Burnout

Hallo Leute,

bei mir war es genau andersherum: Ich stand während meiner Zeit als Angestellte mehrfach kurz vor dem totalen gesundheitlichen Aus. Erschöpfungszustände, leichte Depressionen, Riesenunzufriedenheit und schließlich ein leichter Hörsturz haben mich dazu gebracht, freiberuflich zu arbeiten - mit dem erklärten Ziel, mehr Zeit für mich zu haben!

Ich finde es einfach Wahnsinn, was in den Agenturen von einem verlangt wird und konnte das immer nur kurze Zeit bringen. 12-18-Stundentage, kaum freie Wochenenden und 25 Tage Urlaub und dann wird auch noch so getan, als sei unsere Branche das Hippste und Coolste auf der Welt. Wohlgemerkt, mir hat mein Job immer viel Spaß gemacht, aber das ganze Drumherum hat mich nach einigen Jahren so angekotzt, dass ich sogar überlegt habe, noch einmal etwas Neues zu lernen/zu studieren.

Klar ist unser Job toll, aber Freizeit, Sport, Freunde treffen, schlafen, shoppen, lesen, reisen und unendlich viel mehr doch erstrecht?

Jetzt bin ich Freiberufler und komme mir oft wie die letzte faule und nicht belastungsfähige Sau vor, wenn ich höre, das (gefühlt) alle anderen Freiberufler ununterbrochen zu tun haben, 80 Stunden die Woche durchkeulen und sich vor Aufträgen kaum retten können.

Ich bin ehrlich: Ich arbeite von 12 Monaten im Jahr vielleicht 8, wenn es gut läuft. Und bin in den übrigen 4 Monaten hin- und hergerissen davon, ob ich es einfach nur geil finden soll, soviel Freizeit zu haben oder ob ich nicht ganz dringend neue Jobs brauche, ob ich mit dem Geld auskomme etc. Und auch das sind tlw. große bedrückende Sorgen. Aber: Mit denen werde ich besser fertig, als mit dem Gefühl, in einer Agentur ausgebeutet, verheizt und verarscht zu werden.

Finanziell hab ich ca. 2000 Euro im Jahr weniger als bei meiner letzten Festanstellung. Ich kann keine großen Sprünge machen, komme aber gut aus und muss mir auch nicht alles vom Mund absparen.

In manchen Momenten denke ich dann, ich habe vielleicht doch alles richtig gemacht ;)

Das hat bei Dir so geklappt....? COOL

Ich habe nur die Erfahrung: Selbstständig = Selbst UND Ständig!!!!
 
Das hat bei Dir so geklappt....? COOL

Wie gesagt: BEDINGT cool.
Denn nicht immer ist die Freizeit auch freiwillig ;)

Und der Preis, den man dafür zahlt ist natürlich: weniger Geld im Portemonnaie.

Andererseits ist Freizeit auch unbezahlbar.

Ist ein schmaler Grat...
 
Definitiv.... Also ich bin froh, dass ich wieder angestellt bin... Abends raus und einfach abschalten! :)
 
Moin Torro!
Für manche sind 200 Tage Utopie, für manche aber auch -unter Umständen: leider - auch Wahrheit. Leider dann, wenn dein Geschäft nämlich aus welchen Gründen auch immer nicht so gut läuft, dass du soviel zu tun hast.
Manchmal habe ich das Gefühl, auch das ist ein Tabuthema. Alle erzählen immer nur, wieviel sie zu tun haben und dass sie rund um die Uhr arbeiten könnten/müssten. Da frage ich mich oft, ob das immer so der Wahrheit entspricht.



Es kann sein, dass man als Selbständiger keine Aufträge hat.

Es kann aber nicht sein, dass man dann keine Arbeit hat.

Denn wenn man gerade keine bezahlten Aufträge abarbeitet, dann kümmert man sich um welche und erkämpft sich seine Stellung im Markt. Eigentlich hat man mehr zu tun, wenn man keine Aufträge hat...

Das scheint übrigens recht populär zu sein, nennt sich Aquise. Bei Wikipedia hat neulich sogar einer nen Artikel drüber veröffentlicht: http://de.wikipedia.org/wiki/Aquise

;)

Das könnte letztlich auch erklären, warum manche hier einen auf dicke Hose machen und von "Auslastung" sprechen...

