Gesellschaft Wann ist der Euro kaputt und was kommt danach?

ich gehe davon aus, dass wir langfristig wieder zu den Landeswährungen zurückfallen. ich gehe auch davon aus, dass wir mittelfristig erst in eine Euro- Inflation reinrauschen (das ist politisch auch gewollt, weil es das einzige mittel ist die schulden zurückzuzahlen und reinen tisch zu machen).

Die Inflation kommt erst dann, wenn das Geld aus den Vermögenswerten wieder rausgeht. Also wenn die Mutter aller Blasen platzt. Staatsanleiehen verlieren dramatisch, Korrektur an den Aktienmärkten und auch die Häuserpreise werden deutlich fallen. Was zuerst passiert und was die Ursache für was ist trau ich mich nicht vorherzusagen, sollte aber noch in diesem Jahrzehnt passieren.

Wenn dir alle sagen, dass du in Betongold investieren musst passiert eigentlich nur das Gegenteil.
 
ich gehe davon aus, dass wir langfristig wieder zu den Landeswährungen zurückfallen.

"Langfristig" liegt man fast immer richtig, wenn man davon ausgeht daß das Derzeitige keinen Bestand hat. :)
Der kritische Punkt ist: würdest du dich festlegen, was "langfristig" in Jahren bedeutet? Meinst du in 10 Jahren, in 100, oder in 1000? Daß es den Euro in 1000 Jahren nicht mehr geben wird, ist fast selbstverständlich.
 
Die Inflation kommt erst dann, wenn das Geld aus den Vermögenswerten wieder rausgeht.

Wenn dir alle sagen, dass du in Betongold investieren musst passiert eigentlich nur das Gegenteil.

...also lieber Muscheln sammeln oder in Legobausteine investieren. :)
 
Oder einfach nur geduldig sein. ;) Warren Buffett ist nicht zu einer Investorenlegende geworden, weil er im Hype teure Dinge gekauft hat, er hat gewartet bis der Preis wieder attraktiv war. In vielen Städten bezahlst du das 30 - 40 der Jahreskaltmiete, der langjährige Durchschnitt liegt bei 10 - 15.

Kauf ich also nun in München eine ETW für das 40fache der Jahreskaltmiete und hoffe, dass es gut geht oder ist mir der Hype egal und ich warte auf eine attraktivere Gelegenheit, die eines Tages wieder kommen wird? Dabei kommt es nicht darauf an, ob die Häuserpreise stagnieren und die Mieten steigen oder die Preise fallen während die Mieten stagnieren bzw. ein Mittelweg.
 
Der Cost Average Effekt ist doch schon lange als Marketinggag erkannt
https://de.wikipedia.org/wiki/Durchschnittskosteneffekt#Kritik

Du solltest schon lesen was du postest :) Natürlich gibt es (wie immer) Kritik an dem Effekt, aber dabei wird die Wirksamkeit eingeschätzt gegenüber der einmaligen Vollinvestition. Logisch ist, daß man einen einmal verfügbaren Betrag auch auf einmal anlegt, und nicht in kleinen Häppchen während der Rest praktisch zinslos auf dem Sparbuch herumgammelt... Diese Kritik ist aber eine Milchmädchenrechnung, weil sie davon ausgeht daß der volle Anlagebetrag in einem Rutsch verfügbar ist. Genau das ist aber natürlich bei einem Fondssparplan nicht der Fall. Cost Averaging hat seine Vorteile darin, daß automatisch gekauft wird, egal wie der Kurs gerade ist. Also auch dann, wenn der Anleger vielleicht gerade zu feige wäre, nachzukaufen. Das sind aber genau die Momente, die die Rendite ausmachen. Sprich, man muß den Cost Averaging Effekt eines Fondssparplans mit einem Szenario vergleichen, bei dem der Anleger in unregelmässigen Abständen "nach Gusto" zukaufen würde. Das tut er nämlich in der Regel dann, wenn die Kurse wieder gestiegen sind, bzw. gerade am Steigen sind. Und bei diesem Vergleich rechnet sich ein Fondssparplan durch sein Cost Averaging.
 
