Darf man Opel sterben lassen?

Opel hat nicht schlecht gewirtschaftet, sondern wird von der katastrophalen Führung von GM mit hinabgerissen.
Das bringt es eigentlich auf den Punkt. Am Wochenende ging durch die Nachrichten, daß Opel pro Tag angeblich 1 Millionen Euro an GM überweisen muß und auch sonst ist es die Abhängigkeit zu GM, die Opel jetzt zu schaffen macht.

Ich weiß, daß Opel hier im Forum sehr unpopulär ist, aber ich fand das Unternehmen und einige Modelle immer ganz sympathisch und in Ordnung. Auch aktuell hat Opel einige gute Modelle im Programm; und der Zafira ist zum Beispiel, soweit ich mich erinnern kann, ein Auto, bei dem sich die Autogas-Umrüstung schon lange einiger Beliebtheit erfreut. So schlecht finde ich Opel nicht.

Was GM angeht: die haben wie es aussieht komplett abgewirtschaftet und sind von den Produkten her nicht mehr konkurrenzfähig - und alles selbstverschuldet. (Der Volt, der von Deutschen in Amerika für GM entwickelt wird, ist m. E. nur ein Alibi-Projekt, das die ganzen anderen Spritschleudern rechtfertigen soll, damit im Kern alles beim Alten bleiben kann.)
 
Wie wärs, wenn du deine Beiträge in Zukunft so aufbaust, dass andere Forenmitglieder nicht als dämlich dargestellt werden?

Sorry, das ist ein alter Web-Gag. Und nochmal sorry: Wenn man seine Meinung pauschal raushaut und derart offensichtlich nicht einmal weiß worum es geht, dann kann man sich auch schon mal ein wenig Contra kassieren.

Nur weil man deine Meinung nicht teilt, ist man noch lange kein ahnungsloser Depp. Auch wenn du das gerne so darstellst.

Siehe oben. Wenn man nicht mehr als die Überschrift des Threads gelesen hat, die Nachrichten nicht verfolgt und auch sonst nichts mit dem Thema zu tun hat: Dann kann man sich zwar zu komplexen internationalen Themen äußern, man muss es aber nicht. ;)

Es ist mir vollkommen egal, wer hier schlecht gewirtschaft hat. Fakt ist, dass ich nicht für die verkorkste Wirtschaft irgendwelcher (US-)Unternehmen zahle.

Ob das nun eine Bank ist, die Geld verzockt oder ob das ein Autobauer ist, der intern einfach das Geld vernichtet - Ich bade es nicht aus.

Das ist das Problem: Du badest es sehr viel mehr aus, wenn diese zehntausenden Menschen ab jetzt von Deinen Sozialabgaben leben, als wenn diese Menschen weiter (mithilfe einer Finanzspritze) Geld erwirtschaften.
 
Ich seh die Sache etwas zwiespältig.

Momentan scheint noch gar nicht klar zu sein, ob GM überhaupt insolvent geht, und doch ruft Opel nach schon laut Hilfe. Ob da nicht auch gewisse Management-Fehler mit verborgen sind?
Alle Autohersteller haben Absatzprobleme, und das ist völlig klar angesichts horrender Benzinpreise und der Tatsache, dass die Menschen weniger Geld in der Tasche haben. Das Auto ist da halt das erste Luxusobjekt, auf das verzichtet wird. Ich erlebe das gerade in meinem privaten Dunstkreis.

Hilfe ja, auf Basis einer Bürgschaft, und nur dann, wenn das Geld im Lande bleibt, Opel umstrukturiert und sich der gefallenen Nachfrage anpasst (immer wieder ist die Rede ja von Überproduktion). Es wäre schade um das Geld, wenn der Hersteller trotzdem pleite geht.
Obwohl vielleicht gerade die Insolvenz ein Meilenstein wäre: Opel könnte sich vom Mutterkonzern lösen und neu anfangen.

Und doch seh ich die Gefahr, dass irgendwann alle Produzenten hochwertiger Güter, die plötzlich Absatzprobleme haben, nach staatlicher Hilfe schreien. Und das geht nicht. Die Nachfrage regelt nun mal das Angebot, wenn keine Nachfrage da ist, muss eine Firma das eben akzeptieren und ihre Konsequenzen ziehen. So schlimm es für die Angestellten ist.
 
