Die Regelungen über das Wie des ÖPNV ist Ländersache. Darum ja auch das Hin und Her über die Finanzierung des D-Tickets bzw. über die rechtliche Handhabe des Bundes überhaupt. Im vorletzten der schlimmen Fälle stehen wird mglw. soweit, dass das D-Ticket nur in Zügen der Deutschen Bahn gilt (siehe kurzzeitig Stendal) – also nicht mal Nordwestbahn oder NationalExpress, falls die Linien eigenwirtschaftlich betreiben.
Die Bundeszuschüsse gehen (in NW) erstmal ans Land und dann zusammen mit den jeweiligen Landesausgleichen an den für die Tarifgestaltung zuständigen Zweckverband (alias Verkehrsverbund), die sich intern mit den Verkehrsunternehmen über die Verteilung der Zuschüsse einigen müssen. Gewöhnlich finden dazu alle zwei Jahre sog. Übersteigerzählungen statt.
Die sind nötig, weil ein Ticket (erst recht ein deutschlandweit gültiges) ja nicht zwingend in derjenigen Stadt gekauft sein worden muss, innerhalb derer und bei deren Verkehrsbertrieb es hauptsächlich benutzt würde. Ein Nürnberger ist nicht gehindert, sein D-Ticket in Erlangen zu kaufen, d.h. zu abonnieren.
Genauer, »…wenn es zur Anzeige kommt«. Einigen Verkehrsunternehmen bringen alle Aufgegriffenen zur Anzeige, andere nur, wenn die Person wiederholt auffällt. Als Straftat als solche steht die Beförderungserschleichung eben bereits im StGB.
Mag ja sein, dass die Bundeszuschüsse erst ans Land gehen und dann an die komunalen Betreiber.
Die Länder richten sich aber bei ihren Forderungen an den Bund nach den Betreibern - denn die müssen ja darlegen wieviele Personen sie befördern und welche Kosten sie haben.
Dass der ÖPNV von Komunen im Zuge von Infrastrukturtmassnahmen durch Bund und Länder generell bezuschusst werden kann ist dabei ein anderes Thema.
Wenn der Bund also beschliesst, die Fahrpreise zu deckeln, muss er den Betreibern auch zwecks Mindereinnahmen Ersatz leisten.
Oder eben den ÖPNV generell verstaatlichen. Dann kann der Bund machen was er will.
Im zuge der Energiewende wäre es sowieso angebracht die Fahrpreise weitgehend staatlich zu deckeln. Vor allem für die Pendler - und auch entsprechende Verbindungen bereit zu stellen.
Der ÖPNV setzt sich nur durch wenn es sich für den Bürger auch rechnet bzw. attraktiv genug wird.
Man kann den ÖPNV auch dadurch attraktiver machen indem man den Individualverkehr regelrecht ausbremst - nämlich durch Fahrberbote in ausgewiesenen Zonen.
Wie bereits erwähnt, Beispiel London: dort ist es vollkommen unattraktiv mit dem PKw in die City zu fahren - einfach weil horrende Gebühren verlangt werden. Ausnahme sind nur Anwohner und Anlieferung in bestimmten Zeitfenstern.
Warum sollte das bei uns nicht funktionieren?
Klar würde der Michel da erst mal ein Geschrei ablassen - sich aber mit Sicherheit auch daran gewöhnen.
P.S. Bei uns vor der Haustür würde der breite Gehsteig auch immer fürs Parken benutzt. Meist waren das aber immer Auswärtige die irgendwo im Viertel beschäftigt waren. Auch so mancher Kurierkutscher hat die Fläche als (kostenlosen) Dauerparklatz entdeckt.
Nun hat man auf der ganzen länge (ca. 50m) Eisenpflöcke gesetzt damit diese Wildparkerei endlich aufhört.
Und schon geht es da ganz entspannt zu. Keine Parkplatzsuchende mehr die wie die Indianer zig mal um den Block kreisen.
Keine laufenden MOtoren mehr, keine zuschlagenden Türen und kein Streit mehr darüber wer als erstes am Objekt seiner Begierde war.
Die meisten Autofahrer kannst nur zu etwas bewegen wenn man es ihnen auf die harte Tour vermittelt. Ist leider so.