Darf man Opel sterben lassen?

imonty, wie ist denn die Gesamtsituation?
Was ist das Problem, wenn eine deutsche Marke, die seit Ewigkeiten einem amerikanischem Konzern gehört, in Zukunft vielleicht einem indischen gehören soll? Sorry, ich versteh´s nicht.
 
imonty, wie ist denn die Gesamtsituation?
Was ist das Problem, wenn eine deutsche Marke, die seit Ewigkeiten einem amerikanischem Konzern gehört, in Zukunft vielleicht einem indischen gehören soll? Sorry, ich versteh´s nicht.

das die gute Arbeit von Opel Deutschland und damit die gute Arbeit von vielen tausenden Mitarbeitern nicht honoriert wird. Und ein Besitzerwechsel wird nicht grad neue Arbeitsplätze bringen.
 
Doch, in dem Fall in Indien. Aber auch Inder wollen arbeiten. Ich versteh´s immer noch nicht. :noplan:
 
Doch, in dem Fall in Indien. Aber auch Inder wollen arbeiten. Ich versteh´s immer noch nicht. :noplan:

Einige haben immernoch ein Problem mit dem Denken in globalen Dimensionen. Wobei er in einem Belang auch Recht hat, die absolute Zahl an Arbeitslosen wird Weltweit zunehmen, da das Unternehmen erstmal mit einem Sparkurs wieder Solvent und Handlungsfähig werden muss.
 
das die gute Arbeit von Opel Deutschland und damit die gute Arbeit von vielen tausenden Mitarbeitern nicht honoriert wird.
noch mal: meines Wissens wäre Opel längst pleite, hätte GM vor einigen Jahren nicht eine ganze Menge Kohle rübergeschoben :)
 
@willeswind: Eigentlich müsst ich mir als Österreicher ja keine Sorgen um eure deutschen Arbeitsplätze machen...hast wirklich recht...werde mein Mitgefühl nun ganz den Gesetzen der Globalisierung unterwerfen.
 
Wenn du 79 Jahre als Ewigkeit deklarierst, Wille.......

Ich bin nach wie vor der Meinung, man sollte die Firma von GM loseisen und seinen eigenen Deal machen. Diese ganze Zusammenrottung mit Mutter in den USA und Tochter in Deutschland kann nur schief gehen. Da ist ne Abhängigkeit, die zu viele zu Unrecht Betroffene in den Abgrund reisst.

Hab zwar seit Stunden nicht mehr die Nachrichten verfolgt, aber doch tendiere ich dazu, keine Rettungsgelder bereit zu stellen. Dann lieber schauen, ob sich ein Aufkauf lohnt und die Firma Deutschland-intern retten lässt. Wenn die Mutter GM weg ist, lässt sich womöglich ganz anders handeln.
Ich könnte mir gut vorstellen, dass es hier liquide Unternehmer gibt, die Opel als eigenständigen Hersteller ganz gern übernehmen würden. Die Karren sind zwar nicht Jedermanns Sache, aber haben doch ihre Abnehmer.
 
Wenn der Staat das Sagen übernimmt, sind wir im Kommunismus. Das ist mir Opel nicht wert.

Opel ist eine Marke. Der Besitzer der Marke hat ihren Wert verspielt. Wenn jemand diese Marke kaufen und wieder aufbauen möchte - bitte schön.
Wenn nicht - :reise:, Opel.

Mit tut es um die Arbeitnehmer die dort arbeiten leid, wenn die dann vielleicht ihren Arbeitsplatz verlieren sollten.
Um das Management und so, täte es mir nicht leid, nur ist es in der Praxis leider immer so, dass das Management meistens relativ weich fällt, wenn es denn fällt.
Die normalen Arbeitnehmer werden einfach arbeitslos.
 
Einige haben immernoch ein Problem mit dem Denken in globalen Dimensionen. Wobei er in einem Belang auch Recht hat, die absolute Zahl an Arbeitslosen wird Weltweit zunehmen, da das Unternehmen erstmal mit einem Sparkurs wieder Solvent und Handlungsfähig werden muss.

Doch, in dem Fall in Indien. Aber auch Inder wollen arbeiten. Ich versteh´s immer noch nicht. :noplan:

imonty, wie ist denn die Gesamtsituation?
Was ist das Problem, wenn eine deutsche Marke, die seit Ewigkeiten einem amerikanischem Konzern gehört, in Zukunft vielleicht einem indischen gehören soll? Sorry, ich versteh´s nicht.

