Back to Deutsch!

Willeswind schrieb:
Na, dann erklär mir mal die konsequente Verwendung des "ei" um einen "ai"-laut darzustellen.
*lach* Gerne. Wenn Du mir erklären kannst, wie sich denn ein "ei" und ein "ai" im Klang unterscheiden sollen. Sie tun es nämlich nicht. :)

Von "Doppelvokale" contra "Dehnungs-h" brauchen wir gar nicht reden, z.B. "leeren" vs. "lehren". Boa, wat konsequent! :eek:
Natürlich ist das konsequent: sowohl eine Vokaldoppelung wie ein nachgestelltes h haben den gleichen Effekt: eine Dehnung, da beide Wörter ja auch gedehnt gesprochen werden. Wenn Du Beispiele für echte Inkonsequenz suchst, dann müßtest Du z.B. "er bot mir ein Boot an" anführen. Daß das Deutsche keineswegs streng phonetisch ist, weiß ich natürlich. Siehe bei #717.

Schön, dass man hier auf Leute trifft, die wissen, wovon sie reden… :rolleyes:
Leider bleibt dieses Vergnügen ganz auf Deiner Seite. :D
 
quomodonam schrieb:
Lieber Willeswind :) Was die Unmengen an Anglizismen und das Denglish anbelangt, so ist dies kein normaler Prozess mehr!
Zum unsäglichen "gedownloadet", das unglaublicherweise so im Duden aufgeführt ist (aber dort steht ja auch das unrichtige Verb "vorprogrammieren") und deinem vermeintlichen Kontern mit Griechisch, Französisch …: Man hätte es zum Beispiel nie fertig gebracht ein "geechauffiert" zu erlauben oder ein "gegeneriert". "Gedownloadet" ist ein Betriebsunfall, da hat Blomquist schon Recht.
Nein, er hat sicher nicht Recht, er vertritt nur die gleiche Meinung wie du! ;)
Einflussnahme anderer Sprachen passiert nun mal in "Schüben". Es gab eine Zeit, da wurde das Deutsche / Germanische mit Lateinischen Vokabeln "überschwemmt", im alten Preussen kam mit den französischen Einwanderern eine Schwemme franz. Wörter mit. Naja, und heute ist es eben Englisch. Aber auch das wird wieder abklingen und in 50-70 Jahren kommen schwungvoll chinesische und/oder japanische Wörter hierher. Warum das eine besser und richtiger (Latein) als das andere (Englisch) sein soll, verstehe ich immer noch nicht.
Und die Verwendung deutscher Flexionsregeln für eingedeutsche lateinische Wörter ist nicht logischer als für englische, sie sind uns nur vertrauter, weil wir mit ihnen groß geworden sind. Dieser Sprachprotektionismus, der die Sprache, die Mama und Papa einem als kleines Küken ;) mitgegeben haben, ist verständlich - aber leider rational nicht begründbar. Und genau das versuchen hier einige…


Bogol schrieb:
*lach* Gerne. Wenn Du mir erklären kannst, wie sich denn ein "ei" und ein "ai" im Klang unterscheiden sollen. Sie tun es nämlich nicht. :)

Natürlich ist das konsequent: sowohl eine Vokaldoppelung wie ein nachgestelltes h haben den gleichen Effekt: eine Dehnung, da beide Wörter ja auch gedehnt gesprochen werden.
Nun ja, genau darum geht es doch. Versuche mal, nur den Vokal "e" zu sprechen. Wenn das geklappt hat, was ich mal voraussetze, dann sprich ein "i". Gut. Jetzt beides zusammen. Was kommt raus? Eben. Etwas anderes als beim "a-i". Und warum soll es dann trotzdem das gleiche darstellen? Was hat das mit Konsequenz zu tun? Richtig. Gar nichts. Nada. Nicht das geringste. Deutsch ist leider sehr inkonsequent, wie eben auch das Englische und Französische. Ein gutes Gegenbeispiel hast du ja mit dem Serbischen bzw. Kroatischen gebracht.
 
