Aber nur, weil du darauf konditioniert bist.
Noch dazu beziehst du dich auf eine Tätigkeitsbezeichnung, die erst nachträglich zu der omnipräsenten Krankenschwester gebildet wurde*) – und genau deshalb explizit »männlich« wirkt.
Irgendwie und -wann muss es im Englischen einen Schritt gegeben haben, sich der femininen Formen von Tätigkeitsbezeichnungen zu entledigen. Und das geht heute soweit, dass englisch-muttersprachliche Schauspielerinnen aus den gleichen feministischen Gründen nicht mehr actress, sondern actor genannt werden wollen, wie die deutsch-muttersprachliche Schauspielerin genannt und nicht Schauspieler sein will.
Würde also das von dir in Abrede gestellte Generikum (oder wie ich es nach skandinavischem Vorbild nennen würde: Utrum) in gleicher feministischer Weise postuliert, wie es es im Englischen versucht, sich der letzten Femininum-Bezeichnungen zu entledigen, und auch durchgehend praktiziert, würde nach, sagen wir, drei Generationen niemand mehr über die alten Femininum-Formen hadern.
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*) Ein Krankenbruder wäre zwar nicht unmöglich, klingt aber als vorsätzlich neu gebildete Analogie zu -schwester albern. Schwester hat eben bei sozialen Tätigkeiten von alters her einen größeren Verwendungsrahmen als Bruder.