Ist die heutige Jugend dümmer als "früher"?

Manchmal habe ich das Gefühl, dass es unter einigen Schülern als uncool gilt, wenn man gute Leistungen bringt. Und das gab es wenigstens zu meiner Zeit noch nicht.

Im Bekanntenkeis haben wir auch so einen Fall. Eigentlich wirklich intelligentes Mädchen mit Stärken in Naturwissenschaften/Mathe, also wirklich gute Voraussetzungen, früher auch extrem wissbegierig.

Durch brutal falsche Erziehung der Mutter (eine Katastrophe, ihr sollte man dafür 3x am Tag eine runterhauen) und auch wohl Umfeld (ja, es ist wohl cool, schlechte Noten zu haben, am coolsten ist wohl, wer die meisten 5er hat) kommt jetzt die Quittung: Das Mädchen hätte locker Abi machen können, jetzt ist sie auf der Realschule, macht die 10. Klasse zum zweiten mal, wird voraussichtlich durchfallen (u.a. 5 in Mathe, dem Neigungsfach, aber ist ja uncool und Lehrer kann man ja auch als A*** beschimpfen), hat dann wohl irgendwie den Hauptschulabschluss und natürlich immer noch keine Ausbildung meines Wissens. Aber es gibt mittlerweile (kein Witz) ja soziale Auffangbecken für diese Schüler. Traurig, traurig.

Es ist Erziehung (die Mutter wollte als Alleinerziehende alles selbst machen und hat jede Hilfe verweigert) und das Umfeld.

Und man muss zuschauen, wie ein Mensch, der das Potential Abi und Karriere gehabt hätte, jetzt wahrscheinlich irgendwann -wenn es gut läuft- bei Aldi an der Kasse sitzt oder Hartz IV bezieht. Und von der Mutter kommt nur der Spruch "Ist halt so" - und dabei muesste sie es eigentlich berufsbedingt besser wissen.
 
Vielleicht von Beidem etwas.
 
Im Focus vom 21.2.2009 war eine interessante Story, die sich indirekt/direkt mit diesen Beobachtungen auseinander gesetzt hat.
Solltet ihr mal lesen.
 
Ich denke, dass sich das Wissen verlagert hat. Genauso wie es sich verlagert hat von der Generation unserer Großältern zu uns (natürlich schreitet diese Verlagerung immer schneller vorran).

Bsp.: Der Opa von einem Bekannten konnte fließend Latein sprechen und konnte auch noch mit über 80 schneller kopfrechnen als wir beide. Für ihn war das ganz normal und in seiner Generation konnte (und mußte!) auch jeder das können. Er konnte auch X Gedichte aus dem Kopf usw.
Dafür konnte er aber keine E-Mail schreiben und vom Computer hatte er überhaupt keine Ahnung.

Für ihn waren wir...naja...nicht dumm...aber es fehlte halt das grundlegende Wissen...von wegen: "Ihr müßt doch Cicero zitieren können! Ihr seid auf dem Gymnasium!"

Ich denke, dass es oftmals von uns zur nächsten Generation genauso ist. Vielleicht haben die Kiddies von heute einfach Fähigkeiten, die wir nicht haben / für nicht wichtig halten...

Peace
 
ja, es ist wohl cool, schlechte Noten zu haben, am coolsten ist wohl, wer die meisten 5er hat
das kann ich nicht bestätigen. Ich habe derzeit zwei Kinder im schulpflichtigen Alter. Sowohl an der Grundschule, als auch auf dem Gymnasium sind die Kids ehrgeiziger und gute Noten zählen mehr als zu meiner Zeit
 
das kann ich nicht bestätigen. Ich habe derzeit zwei Kinder im schulpflichtigen Alter. Sowohl an der Grundschule, als auch auf dem Gymnasium sind die Kids ehrgeiziger und gute Noten zählen mehr als zu meiner Zeit

Möglicherweise muss man das regional betrachten.
 
ich weiss sehr wohl dass meine Beobachtungen nicht repräsentativ sind, aber die Verfechter der "die heutige Jugend ist doof" Fraktion behauptet das auch weil die Kids im Bus "schlecht" sprechen :)
 
ja, Bestätigung auch von hier, meine 14-jährige (Gymnasium) war bis vor ca. 2 Jahren eher desinteressiert an der Schule, seit Beginn des letzten Schuljahres gibt sie richtig Gas und die Notenentwicklung spricht für sich.
 
