Brexit

Ich fürchte, da sprechen die Eitelkeiten dagegen. Einen Deal, der zunächst komplett durchfällt und
als „Verrat“ bezeichnet wird, nach unzähligen Debatten und überwältigender Ablehnung schließlich
nach 6 oder 8 Monaten dann doch anzunehmen ... so lächerlich will sich da keiner machen. Aber
möglich ist alles und bei Politikern weiß man nie, das ist auch klar.
 
Ich fürchte, da sprechen die Eitelkeiten dagegen. Einen Deal, der zunächst komplett durchfällt und
als „Verrat“ bezeichnet wird, nach unzähligen Debatten und überwältigender Ablehnung schließlich
nach 6 oder 8 Monaten dann doch anzunehmen ...

Dann hätte auch die zweite und die dritte Abstimmung ein ähnliches Ergenis bringen müssen wie die erste. Offensichtlich waren aber immer mehr Abgeordnete bereit, Mays Deal zuzustimmen. So wahnsinnig viele Stimmen fehlten bei der dritten Abstimmung nicht mehr.

so lächerlich will sich da keiner machen.

Wieso, sieht doch keiner. (Oder doch?)
 
Da gehe ich auch von aus.
Zusätzlich werden die Briten weitere Vorteile rausschlagen. May macht einen auf Thatcher.

Ich lasse mich mal überraschen. Ich finde das Thema mittlerweile nur noch zum grinsen. Mal ehrlich, wie sollen Kinder/Jugendliche die Politik eigentlich wahrnehmen ?
Wen sollen sie mal wählen später ? Das sind erwachsene Leute in der Politik, welche Länder und Kontinente leiten/leiten sollen und es kommen solche Abläufe dabei raus ?
Europawahl und keiner geht hin....:hehehe:
 
Die werden Artikel 50 widerrufen. Dann Neuwahlen und dann zwei Jahre meckern.
Dann kommt der Zwangs-Euro und der Kram wieder los.

Sie hätten am 29. März entweder austreten sollen, oder da schon den Austritt widerrufen.
Das Volk befragen bringt nichts.

Man müsste 66% Mehrheit und eine Wahlbeteiligung festschreiben.
Dann hat man aber kein klares Ergebnis.

Ausserdem bin ich gegen Volksentscheide, da sie immer nur eine Momentaufnahme abbilden.
Zu viel Stimmungsmache.
 
Mal ehrlich, wie sollen Kinder/Jugendliche die Politik eigentlich wahrnehmen ?
Wen sollen sie mal wählen später ? Das sind erwachsene Leute in der Politik, welche Länder und Kontinente leiten/leiten sollen und es kommen solche Abläufe dabei raus ?

Was ist daran denn jetzt bitte schlimm? Das Setting ist nun mal kompliziert, im britischen Parlament gibt es unterschiedliche Auffassungen, und dann kann man eben nicht erwarten, dass schnelle Entscheidung dabei rauskommen. Was du hier implizit sagst, ist: Demokratie nervt.

Wenn Kinder Fragen stellen, dann sollte man ihnen erklären, was Demokratie ist, wie ein Parlament funktioniert, und so weiter.
 
Was ist daran denn jetzt bitte schlimm? Das Setting ist nun mal kompliziert, im britischen Parlament gibt es unterschiedliche Auffassungen, und dann kann man eben nicht erwarten, dass schnelle Entscheidung dabei rauskommen. Was du hier implizit sagst, ist: Demokratie nervt.
Das Referendum war im Juni 2016. Die hatten 3 Jahre Zeit. Niemand verlangt schnelle Entscheidungen.

Wenn Kinder Fragen stellen, dann sollte man ihnen erklären, was Demokratie ist, wie ein Parlament funktioniert, und so weiter.
Vor allem sollte man ihnen erklären warum Wählen wichtig ist. Der Brexit ist da gerade für die Jugend ein schönes Beispiel.
 
Das Volk befragen bringt nichts.

Doch, doch, das bringt was. Nur darf man natürlich nicht wieder dieselbe Frage stellen. Um die geht es ja auch nicht mehr, und ich hätte tatsächlich Schwierigkeiten, einem Kind zu erklären, warum denn nun über "Wollt ihr das wirklich, im Ernst jetzt?" abgestimmt werden soll. Gut im Sinne der Demokratie und einer Entscheidungsfindung wäre die Frage: "Akzeptiert ihr den EU-Deal oder wollt ihr einfach so raus?". Das Ergebnis kann dann auch ohne weiteres Palaver umgesetzt werden.
 
