Ersetzen wir ´mal das Wort "Kunstbetrieb/Künstler/Galerie/Fotograf" durch "Akquise" und vergessen wir einmal die Themeneinengung "Automobil":
"Die drei wichtigsten Tipps für den Kunstbetrieb
Wichtig Nr. 1: Kontakte knüpfen, Vitamin B, die richtigen Leute kennen.
Wichtig Nr. 2: Das Erzeugen von Aufmerksamkeit – Der Markt sucht nach Künstlern mit Starpotenzial, man sollte telegen sein. Tabubrüche und exzentrisches Verhalten sind gefragt, aber gleichzeitig muss man auch beinhart professionell und extrem organisiert sein, um sein Ziel zu erreichen.
Wichtig Nr. 3: Letztlich, und das ist meine persönliche Feststellung, ist die Auffassung, was der Kunstmarkt speziell an Fotografie akzeptiert, konservativ. Sylvie Fleury mag ihre Einkaufstüten im Ausstellungsraum abstellen, aber bei Fotografen wird immer erwartet, dass Sie sich mit einer aufwändigen Arbeit zu inszenieren wissen.
Ein gutes Beispiel ist Thomas Demand, der Modelle bedeutungsvoller Szenen wahnsinnig kleinteilig in Pappe nachbaut und abfotografiert. Demand ist der Typus des "Social Checkers", er nutzt soziale Kontakte für seine Karriere. Ein Beispiel, das vom Magazin Der Spiegel kolportiert wird: Demand fährt den in Berlin lebenden US-Literaten Jeffrey Eugenides in seinem neuen schwarzen Jaguar durch die Stadt. Im Fond einen Journalisten der amerikanischen Vogue – der Demand daraufhin in seinem Text über Eugenides erwähnte. So wurde Demand in den USA bekannt.
Bei Andreas Gursky wiederum spielt das "kulturelle Kapital" wie der französische Soziologe Pierre Bourdieu es nennt, eine entscheidende Rolle: seine Ausbildung bei den bereits am Kunstmarkt etablierten Bechers, Ausstellungen etc. Das Talent zur großen Inszenierung ist vermutlich familiäres Erbe, der Vater war Werbefotograf. Zum Können und dem Talent zur Selbstinszenierung kam das Glück, zur richtigen Zeit bereit gewesen zu sein. Die Strufskys sind nicht denkbar ohne die New Economy, in der junge Menschen mit zu viel Geld und leeren Loft-Wänden den Kunstmarkt veränderten.
Kunst ist seitdem immer mehr reiner Konsumartikel, der Künstler ein Markenname, den man sich an die Wand hängt. Junge erfolgreiche Käufer wollen junge erfolgreiche Kunst kaufen. Und ein Gursky ist dann auch einfach ein Luxusprodukt."
Soweit Dr. Martina Mettner auf
http://www.mm-photoconsulting.de/tutorial/index.html
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Gruß
pullermops