Willeswind schrieb:
Nun ja, genau darum geht es doch. Versuche mal, nur den Vokal "e" zu sprechen. Wenn das geklappt hat, was ich mal voraussetze, dann sprich ein "i". Gut. Jetzt beides zusammen. Was kommt raus? Eben. Etwas anderes als beim "a-i". Und warum soll es dann trotzdem das gleiche darstellen? Was hat das mit Konsequenz zu tun? Richtig. Gar nichts. Nada. Nicht das geringste. Deutsch ist leider sehr inkonsequent, wie eben auch das Englische und Französische. Ein gutes Gegenbeispiel hast du ja mit dem Serbischen bzw. Kroatischen gebracht.
Nö, darum geht es nicht. Versuch mal ein s, ein c und ein h zusammen zu sprechen. Hört sich an wie ein "sch"? Bestimmt nicht. Ebenso ist es egal, ob ein zerlegtes "ei" immer noch wie der daraus gebastelte Diphtong klingt. Ich wiederhole mich: Deutsch hat keine phonetische Schreibung, in dem Sinne, daß es für einen Laut nur genau einen Buchstaben gäbe. Aber es kennt das Prinzip der lautgetreuen Schreibung. Daher wurde der Friseur zum Frisör, das bureau zum Büro, die sauce zur Soße, der strike zum Streik, tough zu taff usw.
 
Willeswind schrieb:
Nein, er hat sicher nicht Recht, er vertritt nur die gleiche Meinung wie du! ;)
Einflussnahme anderer Sprachen passiert nun mal in "Schüben". Es gab eine Zeit, da wurde das Deutsche / Germanische mit Lateinischen Vokabeln "überschwemmt", im alten Preussen kam mit den französischen Einwanderern eine Schwemme franz. Wörter mit. Naja, und heute ist es eben Englisch. Aber auch das wird wieder abklingen und in 50-70 Jahren kommen schwungvoll chinesische und/oder japanische Wörter hierher. Warum das eine besser und richtiger (Latein) als das andere (Englisch) sein soll, verstehe ich immer noch nicht.
Und die Verwendung deutscher Flexionsregeln für eingedeutsche lateinische Wörter ist nicht logischer als für englische, sie sind uns nur vertrauter, weil wir mit ihnen groß geworden sind. Dieser Sprachprotektionismus, der die Sprache, die Mama und Papa einem als kleines Küken ;) mitgegeben haben, ist verständlich - aber leider rational nicht begründbar. Und genau das versuchen hier einige…
Ich würde dir da größtenteils zustimmen, habe ich doch meine Meinung diesbezüglich auch wieder etwas geändert. Es ist sicher richtig, dass zu allen Zeiten Wörter aus anderen Sprachen in das deutsche Einzug hielten, die wir heute selbstverständlich benutzen. Es spricht auch nichts dagegen. Wünschenswert wäre, wenn diese in Schreibweise und Aussprache dem Deutschen angenähert würden, insbesondere bei Wörtern, die Laute enthalten, welche im Deutschen nicht wirklich vorkommen. Ein Wort wie "cool" stört mich z.B. überhaupt nicht, weil es sich nahtlos in die deutsche Phonetik einfügt. Bei Lehnwörter, die z.B. ein "th" enthalten, finde ich das schon eher störend, weil sie sich - englisch ausgesprochen - nicht in deutsche einfügen, während sie sich deutsch ausgesprochen für den des Englischen Mächtigen einfach grässlich anhören.
Was ich sehr schade finde, ist, dass ein wenig die Fähigkeit der deutschen Sprache verloren geht, für neue Dinge/Begebenheiten auch neue Begriffe hervorzubringen. Da sind das Englische oder auch das Französische einfach viel kreativer. In diesen Sprachen sind Wortneuschöpfungen auch oft neue Kombinationen alter Begriffe (Bsp. "motherboard"), die sich für deutsche Ohren wörtlich übersetzt ("Mutterbrett") einfach nur komisch anhören. Da bringt das deutsche leider nur sehr wenige eigene Schöpfungen hervor.
 
