Im Prinzip schon. WIe ich bereits schrieb - Der Kunde hat die Wahl. Er kann bestimmen, ob er einen Austausch möchte oder eine Reparatur
		
		
	 
Leider nur in der Theorie. Das ist im Gesetz schwammig formuliert und ein Gerichtsurteil gibt's da noch nicht, was nun verhältnismäßig ist und was nicht. Es gibt ganz wenige eindeutige Sachverhalte, zB wenn dein 55"-Fernseher einen Defekt hat, dann muss man dem Händler einen Reparaturversuch vor Ort zugestehen, allein schon was da an Transportkosten zusammenkommt...
Aber bei komplexen elektronischen Geräten wie Smartphones oder Laptops wird es schwer hier zu trennen, was verhältnismäßig ist. Ich habe da von der Unterscheidung gehört, ob ein Gerät komplett tot ist oder derweil noch verwendbar ist. Sollte beispielsweise Face ID am iPhone kaputt werden oder der Lautsprecher klingt schlecht, dann kannst du das Ding prinzipiell noch nutzen und hast nur einen Teildefekt, wo auch hier so ziemlich alle Händler zustimmen werden, dass es bei sowas unverhältnismäßig wäre, dem Kunden für jeden Teildefekt ein neues Gerät aus dem Lager zu holen.
Denn darauf läufts raus - der Händler hat bestenfalls ein identisches Modell mit ungeöffneter Verpackung im Lager liegen, und auch das wird er dir nicht geben wollen, weil er dann auf deinem kaputten Teil sitzenbleibt. Auch repariert und als B-Ware noch verkauft hat er damit ein Minusgeschäft gemacht. Am Ende tauscht er aus und nachher stellt es sich als Softwarebug heraus... die Expertise muss mal im Händler-Supportablauf vorhanden sein, um das zu erkennen.
Ich bin ganz auf deiner Seite, dass der Kunde die Wahlmöglichkeit haben sollte. Inzwischen ist das aber nicht einmal mehr bei Amazon gegeben, ich hatte zuletzt ein komplett totes Gerät frisch als Neuware erhalten, durch Amazon auch verkauft und verschickt (kein Marktplatz-Kauf), und weil das ein Geschenk war, sind wir da erst nach 20 Tagen draufgekommen. Komplett tot, die ganze Sache unverwendbar. Amazon hat sich trotz mehrerer Supportversuche geweigert mehr zu tun als eine Reparatur zu übernehmen und das wäre sogar schlechter gewesen für mich. Denn die verwenden irgendeinen Reparaturpartner und schicken das nicht an den viel qualifizierteren Hersteller-Support weiter.
Also selbst beim früher hochgelobten Amazon bekommt man inzwischen keine Wahlmöglichkeit mehr, früher ging das problemlos, war ja eine rühmliche Ausnahme dort. Zeig mir einen einzigen Händler der bei einem defekten Laptop/Macbook/iPhone sagt, ok hier ist ein neues Ersatzgerät. Ich glaube es wird keinen einzigen geben.