• Willkommen bei MacUser.de. Seit 2001 treffen und helfen sich hier MacUser in unserer unabhängigen deutschsprachigen MacUser Online-Community.
    Du kannst im Forum deine Themen/Fragen zu Apple Produkten wie Mac, iPhone, iPod, iPad, Mac OS X, macOS, iOS, ... erstellen oder darauf antworten. Du kannst dir ein kostenloses Konto erstellen . Die Nutzung des Forums ist für die Mitglieder werbefrei.

Burnout

Also kein freundlicher Warnschuß...

Gibt es denn erste, mildere Symptome, an denen man merkt, dass man auf ein ernst zu nehmendes BO zusteuert – also so etwas wie Früherkennung?

Soweit ich im Rahmen meiner Behandlung jetzt gelernt habe, gibt es keine direkten Vorlaufsymptome, Konzentrationsschwäche, Magen und Darm Beschwerden, Schlafstörungen und Sehstörungen über einen längeren Zeitraum können aber zum Beispiel darauf hindeuten (muss aber nicht). Geist und Körper ertragen Stress und Druck ziehmlich lange ohne zu klagen. Der Knall kommt in den meisten Fällen schlagartig und meist nicht in Stresssituationen, sondern dann, wenn man es am wenigsten erwartet oder zuordnen kann, wie zum Beispiel im Urlaub, beim Autofahren, in der Bahn etc.
 
Zuletzt bearbeitet:
Was bedeutet "lebensbedrohlich" im Zusammenhang mit BO?
 
Klar, ohne Frage, ich denke nur, dass der Begriff BurnOut ähnlich wie der Begriff ADS immer schnell bei der Hand ist.

Deswegen sollte das auch niemand mit sich selber ausmachen oder sich selber diagnostizieren sondern mit seinem Verdacht zu jemandem gehen, der Ahnung hat und diesen Verdacht als Gesprächsbasis nutzen. Ein Psychater oder Therapeut weiß schon wie man feststellt ob es sich um eine psychische Störung handelt, der Focus oder die Mama oder beste Freund sicher nicht. Zu aller Erst sollte man aber sowieso immer körperliche Ursachen ausschließen.
 
@converter
Ja, meine Aussage so ist schon etwas pauschal.
Aber BO als so etwas wie "ist gar nicht so schlimm, ich kenne Leute, die sind viel schlimmer dran" darzustellen ist genau so pauschal und falsch.
Wie schon eingangs erwähnt ich bin betroffen und hatte vor Drei Jahren einen Zusammenbruch wie oben Beschrieben.
Ich bin mit Dir völlig einig, nur Fachleute und können feststellen ob es sich um BO handelt. Falls vorher der Eindruck entstand, ich könne / wolle beurteilen, ob jemand ein BO hat, dann tut das mir leid.
@lünk
Eigentliche Vorläufer Symptome gibt es nicht. Wie converter gesagt hat, in der Stresssituation passiert gar nichts. Erst dann, wenn Entspannung kommt. Irgendwie bricht dann alles zusammen.
Allerdings, das Verhalten kann schon darauf hindeuten, dass man in eine bestimmte Richtung geht.
 
Und selbst, wenn es nicht ein Burnout ist, so "reichen" ja schon die "klassischen" stressbedingten Erkrankungen (Herz/Kreislauf, Depressionen, Angststörungen etc..). Die haben manchmal vielleicht sogar eine niedrigere Schwelle....
 
Ich habe, unter anderem, auch die Diagnose Burn Out bekommen, das war 1996, allerdings war ich nicht selbstständig.

Ich weiß nicht, ob das Forum hier der richtige Rahmen für eine solche Diskussion ist. Ich würde das persönlich beim Arzt/Therapeuten belassen, oder wer sonst noch hilfreich ist.

Ganz sicher ist mit BO nicht zu spassen, man sollte das ernst nehmen. Was die Selbstständigkeit angeht: Manchmal sind solche Lebenskrisen auch ein guter Anlass, sich beruflich neu zu orientieren. Nur so als Anregung.
 