SCNR & Ciao
Fuzzel
 
Zuletzt bearbeitet:
Hänge mich mich auch kurz ein.
Ich hatte ein BO. Wer ein akutes BO erlebt hat, der kann nicht mehr, dem ist es auch egal, was seine Kunden denken.
Na ja, irgendwie ist dann doch weiter gegangen und jetzt, versuche ich mich so zu verhalten wie torro, und falls ich doch mal Hunger leiden sollte, ist das noch noch immer besser, als Depressionen zu haben. Beim Hunger hilft im Notfall der Staat, bei Depressionen ist man alleine und wird alleine gelassen.
 
Irrwege

auslastung oder keine auslastung ,
geld, mehr oder weniger, nein....

depression ist die niedergedrücktheit der seele,
burnout eine form dessen,

es ist viel mehr der schrei der seele, wenn ein mensch nicht seiner berufung nachkommt,
bzw. über längeren zeitraum seinen tiefsten inneren wunsch nicht entdeckt,
nicht in sich hinenhört und sich stattdessen in beschäftigung flüchtet.

ganz einfach, die seele kommuniziert über unseren körper mit uns !

dieses niedergedrückt sein oder lustlosigkeit in allen belangen ist das alarmzeichen,
dass wir einen falschen lebensweg eingeschlagen haben !

das ist keine klugscheisserei, sondern meine rein persönliche erkenntnis,
der letzten 15 oft qualvollen jahre meines lebens.

die kraft zur selbstfindung hab ich in einer ausbildung zum meditationsleiter gefunden :)
ich bin sehr dankbar für alle meine erfahrungen :jaja:

wie heisst es so schön :

die seele weiss alles über uns, aber
wir wissen nichts über unsere seele !
 
Der Burnout = ein psych./phys. Erschöpfungszustand sollte wirklich durch Mediziner belegt werden, erst Recht wenn es nach der Diagnostizierung darum geht, die Ursachen dsbzgl. abzustellen.

Die Gefahr ist heute zu groß, dass sich viele einen Burnout einreden, ohne tatsächlich daran zu leiden. Deshalb wird diese Krankheit leider auch allzu oft belächelt.

Um sich allein aus diesem ausgebrannten Zustand zu befreien, reicht es nicht "mal etwas Abstand zu gewinnen", "mal Urlaub zu machen" oder "mal eine Runde um den Block zu laufen" es muß in den meisten Fällen eine grundlegende Veränderung herbeigeführt werden.
Dabei besteht allerdings auch wieder die Gefahr, sich weiterem Druck auszusetzen, deshalb am Besten immer Hilfe annehmen wo es nur geht, um gezielt an den Ursachen und den nötigen Veränderungen zu arbeiten. Nicht einfach an Schraube X drehen in der Hoffnung, dass sich dadurch Y wieder reaktivieren läßt...

Wie man damit in der Öffentlichkeit umgeht bzw. wie/ob man das seinen Kunden näher bringen muß, sollte jeder für sich selbst entscheiden. Dumm ist es dann, wenn der Kunde einen beträchtlichen Anteil am pers. Burnout hat, denn dann bleibt m.M.n. eine Konfrontation nicht aus aber auch hier kann man sicherliche Hilfe von Ärzten und Psychologen erhalten.

In diesem Sinne, alles Gute...
 
Burnout ist keine Diagnose, das ist ein Zustand. Die Korrekte Diagnose lautete Erschöpfungsdepression. Das entwickelt sich schleichend und in verschiedenen Phasen.
Die letzte ist eine Akute. Ist man soweit, dann läuft gar nichts mehr. Gedanken, wie man es seinen Kunden (oder dem Arbeitgeber) beibringen soll macht man sich dann nicht mehr, weil man das gar nicht mehr kann. Diese Situation ist lebensbedrohlich (sehr hohe Suizid Gefahr). Kommunikation ist etwas, das nicht mehr funktioniert.

BO entsteht, wenn man andauernd und langanhaltend überbelastet ist, meist betrifft das nicht nur das Arbeitsumfeld sondern auch das Private.

Es ist sehr selten, dass jemand an sich ein akutes BO selber entdeckt. Meist wird der Arzt wegen etwas anderem (körperliche Beschwerden) aufgesucht, oder Angehörige bestehen auf eine Konsultation.

Bei vielen, die meinen ein BO an sich entdeckt zu haben, sind noch nicht so weit, dass die Depression manifest geworden ist, aber sehr häufig sind sie auf dem Weg dazu. Dann hilft eigentlich nur, dass man sich von Gewohnheiten verabschiedet, ohne professionelle Hilfe können das die wenigsten.

