noch mal: meines Wissens wäre Opel längst pleite, hätte GM vor einigen Jahren nicht eine ganze Menge Kohle rübergeschoben
Letztendlich weiß das keiner von uns genau. In den 90er Jahren hatte Opel wohl Absatzprobleme, dann haben sie sich wieder aufgerappelt. Zumindest heute hat Opel im Vergleich zu GM kein Strukturproblem und ist sehr gut aufgestellt. Einige Opel-Standorte in Deutschland sollen zu den modernsten Autowerken weltweit gehören (für potentielle Käufer nicht uninteressant). GM schuldet Opel aktuell zig Millarden Euro für Entwicklungen und Patente. Angeblich muß Opel den ganzen Gewinn nach Detroit überweisen (ging heute durch die Presse, ich kann das nicht so recht glauben).
Was die populären Modellreihen angeht, liegt der Verbrauch der Opel-Autos nicht schlechter als VW, BMW usw. Von den Preisen her sind die Autos voll konkurrenzfähig und schlecht gelaufen ist es in den letzten Jahren ja auch nicht. Insgesamt ein gesundes Unternehmen mit guter Unternehmensführung.
Aber das alles ist wegen der Abhängigkeit zu GM leider sehr vertrackt. Es sind ja noch andere Marken betroffen wie Saab, Cadillac, Chevrolet, Vauxhall, Hummer, Buick, Corvette oder Pontiac - also einige echte Kultmarken, zumindest in früheren Zeiten. Nur diese Zeiten sind vorbei, und im Kern liegt die Krise meines Erachtens darin, daß die großen Autokonzerne - allen voran GM - den Wendepunkt verpaßt haben, das Unternehmen mit völlig neuen Konzepten und Antrieben in eine neue Richtung zu lenken. Das betrifft natürlich letztendlich die meisten Hersteller weltweit, die amerikanischen aber besonders. Gegen die US-Spritschlucker, die ja bis heute gebaut werden, ist ein BMW, VW oder Audi geradezu genügsam.
Ganz davon abgesehen geht es GM schon
seit Jahren schlecht; die aktuelle Krise kann auf dem Wirtschaftsparkett eigentlich niemanden ernsthaft überrascht haben.
Eigentlich sollte man für bestimmte GM-Marken wie eben Opel oder Saab Einzellösungen finden und müßte den Mutterkonzern sterben lassen, aber das wiederum kann sich Obama als designierter Präsident zum jetzigen Zeitpunkt unmöglich erlauben. Eine Einzellösung wäre aber wohl auch deshalb schwierig, weil ein reger Austausch zwischen dem Mutterkonzern und den Marken stattfindet, was etwa Forschung, Entwicklung und Patente angeht.