Gesellschaft Das Märchen von der Elektro-Mobilität

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Auch hier nichts verbieten — sondern den Betrieb teuermachen.
Ach ja: und zwar unabhängig davon, ob das Gefährt nun mit Diesel, Benzin, Strom oder Gas fährt.
Das Umweltbundesamt schlägt ein aufkommensneutrales Bonus-Malus-System für Neufahrzeuge vor. Für Fahrzeuge mit hohem CO2-Emissionen sollten über mehrere Jahre erhöhte Kfz-Steuer erhoben werden, die dann in die gezielte Förderung beim Neukauf eines CO2-verbrauchsarmen Autos fließen. Ausserdem sollten die Dieselsubventionen von 18,4 Cent pro Liter gestrichen werden. (Schwere SUV/Geländewagen haben fast immer Dieselmotoren.)

Neu zugelassene SUV haben in den ersten sechs Monaten dieses Jahres im Durchschnitt 144,1 Gramm CO2 pro Kilometer ausgestoßen. Dies entspricht einem Durchschnittsverbrauch von 6,2 Litern Sprit auf 100 Kilometer. Alle Pkw-Neuwagen zusammen kommen dagegen auf einen durchschnittlichen CO2-Ausstoß von 133,4 Gramm pro Kilometer.


Zum Thema Wasserstoff/E-Antrieb: Erfahrungen in Dänemark.
Was ich nicht wusste: Der Transport des Wasserstoffes vom Erzeuger zu den Tankstellen scheint aus Sicherheitsgründen sehr aufwändig zu sein.
Das gilt auch für den Bau von Wasserstoff-Tankstellen: Nach der Explosion einer Wasserstoff-Tankstelle in Norwegen im Juni sollendort beim Bau der Sicherheitsvorkehrungen „wie in der Luftfahrtbranche eingeführt“ werden. Dazu gehöre eine verbesserte Dokumentation sowie Mehrfachprüfungen.
 
Mal abgesehen davon, dass die Überschüsse immer irgendwo hinmüssen (falls das zeitweise Zuviel an laufenden Generatoren nicht oder nicht rechtzeitig abgeschaltet werden kann), weil es widrigenfalls zu ebenso unerwünschten Schwankungen in Spannung und/oder Frequenz kommt.

Also wieder in Speicherseen oder auch Schwungradspeichern deponieren – oder in Gas.

Ich meinte das mit 1/3 so, dass wegen der schlechten Effektivität nur 1/3 davon gespeichert wird im
Verhältnis zur direkten Nutzung. So ganz grob gesagt, natürlich ist es nicht genau ein Drittel.
 
Ausserdem sollten die Dieselsubventionen von 18,4 Cent pro Liter gestrichen werden. (Schwere SUV/Geländewagen haben fast immer Dieselmotoren.)

Das hat aber nichts mit CO2 Emmissionen zu tun, sondern ist eine Nachwirkung wegen der Schadstoff-Affäre.
Diesel sind bei gleicher Leistung immer noch sparsamer als Benziner.
 
Das hat aber nichts mit CO2 Emmissionen zu tun, sondern ist eine Nachwirkung wegen der Schadstoff-Affäre.
Diesel sind bei gleicher Leistung immer noch sparsamer als Benziner.
Dieser Vorteil ist für Autos der Kompakt- und Mittelklasse mit kleineren Motoren inzwischen vernachlässigbar. Bei großen und schweren Autos mit starken Motoren wirkt sich das – auch wegen der bei Dieseln günstigeren Drehmoments – schon eher aus. Deswegen sind ja praktisch alle großen SUV/Geländewagen mit einem relativ starken Diesel ausgestattet. Mit einem Benziner würden die sich deutlich schlechter verkaufen.

Deswegen passen auch Elektromotoren mit ihrem enormen Drehmoment gut zu großen SUV. Die bieten auch im Unterboden für die Batterien genug Platz, was wiederum die Wankneigung der Schlachtschiffe reduziert. Der Energieverbrauch ist allerdings auch dem Gesamtgewicht entsprechend hoch.