Eine Genesung von einem BO dauert sehr lange. Mehrere Jahre sind eher Regel als Ausnahme. In dieser Zeit kann man nicht 100% arbeiten, sondern höchstens Teilzeit und, was immer wieder unterschätzt wird, gibt es innerhalb dieser Zeit immer wieder Phasen wo man gar nicht arbeiten kann.
Tägliche Dinge werden da schon mal zu einem echten Kraftakt.

Keine Sorge also, wenn man ein BO hat, dann muss man die Kunden nicht orientieren, die merken das von alleine und lassen einem dann auch in ruhe.

Edit: Es greift zu kurz den Fehler bei einer Einzelperson (Kunden / Chef) zu suchen, die Ursache liegt meist beim Betroffenen selber und damit haben die meisten mühe
 
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Hey Chris,

Respekt vor deiner Ehrlichkeit :klopfer:

Wenn ich das so höre, bin ich ja noch ganz gut davongekommen - bzw. habe gerade nochmal rechtzeitig die Kurve gekratzt.

Man kann wirklich von Glück sagen, wenn man die Alarmsignale wie Erschöpfung oder Depression rechtzeitig wahrnimmt.

Was mich interessieren würde: haben dir von deinen damaligen Kunden welche die Stange gehalten? Wenn nicht, wo hast du die Kraft hergenommen, wieder von vorn - und doch anders - anzufangen?
 
Vorab: ein sehr interessanter Thread !

Um einen weiteren Aspekt bzw. einen weiteren, möglichen auslösenden Faktor einzubringen: letztes oder vorletztes Jahr konnte man in der Presse von einer Untersuchung lesen, derzufolge insbesondere die Menschen verstärkt burnoutgefährdet ist, bei denen - ganz banal ! - viel Lächeln und Freundlichkeit, koste es was es wolle, zum Beruf gehört. Stewardessen oder Support-Callcenter-Agenten wurden als Beispiel aufgeführt...

Wenn man das ganz platt vereinfacht: Menschen, die ständig gezwungen sind, nach außen ihr tatsächliches Befinden und somit sich zu verleugnen.
Vielen von uns, gerade in den kreativen und schöpferischen Berufen, kommt das sicher nicht unbekannt vor... Alleine der Zwang, aus rein ökonomischen Gründen auch Aufträge und Kunden zu akzeptieren, die man am liebsten ablehnen oder zurückweisen würde, kann schon ein wunderbares Fundament für einen Burnout legen.

Ich hab vor kurzem einen Bekannten wiedergetroffen, der in leitender Position und eigener Verantwortung jährlich zahlreiche, auch größere Events organisiert. Als das Jahr und die "Hauptsaison" zu Ende war, hat sein Körper (er lebt sonst gesund, raucht nicht, treibt Sport, trinkt in nur Maßen) sich getraut, mal ganz stark zu meckern. Der Arzt, der ihn durchcheckte, hat ihn sofort für einige Wochen aus dem Verkehr gezogen - um einen Aufenthalt auf der Intensivstation zu verhindern. Vorgesetzte, Kollegen und Partner haben alle ausnahmslos sehr verständnisvoll reagiert - jeder wusste und weiß, was er leistet. Und viele machen sich nun auch ihre Gedanken, welchen Beitrag sie womöglich dazu geleistet haben, dass er körperlich einfach nicht mehr konnte; und welchen Beitrag sie künftig vielleicht leisten können, unnötigen Stress von vorneherein zu vermeiden.

Vielleicht hat er da dank seiner Position und Kontakte auch viel Glück gehabt, aber sein Fall zeigt, dass auch "die anderen" dazugehören.

Es muss selbstverständlich jeder für sich persönlich entscheiden, ob und wie offen er bei einer "Auszeit", die natürlich nicht alle Probleme löst, die aber zunächst mal überlebenswichtig ist, mit Kunden und Partnern umgeht.
Ich könnte mir vorstellen, dass im ein oder anderen Fall der Mut oder die Haltung "Mir jetzt sch***egal, was die anderen davon halten" eine Art Befreiungsschlag sein könnte - ganz nach dem Motto: Jetzt ist zunächst alleine wichtig, was mir guttut.
 
