Back to Deutsch!

Ich habe schon den Smilie gesehen und gemerkt, dass du das nicht so ganz ernst meinst. Aber viele, u.A. auch diese Seite, verlangen so etwas doch wirklich. Statt eines Anglizismusses kramen sie ein altdeutsches Wort aus, das das letzte Mal wahrscheinlich vor 300 Jahren benutzt wurde. Und DA frage ich mich dann schon, warum das besser sein soll. Wenn man damit argumentiert, dass ein altdeutsches Wort besser sei, weil es eben deutsch ist (oder war), dann finde ich die Argumentation mit dem Germanischen gar nicht mal so verkehrt. Nur um Missverständnisse zu vermeiden, ich finde beides unsinnig! Aber die Verwendung eines englischen Wortes für etwas, das im Deutschen kein Wort (mehr) hat, finde ich naheliegender und sinnvoller, als ein bereits totes Wort wieder auszugraben.
 
Auch User steht im Duden, was ich nicht nachvollziehen kann. User ist nun wirklich leicht zu übersetzen. Man muss nicht jedes Wort aus dem Englischen/Amerikanischen in Reinform übernehmen. Zumal es im Deutschen einfach auch keinen Buchstaben U gibt, der Ju ausgesprochen wird.
 
@Bogol: Als Substantiv wird es grossgeschrieben, es kann also schlecht als Verb durchgehen. Das substantivierte Verb wäre Downloaden. Und 2 Definitionen für ein Wort sind im Deutschen nicht so ungewöhnlich, wobei es ja auch durch den Kontext ersichtlich wird. Wie gesagt, wenn es dir nicht gefällt, schlag' doch eine deutsche Alternative vor. Ich kenne jedenfalls keine.

quomodonam schrieb:
Auch User steht im Duden, was ich nicht nachvollziehen kann. User ist nun wirklich leicht zu übersetzen. Man muss nicht jedes Wort aus dem Englischen/Amerikanischen in Reinform übernehmen. Zumal es im Deutschen einfach auch keinen Buchstaben U gibt, der Ju ausgesprochen wird.
Steht im Duden nicht auch neuerdings "wie" als Alternative zu "als"? ;)
 
Angel schrieb:
Wie gesagt, wenn es dir nicht gefällt, schlag' doch eine deutsche Alternative vor.
Für den Vorgang ist das ganz einfach: Herunterladen. Die heruntergeladene Datei nenne ich schlicht "Datei", und für die bereitgestellte Datei wäre "Download" in Ordnung. Ich sehe das ja nicht dogmatisch. Aber wenn ein gutes deutsches Wort zur Verfügung steht, warum ein ungelenk wirkendes Fremdwort verwenden?
 
Angel schrieb:
Steht im Duden nicht auch neuerdings "wie" als Alternative zu "als"? ;)
Hast du mich bei irgend einer Peinlichkeit erwischt?:p Ansonsten verstehe ich die Bedeutung deines Satzes nicht.
 
Wenn das Substantiv 'Download' heisst, ist 'downloaden' als Verb einfach konsequenter. Meine Meinung. Ich muss allerdings zugeben, auch meist 'runterladen' zu sagen.
 
quomodonam schrieb:
Hast du mich bei irgend einer Peinlichkeit erwischt?:p Ansonsten verstehe ich die Bedeutung deines Satzes nicht.
Ich will damit sagen, dass ich den Duden nicht gerade für die vertrauenswürdigste Quelle halte, da er sehr viel Mist aus der Alltagssprache adaptiert.
 
Blomquist schrieb:
Weil die Kreuzung eines englischen Wortes mit deutscher Grammtik wie ein Betriebsunfall aussieht und sich auch so anhört?

Ich verweise mal auf die - teilweise sehr amüsante - "Anglizismenliste":
http://vds-ev.de/denglisch/anglizismen/anglizismenliste.php
Einen Verweis zum vds sehe ich mir nicht an - diesem Verein spreche ich eine Stellungnahme zu diesem Thema ab. Sollen sie posaunen, mich erreichen sie nicht.

Dieser "Betriebsunfall", wie du ihn nennst, ist ein normaler Prozess, wenn Begriffe aus anderen Sprachen in das Deutsche übernommen werden. Hatten wir schon, aus dem griechischen, lateinisch, französisch, zig andere Sprachen, und nun auch Englisch. Wo ist dein Problem?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Willeswind schrieb:
Einen Verweis zum vds sehe ich mir nicht an - diesem Verein spreche ich eine Stellungnahme zu diesem Thema ab.
Damit kommst Du reichlich spät - der VDS hat längst zahlreiche Stellungnahmen zum Thema abgegeben. :D Wenn Du dagegen sagen wolltest, dieser Verein läge inhaltlich voll falsch, dann ist zumindest überraschend, wie Du von diesen Inhalten Kenntnis erlangt hast, wenn Du sie Dir gar nicht ansehen willst. :)

