Ist auch besser so, denn am Ende würde, wie so oft, eh nix dabei raus kommen. Die einen vertreten die Meinung, die anderen eine andere, ist auch gut so.
„Meinung“ impliziert immer so, dass beide recht haben. Am Ende ist es aber heute eine weltweit anerkannte und fundierte Erkenntnis, dass die weltweite Industrialisierung deutlich größere Auswirkungen auf den Planeten hat als die gern als „normal“ bezeichneten Klimaschwankungen über die letzten Millionen von Jahre. Dass der CO2-Ausstoß eine tragende Rolle dabei spielt, wird ebenfalls von keinem ernstzunehmenden Wissenschaftler mehr bestritten. Und dass Deutschland zu den Top-5-Produzenten von CO2 gehört, ist ebenfalls belegbar. Dass wir flächenmäßig im Vergleich zu den anderen eher klein sind, macht es nicht besser.
Ich selbst (und Du wahrscheinlich auch) wir werden in unserer Lebenszeit den Klimawandel nicht als akute Lebensgefahr erleben. Es sei denn Du lebst in Afrika oder an irgendeiner Küstenregion. Aber wir werden erleben, dass in den kommenden 20 Jahren plötzlich die Preise für unseren heutigen als normal empfundenen Lebensstil so drastisch nach oben gehen, dass wir den nicht beibehalten können.
Dass ganze Völker aus unbewohnbar gewordenen Regionen der Welt in gemäßigten Breiten wie Europa eine neue Heimat suchen müssen.
„Meinung“ hin oder her, aber es ist anerkannt, dass es in jedem Fall besser ist, heute jedwede Maßnahme zu ergreifen, die diesen Prozess so lange wie möglich herauszögert - um Strukturen und Lebensweisen schaffen zu können, die uns ermöglichen, damit klarzukommen.
Wenn man selbst unsicher ist, welche „Meinung“ die vernünftigere ist. Dann sollte man die Entscheidung von den möglichen Folgen abhängig machen. Lieber ein Pflaster auf eine Wunde kleben, die das nicht nötig gehabt hätte, als keines auf eine Wunde kleben, die das dringend braucht. Wenn man selbst nicht einschätzen kann, ob die Wunde das Pflaster braucht oder nicht: was macht man dann?