Opel ist eng verflochten mit GM.

Es geht mir gerade darum, dass diese Bürgschaft, die bares Geld wert ist, und natürlich allein dadurch GM zugute kommt, im Zweifel eingelöst werden muss. Das Konstrukt GM/Opel ist dann "Nutznießer" bzw. deren Gläubiger. Das Geld kann sehr wohl abgezogen werden - indirekt.



...Opel ist eine ganz normale GmbH (seit 2005) und GM ist der Gesellschafter.

...das heisst aber ja nicht, das wenn Opel und der deutsche Staat einen Vertrag schliessen, das der Gesellschafter einfach zugriff auf das Geld hat und damit verschwinden kann ....... schon gar nicht ins Ausland.
 
Der Staat soll nicht bürgen sondern kaufen!
Wenn Daimler aktuell 22 Milliarden Wert hat, hat Opel vielleicht die Hälfte davon und das soll der Staat GM bieten.
Dann hat er 100% der Aktien und kann die dann in besseren Zeiten an das Volk ausgeben, allemal besser als das was er mit der Bahn machen will, die uns doch sowieso schon gehört.
Dann hat der Staat auch die Möglichkeit 50% der Aktien zu behalten, kann Politiker auf Aufsichtratsposten entsorgen, aber er hat ein unbestreitbares Vetorecht.

Ohne einen Kauf wird das Geld eh zu GM fließen, die ehrenwerten Herren dort werden sich über die dummen Deutschen ins Fäustchen lachen, in Kalifornien in einem Luxushotel erst mal Urlaub machen und Opel wird ein für GM unbedeutender Nebenschaden.

Nicht vergessen: die Deutsche Bank hat das Kursziel von GM vor ein paar Tagen leicht reduziert: auf 0.00 Euro

RD
So und nicht anders. viel billiger werden sie nicht mehr. Dann brauchen wir bloss noch ein Opel-Gesetz und es kann rund gehen.
Aber im ernst mal. Bei dem ganzen Geschrei wird sich die Entwicklung Klimaneutraler Antriebe vermutlich etwas beschleunigen und das geht dann nicht so einfach wie vor ein Paar Jahren mit dem Nachrüstkat wenn plötzlich 10 Jahre alte Autos technisch veraltet sind. Ne Brennstoffzellenumrüstung wird dann unwirtschaftlich und so weiter und so fort.
 
Opel hat imho gut gewirtschaftet, insofern wäre es schon sehr traurig, das Unternehmen sterben zu lassen...

Hab schonmal selbst erlebt, wie ein florierendes Unternehmen vom großen zahlungsunfähigen Bruder an ein noch maroderes Unternehmen verkloppt und zerstückelt wurde... dabei haben ein paar Tausend Leute damals ihre Arbeit verloren. :mad:
http://de.wikipedia.org/wiki/L._&_C._Steinmüller
 
Das Problem ist, wo fange ich an wo höre ich auf....

Der kleine Handwerker mit 5 Angestellten darf Insolvenz anmelden und wird sterben gelassen... Der Mittelstand ist immer der angeschissene in dieser Gesellschaft.

Wer Autos an der Realität vorbei baut brauch sich nicht mehr wundern, wenn keiner mehr diese Kisten kauft.

Mein Urteil: sterben lassen...
 
Tut mir leid aber wenn Opel schwarze Zahlen schreibt wird sich sicher auch jemand anders finden der Opel von GM gerne abkauft oder sonstiges! Wieso sollte der Staat das machen müssen? Wieso soll der Staat soviel Geld ausgeben weil ein Unternehmen sich mit einem anderen eingelassen hat, welches jetzt den Bach runter geht!?! Wie lange will man Opel noch künstlich am leben erhalten? Opel baut schon seit Jahren ab, vorallem Mitarbeiter wegen sinkender Absatzzahlen! Wie auch schon angesprochen hilft einem Mittelständler auch niemand weil der jetzt den Bach runter geht, meist wird da eher nochmal von Staatlicher Seite nachgetreten.
 
