Ich brauche dazu nicht Wikipedia, ich kann auch selbst nachsehen, wo Schönfeld ist (auch wenn das natürlich nicht annähernd so cool ist). Nenne mir mal die Großstädte, wo der Flughafen auf dem Gebiet der Stadt liegt. Da dürfte Berlin mit Tegel vorläufig eine der wenigen Ausnahmen sein. Allerdings gibt es auch wieder nicht so wahnsinnige viele, wo der Flughafen dem Stadtzentrum so nahe ist wie Schönefeld. Übrigens baut man Flughäfen in der Regel nicht in dichtbesiedelten Gebieten, weil nämlich die Kosten für den Lärmschutz mit der Bevölkerungsdichte ansteigen. Allerdings hätte es Gegenden gegeben, die tatsächlich weniger dicht besiedelt sind und sehr viel vernünftiger gewesen wären. Sperenberg oder auch Jüterbog hätten sich da angeboten. Bis heute begreift niemand, warum es ausgerechnet Schönfeld sein musste. Die leicht verlängerte Fahrzeit kann es ja wohl nicht sein. In London. Paris, München, Reykjavik, Bukarest, Moskau usw. sind die Flughäfen deutlich weiter entfernt, und es geht auch.
Gesellschaft BER Airport Berlin – Die unendliche Geschichte
- Ersteller MacFangio
- Erstellt am
Wenn du weisst wo Schönefeld liegt ist doch auch klar warum dort keine "größere Behörde in Berlin" zuständig ist.
Darum ging es mir.
Und jetzt schau dir mal Deutschlands größten Flughafen an. Der liegt schon mal mittem im Stadtgebiet oder zumindest in dicht bedieseltem Gebiet. Das "Stadtgebiet" Frankfurt/Main ist nicht mehr wirklich abgrenzbar von den umliegenden Stadtgebieten.
Mit deiner Kritik am Standort kann ich vollkommen mitgehen.
Mir ging es nur um eine einfache erklärung warum keine "größere Behörde in Berlin" zuständig ist.
Darum ging es mir.
Und jetzt schau dir mal Deutschlands größten Flughafen an. Der liegt schon mal mittem im Stadtgebiet oder zumindest in dicht bedieseltem Gebiet. Das "Stadtgebiet" Frankfurt/Main ist nicht mehr wirklich abgrenzbar von den umliegenden Stadtgebieten.
Mit deiner Kritik am Standort kann ich vollkommen mitgehen.
Mir ging es nur um eine einfache erklärung warum keine "größere Behörde in Berlin" zuständig ist.
Und sorry: Die Einwohnerzahl und Bevölkerungsdichte etc hatte ich nicht auswendig im Kopf.
Das ist zwar die Begründung, aber deshalb ist Schönfeld nicht die Pampa. Und wenn Frabkfurt jetzt sozusagen im Stadtgebiet liegt, dann war das nicht so, als der Flughafen gebaut wurde. Und es bringt ja genug Probleme mit sich. Die meisten anderen Flughäfen, das lässt sich ja wohl schwerlich leugnen, liegen aus guten und allgemein bekannten Gründen nicht im Stadtgebiet. Dass allerdings für den Berliner Flughafen keine Berliner Behörde zuständig ist, ist natürlich komplett blödsinnig. Sinnvoll wäre vermutlich gewesen, eine eigene Gehöre zu gründen, die aus Berliner und Brandenburger Kräften besteht, die sich um dieses Projekt kümmert. Aber sinnvoll wäre da so einiges gewesen, was man tunlichst vermieden hat. Die Frage ist, wie es dazu gekommen ist. Eigentlich kann man sich kaum vorstellen, dass es so viel Inkompetenz auf einem Haufen gibt.
Die monatlichen Kosten betragen für alle notwendigen Aufwendungen - nur damit das Teil bis zur Eröffnung nicht verrottet - so um die:
17 Millionen Euro (oder 24.000 €/h bzw. über eine halbe Million €/Tag).
So müssen z.B. täglich Züge leer zum BER fahren, damit der Tunnel durchlüftet wird.
