Gesellschaft Bundestagswahl 2005 - DER Thread danach…

Zitat: wegus
Solange weiter gestritten wird wer sich wie verbiegen muß und wer den 2ten Hahn von links stellen darf, wird das alles nichts!

Mit EgoTripps und Schaustellergehabe kommt man jetzt nicht weiter. Hier gewinnt, wer diskutieren kann und nicht disputieren. Hier gewinnt wer Pragmatiker ist und kein immobiler Prinzipienreiter. Will sagen: Politiker sind für die nächste Regierung völlig ungeeignet


Rein Themenorientiert wäre ein Mix aus Schwarz/Gelb/Grün für dieses Land optimal. Schade nur, daß es die Menschen dieser PArteien nicht hinbekommen werden, weil sie ( wie wir in diesem thread) mehr auf Gewicht und Gewichtung achten als auf gemeinsame Lösungen. Die FDP will bei Jamaica den Außenminister stellen. Wen bitte interessiert das? Es muß ne Basis her und die braucht dann erst ne Manschaft. Wäre dabei Grün mit im Boot, gäbe es einen fundierten Außenminister. Ich bin kein Freund von Rot/Grün, aber wer sagt Fischer habe nen schlechten Job gemacht ( und sich an einer armseeligen Visa-Affäre hochzieht), greift vorsätzlich zu kurz. Wen interessieren im Moment Personalien ( außer die betroffenen Personen selbst)?

Wie lange wollen wir uns noch anhören wir hätten nicht so gewählt wie die Politiker es wollten. Wie lange sollen wir uns dieses Trauerspiel angucken? Wir bezahlen die für Lösungen nicht für SOAP-Operas. Wer hatz gesagt das Leben sei leicht? Wenn Schröder so ein Held ist ( wie er allein glaubt), warum reißt er es dann jetzt nicht?


Action! Bundesregierung 2005 die Erste...

Das unterschreibe ich so.
10/10
 
Tim99 schrieb:
Wie kann denn Klarheit aufgesetzt sein? Ich tu mal so als ob ich klare Aussagen mache?

Schade, dass die FDP so eine dünne Personaldecke hat. Die Inhalte und vor allem die dahinter stehenden Konzepte sind gut. Leider wird die FDP meist als das wahrgenommen, als das rot-grün sie dauernd darstellen: Als eine neoliberale Partei der sozialen Kälte. Schade, dass liberal heutzutage zu einem Schimpfwort verkommen ist.

clap - genau Tim. Sobald man sich in polit. Diskussionen als Liberal zu erkennen gibt, kommt der Totschlagsatz: Partei der Besserverdiener.
Welch ein Schwachsinn...
 
Jeder jammert und doch wählt Ihr wieder gleich.......

Wieso, Kollegen aus dem Nachbarland...? :confused: :confused:
 
Zuletzt bearbeitet:
Die F.D.P. hat sich Verdienste erworben, und das leider ziemlich unbemerkt, weil sie vielen Einschränkungen der Bürgerrechte nicht zugestimmt hat.

Das Problem der Partei ist, dass sie genauso eine Einmischung des Staates in die Möglichkeiten "Besserverdienender" ablehnt.
Vor allem aber, dass sie öffentlich Politik als Marketing betrieben hat und auch noch von halbseidenen Typen wie Möllemann und Kubicki und Westerwelle präsentieren liess.

So was kommt nicht gut an.
 
peetem schrieb:
Jeder jammert und doch wählt Ihr wieder gleich.......

Wieso, Kollegen aus dem Nachbarland...? :confused: :confused:

Weißt Du, die meisten hier wissen gar nicht, wem sie Vertrauen können und wählen das kleinere Übel, was sich naturgemäß für jeden Einzelnen unterschiedlich präsentiert… je nach Herkunft, Berufsstand, oder Umfeld.


In der gesegneten Schweiz würde ichs auch aushalten, meen Jung. :D ;)
 
genau Tim. Sobald man sich in polit. Diskussionen als Liberal zu erkennen gibt, kommt der Totschlagsatz: Partei der Besserverdiener.

Genau das ist der Punkt. Manchmal kommt es einem so vor als müsse man sich als Besserverdiener verstecken...
 
dachief schrieb:
P.S. Obwohl es sicherlich Haarspalterei ist wer jetzt wirklich legitim den Anspruch auf die Regierungsbildung inne hat finde ich das Thema CDU/CSU doch sehr interressant. De Facto ist e sso das beide Parteien unabhängig von der anderen Wahlgelder bekommen haben was letztendlcih bedeutet das es zwei Parteien sind. Sieht man das ganze dann als eine Art Dauerkoalition an ist die CDU nicht mehr in der Mehrheit und die CSU sogar ein kleines Licht gegen die Grünen.(...)