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Oder einfach nur geduldig sein. ;) Warren Buffett ist nicht zu einer Investorenlegende geworden, weil er im Hype teure Dinge gekauft hat, er hat gewartet bis der Preis wieder attraktiv war. In vielen Städten bezahlst du das 30 - 40 der Jahreskaltmiete, der langjährige Durchschnitt liegt bei 10 - 15.

Kauf ich also nun in München eine ETW für das 40fache der Jahreskaltmiete und hoffe, dass es gut geht oder ist mir der Hype egal und ich warte auf eine attraktivere Gelegenheit, die eines Tages wieder kommen wird? Dabei kommt es nicht darauf an, ob die Häuserpreise stagnieren und die Mieten steigen oder die Preise fallen während die Mieten stagnieren bzw. ein Mittelweg.

Warren buffett hat sich gewiss über die jahrzehnte ein netzwerk mit insider wissen aus dem wirtschafts-, banken- und regierungswesen aufgebaut. Anders kann man sich heutzutage solche stabilen prognosen in keinster weise erklären.
 
nein, keine Rechnung der Welt kann bei einer Riesterrente eine sinnvolle positive Rendite errechnen!

Tja, mein beschriebenes Modell beweist in der Praxis das Gegenteil. Aber dafür muss man rechnen und natürlich ein passendes Produkt nehmen. Hier ist es auch egal wie lang man nach dem Rentenbeginn lebt, da man eine schädliche Verfügung des Gesamtkapitals vor Rentenbeginn macht.
 
Die Privatisierung der Altersvorsorge gehört wohl tatsächlich zu den hässlichsten Auswüchsen des Neoliberalismus. Hier kann man den Wahnsinn ausgezeichnet beobachten. Die Befürworter argumentieren moralisch: Hey, krieg den Arsch hoch, kümmer' dich selbst drum, nimm dein Schicksal in die Hand und hör auf, immer nach der Nanny Staat zu rufen. Blöd nur: Den Wettbewerb, der alles besser, schlanker, effizienter usw. machen soll, gibt es nicht. Der Kunde, der sich um seine Vorsorge kümmern *muss* - so er denn kann - muss die Profitinteressen der Versicherungskonzerne mitbezahlen, ob er will oder nicht. Er ist grundsätzlich derjenige, der am kürzeren Hebel sitzt, vielleicht mal etwas mehr, mal etwas weniger. Richtig Pech haben kann er wohl offensichtlich auch. Es ist ein Wahnsinn, solche Basics wie Altersvorsorge zu privatisieren.
Immer die gleiche Leier mit der Neoliberalismus-Keule ...:mad:
Die Altersvorsorge ist nicht vollständig 'privatisiert'. Man argumentiert nicht 'moralisch', sondern 'ökonomisch', wenn man an die Eigenvorsorge appelliert.
Der 'Nanny Staat' kann nur eine begrenzte Zahl von Privilegierten im Alter vollständig alimentieren, die Beamten, wie Du offensichtlich einer bist. :rolleyes:
Eigentlich bist Du zu intelligent um zu glauben, dass wir alle Beamte werden können ... trotzdem schimmert's bei Deinen Einlassungen immer wieder durch.

Dass der Staat Unsinn mit Riester & Co. verzapft hat, steht auf einem anderen Blatt. Handwerkliche und konzeptionelle Fehler seitens unserer Nanny bedeuten nicht, dass die Pflicht zur privaten Vorsorge angesichts des Demographieproblems - zu dem Du vielleicht auch beigetragen hast ;) - falsch sei.

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Warum gibt es in diesem Forum so viele Linke, die nach dem Staat rufen und die immer und immer wieder die Schuld bei Staat und Regierung sehen?

Warum denkt Ihr, hier im Fred, dass ausschliesslich oder hauptsächlich die Regierung an Griechenlands Elend schuld ist?

Dr_mccoy ist der einzige, der hier durchblickt. GR hat, seit dem EU-Beitritt, Alimente in unfassbarer Höhe erhalten. Irgendwann in den 80ern errechnete ich - meiner Erinnerung nach - an die 5.000 DM pro Einwohner und Jahr an EU-Subventionen! Ich erinnere mich, dass in der spanischen Presse Empörung darüber herrschte - eher Neid, meine ich :D.

