Das ist wirklich eine ebenso interessante wie kontroverse Frage... In den letzten Monaten mußten x Unternehmen in der IT Industrie Insolvenz anmelden, teils mit mehreren 100 bis 1000 Mitarbeitern. Niemand hat eine staatliche Unterstützung erhalten.
Sicher hängen an der Automobilindustrie auch die Zulieferer, aber ob diesen allerdings durch das "Rettungspaket" geholfen würde, kann wohl kaum jemand garantieren. Im Gegenteil ist gestern Abend u.a. auch von einem Opel-Vertreter ausgesprochen worden, dass die Auto-Hersteller ausgelagerten Leistungen wieder zurückholen würden, um weiter Kosten zu senken. Bedenkt man den Preisdruck in manchen Zulieferersegmenten, dann dürfte das wohl das "Aus" für einige bedeuten - trotz "Rettungspaket".
Dann würde es mich sehr interessieren, was denn die Vorstände usw. bei Opel verdienen bzw. verdient haben? Muss das Rettungspaket exorbitante Manager-Gehälter auch absichern, damit gleichzeitig im unteren Segment Leiharbeiter entlassen werden können?
Übrigens: Gestern haben bei Anne Will die Anwesenden damit geprahlt, dass die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) doch auch 15 Millionen für angeschlagene Unternehmen in anderen Branchen bereit stellen würde. Das ist natürlich ein Hohn, wenn man bedenkt, dass KfW Kredite - trotz der Bereitstellung durch die Regierung - nur in ganz besonderen Fällen anforderbar sind bzw. gewährt werden. Geht man dann noch davon aus, dass z. B. für echte Investitionen bei mittelständischen Unternehmen schnell mal 500.000 EUR erforderlich sind, dann deckt dieser Betrag vielleicht gerade mal den möglichen Kapitalbedarf von 30 bis 40 Unternehmen. Ist schon witzig, wie es unsere Politiker immer wieder schaffen, durch pures Zahlenjonglieren zu suggerieren, sie würden ja unglaublich viel tun - obwohl es real betrachtet ein Tropfen auf den heißen Stein ist.