiert habe, weil ich selbst nach Chile reise. Das war alles. Und diesen Post hältst du mir in diesem Thread immer wieder vor.

Es passt meiner Meinung nach zusammen: Es war ein Verwandtschaftsbesuch, ein Teil meiner Familie lebt in Chile. (Ich habe sie übrigens seitdem nicht mehr gesehen und werde aller Wahrscheinlichkeit nach auch kein weiteres Mal mehr hinfliegen.)

Nochmal: Woher willst da das wissen? Du hast von meinem Leben genausowenig Ahnung wie Vidman, Madame oder Ralle.

Ich finde es ausgesprochen ärgerlich, dass ihr trotzdem hier unablässig versucht, mich persönlich anzugehen. Ihr wisst doch genau, dass politische Diskussionen hier nur dann weiterlaufen können, wenn sie nicht in Keilereien ausarten.

Das liegt daran, das Du anderen Menschen immer erzählst, wie sie zu leben haben.
Und dass Du nicht differenzierst, wen Du mit „wir“ meinst.
Grammatikalisch meinst Du damit nämlich jedermann.

In Deinem Denken sind „wir“ unsere unrühmliche Regierung, bei der 1 Person 1 Flugzeug braucht, wie wir heute wissen.
Aber Du machst sprachlich keinen Unterschied, somit fühlt sich jeder angesprochen, wie es ja grammatikalisch bei „wir“ zutrifft.

Übrigens lebe ich deutlich umweltschonender und klimaverträglicher als Du. Das ist mir nun bewusst.
Erklären muss ich Dir das auch nicht, denn mein Leben geht Dich nichts an. Ist halt einfach so. :)
Ich mach nun mal den spoege. :D
 
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Spoege geht es seit vielen Seiten hier im Thread um eine andere „Mobilitäts-Kultur“. Aber es geht ihm
um ein neues Konzept für alle, nicht um diffamierung Einzelner, schon gar nicht hier im Thread. Zumindest
auf den letzten 10 Seiten hier kann ich da nichts finden.
Ihn auf seinen persönlichen CO2 Abdruck festzunageln bringt also nichts. Er tut es auch nicht.

Ja, aber das macht ja hier keiner, auch Spoege fordert hier von niemandem was.
Hab ich ja weiter oben schon geschrieben.

Doch, das tut er, immer wieder.
 
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Doch, das tut er, immer wieder.

Er fordert eine neue Form der Mobilität, von allen, von der Politik usw., wenn man von der
Umweltbelastung weg kommen will. Eine Mobilitäts-Utopie nenne ich es mal.

Das ist etwas ganz anderes, als von jemandem persönlich sofort etwas zu fordern. Wie etwa, wenn ich
jetzt von dir auch nur eine einzige solche persönliche Spoege-Forderung als Zitat gerne hätte.
 
Er fordert eine neue Form der Mobilität, von allen, von der Politik usw., wenn man von der
Umweltbelastung weg kommen will. Eine Mobilitäts-Utopie nenne ich es mal.

Das ist etwas ganz anderes, als von jemandem persönlich sofort etwas zu fordern. Wie etwa, wenn ich
jetzt von dir auch nur eine einzige solche persönliche Spoege-Forderung als Zitat gerne hätte.
Tja, dann bist Du also ein „Spoegeversteher“. Glückwunsch!
 
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Der Autoverleiher ist ja auch gleich nebenan und hat 24 Stunden auch am Wochenende geöffnet und
hält stets ein passendes Auto bereit. Und dem dauert der ganze Papierkram auch nicht eine Stunde,
sondern der gibt dir sofort den Schlüssel. ;)

Er fordert eine neue Form der Mobilität, von allen, von der Politik usw., wenn man von der
Umweltbelastung weg kommen will. Eine Mobilitäts-Utopie nenne ich es mal.