Die Dieselsubventionen machen natürlich auch den gewerblichen Güterverkehr per Straße günstiger, deswegen wurden sie ja auch früher eingerichtet. Und weil diese Transporte mehrfach subventioniert werden, steigt der LKW-Anteil am Verkehr nach wie vor. Just-in-time-Lieferungen per Diesel-LKW oder die Auslagerung von Produktionsstätten in Billiglohnländer rechnen sich so.

Wo immer man beim Thema nachhaltige Mobilität auch hinschaut: Entscheidend sind fast immer die politischen Weichenstellungen. Die sorgen dafür, welche Fahrzeuge wo eingesetzt werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielleicht so:
Wer einen Geländewagen betreiben will, mag das tun. Da würde ich nix »verbieten« wollen.

Wer aber keinen objektivierbaren Grund für die Eigentümerschaft (d.h. genauer: die Anmeldung für den Betrieb im öffentlichen Straßenverkehr) eines solchen Vehikels nachweisen kann (also nicht etwa als Förster durchs Gelände muss oder gewöhnlich schwere Anhänger ziehen), zahlt das dem Souverän in Form von deftigen zusätzlichen Steuern oder Gebühren.

Sinngemäßes könnte man sich bei Spielzeugautos wie einem Testarossa vorstellen. Auch hier nichts verbieten — sondern den Betrieb teuermachen.

Ach ja: und zwar unabhängig davon, ob das Gefährt nun mit Diesel, Benzin, Strom oder Gas fährt.

Okay. Bis zum letzten Absatz hatte ich die Hoffnung, dass das wirklich noch irgendwas mit Klima und CO2 zu tun haben könnte. Aber offenbar ist es, wie so häufig, nur maskierter Sozialneid und der Wunsch, anderen etwas verbieten (erschweren) zu können, was Du in Deiner Weisheit als unnötig erachtest.

Hast Du auch ein Fairphone? Willst Du auch iPhones abschaffen? Was ist mit dem MacPro? Hoher Energie- und Ressourcenverbrauch! Muss man da dann auch nachweisen, dass man Videos oder CGIs macht? Mal ehrlich: Für Dir meisten wurde doch ein MBA 2017 reichen.

Die Welt ist voller Egoisten, die anderen die Butter auf dem Brot nicht gönnen.
 
Dieser Vorteil ist für Autos der Kompakt- und Mittelklasse mit kleineren Motoren inzwischen vernachlässigbar.

Das gilt, wenn überhaupt, nur für Neuwagen der neuesten Generation. Und den Unterschied bemerkt man
nicht nur bei SUVs. Schau dir mal den Verbrauch von Touran oder Passat TDI, Mondeo etc. an, da kommt
kein Benziner annähernd hin, bei gleicher Leistung. Die abgespeckten 1 Liter Motoren von VW kann man
da leistungsmäßig nicht vergleichen.
 
Wieso? Die betreffen doch alle Diesel-Fahrzeuge?
 
Die betreffen doch alle Diesel-Fahrzeuge?
Ich habe geschrieben, dass vor allem die großen und schweren SUV wie auch der Güterverkehr per LKW von den Dieselsubventionen profitieren. Beides hat besonders klimaschädliche Wirkungen, deshalb wäre es vernünftig, Dieselsubventionen abzuschaffen.

Du hast nun daraufhin zwei Einwände gepostet:
1. Auch in der Mittelklasse würde der Diesel für geringere Verbräuche sorgen.
Ist das für dich ein Argument, die Dieselsubventionen beizubehalten?

2. Die Abschaffung der Dieselsubventionen würde auch die derzeit laufenden Kfz treffen.
Wenn du das nicht möchtest, wäre es möglich, dies wie bei LPG über einen längeren Zeitraum Schritt für Schritt zu machen.
(Übrigens halte ich auch das wieder für einen unverständlichen politischen Schritt, die Begünstigung des besonders umweltfreundlichen LPG abzuschaffen, die für Diesel aber beizubehalten.)