Wenn ich mich nicht irre bekommen (bzw. sollen bekommen) Taxifahrer aus diesem Landkreis genauso viele Stellplätze wie Berliner Taxis, obwohl die meisten Fahrten von und nach Berlin gehen.
Deshalb hatten sich schon einige Berliner Taxibetreiber - wohl etwas verfrüht - ihre Karre in Brandenburg angemeldet während einige Berliner Taxis "Keine LDS-Taxen in Berlin"-Aufkleber auf ihr Auto pappen. :d
(LDS: Landkreis Dahme Stree - Sitz des BER)
17 Millionen Euro (oder 24.000 €/h bzw. über eine halbe Million €/Tag).
So müssen z.B. täglich Züge leer zum BER fahren, damit der Tunnel durchlüftet wird.
Wenn ich mich nicht irre bekommen (bzw. sollen bekommen) Taxifahrer aus diesem Landkreis genauso viele Stellplätze wie Berliner Taxis, obwohl die meisten Fahrten von und nach Berlin gehen.
Deshalb hatten sich schon einige Berliner Taxibetreiber - wohl etwas verfrüht - ihre Karre in Brandenburg angemeldet während einige Berliner Taxis "Keine LDS-Taxen in Berlin"-Aufkleber auf ihr Auto pappen. :d
(LDS: Landkreis Dahme Stree - Sitz des BER)
Was die Taxis betrifft, scheint die Situation am Flughafen Schönefeld im Moment noch idiotischer zu sein. Wenn ich richtig verstanden habe, dürfen Berliner Taxis da eigentlich gar nicht halten, Taxis aus LDS aber nicht nach Berlin fahren. Das heißt, im Prinzip bleibt einem nichts, als zum zugigen Bahnhof zu laufen und dort eine halbe Stunde auf die S-Bahn zu warten, mit der man dann in die Stadt pendeln kann. Es scheint doch irgendwie zu klappen, aber die Situation ist wohl ausgesprochen grotesk. Aber in Berlin sind solche Sachen normal.
Die meisten Flughäfen haben das gleiche Problem wie der in Frankfurt: Die Städte wachsen weiter und irgendwann schrumpft der Abstand. Das lässt sich nicht wirklich ändern. Der klägliche Versuch das mal ganz anders zu machen ist in Frankfurt/Hahn zu sehen, oder der Flugsicherungshafen in Kassel-Calden. Das ist auch nicht wirklich eine Lösung.
Die Leute wollen am liebsten zu Fuss zum Flughafen wenn sie fliegen wollen, ansonsten aber so weit wie möglich weg vom Flughafen wohnen.
Für Berlin hätte sich eine Schnellbahnstrecke nach Leipzig angeboten. Der Flughafen ist groß genug, liegt noch weit genug ausserhalb der Stadt und wäre per ICE nicht wirklich mit längeren Fahrtwegen verbunden als BER mit der S-Bahn.
Aber ein gutes hat BER: Wäre der nicht gebaut worden würde ich heute wo anders wohnen. Unsere Wohnung wurde nur frei weil die Vormieter(Beide bei Air-Berlin) dachten sie ziehen lieber näher an ihren Arbeitsplatz
Die Leute wollen am liebsten zu Fuss zum Flughafen wenn sie fliegen wollen, ansonsten aber so weit wie möglich weg vom Flughafen wohnen.
Für Berlin hätte sich eine Schnellbahnstrecke nach Leipzig angeboten. Der Flughafen ist groß genug, liegt noch weit genug ausserhalb der Stadt und wäre per ICE nicht wirklich mit längeren Fahrtwegen verbunden als BER mit der S-Bahn.
Aber ein gutes hat BER: Wäre der nicht gebaut worden würde ich heute wo anders wohnen. Unsere Wohnung wurde nur frei weil die Vormieter(Beide bei Air-Berlin) dachten sie ziehen lieber näher an ihren Arbeitsplatz
Nein das ist anders: Die Taxifahrer dürfen Fahrgäste nur in "ihrem" Gebiet aufnehmen. Berliner dürfen sie zum Flughafen fahren und Brandenburger dürfen sie dort abholen. Eine Fahrt ist also immer leer.