Das ist etwas ganz anderes, als von jemandem persönlich sofort etwas zu fordern. Wie etwa, wenn ich
jetzt von dir auch nur eine einzige solche persönliche Spoege-Forderung als Zitat gerne hätte.
Hast es doch selber schon gemerkt. :noplan:
 
In Deutschland laufen 45 Millionen Pkws, die im Schnitt rund 13.800 Kilometer pro Jahr fahren – macht insgesamt 621 Milliarden Kilometer.
Beim Energieverbrauch eines durchschnittlichen E-Autos unter realen Bedingungen machen das insgesamt 105 Terawattstunden (TWh) Bedarf – ca. 15 Prozent der heute in Deutschland produzierten Strommenge.

Und knapp 50% des von erneuerbaren Energien erzeugten Stroms...
 
Er fordert eine neue Form der Mobilität, von allen, von der Politik usw., wenn man von der
Umweltbelastung weg kommen will. Eine Mobilitäts-Utopie nenne ich es mal.
Mobilitäts-Utopie ist der richtige Ausdruck. Und diese Utopie stelle ich hier zur Diskussion, wie andere Diskussionsteilnehmer ihre Standpunkte auch.

Ich denke, dass diese Utopie über zwei unterschiedliche Ebenen verhandelt werden muss:
Zum einen auf der politischen Ebene, weil die Regierungen als Legislative den Rahmen vorgeben, und die Exekutive – also die Behörden – diese Vorgaben umsetzt. Zu diesem Rahmen gehören all die gesetzlichen Regelungen, von Emissionsgrenzwerten bis zu CO2-Bepreisungen.
Zum anderen auf der persönlichen Ebene. Für ein solches Umsteuern der Mobilitätsgewohnheiten müssen Mehrheiten in der Bevölkerung gewonnen werden. Zur Zeit gibt es die noch nicht. Und wie immer in solchen Situationen versuchen die politisch Engagierten, andere Menschen von ihren Ideen und Standpunkten zu überzeugen. Das sind völlig normale und in unserer Demokratie auch erwünschte Willensbildungsprozesse.

Dass diese Standpunkte immer wieder als "Verbotsideologie", "Moralpredigten" oder "anderen Vorschriften machen" diffamiert werden, gehört ebenfalls zu den Argumentationsmustern in diesen Auseinandersetzungen. Witzig ist, dass dieser Vorwurf häufig von Leuten erhoben wird, die in allen anderen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens sehr viel Wert legen auf Recht und Ordnung, auf die Befolgung von Regeln, Gesetzen und natürlich auch von Vorschriften.

Zur Zeit ist auch gut zu beobachten, wie einige Medien und politische Organisationen und Funktionsträger diese Abneigung nutzen, um selbst Honig daraus zu ziehen. (Bei der AfD ersetzt diese Strategie zunehmend das alte Migrantenthema.) Dazu gehört auch, die Befürworter von Klimaschutzpolitik als persönlich inkonsequent und damit nicht glaubwürdig zu brandmarken. Das wird zu Konfrontationen führen, die gesellschaftliche Verhandlungsprozesse erschweren oder ganz unmöglich machen. Stattdessen ist das Ergebnis eine gesellschaftliche Spaltung – eine Spaltung die sich auch durch die Parteien zieht. Kann man grade besonders gut bei SPD und CSU sehen.

Aber das kennt man alles auch aus früheren politischen Auseinandersetzungen, insofern wäre das eigentlich kein Grund für Trübsal. Das Blöde ist nur, dass uns nicht mehr viel Zeit bleibt, um wirksame Klimaschutzmaßnahmen einzuleiten.
 
Und knapp 50% des von erneuerbaren Energien erzeugten Stroms...
Richtig. Deswegen finde ich ja auch, dass wir nicht nur über den Ersatz von fossilen Energieträgern, sondern unbedingt auch über Möglichkeiten nachdenken sollten, Energie einzusparen – auch beim Autoverkehr.
 
Am effizientesten und umweltverträglichsten wäre es, ein ÖPNV-Netz wie in den 1960er bzw. 1970er zu etablieren. Also all das rückgängig zu machen, was zerstört wurde. Bahnlinien reaktivieren.

  • 365 Euro Jahresticket.
  • Es müssen zukünftig Busse und Bahnen in vernünftiger Taktung bis ins letzte Nest fahren!
  • Und Güter gehören auf die Schiene!

