spoege
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Das waren fast alles Zeitverträge, wenn überhaupt. Das normale Volk bekam die Werke dieser wenigen Künstler in der Regel nicht zu sehen oder zu hören. Heute versuchen viele. in der Kreativbranche irgendwie zu überleben, aber einen einigermassen auskömmlichen Lebensunterhalt verdienen nur etwa 5%. Die Mehrheit hangelt sich von Projekt zu Projekt, Praktikum zu Praktikum, Stipendium zu Stipendium. Deshalb wäre es unsinnig, Arbeitslose in diese Richtung zu qualifizieren – der Markt ist bereits überfüllt.In der Vergangenheit waren die großen Künstler meistens irgendwo angestellt. Vorrangig beim Adel oder dem Klerus.
In Südamerika, z.B. Santiago (und Chile ist ein relativ wohlhabendes Land), kann man ganz gut sehen, was es heisst, wenn sich die Leute irgendwie durchschlagen müssen. Sie putzen Autoscheiben, machen Strassenmusik oder Artistik, die meisten verkaufen irgendwelchen Tinnef. (Den sie vermutlich von Hintermännern beziehen müssen.) Die Strassen sind voll davon. Und die Häuser der Verdienenden sind allesamt eingezäunt, manchmal mit Stromzaun & Militärdraht, viele videoüberwacht. In Europa ist das in manchen Gegenden, z.B. an der französischen Mittelmeerküste, ja auch schon so.Zur Zeiten der Hochrenaissance gab es bestimmt kein BGE oder sonstige Transferleistungen.
Ich denke, wir können mit unserem System der staatlichen Fürsorge, auch wenn es viel zu kritisieren, verbessern und reformieren gibt, grundsätzlich zufrieden sein.