Das hat nix mit Berlin zu tun sondern ist überall so. Das hat was mit Tarifen, Pflichtfahrgebiten, Ortskundeprüfung, Steuern etc zu tun. Hier ist halt das Problem mit den zwei Bundesländern/Gemeinden. Ich vermute Offenbacher Taxifahrer dürfen auch niemanden Am Frankfurter Flughafen aufnehmen. Weiss jemand wie das am Flughafen Köln/Bonn geregelt ist?
Das macht sogar Sinn: Wäre doch doof wenn du in ein Taxi steigst, ein Ziel nennst un der Fahrer keine Ahnung hat wo das ist. Der Berliner kennt schliesslich nicht unbedingt die Schönefelder Gegend und umgekehrt.
Das dem Bürger das als vollkommen idiotisch erscheint wundert nicht und das es da nicht schon lange vor dem geplanten Eröffnungstermin eine Lösung für gab macht das ganze noch idiotischer.
Die meisten Fahrten gehen aber von und nach Berlin. Ein Berliner muss also nur den Weg raus zum BER kennen während die Brandenburger abertausende von Adressen in Berlin kennen müssen.
Außerdem gibt es viel mehr Berliner Taxen als Taxen aus LDS. Da bräuchte es also eine Sonderlösung.
Wobei ich mich frage was das zu Navizeiten noch soll. Oder erwartet der Fahrgast zeitabhängige Schleichwege und Abkürzungen, die ein Navi nicht drauf hat?
Aber womöglich wird BER nie eröffnet.
Ich sehw das genauso, es braucht eine Lösung. Du hast ja mit allem recht, die Rechtslage ist aber nunmal derzeit anders und das mit gutem Grund. Wie ist das denn am bisherigen Flughafen Schönefled geregelt? Da muss doch das gleiche Problem bestehen.
Alleine die Tariffrage derzeit: gilt der berliner Tarif oder der LDS-Tarif?
Und ja, die Ortskentnisse der Taxifahrer sind bares Geld wert. Alleine das Wissen das eine bestimmte Strecke verkehrsbedingt länger dauert kann Geld sparen. Das kann kein Navi ersetzen.
Zweites Problem ist die Beförderungspflicht: Muss der berliner Taxifahrer auch Ziele weg von Berlin anfahren wenn er am BER wartet? Das lohnt kaum da er meist leer zurückfahren muss. In Berlin dauert es nur ein paar Minuten bis er den nächsten Fahrgast hat.
Alleine die Tariffrage derzeit: gilt der berliner Tarif oder der LDS-Tarif?
Und ja, die Ortskentnisse der Taxifahrer sind bares Geld wert. Alleine das Wissen das eine bestimmte Strecke verkehrsbedingt länger dauert kann Geld sparen. Das kann kein Navi ersetzen.
Zweites Problem ist die Beförderungspflicht: Muss der berliner Taxifahrer auch Ziele weg von Berlin anfahren wenn er am BER wartet? Das lohnt kaum da er meist leer zurückfahren muss. In Berlin dauert es nur ein paar Minuten bis er den nächsten Fahrgast hat.
falkgottschalk
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In ZDF-Info/Neo war da mal ein schöner Bericht über BER und die beteiligten Behörden.
Bei dem zuständigen Amt im *Umland* von Berlin (um nicht wieder Pampas zu sagen..) arbeiten offenbar insgesamt weniger Mitarbeiter als bei der "großen" Berliner Behörde in der Telefonzentrale. Die sind faktisch restlos und völlig überfordert. Die größte Brandschutzanlage in der Laufbahn der dortigen Beamten war wahrscheinlich ein 20-Liter-Eimer neben der Dorfscheune. Leider sind die deutschen Vorschriften so dass der zuständig ist der "am nächsten dran ist" und nicht der, der die meiste Ahnung hat.
