So, jetzt meld ich mich auch mal wieder zu Worte. Alles schön der Reihe nach:
Ob man jetzt den Medienumgang lernt, nur weil man in Geographie vor Googleearth statt vor einm Globus sitzt, glaube ich nicht.
Das hab ich so nie behauptet - deswegen habe ich vorher geschrieben, dass mich zweierlei Aspekte interessieren: Einmal die fachliche Anwendung (GoogleEarth in Geographie) und als zweites der kritische Umgang mit dem Medium Computer - im weiteren Sinne Internet.
Geographische Karten (nicht nur Google-Earth, sondern auch GIS-Systeme) auf dem Beamer sind lebendiger, aktueller und anschaulicher als 70er Jahre Karten, die man erstmal aus dem Kartenraum holen muss und die man dann vor der Tafel an den Ständer bastelt.
Das ist genau der Punkt des ersten Aspekts: Mit dem Computer steht ein
Werkzeug zur Verfügung, das weit mächtiger ist, als alle alteingesessenen Karten und Tafeln in einer Schule. Man muss es nur richtig einsetzen können. Das setzt natürlich (neudeutsch) Kompetenz voraus.
Das möchte ich mal sehen... als ganz simples Beispiel: Ich will mit den Schülern gemeinsam die Auflösungsformel für quadratische Gleichungen (auch bekannt als "Mitternachtsformel") herleiten. [...]
Gerade für erarbeitende Schritte braucht man ein "spontanes" Medium, sei es OHP oder Tafel, da kann ich nicht mit etwas Vorgefertigtem antanzen, und das ist PP. Es gibt also durchaus Anwendungsbereiche, wo der Einsatz von neuen Medien die alten Medien NICHT ersetzen kann, nur erweitern und das ist auch genug.
Jaja, ein Whiteboard anstelle eines Blackboard
Edith: Kopfkissen hat aber explizit von PowerPoint geschrieben, darum habe ich auch nur darauf Bezug genommen. Dass Whiteboards viel mehr können, ist mir schon bewusst, sie gefallen mir aber nach wie vor nicht... und bin froh, dass hier kein solches Ding rumsteht.
Hier liegt ein Missverständnis vor; ja - ich habe explizit PowerPoint geschrieben, meinte aber generell "Slideware" - also jegliche Präsentationssoftware. Davon ausgehend meinte ich mit "entsprechende Tools" alle denkbaren Erweiterungen. Das geht vom Smart-Board bis zum Tablett am PC. Mit diesen Eingabegeräten kann man sehr wohl auch digital entworfene und entstandene Folien mindestens genauso leicht wie einen Tafelanschrieb von Hand erweitern und ergänzen.
Fakt ist, dass diese Mittel leider (noch) sehr teuer sind und von den meisten Lehren nicht bedient werden können, sofern sie den Lehrern überhaupt bekannt sind (Stichwort Kompetenz)
Kann man mit Hand auf die Projektion eines Beamers schreiben?
Nein
Siehe oben.
Generell geht es mir darum, den Unterricht medial aufzuwerten. Ich möchte nicht den guten alten OH-Projektor oder die Tafel abschaffen. Wobei das bei manchen OH-Projekotren durchaus wünschenswert wäre - zumindest bei den alten, nicht bei den guten ;-)
Ich finde, man sollte gut abwägen, auf welches Medium man als Lehrer setzt - es haben ALLE ihre Vor- und Nachteile, sowohl der Beamer mit dem PC als auch die Tafel und der OHP. Auch ein rein mündlich gehaltener Vortrag hat Vor- und Nachteile.
Die Frage ist jetzt nur, (und damit berufe ich mich auf den Thread-Titel)
wie die Schüler sich diesen Einsatz wünschen würden. Denn ganz offensichtlich verteufeln ja mehr als genug Menschen die Art und Weise, wie sich der Unterricht mit digitalen Medien zur Zeit gestaltet.