@ Lynhirr
Der Richtige Rahmen für eine Lösung des BO-Problems ist das hier mit Bestimmtheit nicht. Wenn ich doch etwas zum Thema gesagt habe, dann deshalb, weil es viele Leute gibt, die psychische Probleme entweder nicht kennen und nachreden was so gesagt wird, oder ganz einfach Angst davor haben.
Vielleicht hilft es auch dem einen oder andern zu sehen, dass er wirklich Glück gehabt hat, von zu Hause so ausgestattet worden zu sein, dass er in seinem Leben glücklich sein konnte, dass er den oder die Partnerin gefunden hat, mit der er / sie Kinder gross ziehen konnte und sich nun freuen kann, zuzusehen, dass sie flügge werden.

Gerade hier im technischen Umfeld, wo alles hauptsächlich "rational" abgehandelt wird schadet es wohl kaum, wenn dem einen oder andern klar wird, dass es auch die andere Seite gibt. Dass es Menschen gibt, die sich engagieren und sehr gute Arbeit leisten und doch ganz grosse Mühe haben, mit den Ansprüchen die das Leben stellt und genau mit dem ihr Engagement kaputt machen oder selber nicht schätzen können.

BO (oder Depression) ist ein weites Feld, die Ausprägungen sind sehr verschieden und damit auch was für einen Umgang der Einzelne damit findet. Wie Converter gesagt hat, pauschalisieren bringt nicht viel, weder auf die eine noch auf die andere Seite.

Wenn dies hier nicht zur Tagesordnung wird, dann denke ich, dass auch ein solcher Tread seine Berechtigung hat.

@converter
Danke, dass Du das angesprochen hat.
 
Ich finde diesen Thread sehr informativ, auch wenn ich selbst nicht betroffen bin.

Wenn BO eine Art von Depression ist, oder mit ihr verwandt, ist es sicher nicht möglich, hier Handlungsempfehlungen zu geben ausser der, sich professionelle Hilfe zu suchen.
Aber auch das muss man erstmal wissen.

Wenn BO aber auch eine Folge der Diskrepanz zwischen den eigenen Ansprüchen an sich selbst und der Realität ist, dann würde ich es eher als Zivilisationskrankheit bezeichnen. Oder vielleicht als Berufskrankheit von Selbstständigen/Freiberuflern.
Dann wäre ständige Überforderung die Ursache für dieses Leiden.
Oder andersherum: Die Unfähigkeit, ein selbstbestimmtes Leben zu führen.

Damit berührt das auch andere Themen, die hier im Freelancer-Forum immer wieder angesprochen werden, und in denen es im Grunde um Existenzängste, hohe Leistungsanforderungen, Honorardrückereien, Konkurrenz, Wettbewerb etc. geht.
Damit muss man umgehen können – aber während des Studiums lernt man das eben nicht.
 
liebe leute, bitte denkt doch mal drüber nach, dass die meisten menschen eine arbeit verrichten, die sie im grunde genommen (aus dem tiefsten inneren heraus) gar nicht oder zumindest längerfristig nicht wirklich tun wollen, das geht dann einfach den bach hinunter !

wenn es dann noch in der familie nicht stimmt und die beziehung auch nicht gut läuft, bahnt sich eine seelische katastrophe an.

lasst doch das materielle aus dem spiel, wir haben im grund genommen doch von allem zuviel - "die armut des reichtums"
 
Es kann auch umgekehrt so sein, dass die Selbstständigkeit rettet. Ich habe vor 7 Jahren, als ich noch angestellt war, von einem Arzt wiederholt und nachdrücklich gesagt gekriegt, ich müsse mein Leben ändern - grundlegend.
Es dauerte noch 2 Jahre, dann beendete ich meine Beziehung, kündigte das Angestelltenverhältnis und nahm eins meiner Kinder zu mir, das in Schwierigkeiten steckte.
Das waren Schritte die bei mir nur zum Guten geführt haben, und bei allen anderen Beteiligten ebenso.

Es ist nicht nur Leistungsdruck, der Probleme bereitet, sondern auch Perspektivlosigkeit / Hoffungslosigkeit / fehlende Handlungsfreiheit / Schmalspurbeanspruchung. Bei dem einen eher dies, bei dem anderen eher jenes, je nach Konstitution. Daher kann für den Einen das soziale Netz des Angestelltendaseins eine Hilfe sein, für den Anderen bedeutet es eine Fessel.
 
@ Lynhirr
Der Richtige Rahmen für eine Lösung des BO-Problems ist das hier mit Bestimmtheit nicht. Wenn ich doch etwas zum Thema gesagt habe, dann deshalb, weil es viele Leute gibt, die psychische Probleme entweder nicht kennen und nachreden was so gesagt wird, oder ganz einfach Angst davor haben.