FloFH schrieb:
Was ich sehr schade finde, ist, dass ein wenig die Fähigkeit der deutschen Sprache verloren geht, für neue Dinge/Begebenheiten auch neue Begriffe hervorzubringen. Da sind das Englische oder auch das Französische einfach viel kreativer. In diesen Sprachen sind Wortneuschöpfungen auch oft neue Kombinationen alter Begriffe (Bsp. "motherboard"), die sich für deutsche Ohren wörtlich übersetzt ("Mutterbrett") einfach nur komisch anhören. Da bringt das deutsche leider nur sehr wenige eigene Schöpfungen hervor.
Das ist meiner Meinung nach auch bedauerlich. Die deutsche Sprache an sich kann das gewiss leisten. Vielleicht (ich pauschalisiere einfach mal, und spiele ein wenig mit Vorurteilen) liegt es eher an "dem Deutschen", der Veränderungen nicht wirklich liebt. Und dann passiert es eben, dass man von außen überrannt wird.
Wenn man dann noch bedenkt, dass Produktnamen nicht in den Unternehmen erdacht werden, sondern von entsprechenden Agenturen, die gerne mit "hippen" englischen Begriffen spielen, dann ist die Lösung für das Problem schon sehr nahe…


Edit: Aber Deutschland exportiert ja auch Begriffe, es ist also schon bidirektional. Wir bekommen halt den Export nicht mit, vielleicht haben deshalb einige Angst, dass die Sprache verloren geht.
Man könnte ja auch voller Stolz tönen, dass auch die Amerikaner vom "Blitzkrieg" sprechen! :)
 
Willeswind schrieb:
Wenn man dann noch bedenkt, dass Produktnamen nicht in den Unternehmen erdacht werden, sondern von entsprechenden Agenturen, die gerne mit "hippen" englischen Begriffen spielen, dann ist die Lösung für das Problem schon sehr nahe…
Dann ist vielleicht die Analyse erfolgreich abgeschlossen. Eine Lösung kann ich hierin nämlich noch nicht erkennen ;)
 
Ja, oder so.
Die Frage bleibt: Die Lösung für was wird gesucht?
Wie man die Anglizismen aus dem Deutschen verbannen kann?
Oder wie man endlich Ruhe an dieser Front bekommt und die Leute irgendwann begreifen, dass Sprache eben ständigen Veränderungen und anderen Einflüssen unterworfen ist. Und das Anglizismen doch ganz gut sind… ;)
 
Wie ich schon schrieb. Ich habe nichts gegen Anglizismen, solange sie sich einigermaßen in die deutsche Sprache einfügen. Eine Lösung würde ich also nicht für das "Problem" anstreben, dass sehr viele Anglizismen Einzug in unsere Sprache halten, sondern vielmehr dafür, dass unsere eigene Sprache (bzw. wie du schon gesagt hast, deren Sprecher) zu faul/unkreativ sind, ihre Sprache auch selber an Veränderung der "realen Welt" anzupassen.
 
Hier gehts ja zu wie bei der Französischen Volksfront!
Ich gebe euch extremstens recht! Die deutsche Sprache ist eine pflegenswerte
Sache. Andererseits sind Wörter wie "net" oder sowas schon legitim und
sogar nötig, wenn man ma bedenkt, dass in einem Forum versucht wird
"schriftlich miteinander zu reden".

Anglizismen hin oder her, solange es nicht zuviel wird, ist das schon ok.

An "syncen" kann man sich stören, aber auch dass wäre für mich io, genauso wie irgendwelche Ankürzunngen.

Was mich allerdings massiv stört sind diese Fritzen, die durch ihre
geschwollene und aufgeblasene und völlig künstliche Wortwahl jedem auf die
Nerven gehen. Deren Sätze ziehen sich durch die Threads wie zäher
Zuckkerrübensirup und verkleben einem das Hirn. Es ist ja verständlich, wenn
einer seine Kompetenz durch besonders verschachtelte Sätze mit ganz vielen
Fremdwörtern zum Ausdruck bringen will, doch was dabei rauskommt sind
Zeilen die zu lesen keiner Lust hat.