Bei dem zuständigen Amt im *Umland* von Berlin (um nicht wieder Pampas zu sagen..) arbeiten offenbar insgesamt weniger Mitarbeiter als bei der "großen" Berliner Behörde in der Telefonzentrale. Die sind faktisch restlos und völlig überfordert. Die größte Brandschutzanlage in der Laufbahn der dortigen Beamten war wahrscheinlich ein 20-Liter-Eimer neben der Dorfscheune. Leider sind die deutschen Vorschriften so dass der zuständig ist der "am nächsten dran ist" und nicht der, der die meiste Ahnung hat.
Nein, nicht der am nächsten dran ist ist zuständig sondern der in dessen "Verwaltungsgebiet" das Objekt liegt. Die Wiesbadener würden sich auch bedanken wenn Mainz sein Bauamt einfach direkt an den Rhein baut und dann sagt: ab jetzt sind wir für beide Flußseiten zuständig, wir sind näher dran!"
Auch kein berliner Bauamt hat jemals solch eine Brandschutzanlage abgenommen. Und selbst wenn, die Behörde kann ja nix dafür das die Scheisse nicht funktioniert. Hier haben Architekt und Flughafenplaner versagt und keiner hats gemerkt. In Sachen Brandschutz denke ich sind die Behörden eher unschuldig. Wie sagte Platzek in einer Talkshow: Wenn der Flughafen fertig ist wird er einige Architekturpreise gewinnen. Das ist das Problem: nicht "Form folgt Funktion" sondern umgekehrt. Wieso muss sowas ein Kunstwerk werden statt ein Flughafen?
Man muss sehr viel Glück haben, um in Berlin einen Taxifahrer zu treffen, der Ortskenntnisse hat. In der Regel muss man selbst große Hauptstraßen buchstabieren, damit die den Namen in ihr Navi eingeben können. Und wenn das Ding kaputt ist, muss man eben selbst den Weg kennen. Da ist es wie überall: Beherrschung des Handwerks ist nicht nötig, gilt in der Regel sogar als uncool.
falkgottschalk
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Naja; sie haben in ZDF selber zugegeben dass sie selber völlig überfordert sind mit einem Bau dieser Größe.
Wirklich verpfuscht haben es die Bauherren. Wenn man bedenkt, dass sie z.B. den "Anleger" für die A380 mal eben von links nach rechts im Gebäude verlegt haben (und dadurch alle Restaurants auch umziehen mussten und damit die ganze Infrastruktur wie Gas, Wasser, Abwasser, Lüftung, ...) ist alleine das ein Treppenwitz der Geschichte.
Da habe ich in den letzten 10 Jahren andere Erfahrungen gemacht. Meine Ziele wurden immer sofort gefunden, teilweise kommt eine Nachfrage wenn eine Straße besonders lang ist. (z.b. Heckerdamm, welche Seite der Autobahn). Navi hatten sie zwar alle aber nur einer hatte es überhaupt an. Wenn man natürlich nur einen Straßennamen nennt den es in mehreren Bezirken gibt und sonst nicht weiter helfen kann wirds schwierig.
Etwas lustiges ist mit in Braunschweig passiert: Im Bahnhof in ein Taxi rein und sofort als Berliner erkannt worden. Angeblich würden die Braunschweiger direkt auf den Beifahrersitz Platz nehmen und die Berliner immer hinten. Keine Ahnung ob das stimmt.
http://www.focus.de/politik/deutsch...eck-ber-ist-demenzfest-gebaut_id_3631895.html
Zu den Treppenwitzen:
Die haben zur ersten Eröffnungstermin unter jedene Rauchmelder ein Telefon gebaut und einen Mitarbeiter abgestellt der anrufen sollte wenn der Melder leuchtet da die automatische Meldung nicht funktioniert(e). Die Brandabschnittstüren sollten dann per Hand geschlossen werden da die Automatik auch hier nicht funktionierte.
Und der beste Treppenwitz sind doch die Rolltreppen die nicht bis zu Boden reichen.
Alles in allem ist das ganze eine Katastrophe. Man sollte aber aufpassen wem man dabei für was die Schuld gibt.
Die An/Abflugroute über dem Atomreaktor z.B. ist schon ein schlechter Witz.
Muss man den Brand, welcher das Chaos perfekt machen soll, auch per Hand auslösen?