Die Grünen wurden von ganz Deutschland gewählt. Die CSU nur in Bayern. Das sollte man nicht vergessen. In Bayern sind die Grünen nur ein kleines Flämmchen gegen die CSU.
 
Tim99 schrieb:
Was haben eigentlich alle gegen ihn [Westerwelle]? OK, der Wahlkampf 2002 war sehr peinlich inklusive Guidomobil und der 18 unter den Schuhsohlen. Auch hätte er sich beim Thema Möllemann klarer positionieren können.

Aber durch diesen Wahlkampf hindurch hat er seine Positionen deutlicher vertreten als alle anderen politischen Vertreter. Da wurde immer nur sehr schwammig und unkonkret geredet oder einfach (teils bewusst mit Unwahrheiten) auf den Gegner eingedroschen.

Diese Klarheit in konkreten Plänen hätte ich bei anderen Parteien auch gerne gehabt.
Ich mag Westerwelle, gerade weil er so direkt ist. Bei vielen anderen Politikern denk ich mir manchmal "Was will der mir jetzt eigentlich sagen?", er dagegen redet nicht am heissen Brei herum und nennt die Dinge beim Namen. Schade, dass er so direkt auch beim Thema Ampel-Koalition sein muss, ich fände diese Kombination nämlich am besten :(
"Ich bitte also diese Liebesbriefe seitens der SPD zu unterlassen" :D
 
den[N]is schrieb:
Manchmal kommt es einem so vor als müsse man sich als Besserverdiener verstecken...
Das kommt einem nicht nur so vor, das ist mittlerweile Fakt in diesem Land.

Verkehrte Welt: während die osteuropäischen Staaten voll auf Liberalisierung und freie Märkte setzen (und schon den Blinker setzen und uns locker _rechts_ :D überholen), haben wir es in Deutschland irgendwie versäumt, den Zuwachs aus dem Osten auf die Spur zu bringen. Jetzt wackelt der Schwanz mit dem Hund und wir haben Kommunisten im Parlament sitzen.... :rolleyes:
 
Nicht das "Besserverdienen", sondern die entgleisten Manieren der "Besserverdienenden" sind es, die des Versteckens nötig sind! Allein schon dieses Wort: Besserverdienend... Besser als wer oder was? An welchem Maßstab wird gemessen? Vraiment ridicule...

Beste Grüße, Zoë
 
wir können auch jedes Wort auseinandernehmen und es auf seinen Wortstamm untersuchen ... Es geht nur darum, dass Leute die heute mehr (ist das jetzt besser?!?) als andere verdienen, sich von allen Seiten schief anschauen lassen müssen. Der Neid in diesem Land wird immer mehr zum Problem. Und vielleicht haben es ein paar auch mehr verdient als andere, weil sie einfach härter an sich gearbeitet haben als andere. Sicher kann man es nicht verallgemeinern, aber viele Jugendliche ziehen es halt vor abends um die Häuser zu ziehen als ein bisl mehr für die Schule / Studium zu tun. Im nachinein ist dann das gejammer große, wenn die Noten nicht passen und einen kein Personalchef haben will. Deswegen hat dieses Wort schon auch seine Berechtigung. (sicher nicht immer aber oft kann man die verschiedenen Lebenswege schon nachvollziehen)

mfg Denis
 
Zuletzt bearbeitet:
den[N]is schrieb:
Genau das ist der Punkt. Manchmal kommt es einem so vor als müsse man sich als Besserverdiener verstecken...

Stimme dir absolut zu - auch wenn ich selbst noch kein sog. Besserverdienender bin.
Das hat mich schon auf der Schule aufgeregt. In diesem Land scheint Konsens zu sein, daß man Wohlstand nur auf Kosten anderer erreichen kann.
Typisches Containerdenken. Man muß nur die Arbeit gerecht auf alle verteilen / Man muß das Geld - es scheint irgendwie begrenzt zu sein - auf alle verteilen usw.
Daraus ergben sich dann so seltsame Sachen wie: Arbeitszeit runter = Profite runter = Mehr Arbeitsplätze. Hab ich auf einem Plakat der Linke gesehen.
 