Schön, dass sich hier doch ein recht offener Austausch über das sonst so heimliche Thema entwickelt. Man muss allerdings dazu sagen, dass jeder BO-Betroffene diese Phase abhängig von seiner Persönlichkeit anders erlebt und andere Symptome hat, daher kann man hier keine pauschalen Aussagen treffen. Sicher kann man den BO nicht selbst an sich feststellen oder diagnostizieren, aber man kann als aufmerksamer Mensch sicher kombinieren und Symptome für sich auswerten und das dann als Basis für ein professionelles Gespräch nutzen. Mal eben Urlaub zu machen oder ne Zeit lang nichts zu tun kann vielleicht helfen, die Symptome ein wenig zu lindern an der Ursache ändert das aber leider wenig. Man muss es schaffen die im Laufe der Zeit falsch gesetzten Lebensprioritäten neu zu definieren, schlechte Gewohnheiten abzulegen, sich und seiner Seele mehr positive Eindrücke zu gönnen und sich im Alltag genug Raum für Erholung einzuräumen. In der Kreativbranche ist das eher selten möglich (egal ob angestellt oder „frei“). Auch ich habe mir das im Laufe der Jahre abgewöhnt (unbewusst natürlich) und mich lediglich auf die Kunden und das Geschäft konzentriert, alles andere kam erst danach. Und plötzlich streiken Körper und Geist. Das man den BO nicht binnen weniger Monate überwindet ist richtig, ganz im Gegenteil, man kämpft ab dem Punkt der Behandlung den Rest seines Lebens dafür, nicht wieder in alte Muster zu verfallen. Die Symptome kann man allerdings in kürzerer Zeit (laut Studien 6-18 Monate, je nach schwere) mittels professioneller Unterstützung (nicht Medikamente) mindern bzw. wegbekommen. Auch schafft man es meist recht schnell wieder zu einem Teil seiner alten Leistungsfähigkeit zurückzufinden. Wichtig ist die Vorsorge und das rechtzeitige erkennen von Fehlverhalten. Mit einigen meiner Kunden habe ich schon gesprochen, mit anderen nicht, je nachdem, wie ich deren Verständnis eingeschätzt habe. Ich denke trotz der derzeit schlechten Phase an mein Geschäft und das ist auch gut so, denn es ist ein wichtiger Bestandteil meines Lebens und so soll es auch zukünftig bleiben, wenn auch anders organisiert und nicht mehr an erster Stelle. Ich werde sehen was mit der Zeit draus wird und welcher Kunde bleibt oder geht.
 
Burnout ist eine, für mich, wohl bekannte Erkrankung. Gerade in meinem Berufszweig wohlbekannt. (Sozialbereich)
Allerdings kann ich mich in solche Menschen nicht reinversetzen. Wenn ich nicht mehr kann, oder will, höre ich einfach auf, mit dem, was ich mache, Arbeitslosigkeit und dergleichen nehme ich da billigend in Kauf.
Ich mache mich für niemanden kaputt und schon gar nicht für Prestige und Kohle. Lieber mit H4 gesund und munter leben, als Kohle zu haben und einen Mords Kortisolspiegel.
Da sind mir dann auch andere Leute vollkommen rille!


Meine Meinung.
 
Burnout ist eine, für mich, wohl bekannte Erkrankung. Gerade in meinem Berufszweig wohlbekannt. (Sozialbereich)
Allerdings kann ich mich in solche Menschen nicht reinversetzen. Wenn ich nicht mehr kann, oder will, höre ich einfach auf, mit dem, was ich mache, Arbeitslosigkeit und dergleichen nehme ich da billigend in Kauf.
Ich mache mich für niemanden kaputt und schon gar nicht für Prestige und Kohle. Lieber mit H4 gesund und munter leben, als Kohle zu haben und einen Mords Kortisolspiegel.
Da sind mir dann auch andere Leute vollkommen rille!


Meine Meinung.

nicht jeder ist so frei in seinem Tun :)
 
Ich kenne jemanden, der aufgrund beruflicher und privater Überlastung einen Hörsturz hatte. Da hat man ihm damals empfohlen, beruflich kürzer zu treten und mal auszuspannen und die Seele baumeln zu lassen. Dummerweise ist bei der "Ausspannphase" die Zeit, in der man sich, sicherlich teilweise unberechtigte, Gedanken machen kann entsprechend grösser und seine Depressionen wurden nur noch schlimmer.
Als er sich wieder in die Arbeit gestürzt hat, gings ihm besser.
 
Burnout ist eine, für mich, wohl bekannte Erkrankung. Gerade in meinem Berufszweig wohlbekannt. (Sozialbereich)
Allerdings kann ich mich in solche Menschen nicht reinversetzen. Wenn ich nicht mehr kann, oder will, höre ich einfach auf, mit dem, was ich mache, Arbeitslosigkeit und dergleichen nehme ich da billigend in Kauf.
Ich mache mich für niemanden kaputt und schon gar nicht für Prestige und Kohle. Lieber mit H4 gesund und munter leben, als Kohle zu haben und einen Mords Kortisolspiegel.
Da sind mir dann auch andere Leute vollkommen rille!