Ich glaube nicht, dass die heutige Jugend dümmer ist als zu meiner Zeit (also etwa vor 10 bis 15 Jahren)... aber sie schauen eindeutig schlimmer aus als wir damals. :D

Es gab auch damals schon immer Cliquen, bei denen "coolness" über alles ging.
 
Ich denke, dass es oftmals von uns zur nächsten Generation genauso ist. Vielleicht haben die Kiddies von heute einfach Fähigkeiten, die wir nicht haben / für nicht wichtig halten...

Ich befinde mich in einer Weiterbildung, und bin dort der älteste. Das hoffte ich anfangs auch, dass sie vielleicht andere Qualitäten haben, aber weit gefehlt. Von PC haben die meisten wenig Ahnung (kaum Grundlagenkenntnisse, von den normalen Büro-Applikationen nur das allernötigste). Sobald es konkreter wird (zB BWL) fallen viele durch absolutes Nicht-Wissen auf. In der Mathe läuft jeder zweite mit einem Grafikfähigen TI Voyager rum, aber wieso eine Funktion so und nicht anders aussieht, keine Ahnung. Lernen muss man ausschliesslich auf die Prüfungen hin. Die Schule dient nur dazu, das Einkommen zu verbessern, ob man auch etwas lernen könnte ist egal.

Und wenn es schief läuft, ist natürlich immer der Lehrer schuld...

Gut, Nachtrag: es gibt solche und solche, vielleicht fallen die dümmeren einfach nur stärker auf...
 
@Krizzo:
Deine Beiträge bewegen sich aber auch nicht gerade auf hohem Niveau und strotzen nur so vor hohlen Kalauern und Vorurteilen.

Ich kenne zich Bsp. von unter 18 jährigen, die es definitiv zu etwas bringen werden und NICHT hohl in der Birne sind. Vielleicht liegt deine Sicht auch an deinem Umfeld. Daran schon mal gedacht? Klar gibt's immer Hohlbirnen, aber die gab's zu meiner Zeit auch schon...
 
das kann ich nicht bestätigen. Ich habe derzeit zwei Kinder im schulpflichtigen Alter. Sowohl an der Grundschule, als auch auf dem Gymnasium sind die Kids ehrgeiziger und gute Noten zählen mehr als zu meiner Zeit

Wie gesagt, meine Erzählung bezog sich auf die 10. Klasse Realschule, hier auch ein Einzelfall. Vielleicht liegt es natürlich auch an der Schule bzw. der Klasse (war dort wohl bis zur 7. Klasse auch kein Thema).

Wichtig ist aber auch immer der Wert, den die Eltern mitgeben. Wenn Du Deinen Kindern das Gefühl gibst, dass gute Noten sinnvoll sind und auch ansonsten Regeln aufsetzt (das war in dem Fall ein Hauptproblem, die Dame hat halt alles durchgehen lassen, selbst Weihnachtsgeschenke gab es Mitte Dezember, weil das Kind ja nicht warten konnte), dann klappt das auch heute noch. Es ist für Kinder sicherlich heute einfacher, desorientiert zu sein, da einfach ein Informationsüberfluss da ist und auch selten Tabus gelten. Ich denke, es ist kein Problem da gegenzusteuern, man muss es als Eltern nur machen.

Pauschal wäre mir die Aussage auch zu billig.
 
Ich weiss nicht ob ich nun auch noch zur Jugend zähle oder nicht, mich stören die jedenfalls nicht.
Die sind auch nicht dümmer als der Rest, die geben sich nur so.
Und Rebellion war doch schon immer cool.

edit: achso und man liest hier stark raus, dass es eigentlich viel mehr um so eine "ich bin erwachsener als du und deshalb weiser und cooler"-Sache geht.

Schämt euch alle!
 
ja, Bestätigung auch von hier, meine 14-jährige (Gymnasium) war bis vor ca. 2 Jahren eher desinteressiert an der Schule, seit Beginn des letzten Schuljahres gibt sie richtig Gas und die Notenentwicklung spricht für sich.

Ich habe neulich eine Studie gelesen, dass die guten Noten wieder IN sind.
Viele Jugendliche ab 12 Jahren würden seit den "Hightschool Musical" Filmen die Figuren als Vorbild nehmen. Also brav sein, gute Noten schreiben und sonstige gute Tugenden annehmen.

Also alle schön Walt Disney Filme kaufen.... ;)
 
Den Zusammenhang habe ich zwar nicht erkannt, aber in der Tat "Highschool Musical" ist mir nicht unbekannt.:D
 
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