Und noch ein Hinweis: Je mehr Verbrenner durch E-Autos ersetzt werden, desto mehr vermindern sich auch die Mineralöl-Steuereinnahmen. Auch aus diesem Grund wäre es sinnvoll, Diesel nicht weiterhin zu subventionieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Da wirst Du von spoege keine Antwort erhalten, denn spoege geht nie darauf ein, ob er seine Ansprüche und Ideale selbst lebt. Er erwartet es nur von uns anderen.
Ich fürchte Du hast Recht. Aber ich hoffe er antwortet noch.
 
1. Auch in der Mittelklasse würde der Diesel für geringere Verbräuche sorgen.
Ist das für dich ein Argument, die Dieselsubventionen beizubehalten?

Ohne die Subventionen hätten wir keine/kaum Diesel-PKWs und seit Jahrzehnten höheren CO2 Verbrauch,
in Sachen CO2 war das also schon sinnvoll. Und es ist immer schlecht, politisch für Unsicherheit zu sorgen.
Je verlässlicher politische Eckdaten sind, desto besser. Ich sehe keinen Grund für eine Änderung. Und höhere
Mineralölsteuern insgesamt wurden eh gerade beschlossen.
 
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Zusätzliche Steuern auf Kraftstoffe lösen das “Problem“ nicht. Sie füllen die Staatskasse auf.
Falls man die geringere Diesel-Steuer abschaffen sollte, würde als erstes die Agrar-Lobby aufschreien.
P.S. Diesel kosten erheblich mehr Steuern als Benziner..
 
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Da müsste man dann halt das Steuerniveau auf Benzinerniveau senken.
Es gab Zeiten da war mal der Diesel richtig günstig, aber das war einmal. somit hatte man halt mehr Steuern gezahlt. Aber mittlerweile sollte das Steuerniveau wirklich mal angepasst werden.
 
Zusätzliche Steuern auf Kraftstoffe lösen das “Problem“ nicht.
Es wäre zumindest mittelfristig ein Teil der Lösung, wenn die CO2-Emissionen eines Autos einheitlich besteuert würden: Wer viel Klimagas emittiert, zahlt auch mehr. Das würde den Verbrauch von fossilen Kraftstoffen senken und das Kaufverhalten der Autofahrer in Richtung effizientere Kfz beeinflussen.

Die jetzige Regelung mit Subventionen für Diesel einerseits und undurchsichtigen Kfz-Steuern mit Sonderregelungen für schwere Autos andererseits fördert den Hang zu schweren und starken Dieseln. Was ja angesichts des Portfolios der deutschen Autoindustrie auch politisch beabsichtigt war.
Diese Auto- und Treibstoff-Besteuerung ist allerdings klimafeindlich – angesichts der Herausforderungen also kontraproduktiv.
 
Dieser Vorteil ist für Autos der Kompakt- und Mittelklasse mit kleineren Motoren inzwischen vernachlässigbar. Bei großen und schweren Autos mit starken Motoren wirkt sich das – auch wegen der bei Dieseln günstigeren Drehmoments – schon eher aus. Deswegen sind ja praktisch alle großen SUV/Geländewagen mit einem relativ starken Diesel ausgestattet. Mit einem Benziner würden die sich deutlich schlechter verkaufen.