Dieser "Betriebsunfall", wie du ihn nennst, ist ein normaler Prozess,
Blomquist meinte mit Betriebsunfall keineswegs das Übernehmen von Begriffen aus anderen Sprachen, sondern die gequälte deutsch-englische Mischschreibung von "gedownloadet". Du würdest Dich sicher auch wundern, wenn in den Bureauxs die Strikeposten Cakes von Bahlsen essen würden. Wobei "daunloden" gar nicht nötig wäre, weil es ja "herunterladen" gibt (und sich mancher vielleicht fragen würde, ob eine Winterjacke aus Daunloden wohl recht warm hält. ;) )
 
Bogol schrieb:
Blomquist meinte mit Betriebsunfall keineswegs das Übernehmen von Begriffen aus anderen Sprachen, sondern die gequälte deutsch-englische Mischschreibung von "gedownloadet". Du würdest Dich sicher auch wundern, wenn in den Bureauxs die Strikeposten Cakes von Bahlsen essen würden. Wobei "daunloden" gar nicht nötig wäre, weil es ja "herunterladen" gibt.
Ach ja? Es geht hier seit rund 700 Posts um nichts anderes als das Übernehmen von Begriffen aus anderen Sprachen. Und diese Mischschreibung ist alles andere als gequält, sondern eine konsequente Fortführung deutscher Sprachgewohnheit. Beispiel: Das Wort Delphin ist vor langer, langer Zeit aus dem griechischen übernommen worden. Würdest du das als "gequälte deutsch-griechische Mischschreibung" bezeichnen? Wohl eher nicht! Und es hat bis zu der aktuellen Rechtschreibreform gebraucht, dass dieses Wort auch dem ursprünglich-deutschen stärker angepasst werden kann. Statt Delphin geht jetzt auch Delfin. Also, was ist tatsächlich der Grund, warum man sich streubt und in die Arme des vds flüchtet?
 
Blomquist schrieb:
Und darum ging es ja auch gar nicht, sondern nur um die Verwendung von völlig überflüssigen Anglizismen.
Nein, es geht hier um die Frage, ob die Verwendung findenden Anglizismen überflüssig seien oder nicht. Meiner Meinung nach in der Regel eben nicht… ;)


Ulfrinn schrieb:
„Download“ als Substantiv ist ja noch erträglich, aber das Verb dazu ist schon Sprachvergewaltigung.
Nein, das ist nur konsequent zu einem entlehnten Substantiv auch das passende Verb zu übernehmen. Alles andere wäre albern und nicht begründbar.
 
@711:
Vielleicht, weil man das nicht einfach so miteinander vergleichen kann.
Ich denke es wurden niemals zuvor so viele fremdsprachige Wörter für Dinge benutzt, für die es auch deutsche Wörter gibt. Delphin war etwas, bei dem es sich anbot, dieses Wort zu übernehmen, da wir dafür nichts eigenes haben und mit den Delfinen auch nicht viel am Hut hatten, so denke ich. Sonst hätte man sich etwas sehr Wirres ausdenken müssen. Und so ist es mit sehr vielen weiteren Worten aus dem Lateinischen, Französischen, Englischen, ...
Beim Englischen sieht das jetzt aber anders aus, auch dank unserer Medien, der Stellung der USA ("die" ja auch in GB einiges "kaputt" gemacht haben), der "fehlenden" oder noch zu "findenen deutschen Identität" seit den beiden größeren Kriegen usw. usf..
Sowas wie repeaten, downloaden, performen, ... empfinde ich wirklich als hässlich und unnötig. Auch sehr schade finde ich es, dass man von vielen für komisch gehalten wird, wenn man z.B. statt Community das Wort Gemeinschaft für eben eine Internet-Gemeinschaft/-Community benutzt, usw. usf..; bzw. nicht nur dafür, sondern allgemein, wenn man zu "Deutschem" steht.
Das ist einfach krank.
Außerdem geht eine Sprache kaputt, wenn ihre Sprecher sie nicht mehr vernünftig schätzen, weiterentwickeln, ...
Viele englische Worte hätten m.E. einfach gar nicht erst eingeführt werden dürfen. Aber da sitzen zum großen Teil eben die falschen Menschen an den Stellen, wo man sowas beeinflussen kann.

Um nochmal zum Beispiel "Download" zu kommen:
Was hätte denn z.B. dagegeben gesprochen, Wörter wie Ladbares (für "Downloads" auf Webseiten), Geladenes (für Downloads die dann auf der Festplatte sind) zu benutzen? Meinetwegen auch noch mit einem Herunter davor ;).
 
Willeswind schrieb:
Ach ja? Es geht hier seit rund 700 Posts um nichts anderes als das Übernehmen von Begriffen aus anderen Sprachen.
Richtig. Und darum, daß man das elegant machen kann - wie bei "Fenster", "Streik" oder "Gurke" oder gequält-ungeschickt, wie "gedownloadet", "upgedatet" oder - auch noch falsch übernommen - "Looser".

