Ich klinke mich thematisch mal wieder ein wenig ein.
...dass Apple in bestimmten Disziplinen, die manchmal gar nicht klar werden, eine enorme Entwicklungsarbeit vorgelegt hat, die auch immenses Geld gekostet hat.
Keine Frage, da hast Du Recht - aber das war zumindest nicht der Gegenstand der jüngsten Meinungsverschiedenheit hier.
Es ist ganz offensichtlich, dass Apple an vielen Stellen technologisch enorme und enorm riskante Entwicklungsarbeit vorgelegt hat, die auch abartig viel Geld, Engagement und eine Prise gesunden Wahnsinns kostet.
Man nehme allein mal das erste iPhone als Beispiel. Auch, wenn es gern anders dargestellt wird, aber Apple war nur nicht ein wenig schneller, alle anderen waren komplett auf dem Holzweg und haben sich sogar noch lange nach dem iPhone mit solch einem Kernschrott wie resistiven Displays und Windows Mobile herumgeplagt. Wer es nicht glaubt: Das Samsung Omnia war solch ein Schwerstdelikt. Noch schlimmer: Samsung Corby. Bis es die Android-Szene geschafft hat, allein vom Touchscreen her zum iPhone aufzuschließen, sollten noch weitere Jahre vergehen. Noch mehrere Jahre nach dem iPhone 1 waren die Touchscreens einfach nur hakelig und nur vom weiten von ähnliher Qualität. Insofern völlig d'accord.
Ebenso, was das Kopieren von Ideen angeht. Die anderen haben in 90% der Fälle erst gelacht, um dann dasselbe zu versuchen. Man schaue sich mal die AirPods an. Erst wurde über den Wegfall des Klinkensteckers gelästert, nun bringt jede Hinterhofschmiede ihre XYZ"buds" raus, die auch noch vom Design dermaßen einfallslos sind, dass sie einfach Apple kopieren.
Apple ist und wird vermutlich noch lange Trendsetter bleiben, weil sie es sich zur Aufgabe gemacht haben, nicht in eingefahrenen Kategorien zu denken. Jetzt haben sie's mit dem M1 schon wieder getan und den anderen fällt wieder die Kinnlade herunter.
So weit, so gut.
Das ist aber nicht das Problem, das jetzt hier auf den letzten Seiten thematisiert wurde. Da ging es um den Preis von Ram- und Festspeicherupgrades und da nutzt Apple, sicherlich juristisch lupenrein, nicht die Not, aber doch zumindest die Treue ihrer Kunden schamlos aus. Da haben sie keine Entwicklungsarbeit zu leisten und nehmen dennoch deutlich überzogene Preise. Das ist so, als würde ich im Sterne-Restaurant für 500€ essen gehen und bekomme dann noch vom Inhaber ein "Knöllchen", weil ich mein Auto 5cm über der Parkmarkierung geparkt habe. Es gibt Dinge, die kann man tun und ist juristisch total im Recht und dennoch gehört es sich einfach nicht. Da werden einfach Fairness-Prinzipien, die viel mit Reziprozität zu tun haben, verletzt.
Ich habe echt kein Problem damit, die Geräte-Preise von Apple zu zahlen. Wenn ich mir einen Mac Pro holen will, dann hole ich mir einen Mac Pro. Die Kohle lege ich meinetwegen bar auf den Tisch. Wenn es ein Pro Display sein soll, dann eben dieses. Das sind erstklassige Produkte und der extrem hohe und detailgenaue Entwicklungsaufwand rechtfertigt diese Preise ohne jede Frage. Mir fiele nicht im Traum ein, einen Mac Pro mit einem Hackintosh zu vergleichen. Wer das tut, hat nichts verstanden oder dreht, um Dich zu zitieren sein
"Fähnchen nach dem allgemeinen Publikumswind, um bloss keine Follower zu verlieren". Wenn ich kaufe, dann kaufe ich Qualität und der Preis ist dann sekundär.
Anders sieht es halt bei Speicherupgrades aus und da wird es dann einfach frech. Da ist mein Verständnis für die Aufpreispolitik Apples wirklich am Ende.