Klar, nicht jeder ist ein Schriftsteller. Aber man sollte schon in der Lage
sein sich verständlich auszudrücken, ohne gleich fünf Milliarden Smilies in
seinen Post zu klatschen.

Rechtschreibfehler sind völlig ok, denn man muss ja auch schnell reagieren
können.

Ich würde es gut finden, wenn man sich etwas mehr Mühe beim
Formulieren geben, die Sätze kurz und prägnant schreiben und nicht immer
den anderen mit irgenwelchen schwer lesbaren Konstrukten auf die Nerven
gehen würde.

Und Sarkasmus, Humor und zynische Seitenhiebe lassen sich auch
transportieren ohne tausende von ;) :D :) ;) :rolleyes: :cool: :D ;) :(

Aber ich würde auch niemanden aufgrund ihrer/seiner Schreibweise kritisieren,
denn jeder macht, so wie sie/er kann und wie sie/er es für richtig hält.
 
FloFH schrieb:
In diesen Sprachen sind Wortneuschöpfungen auch oft neue Kombinationen alter Begriffe (Bsp. "motherboard"), die sich für deutsche Ohren wörtlich übersetzt ("Mutterbrett") einfach nur komisch anhören. Da bringt das deutsche leider nur sehr wenige eigene Schöpfungen hervor.
Ich habe jetzt schon so oft dieses Beispiel gehört. Aber keiner scheint darauf zu kommen, dass das deutsche Wort für "motherboard" einfach "Hauptplatine" (evtl. auch Mutterplatine, was aber keiner sagt) ist.
Nicht jedes Board ist halt ein Brett… ;)
 
Willeswind schrieb:
Wenn man dann noch bedenkt, dass Produktnamen nicht in den Unternehmen erdacht werden, sondern von entsprechenden Agenturen, die gerne mit "hippen" englischen Begriffen spielen, dann ist die Lösung für das Problem schon sehr nahe…
Lieber Willeswind :), zur Strafe musst du diesen Satz 278.146 Mal schreiben. Denn hierin liegt nicht die Lösung des Problems, sondern ein Teil des Problems selbst.
 
Nicht zur Strafe schrieb:
for( i = 0; i < 278146; i++)
{printf("Wenn man dann noch bedenkt, dass Produktnamen nicht in den Unternehmen erdacht werden, sondern von entsprechenden Agenturen, die gerne mit "hippen" englischen Begriffen spielen, dann ist die Lösung für das Problem schon sehr nahe…");
}
:cool:
 
der grimm schrieb:
Uh, schlecht geübt! Das gäbe einen schicken Fehler :).
Welchen? Na gut, den Zähler um eins erhöhen, okay… Aber dafür, dass ich jahrelang keinen Code mehr angefasst habe… :cool:
 
Willeswind schrieb:
Welchen? Na gut, den Zähler um eins erhöhen, okay… Aber dafür, dass ich jahrelang keinen Code mehr angefasst habe… :cool:
Du hast innerhalb der Zeichenkette Anführungszeichen ohne vorangestellten rückgewandten Schrägstrich („\“ ) verwendet. Das ist ein Syntaxfehler.
 
Fabi schrieb:
Ich habe jetzt schon so oft dieses Beispiel gehört. Aber keiner scheint darauf zu kommen, dass das deutsche Wort für "motherboard" einfach "Hauptplatine" (evtl. auch Mutterplatine, was aber keiner sagt) ist.
Nicht jedes Board ist halt ein Brett… ;)

Gib mal "mainboard" in google ein, und danach "hauptplatine".
Geht dir ein Licht auf? ;-)
(würde auch passieren, wenn "hauptplatine" in Deutschland gebräuchlich wäre)
 
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