den[N]is schrieb:
wir können auch jedes Wort auseinandernehmen und es auf seinen Wortstamm untersuchen ...
Ja und es ist wichtig, denn zwischen dem Bezeichnenden und dem Bezeichneten liegen immer eine Menge von Konotationen und Kontextualisierungsmöglichen auf der semantischen Ebene des Wortes. Es ist wichtig - und keineswegs ein sinnloser akademischer Diskurs - auf die Bedeutungsebene des Wortes zu schauen und sich zu fragen, was es sagt und ob es passt.
Es geht nur darum, dass Leute die heute mehr (ist das jetzt besser?!?) als andere verdienen, sich von allen Seiten schief anschauen lassen müssen. Der Neid in diesem Land wird immer mehr zum Problem.
Ah na ja... Wenn ein Manager so viel verdient wie 700 Arbeiter zusammen und sich eine Partei daran macht, das wofür sich vor 120 Jahren Menschen haben erschießen lassen, systematisch neoliberalen Überzeugungen zu opfern, dann würde ich Kritik nicht mit Neid verwechseln. Wenn man dann - wie so oft - auf die Vereinigten Staaten von Amerika verweist, wo es eine ach so tolle Gesellschaft gibt, die Leistung belohnt, dann sollte man nicht unterschlagen, wie sehr sich diese Belohnung auch auf Leib und Leben derer auswirkt, die kein Geld haben um sich medizinisch versorgen zu lassen. Solln se doch neidisch sein...

Zoë
 
MacZoë schrieb:
Ja und es ist wichtig, denn zwischen dem Bezeichnenden und dem Bezeichneten liegen immer eine Menge von Konotationen und Kontextualisierungsmöglichen auf der semantischen Ebene des Wortes. Es ist wichtig - und keineswegs ein sinnloser akademischer Diskurs - auf die Bedeutungsebene des Wortes zu schauen und sich zu fragen, was es sagt und ob es passt.
Man sollte sich aber auch fragen inwiefern das, was aus der Abwasserleitung des Elfenbeinturms rauskommt überhaupt im wirklichen Leben anwendbar ist, geschweige denn gebraucht wird.
 
Interessant, diese Neiddiskussion. Die wächst doch immer nach.
Merkwürdig auch, dass in kommunistische Staaten wie Dänemark und Schweden die Leute – auch die "Besserverdienenden" – ganz zufrieden sind...
 
Krill schrieb:
Merkwürdig auch, dass in kommunistische Staaten wie Dänemark und Schweden die Leute – auch die "Besserverdienenden" – ganz zufrieden sind...

Hab ich was verpasst? Der kommunismus beschränkt sich nicht mehr nur auf den fernen Osten und auf die Karibik, sondern ist Mitten unter uns ? :D
 
McOdysseus schrieb:
Man sollte sich aber auch fragen inwiefern das, was aus der Abwasserleitung des Elfenbeinturms rauskommt überhaupt im wirklichen Leben anwendbar ist, geschweige denn gebraucht wird.
Das ist eine Einstellung, die ich nicht nachvollziehen kann. Wie kann man denn die Resultate von Reflektion über Sprache als Abwasser des Elfenbeinturms bezeichnen? Ein bewußter Umgang mit Sprache kann im Leben sehr wohl wichtig sein. Ob es im "wirklichen Leben" (ich trenne da nicht, denn das Wort "Besserverdienende" wird nun mal im "wirklichen Leben" benutzt) anwendbar ist oder gebraucht wird, bejahe ich auch ganz ohne Zweifel - einmal ganz davon abgesehen, ob denn immer alles einen unmittelbar erkennbaren (und auch bestenfalls ökonomischen) Nutzen haben muß.

So wie Humboldt geschrieben hat, daß jeder Sprache eine eigene Weltansicht inne wohnt, gilt auch, daß man nur das sagen und denken kann wofür man Worte hat. Und wie viel besser ist dann jemand gestellt, der weiß was er mit einem Wort sagen kann, welche Bedeutungsebenen er abdeckt.
 
@braindub: In Skandinavien sind die Einkommens- und andere Steuern wesentlich höher als hier. Der Staat nimmt mehr ein und gibt mehr für Zwecke der Allgemeinheit aus als hier.

Warum, konnte man in den Beiträgen der jeweiligen Regierungschefs lesen, die vor der Wahl in der "Zeit" beschrieben haben, wie sie ihre Länder reformiert haben. Solcherart kommunistische Lektüre ist natürlich nichts für zarte Seelen, die sich sehr vor dem Neid ihrer Mitmenschen fürchten.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Krill schrieb:
@braindub: In Skandinavien sind die Einkommens- und andere Steuern wesentlich höher als hier. Der Staat nimmt mehr ein und gibt mehr für Zwecke der Allgemeinheit aus als hier.

Warum, konnte man in den Beiträgen der jeweiligen Regierungschefs lesen, die vor der Wahl in der "Zeit" beschrieben haben, wie sie ihre Länder reformiert haben. Solcherart kommunistische Lektüre ist natürlich nichts für zarte Seelen, die sich sehr vor dem Neid ihrer Mitmenschen fürchten.

Jaja, ich weiß schon :D Als Kommunismus würde ich es dennoch nicht bezeichnen :D ;)
 
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