Dann kann man auch den einen oder anderen Diesel- Suv verschmerzen.

Aber das ist wohl nicht gewollt.
https://www.tagesschau.de/inland/reaktionen-klimapaket-bundesregierung-101.html
So, das ist vermutlich politisch und unerwünscht. Bin schon wieder weg.
 
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Gestern mal geschaut: In den zwei Monaten, in denen ich den Kia Niro habe, jeden Tag gependelt, ein paar Ausflüge gemacht, einmal getankt.

Gesamter Verbrauch laut Bordcomputer: 2,2l auf 100 km.

Das ist real und kein frommer Wunsch für eine ferne Zukunft. Diese Autos sind zu kaufen.
 
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Eine Utopie zu diskutieren bringt nichts. Etwas zu tun bringt mehr.
 
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Gestern mal geschaut: In den zwei Monaten, in denen ich den Kia Niro habe, jeden Tag gependelt, ein paar Ausflüge gemacht, einmal getankt.

Gesamter Verbrauch laut Bordcomputer: 2,2l auf 100 km.

Das ist real und kein frommer Wunsch für eine ferne Zukunft. Diese Autos sind zu kaufen.
Vllt.wird der Kia Venga meines Mannes ja durch so einen irgendwann ersetzt - wenn der Tüv die Scheidung ausspricht.
 
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Und knapp 50% des von erneuerbaren Energien erzeugten Stroms...
Eben deswegen verstehe ich ja auch nicht warum es unmöglich sein soll den Bedarf ganz aus erneuerbaren Energie zu decken. Geh mal realistisch von einem Zeitraum von 25 Jahren aus. Warum sollte das nicht gehen?
 
Gestern mal geschaut: In den zwei Monaten, in denen ich den Kia Niro habe, jeden Tag gependelt, ein paar Ausflüge gemacht, einmal getankt.

Gesamter Verbrauch laut Bordcomputer: 2,2l auf 100 km.

Das ist real und kein frommer Wunsch für eine ferne Zukunft. Diese Autos sind zu kaufen.
Bevor wieder gemeckert wird: Du verbrauchst auch noch Elektrizität :)
 
Eine Utopie zu diskutieren bringt nichts.
Wenn eine Utopie umgesetzt werden soll, muss sie erstmal diskutiert und verhandelt werden. Das ist Demokratie.

Etwas zu tun bringt mehr.
Dazu brauchst du Menschen, die davon überzeugt sind, etwas zu tun zu müssen. Solche Überzeugungen sind nicht angeboren, sondern werden in Auseinandersetzungen mit dem Thema erworben – also auch durch Diskussionen. Das nennt sich Willensbildung.

Wie untrennbar Diskussionen und Handeln zusammengehören, kannst du an den aktuellen Auseinandersetzungen um die Klimapolitik sehen: Erst die F4F-Kundgebungen haben Dynamik da reingebracht, seitdem befassen sich Medien, Politik und die Öffentlichkeit intensiv mit dem Thema. Und erst dieser Prozess hat dazu geführt, dass sich die GrKo gezwungen gesehen hat, ein Klimaschutzpaket zu schnüren. Hastig, schwach, ängstlich – aber immerhin.

Dass jeder für sich im eigenen Leben Wert auf Nachhaltigkeit legen kann, ist klar. Beides schließt sich nicht aus, im Gegenteil. Beispiel: Es gibt etliche Menschen, die statt das Auto gern ein Fahrrad/E-Bike nützenn würden, dies aber auf Autostrassen zu stressig finden. Eine vernünftige Fahrradinfrastruktur ist die Voraussetzung dafür, dass mehr Menschen ihre Mobilitätsgewohnheiten verändern können. Und die muss man von den Kommunen – also den politisch Verantwortlichen – einfordern.

Und genau dies ist einer der Bestandteile meiner "Mobilitäts-Utopie". Wie du auch an der Diskussion hier im Thread siehst, sind keineswegs alle davon überzeugt, dass wir mehr Fahrradwege brauchen. Also reden wir drüber.
 
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