Und diese Mischschreibung ist alles andere als gequält, sondern eine konsequente Fortführung deutscher Sprachgewohnheit. Beispiel: Das Wort Delphin ist vor langer, langer Zeit aus dem griechischen übernommen worden. Würdest du das als "gequälte deutsch-griechische Mischschreibung" bezeichnen? Wohl eher nicht!
Sicher nicht. Nur daß Du Dir eben widerspochen hast: tatsächlich ist das Ersetzen von "ph" durch "f" eine konsequente Fortführung deutscher Sprachgewohnheit - nämlich die Schreibung der Lautung möglichst anzunähern. Schließlich hat man Delphin ja auch nicht als "??????" (oder ähnlich, ich kann kein Griechisch) übernommen.
 
Mmh, griechische Zeichen kann das Forum nicht darstellen?
 
Bogol schrieb:
Richtig. Und darum, daß man das elegant machen kann - wie bei "Fenster", "Streik" oder "Gurke" oder gequält-ungeschickt, wie "gedownloadet", "upgedatet" oder - auch noch falsch übernommen - "Looser".
Aber das ist auch ein langer Prozess gewesen, bis aus dem lat. "Fenestra" das vds-taugliche "Fenster" wurde. Und auch das "gedownloadet" wird vllt. eines Tages zu einem "gedaunlohdet" werde…


Bogol schrieb:
Sicher nicht. Nur daß Du Dir eben widerspochen hast: tatsächlich ist das Ersetzen von "ph" durch "f" eine konsequente Fortführung deutscher Sprachgewohnheit - nämlich die Schreibung der Lautung möglichst anzunähern. Schließlich hat man Delphin ja auch nicht als "??????" (oder ähnlich, ich kann kein Griechisch) übernommen.
rotfl MUAHAHAAA! rotfl Herrlich, dein Humor! :D
"konsequente deutsche Sprachgewohnheit - die Schreibung der Lautung möglichst anzunähern"! HARHAR! Du hast keine Ahnung von Deutsch, oder? ;)
 
Willeswind schrieb:
Und auch das "gedownloadet" wird vllt. eines Tages zu einem "gedaunlohdet" werde…
Das ist nicht zu erwarten. Wem das downloaden mißfällt, der greift zum herunterladen.

rotfl MUAHAHAAA! rotfl Herrlich, dein Humor! :D
"konsequente deutsche Sprachgewohnheit - die Schreibung der Lautung möglichst anzunähern"! HARHAR! Du hast keine Ahnung von Deutsch, oder? ;)
Klar ist die lautgetreue Schreibung ein Prinzip des Deutschen - zwar keineswegs so konsequent wie im Türkischen oder Serbokroatischen, aber ganz anders als die recht willkürlich Laut-Buchstaben-Zuordnung des Englischen. Ausnahmen davon sind - wen überrascht's (außer Willeswind vielleicht) - im Regelfall Fremdwörter. Selbst viele Anglizismenliebhaber haben dieses Prinzip verstanden, wenn sie einander von der taffen Äktschn unter Bänkern mehlen.
 
Bogol schrieb:
Klar ist die lautgetreue Schreibung ein Prinzip des Deutschen
Na, dann erklär mir mal die konsequente Verwendung des "ei" um einen "ai"-laut darzustellen. Von "Doppelvokale" contra "Dehnungs-h" brauchen wir gar nicht reden, z.B. "leeren" vs. "lehren". Boa, wat konsequent! :eek:

Schön, dass man hier auf Leute trifft, die wissen, wovon sie reden… :rolleyes:
 
Bin isch konkrrret auch für gute sprache. wischtig gute sprache spresche. Damit man verstanden werde kann. Hey, bssss....kannsch gute Deutch? kann isch gute deutsch.


So sprechen die Kiddies in der Schule, an der ich unterwegs bin. Ja, es sind deutsche Kiddies.

Deutschland, das Land der Kultur, das Land der Denker und Dichter verliert seine Werte. Zugunsten wessen? Zugunsten der Amerikaner. Amerika hat keine Kultur, wie auch, dort trifft sich alles. Und wir ahmen nach. Wir ahmen aus tiefster Überzeugung nach und merken nicht, wie gefangen die Amerikaner eigentlich sind.


Das nennt sich Amerikanisierung.

Meine Meinung?

Sollen sie doch, ich mache es so, wie ich es machen will, der Rest "lecke mich im Arsche".

Gruß

dasich
 
Willeswind schrieb:
Dieser "Betriebsunfall", wie du ihn nennst, ist ein normaler Prozess, wenn Begriffe aus anderen Sprachen in das Deutsche übernommen werden. Hatten wir schon, aus dem griechischen, lateinisch, französisch, zig andere Sprachen, und nun auch Englisch. Wo ist dein Problem?
Lieber Willeswind :) Was die Unmengen an Anglizismen und das Denglish anbelangt, so ist dies kein normaler Prozess mehr!
Zum unsäglichen "gedownloadet", das unglaublicherweise so im Duden aufgeführt ist (aber dort steht ja auch das unrichtige Verb "vorprogrammieren") und deinem vermeintlichen Kontern mit Griechisch, Französisch …: Man hätte es zum Beispiel nie fertig gebracht ein "geechauffiert" zu erlauben oder ein "gegeneriert". "Gedownloadet" ist ein Betriebsunfall, da hat Blomquist schon Recht.
 
Zurück
Oben Unten