Wenn dies hier nicht zur Tagesordnung wird, dann denke ich, dass auch ein solcher Tread seine Berechtigung hat.

Es ist schon in Ordnung, auch hier anzusprechen, dass man psychische Probleme hat, so dies in der ein oder anderen Weise hier in dem Umfeld relevant ist.
Ich bin jetzt 5 Jahre hier im Forum und habe nie damit hinter dem Berg gehalten, dass ich psychisch erkrankt bin. Aber das war es dann auch schon. Alles andere gehört in die Hände des Arztes und Details habe ich hier nie erwähnt und auch nie um Meinungen oder Lösungsansätze gebeten, dafür ist hier nicht der richtige Platz.


Es kann auch umgekehrt so sein, dass die Selbstständigkeit rettet. Ich habe vor 7 Jahren, als ich noch angestellt war, von einem Arzt wiederholt und nachdrücklich gesagt gekriegt, ich müsse mein Leben ändern - grundlegend.


Das ist es, was ich meinte. Es geht oft in einer psychischen Krise weniger darum Medikamente zu nehmen oder Therapien zu machen, wiewohl auch dies selbstverständlich hilfreich ist. Es ist aber oft langfristig erforderlich, seine Lebensumstände neu zu ordnen und entsprechend zu verändern.
In welche Richtung ist da nicht so bedeutend, da dies immer von den persönlichen Lebensumständen abhängig ist.
 
Es ist schon in Ordnung, auch hier anzusprechen, dass man psychische Probleme hat, so dies in der ein oder anderen Weise hier in dem Umfeld relevant ist.
Ich bin jetzt 5 Jahre hier im Forum und habe nie damit hinter dem Berg gehalten, dass ich psychisch erkrankt bin. Aber das war es dann auch schon. Alles andere gehört in die Hände des Arztes und Details habe ich hier nie erwähnt und auch nie um Meinungen oder Lösungsansätze gebeten, dafür ist hier nicht der richtige Platz.

Es sollte hier auch nicht um Lösungsansätze für ein psychsisches Problem gehen sondern um Erfahrungsberichte und Tipps zum Thema ... wie gehe ich mit den Kunden um, in so einem Fall ... Wo man für das eigentliche Problem Hilfe findet, wurde mehrfach geschrieben.
Über das Thema im Allgemeinen muss geredet werden -dürfen-, denn leider wird es meistens verschwiegen, obschon der weiten Verbreitung. Und da sehr häufig selbstständig oder freiberuflich arbeitende Menschen betroffen sind und es sicher auch welche gibt, die noch gar nicht über diese Möglichkeit nachgedacht haben, finde ich den Rahmen angemessen. Das dieses Forum ein Unterbereich einer IT-Gemeinschaft ist, ist doch Nebensache. Austausch und Information sind wichtig.
 
....gehört in die Hände des Arztes...

offiziell soll schon jeder 6. antidepressiva nehmen, inoffiziell jeder 3.od.4. -
in mitteleuropa, so dr.rüdiger dahlke,
dabei werden pflanzliche hilfsmittel gar nicht erfasst, wie johanniskraut,
alleine in deutschland nehmen angeblich täglich ca.3 mio. menschen johanniskrautpräparate,
die stimmungsaufhellend sind und bei leichen bis mittleren depressionen helfen können.

ärztliche hilfe ist wichtig, nur kann man dann hoffen, einen therapeuten zu finden,
der einem hilft, neue stimmige lebensziele zu finden und auch dabei hilft, diesen weg zu gehen !
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hi,

du schreibst:
Allerdings wissen Ärzte und Therapeuten meist wenig von den Schwierigkeiten, mit denen sich Freiberufler in solchen Momenten, abgesehen von den körperlichen Symptomen, noch auseinander setzen müssen. Deshalb habe ich hier mal gefragt. .
da liegst du ziemlich falsch. Die meisten Therapeuten sind Freiberufler und sind genauso auf Patienten angewiesen wie du auf Kunden. Ärzte arbeiten auch meist am obersten Limit. Ich denke diese zwei Berufsgruppen wissen ziemlich genau worum es geht!
Ein Therapeut ist sicher hilfreich in so einer Situation!
Viele Grüße und gute Besserung
Mariah
 
Es sollte hier auch nicht um Lösungsansätze für ein psychsisches Problem gehen sondern um Erfahrungsberichte und Tipps zum Thema ... wie gehe ich mit den Kunden um, in so einem Fall ...