Eigentlich darf der Staat dar gar nicht eingreifen.
Wo sollte die Grenze sein? Dann kommen BASF, Bayer, die Lufthansa, Siemens, BMW, VW und jede Menge anderer Firmen und halten die Hand auf.
Klar WAR Opel mal ein Traditionshaus. Aber was ist daraus geworden? Ein Autobauer, der am Bedarf des Markt vorbei Autos schlechter Qualität entwickelt und versucht zu verkaufen.
Wie sagte mal Gustav Mahler?
"Tradition ist die Weitergabe des Feuers, nicht die Anbetung der Asche".
 
ricky 2000: "Das ist das Problem: Du badest es sehr viel mehr aus, wenn diese zehntausenden Menschen ab jetzt von Deinen Sozialabgaben leben, als wenn diese Menschen weiter (mithilfe einer Finanzspritze) Geld erwirtschaften."

Sicher? Da lach ja - der Statt schmeisst im Moment mit den Milliarden nur so um sich, da muss sich jeder normale Arbeitnehmer doch nur noch an den Kopf fassen. Meine Meinung: Opel muss kaputt gehen, irgendjemand wird den Gaul dann schon weiterreiten. Auf jeden Fall ist eine solche Staatshilfe für private Konzerne eine unglaubliche Wetbewerbsverzerrung gegen alle anderen Autohersteller, ein No-Go! Opel hat es in den letzten 20 Jahren nicht geschafft ihren ***** hochzubekommen und ihr eigenes Images aufzupolieren. Audi hat die Hausaufgaben gemacht, vom Hosenträger Image zum Premium- bzw. Oberklassesegment. Was hat Opel gemacht? Blödsinnige Autos wie den Signum, der Versuch in der oberen Mittelklasse zu räubern. Einen Speedster der eine billig Kopie der Elise war? Eine OPC Serie mit aufgeblasenen 4 Zylinder Motoren die den kleinen Familienvater zum Sportwagenfahre machen sollte? Die Autos von Opel haben schon lange vor der aktuellen Krise mit riesen Absatzschwächen gekränkelt, Opel will hier nur - verständlicher Weise - mit letzter Kraft nach dem Tropf "Steuerzahler" greifen.
 
Gesellschaftsrecht

...Opel ist eine ganz normale GmbH (seit 2005) und GM ist der Gesellschafter. ...das heisst aber ja nicht, das wenn Opel und der deutsche Staat einen Vertrag schliessen, das der Gesellschafter einfach zugriff auf das Geld hat und damit verschwinden kann ....... schon gar nicht ins Ausland.

Doch, das wäre möglich - das ist ja das interessante und einträgliche am Gesellschaftsrecht, zumal, wenn hier bestens bewanderte Juristen viel Fantasie besitzen. Manche Konstruktionen grenzen am Betrug, es ist faszinierend, durch welche Möglichkeiten man sich der Haftung entziehen und das Geld der Gesellschaftsunternehmen und das der Gesellschafter bewegen kann. Selbst wenn der Graubereich verlassen wird, so verbleibt dann doch im Schadensfalle eine Insolvenz.

Zumal es bei entsprechender Konstruktion gar nicht darauf ankäme, ob nun GM gerade auf dieses Geld Zugriff hat - wenn es auf andere Teile der Assets Zugriff hat, die keiner Beschränkung unterliegen. Wenn dann Opel in die linke Hand gegeben wird und aus der rechten von GM genommen wird - der Effekt bleibt, auch wenn die linke Hand tatsächlich nicht angetastet wurde.

Aber das ist alles Stochern im Nebel - ich kenne die Verträge nicht und kann diese Verhältnisse auch nicht einfach entflechten, selbst wenn ich sie kennen würde. Da werden sich jetzt genug andere Spezialisten einen Kopf machen können - soweit dies möglich ist oder gewünscht.
 
Opel baut schon seit Jahren ab, vorallem Mitarbeiter wegen sinkender Absatzzahlen!