Das ist doch jetzt wirklich totaler Unsinn. Die Mehrheit aller SUV global gesehen sind mit Benzinmotoren ausgerüstet. Auf die Gesamtstückzahl eines global vermarkteten Modells gerechnet, ist der Dieselanteil <20%. Fakt ist, SUV verkaufen sich bombig, egal wo und je pompöser desto besser. Auch Fakt ist, dass so ziemlich alle Dienstwagenfahrer bereits während der Dieselbetrugsfälle auf ein Benzinerpendant umgestiegen sind. Die Tankkarte ist ja nun mal da, also wen juckt es? Das hat alles genau den gegenteiligen Effekt dessen, was man braucht. Nehmen wir mal den Chevrolet Tahoe. Ein richtiges amerikanisches Full-size SUV mit 5,3L V8. Den findet man auch in erstaunlich vielen Teilen und den Motor in noch weiteren Modellen der Welt. Von diesem Motor werden jährlich (!) mehr als zwei Mio. Stück gebaut. Und da diskutieren wir ernsthaft über die Dieselmotoren in den paar SUVs hier? Ich will nur sagen, Achtung, die Kunden solcher Autos weichen einfach auf andere Wege aus, ihre Riesenkisten zu behalten.
 
Ich will nur sagen, Achtung, die Kunden solcher Autos weichen einfach auf andere Wege aus, ihre Riesenkisten zu behalten.
So schätze ich sie auch ein. Aber bei einer CO2-Bespreisung müssten sie dafür bezahlen.

Nehmen wir mal den Chevrolet Tahoe. Ein richtiges amerikanisches Full-size SUV mit 5,3L V8. Den findet man auch in erstaunlich vielen Teilen und den Motor in noch weiteren Modellen der Welt. Von diesem Motor werden jährlich (!) mehr als zwei Mio. Stück gebaut. Und da diskutieren wir ernsthaft über die Dieselmotoren in den paar SUVs hier?
Klar diskutieren wir über das, was vor unserer eigenen Haustür stattfindet. Auf die Märkte, in denen sich die fetten US-Trucks verkaufen wie geschnitten Brot, haben wir leider keinen Einfluss. Sollen wir deshalb aufhören, uns über das Gedanken zu machen, was wir beeinflussen können?

Oder soll "die anderen sind noch viel schlimmer" die deutschen Klimasünden als irrelevant und uninteressant durchwinken? Sollen wir erstmal auf die USA warten, bevor wir selbst was tun?
 
So schätze ich sie auch ein. Aber bei einer CO2-Bespreisung müssten sie dafür bezahlen.

Klar diskutieren wir über das, was vor unserer eigenen Haustür stattfindet. Auf die Märkte, in denen sich die fetten US-Trucks verkaufen wie geschnitten Brot, haben wir leider keinen Einfluss. Sollen wir deshalb aufhören, uns über das Gedanken zu machen, was wir beeinflussen können?

Oder soll "die anderen sind noch viel schlimmer" die deutschen Klimasünden als irrelevant und uninteressant durchwinken? Sollen wir erstmal auf die USA warten, bevor wir selbst was tun?

Nein, aber man sollte das Gesamtbild nicht aus den Augen verlieren. Ford Ranger, eines der bestverkauften Modelle von Ford weltweit, legt in Indien gerade einen Verkaufsrekord nach dem nächsten hin. Der F150 Pickup in den USA führt die Verkaufslisten seit fast schon Jahrzehnten an wie unser Golf. Und den gibt es nur mit Benzinern...
 
Um mal nochmal etwas Witz hier reinzubringen, aber 07:45 mal eine überspitzte Darstellung, des Problems das ich ganz genau so habe:
 
Ich bin sehr für eine Besteuerung über die Nutzung, nicht für den Besitz.
Alternativ: 200.-€ Steuer auf KFZ bis 1800kg Leergewicht. Über 2t 500€
Je schwerer desto höhere Steuer.
Dann alles über den Kraftstoff...
Maut nach Kilometer, wer viel fährt zahlt auch entsprechend.

Dazu eine GG-Änderung, das diese Steuer Zweckgebunden in die Umwelt investiert werden muss und der Staat Rechenschaft ablegen muss was damit tatsächlich erreicht wird.
So kann niemand behaupten, das Geld würde nur zur Sanierung des Staates verwendet.
Denn es wird immer nur versprochen, getan wird nicht genug.

(upps... das dürfte der prallen Sonne geschuldet sein)
 
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