punkreas
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Michael Moore kennt ein noch krasseres beispiel:Die Briten haben’s vorgemacht:
Kaum war in der Thatcherzeit 1987 die städtische Trinkwasserversorgung Londons an die privatwirtschaftliche Thameswater verkauft, war das Wasser ohne ebensoprivate Wasserfilter nicht mehr als Kranemann trinkbar. Also nicht ohne nennenswertes Durchfallrisiko.
Seitdem sind Wasserkocher absoluter Standard in britischen Küchen.
Für Sodastream hätte unter solchen Bedingungen keinen Markt gegeben.
Dass für Republikaner wie Demokraten die Interessen von Investoren wichtiger als die Gesundheit der Bevölkerung seien, erläutert Moore am Skandal um die Wasserversorgung seiner Heimatstadt Flint. Der republikanische Gouverneur Rick Snyder hatte statt des bisher sauberen Wassers aus dem Huron-See ab April 2014 kontaminiertes Flusswasser ins Leitungsnetz einspeisen lassen. Diese Änderung wurde beschlossen, da eine neue Pipeline gebaut werden sollte. Interessant ist, dass laut Moore die neue Pipeline nicht nötig gewesen sei. Sie sei nur gebaut worden, da sie den Investoren und Wahlkampfsponsoren Snyders nutzt.Das Flusswasser enthielt eine hohe Bleikonzentration. Bereits wenige Tage nach der Änderung der Wasserquelle erkrankte die Bevölkerung. Die Kinderärztin Dr. Mona Hanna Attisha stellte erhöhte Bleiwerte bei den Kindern fest. Extrem erhöhte Bleiwerte bei Bluttests wurden auf Veranlassung des Gesundheitsamts nach unten manipuliert. Problematisch ist auch die Verseuchung des Wassers mit Legionellen, die die sog. Legionärskrankheit verursachen. Mehrere Menschen sind daran verstorben. Moore zeigt ein weiteres Problem auf: da es eine relativ arme Stadt ist, können die Bewohner nicht wegziehen und müssen, falls sie sich sauberes Wasser kaufen wollen, auf andere Grundlagenversorgung wie Medikamente oder Windeln verzichten. Zusätzlich verweist Michael Moore darauf hin, dass die Bevölkerung der Stadt hauptsächlich afroamerikanisch ist, wodurch die sogenannte Wasserkriese eine rassistische und somit menschenrechtswidrige Komponente bekommt. Die Tatsache, dass die ortsansässige Firma von General Motors wieder das ursprüngliche, saubere Wasser bekam, war für die Bevölkerung zusätzlich enttäuschend und schockierend. Erneut scheinen die Interessen der Wirtschaft wichtiger als die Gesundheit der Bevölkerung. Aber auch Barack Obama habe die Menschen enttäuscht, indem er zwar Gelder zusicherte,[7] sich aber auf die Seite der Verharmloser geschlagen habe. Der Film zeigt zwei Szenen aus Flint, bei denen Obama ein Glas Leitungswasser fordert und vorgibt, daraus zu trinken. Moores Kommentar merkt jedoch an, dass Obama lediglich die Lippen ans Glas setzte und nichts trank.
https://de.wikipedia.org/wiki/Fahrenheit_11/9