Eine klar ironische Anspielung auf die übliche Werbung dunnemals, wo nur Männer die Hauptfiguren waren.
Das sehe ich anders. Dieses Bild ist eine Anklage, ein politisches Statement. Warum? Schauen wir einmal genauer hin.
Die Ohrringe weisen darauf hin, dass die Frau in prekären Verhältnissen lebt, sie kann sich keine Schmuck aus edlem Metall leisten, sondern muss Gardinenringe aus Holz nehmen. Und sich das Gesicht mit Farben aus ihrem Schultuschkasten schminken.
An ihren Beinen erkennt man, dass die Frau in einer Wanne ohne Wasser liegen muss. Wer legt sich mit einer Bierflasche und einer Zigarette in eine trockene Wanne? Richtig, diese Frau wurde von ihrem Partner nach dem Geschlechtsakt aus dem gemeinsamen Bett geworfen. Schlafen muss sie nun dort, wo sonst die bulgarische Haushaltshilfe nächtigt.
Die Zigarette ist kalt, raucht aber dennoch: Ein Gleichnis für die kalte und ohnmächtige Wut des Objekts Frau. Die beiden handgemalten Anker neben dem Hals stehen für ewige Treue, Verbundenheit und Loyalität: Zum Partner, aber auch zur Heimat, zum Vaterland. Frauen wie diese braucht unser Deutschland. Frauen, die nicht fragen, sondern treu sind.
Hier wird ein edler und gesinnungsfester weiblicher Charakter von männlicher Hochmut missachtet. Dass die "Heimatliebe"-Brauerei dies mutig anklagt, kann man ihr nicht hoch genug anrechnen.
Als positives Gegenbeispiel hier ein Plakat der AfD-Jugend: Wir sind nicht Burka, wir sind weißer Arsch. Und das ist gut so.