Wenn wir die Aussage dahin umdrehen, dass Opel feste Angestellte entlässt und durch billige bzw. leicht entsorgbare Leiharbeiter ersetzt, gebe ich Dir Recht. Und genau diese unsoziale Arbeitsplatzpolitik ist ein weiterer Punkt, warum man Opel nicht uneingeschränkt unterstützen sollte.

Der Mittelstand scheint eh der Prügelknabe der Nation zu sein. Drauf verzichten kann man nicht, aber ihn fördern will man nicht. Lieber werden die jetzt großen Namen, die allerdings auch mal klein angefangen haben, stattlich subventioniert. Nicht auszudenken, was für Firmengeschichten damit möglicherweise im Keim erstickt wurden.

Also nochmal:
In der Marktwirtschaft regieren Angebot und Nachfrage. Wenn keiner mehr Opel kaufen will, ist das halt so. Basta. Da wird auch keine Rettung in Sicht sein, wenn Frau Merkel Unsummen locker macht.
 
die chinesen haben schon lange interesse an gm... jedoch straeuben sich die amerikaner dagegen... einmal aus stolz und einmal aus wirtschaftlich strategischen gruenden...

das is freie marktwirtschaft...
 
Sicher? Da lach ja - der Statt schmeisst im Moment mit den Milliarden nur so um sich, da muss sich jeder normale Arbeitnehmer doch nur noch an den Kopf fassen. Meine Meinung: Opel muss kaputt gehen, irgendjemand wird den Gaul dann schon weiterreiten.

Ich habe es einige Beiträge vorher schon gesagt:
Eine Pleite könnte die Chance zum Neuanfang sein! Ohne GM als Mutter, mit Fahrzeugen, die angepasst sind an die Wünsche der Käufer.
 
Eigentlich darf der Staat dar gar nicht eingreifen.
Wo sollte die Grenze sein? Dann kommen BASF, Bayer, die Lufthansa, Siemens, BMW, VW und jede Menge anderer Firmen und halten die Hand auf.

Ich bin zwar grundsätzlich auch kritisch, was staatliche Eingriffe angeht, wenn aber ganze Branchen, Infrastrukturen und ellenange Wertschöpfungsketten wegbrechen, zerstört man die komplette Wirtschaft ganzer Regionen. Hier gibt es keine Wahl.

Klar WAR Opel mal ein Traditionshaus. Aber was ist daraus geworden? Ein Autobauer, der am Bedarf des Markt vorbei Autos schlechter Qualität entwickelt und versucht zu verkaufen.

Das stimmt so nicht. Opel hat sich in den letzten paar Jahren sehr wohl neu aufgestellt und 2006/2007 mehr Umsatz und Gewinn gemacht als beispielsweise der stets unkritisierte BMW-Konzern! Man sollte nicht vom Image auf den Geldbeutel schließen.

Auch beim Flottenverbrauch liegt man in den Dimensionen wie Ford und VW.
Keine Frage, ich würde mir auch generell mehr Innovationsfreude wünschen, es geht hier aber eben nicht um unternehmerische Fehler.
 
"es geht hier aber eben nicht um unternehmerische Fehler." Wie meinst Du das? Autos wie den Opel GT? Ab 30.000,- EUR einen 2 Sitzer mit OPEL als Schriftzug?
 
Sorry, Autokäuferideologien haben mit dem Thema nichts zu tun.
Welches Modell Du doof findest ändert nichts daran, dass opel an sich nicht schlecht da steht.
Deren Kerngeschäft sind ohnehin Klein- und Kompaktwagen.
 
das Banken-Rettungsprogramm war der Dammbruch - ich habe an dem Abend zu meiner Freundin gesagt "Pass auf, jetzt kommen sie aus allen Löchern und fordern Geld". Und was passiert? EXAKT DAS!
Klar, es ist einfach toll an staatliches Geld, Steuergeld, ranzukommen. Und man hat ja ein wunderbares Druckmittel: "Arbeitsplätze". Ich könnte
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daß das heutzutage bei Politikern immer noch funktioniert.

So sehe ich die Sache: Kein Geld ohne Gegenwert, kein Rettungspaket ohne Mehrheit. Will Opel vom Steuerzahler gerettet werden, muß es in Staatsbesitz übergehen.
 
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