Sollte aber schon klar sein, dass das Sozialstaatsmodell, dass bei uns eigentlich Konsens ist, mit der Meinung auf Dauer nicht mehr haltbar sein würde.
Ich bin für unseren Sozialstaat, und gegen eine ungezügelte Globalisierung.
 
20 Jahre, nachdem mit Trabant & Co. die letzten Staatsautos gebaut wurden, sieht's jetzt wieder so aus, als ob es zumindest eine Automarke ohne Staat bald nicht mehr geben könnte. Ironie der Geschichte... Vor allem, wenn man bedenkt, wie überheblich manche von uns Wessis auf die Staatswirtschaft geblickt haben. Und wie allein seligmachend der pure Kapitalismus in den vergangenen 20 Jahren von vielen gehalten wurde.

Meine Meinung: So oder so steckt der Staat in der Bedrouille. Entweder er verweigert die Rettung, muss aber dann Unsummen an Sozialleistungen und für einen viele Jahre dauernden Strukturwandel in den betroffenen Regionen zahlen. Oder er bringt Steuergelder zur Rettung ein, muss aber dann erhebliche Risiken tragen. Ich sage nur "Fass ohne Boden"... Denn wo anfangen, wo aufhören?
 
Wenn die Mutter GM weg ist, lässt sich womöglich ganz anders handeln.

Ohne Plattform-Sharing geht heutzutage gar nichts. der Insigna z.B. steht auf der selben Plattform wie einige amerikanische GM-Modelle. Die Verbindungen sind leider nicht nur finanzieller Natur.
 
@willeswind: Eigentlich müsst ich mir als Österreicher ja keine Sorgen um eure deutschen Arbeitsplätze machen...hast wirklich recht...werde mein Mitgefühl nun ganz den Gesetzen der Globalisierung unterwerfen.
Blödsinn.

Wenn du 79 Jahre als Ewigkeit deklarierst, Wille.......
Bei einem Unternehmen, dass seit etwas über 100 Jahren existiert, ... ja, 79 Jahre in der Automobilbranche sind eine Ewigkeit.
Mit tut es um die Arbeitnehmer die dort arbeiten leid, wenn die dann vielleicht ihren Arbeitsplatz verlieren sollten.
Um das Management und so, täte es mir nicht leid, nur ist es in der Praxis leider immer so, dass das Management meistens relativ weich fällt, wenn es denn fällt.
Die normalen Arbeitnehmer werden einfach arbeitslos.
Naja, das liegt ja in der Natur der Sache. Einer, der nur gelernt hat, Autos zu lackieren hat es relativ schwer, wenn es keine Autoindustrie gibt. Manager können auch branchenneutral arbeiten. Außerdem ist ein Manager eher bereit, für einen guten Job z.B. nach Indien zu gehen. Ein Arbeiter eher selten.
 
Mit tut es um die Arbeitnehmer die dort arbeiten leid, wenn die dann vielleicht ihren Arbeitsplatz verlieren sollten. .......
Die normalen Arbeitnehmer werden einfach arbeitslos.

Punkt 1: Meine Recherchen mögen nicht ganz korrekt sein, aber die Zahl der bummelig 100.000 möglichen Arbeitslosen ist wohl eher international als deutschlandweit anzusehen. Zumal ein gewisser Teil davon eh nur schlecht bezahlte Zeitarbeiter sind. Wikipedia spuckt für Opel und das Jahr 2006 nur gut 27.000 MA aus. In Bezug auf Festanstellungen wird sich da wenig verändert haben. Zeitarbeiter sind wohl eh durchlaufende Posten.

Punkt 2: Mir tun die Menschen, die da wohl ihren Job verlieren, auch von Herzen leid. Aber warum soll es ihnen, nur weil sie in einem namentlich großen Konzern arbeiten, besser gehen als all denen, die im Mittelstand geschafft und doch ihre Existenzgrundlage verloren haben?
Wenn die gut und qualifiziert sind, werden sie an anderen Stellen unterkommen. Wenn nicht, werden sie mit ganz vielen hoch qualifizierten Menschen in diesem Land das Schicksal teilen, auf dem Abstellgleis zu stehen.

Damit wenden wir uns Punkt 3 zu.
Und darin schreibe ich mal fest, dass der Staat lieber Geld für gute Ideen und deren Verwirklichung locker machen sollte als marode Geschäftszweige künstlich am Leben zu erhalten.
 
Naja, das liegt ja in der Natur der Sache. Einer, der nur gelernt hat, Autos zu lackieren hat es relativ schwer, wenn es keine Autoindustrie gibt. Manager können auch branchenneutral arbeiten. Außerdem ist ein Manager eher bereit, für einen guten Job z.B. nach Indien zu gehen. Ein Arbeiter eher selten.