Schon in Ordnung. Ich hatte in dem von dir zitierten Abschnitt auch eher kurz meine Einstellung beschrieben.

Der berufliche Aspekt ist hier schon gut aufgehoben ...


ärztliche hilfe ist wichtig, nur kann man dann hoffen, einen therapeuten zu finden,
der einem hilft, neue stimmige lebensziele zu finden und auch dabei hilft, diesen weg zu gehen !

So sollte es idealerweise sein, ich habe auch dementsprechende Erfahrungen gemacht. Aber auch der beste Arzt ist nur eine begleitende Hilfe, wie auch die Medikation. Die entscheidenden Schritte kommen dann doch aus dir, so wie ich das erlebt habe.
 
Hi,

du schreibst:

da liegst du ziemlich falsch. Die meisten Therapeuten sind Freiberufler und sind genauso auf Patienten angewiesen wie du auf Kunden. Ärzte arbeiten auch meist am obersten Limit. Ich denke diese zwei Berufsgruppen wissen ziemlich genau worum es geht!

Naja, ich glaube das kann man nicht vergleichen. Mein Arbeitsalltag und mein Umgang mit Kunden folgen definitiv anderen Regeln, als die von Ärzten oder Therapeuten. Über Mangel an Kundschaft können sich gute Ärzte und Therapeuten nicht beklagen, ganz im Gegenteil, Zukunftsängste oder Existenzängste sind auch seltener und anders begründet, soviel weiß aus Gesprächen die ich schon mit Vetretern diese Berufsgruppen führen konnte. Deshalb Maße ich mir an zu sagen, sie wissen nicht, mit welchen Hürden ich als selbstständiger Unternehmer in der Kreativbranche zu kämpfen habe, genau so wenig wie ich es vom medizinischen Bereich weiß.
So sieht's aus ...
 
Das sehe ich etwas anders. Ich komme selber aus helfendem Beruf und weiß wie oft auch Ärzte und auch Psychologen von Burn out betroffen sind. Gerade im klinischen Bereich. Von Krankenschwestern und Pflegern gar nicht erst zu reden.

Gerade in helfen Berufen entsteht hoher psychischer Stress und Druck, dazu Arbeitszeiten die teilweise schier unglaublich sind.
 
Hi

also ich kenne Therapeuten die sich durchaus sorgen darum machen ob sie genug Patienten haben. Immer wieder springt einer ab weil er in die Klinik muss und dann fällt das Einkommen genauso mit einem Schlag weg.
Leider sind psychisch erkrankte in unserer Gesellschaft stark stigmatisiert und vielleicht gehst du deshalb nicht zum Arzt oder zum Therapeuten.
Also ich kenne viele Selbstständige im kreativen Beruf und sehe die absolut enorm hohe Last und den extremen Konkurrenz-Druck und ich kann mir vorstellen wie es dir so geht. Ich deke das eine Therapie da echt am hilfreichsten ist. Es bringt doch auch nichts wenn andere dir vorschlagen wie du mit den kunden umgehen könntest. Wichtig ist doch das du herausfindest was du willst für dich und die Zukunft.

Gute Besserung und Grüße
Mariah
 
Naja, ich glaube das kann man nicht vergleichen.

Nicht in jeder Facette, aber grundlegend schon. In beiden Berufsgruppen sind die Belastungssituationen und Probleme anders gelagert, der Druck auf den Einzelnen ist trotzdem enorm hoch. Wo der eine mit Existenzangst aufgrund von unsicherer Auftragslage zu kämpfen hat, hadert der andere mit gedeckelten Budgets bei enorm viel Arbeit in der Praxis oder endlosen Wochenenddiensten im Krankenhaus.

Ich habe selber mehr als 3 Jahre bis zu 110 Stunden die Woche in einer Uniklinik als angestellter Arzt geknüppelt und bin nun seit fast 2 Jahren im Kreativbereich selbstständig und denke deshalb, dass ich weiss wovon ich spreche.

Druck ist immer da, bei dem einen Job in roter, bei dem anderen in grüner Farbe. Ich schätze aber, dass das grundsätzlich so ist, wenn man einen gewissen Anspruch an sich und seine Arbeit hat (ohne dass ich das auf's Finanzelle beziehe).


2nd
 
Zurück
Oben Unten