Das Referendum war im Juni 2016. Die hatten 3 Jahre Zeit. Niemand verlangt schnelle Entscheidungen.

Schon, aber dann musste ja erstmal ein Deal gefunden werden, und der große Knackpunkt dabei war, dass die Mehrheit der Briten völlig unrealistische Vorstellungen hatte. Die haben gedacht, es wäre ein Leichtes, die blöde EU, die sich in den letzten Jahren etliche Male uneinig gezeigt hatte und tatsächlich auch in unterschiedliche Gruppierungen aufgeteilt ist (z.B. Vyshegrad- und PIIGS-Staaten, "Kerneuropa"), über den Tisch zu ziehen und sich die Rosinen rauspicken zu können. Mit einer betonharten Geschlossenheit der anderen 27 Länder gegenüber Großbritannien haben sie nicht gerechnet. Sie haben es einfach nicht kapiert, und es dauert nun mal unendlich lange, eine Realität zu akzeptieren, die einfach nicht wahr sein darf. Es wundert mich überhaupt nicht, dass die Nummer so gelaufen ist, also mit Zuspitzung auf den finalen Showdown, der dann verschoben und noch mal verschoben wird.

Die Hoffnungen der Briten bzw. die Befürchtungen einzelner EU-Mitglieder, dass die EU doch noch einknickt, teile ich nicht. Sie hat zwar auch etwas zu verlieren, sitzt aber am längeren Hebel.
 
Schon, aber dann musste ja erstmal ein Deal gefunden werden, und der große Knackpunkt dabei war, dass die Mehrheit der Briten völlig unrealistische Vorstellungen hatte. Die haben gedacht, es wäre ein Leichtes, die blöde EU, die sich in den letzten Jahren etliche Male uneinig gezeigt hatte und tatsächlich auch in unterschiedliche Gruppierungen aufgeteilt ist (z.B. Vyshegrad- und PIIGS-Staaten, "Kerneuropa"), über den Tisch zu ziehen und sich die Rosinen rauspicken zu können. Mit einer betonharten Geschlossenheit der anderen 27 Länder gegenüber Großbritannien haben sie nicht gerechnet. Sie haben es einfach nicht kapiert, und es dauert nun mal unendlich lange, eine Realität zu akzeptieren, die einfach nicht wahr sein darf. Es wundert mich überhaupt nicht, dass die Nummer so gelaufen ist, also mit Zuspitzung auf den finalen Showdown, der dann verschoben und noch mal verschoben wird.

Die Hoffnungen der Briten bzw. die Befürchtungen einzelner EU-Mitglieder, dass die EU doch noch einknickt, teile ich nicht. Sie hat zwar auch etwas zu verlieren, sitzt aber am längeren Hebel.
Abwarten. Ich befürchte ja das die Briten da am Ende als Gewinner rausgehen. Wenn die weiter hart bleiben knickt die EU ein und mach noch mehr Zugeständnisse.
 
Das Referendum war im Juni 2016. Die hatten 3 Jahre Zeit. Niemand verlangt schnelle Entscheidungen.
Dummerweise findet keine Entscheidungs-Variante eine Mehrheit – was m.E. absehbar war.

Das Referendum selber hat eine Sachfrage auf »Bleiben« vs. »Rausgehen« heruntergebrochen, das aber – wie sich herausgestellt hat – nicht so einfach bipolar umgesetzt werden kann. Müßig zu sagen, dass die Bleibenwoller darauf von Anfang an hingewiesen haben. Die Verlassenwoller haben sich offenbar beim Referendum nie einen Kopf um etwas gemacht, das die Bleibenwoller zu tun nie brauchten.
 
Wenn Kinder Fragen stellen, dann sollte man ihnen erklären, was Demokratie ist, wie ein Parlament funktioniert, und so weiter.

Interessiert mich auch, wie das im Parlament in London ist: Man kann hundert Vorschläge machen, und
das Parlament kann alles ablehnen. Es muss sich nie für etwas entscheiden. Eine Demokratie ohne Entscheidungen
ist aber nutzlos und vor allem machtlos.
 
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