:faint:
 
Erst die Banken, jetzt die Autobranche - wo soll das nur hinführen?

Die Banken wurden gerettet damit die Wirtschaft nicht still steht, so weit so gut. Aber jetzt auch defizitäre Autobauer mit Staatsgeldern zu stützen seh ich nicht ein. Irgendwo hab ich gelesen dass Opel vor einigen Jahren schonmal von GM gerettet wurde - war´s eben gut das sie in dem Verbund mit drinnen sind und jetzt ist es ihr Nachteil. Ich finde man sollte nicht staatlich eingreifen.
 
monty, wo ist das problem? stimmt das etwa nicht?
 
Ich finde, Mercedes sollte Opel schlucken. Die beiden Automarken ergänzen sich sehr gut. Auf der einen Seite unzufriedene Kunden, schlechtes Image, unzuverlässige, schnell rostende Fahrzeuge - auf der anderen Seite Opel...;) Die ideale Ergänzung!
 
Das ist wirklich eine ebenso interessante wie kontroverse Frage... In den letzten Monaten mußten x Unternehmen in der IT Industrie Insolvenz anmelden, teils mit mehreren 100 bis 1000 Mitarbeitern. Niemand hat eine staatliche Unterstützung erhalten.

Sicher hängen an der Automobilindustrie auch die Zulieferer, aber ob diesen allerdings durch das "Rettungspaket" geholfen würde, kann wohl kaum jemand garantieren. Im Gegenteil ist gestern Abend u.a. auch von einem Opel-Vertreter ausgesprochen worden, dass die Auto-Hersteller ausgelagerten Leistungen wieder zurückholen würden, um weiter Kosten zu senken. Bedenkt man den Preisdruck in manchen Zulieferersegmenten, dann dürfte das wohl das "Aus" für einige bedeuten - trotz "Rettungspaket".

Dann würde es mich sehr interessieren, was denn die Vorstände usw. bei Opel verdienen bzw. verdient haben? Muss das Rettungspaket exorbitante Manager-Gehälter auch absichern, damit gleichzeitig im unteren Segment Leiharbeiter entlassen werden können?

Übrigens: Gestern haben bei Anne Will die Anwesenden damit geprahlt, dass die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) doch auch 15 Millionen für angeschlagene Unternehmen in anderen Branchen bereit stellen würde. Das ist natürlich ein Hohn, wenn man bedenkt, dass KfW Kredite - trotz der Bereitstellung durch die Regierung - nur in ganz besonderen Fällen anforderbar sind bzw. gewährt werden. Geht man dann noch davon aus, dass z. B. für echte Investitionen bei mittelständischen Unternehmen schnell mal 500.000 EUR erforderlich sind, dann deckt dieser Betrag vielleicht gerade mal den möglichen Kapitalbedarf von 30 bis 40 Unternehmen. Ist schon witzig, wie es unsere Politiker immer wieder schaffen, durch pures Zahlenjonglieren zu suggerieren, sie würden ja unglaublich viel tun - obwohl es real betrachtet ein Tropfen auf den heißen Stein ist.
 
Einer, der nur gelernt hat, Autos zu lackieren hat es relativ schwer, wenn es keine Autoindustrie gibt. Manager können auch branchenneutral arbeiten. Außerdem ist ein Manager eher bereit, für einen guten Job z.B. nach Indien zu gehen. Ein Arbeiter eher selten.

Puh, da hast Du aber ein Denk-Defizit.
Ein guter Lackierer kann auch andere Teile einfärben als nur ein Auto. Handwerk ist halt gelernt.
Dagegen halt ich eher die Manager für sachlich-fachlich beschränkt. Und das ist noch gar nicht mal bös gemeint. Aber der ganze Ablauf in Sachen "Ich bringe ein Auto auf den Markt" unterscheidet extrem von (nur als Beispiel) "Ich lanciere erfolgreich eine Modelinie".
 
Übrigens: Gestern haben bei Anne Will die Anwesenden damit geprahlt, dass die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) doch auch 15 Millionen für angeschlagene Unternehmen in anderen Branchen bereit stellen würde.

Gestern bei Anne Will saß aber auch der "junge" Mann, der gute 30 Kilometer von hier bei einem Zulieferer gearbeitet hat und zum Jahresende wohl seinen Job los wird. Und der auch endlich mal ausgesprochen hat, dass zu einem Drittel die Dämlichkeit der Firmenführung anzukreiden ist.
Wir sehen seit Jahren, dass es bergab geht. Nur will es niemand kapieren.
 
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