Meine Meinung.

Auch wenn Deine Einstellung sicher richtig(er) ist, können heutzutage die wenigsten einfach mal so alles aufgeben oder hinwerfen, da stimme ich „Wegus“ zu ... zumal Leute, die sich selber in den BO hineinarbeiten oftmals aufgrund der Persönlichkeit gar nicht in der Lage sind einfach aufzugeben, weil da Stolz, Kampfeswille etc. neben sozialen Umständen auch Rollen spielen. Mir geht es da zumindest so. Wenn ich auffhören könnte oder zumindest die Fähigkeit besäße einzuschätzen wann es Zeit ist aufzuhören, wäre ich ja jetzt nicht in der Situation. :)
 
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Auch wenn Deine Einstellung sicher richtig(er) ist, können heutzutage die wenigsten einfach mal so alles aufgeben oder hinwerfen, da stimme ich „Wegus“ zu.

Das stimmt. Es ist schwierig heut zu tage eine solche Lebensweise zu verfolgen. Aber ich habe mir zum Ziel gesetzt, dieser Linie treu zu bleiben. Wenn ich dann mal irgendwann Mäuler zu stopfen habe, (ich bin Kinder - und Heiratsmuffel mit nunmehr 30 Jahren) werde ich mir eine neue Strategie ausdenken müssen.

Ich denke halt immer so: Wenn ich mal wirklich fertig bin, bin ich sicherlich im Arbeitslosengeld 1 Satz drin, weil ich sicherlich mehr als 1 Jahr gearbeitet haben werde. :)
Wenn ich dann mit einem gewissen Gelde, das sicherlich unter meinem Gehalt liegen wird, nach Hause gehe, muss ich mir 1 Jahr wenig Gedanken machen, wie ich was zu futtern bekomme oder wie ich meine Wohnung halte.
In diesem Jahr kann man sich erholen und abspannen und ein halbes Jahr nach Arbeitslosigkeitsbeginn kann man sich neu orientieren und bewerben. Voraussetzung ist natürlich, dass man ein entsprechendes Auftreten und eine entsprechende Wirkung auf andere ausübt. Hierzu muss man sich, so jedenfalls habe ich es gemacht, permanent in alle Richtungen bilden. Eine ausgesprochene Eloquenz und ein umfangreiches Allgemeinwissen in verschiedensten Fachbereichen beteiligen sich dann in erheblichem Maße am Erfolg. Ich habe solcherlei Dinge schon oft gemacht, sicherlich nicht, weil ich ausgebrannt war, sondern vielleicht, weil mir mein Arbeitgeber nicht reinlief oder mein Job mich ankotzte und stolz darf ich berichten, länger als 3 Monate, war ich noch nie ohne Anstellung. Neben meinem gelernten Beruf und meinem Wissen um verschiedene Dinge, habe ich so auch Erfahrungen in allen möglichen Berufszweigen gesammelt, von der Forschung bis zum Bau, Fischer, Kinovorführer etc., war alles dabei.

Ich will mich nicht in den Himmel loben, oder arrogant erscheinen, aber damit ich mir ein solches Leben leisten konnte, habe ich Zeit meines Lebens als Autodidakt gearbeitet, das ist mein kleiner Vorteil. :)

Dafür, das muss ich leider zugeben, habe ich an vielen anderen Ecken und Kanten erhebliche Defizite, wie sagte Nietzsche einst trefflich: "Jeder erhebliche Stärke bringt eine ebenso erhebliche Schäche mit sich."
Meine Schwäche: Ich hasse Bindungen zu anderen Menschen. :)

Dem Ersteller wünsch ich alles Glück der Welt.



dasich
 
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Sport...:confused:

Hilft dir nix, aber ich geh jeden morgen laufen.

Mir hilft`s.:cool:

meditation, sport aber nicht leistungssport !...

Das ist genau der Punkt. Wer sich schon in einem Burn-Out befindet, hat ja oft auch spezielle Leistungsanforderungen an sich - ich hab mit Sport meine Befindlichkeit eher verschlechtert. :-O

Unter dem Strich geht es halt nicht darum, nach dem stressigen Tag (oder davor) auch noch Sport als "Ausgleich" draufzuladen, sondern Zeit für den Sport aus dem beruflichen und privaten Terminkalender rauszunehmen...

Zum Umgang mit Kunden:
Eine komplette Lebenswandel-Änderung führt eben auch oft zu anderen und/oder weniger Kunden. Tja. :-(
 
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