Warum seht Ihr nicht darin das Problem? Wenn man ein ganzes Land derart am Tropf hängt, Jahrzehnte ... was kommt dabei raus? Zumal bei südländischer Mentalität? Da kenne ich mich aus, glaubt mir ... hehehe
 
So wie im letzter Zeit alles hochschoss kann ein Einbruch nicht mehr weit sein.

Die Märkte reagieren nur auf die weltweiten QE-Programme. Irgendwo muß das ganze Geld ja hin. Solange die Zentralbanken Geld ins System pumpen (und die EZB hat gerade erst diesen Monat damit angefangen), werden wir steigende Kurse sehen. Ausser es passiert eine unvorhersehbare Katastrophe, das kann immer sein. Aber "einfach so", weil die Kurse schon gestiegen sind, wird es keinen Crash geben. Gerade in Europa und auch Deutschland selbst sind Aktien noch nicht überteuert, wenn man die KGVs anschaut. Im langjährigen Mittel ist der KGV der DAX-Unternehmen bei 19, derzeit liegt er noch deutlich darunter bei etwa 14.
 
Die Renditeberechnung hinkt auf allen Beinen. Sie stimmt zwar in der "Ansparphase" - aber was bringt dir dort eine hohe Rendite, wenn dir das angesparte Vermögen dann in Raten ausbezahlt wird, die voll steuerpflichtig (und sozialversicherungspflichtig) sind. Für die Leute, die soviel Geld einbezahlen können daß sie die volle Förderung bekommen, ist der persönliche Steuersatz so, daß die staatlichen Zulagen mehr als wieder aufgefressen werden. Wohlgemerkt: Die Rentenzahlungen sind dann also nicht bloß mit dem Ertragsanteil (also den Zinsen) zu versteuern, so wie wenn ich das Geld privat angelegt hätte, sonder in voller Höhe.
Ich will hier Riester nicht verteidigen - habe selber keinen Vertrag abgeschlossen -, aber warum sollte, bitte schön, nicht die gesamte Rente versteuert werden, wenn man die Beiträge dafür vorher absetzen konnte? :confused:
 
Jungs! Wie hoch schätzt Ihr die Performance, die Rendite des Waldfriedschen-Fonds ein?
Mir scheint, dass dieser Biologe sich mehr mit seiner Kohle und seinen kapitalistischen Umtrieben beschäftigt als mit dem, wofür er vom klammen, griechischen Staat bezahlt wird.
:D
 
Ich will hier Riester nicht verteidigen - habe selber keinen Vertrag abgeschlossen -, aber warum sollte, bitte schön, nicht die gesamte Rente versteuert werden, wenn man die Beiträge dafür vorher absetzen konnte? :confused:

Sie kann ja versteuert werden, dagegen spricht nix. Nur macht das halt die Renditeberechnung obsolet. Was nutzt mir eine Rendite von 7%, wenn ich später auf den Gesamtbetrag zB. 25% Steuern zahlen muß?

Häh??? Soll das ein Witz sein?

Wieso? Fast egal in welchen Fonds (nur um ein Beispiel zu nennen) man investiert hat, die haben seit 2009 alle sehr ordentlich zugelegt. Hättest du Anfang 2009 aus Bequemlichkeit nur in einen DAX-ETF investiert, hättest du dein Geld in den letzten 5 Jahren fast verdreifacht. Wenn du erst eingestiegen wärst, als der DAX bereits in einem stabilen Aufwärtstrend war, hättest du dein Geld immerhin noch verdoppelt.
 
Heiner Flassbeck: "Griechenland hat über seine Verhältnisse gelebt, Deutschland hat unter seinen Verhältnissen gelebt. Wer hat den grösseren Fehler begangen? Eindeutig Deutschland. Gemessen an dem, was einmal vereinbart worden ist, eine europäische Währungsunion mit einem Inflationsziel von zwei Prozent. Da muss man sich mit seinen Löhnen an die Produktivität anpassen. Das hat Deutschland nach unten getan, Griechenland nach oben. Deutschland hat aber quantitativ mehr gesündigt als Griechenland. Dieser Hinweis fehlt im Brief von Varoufakis, aber er weiss das, ich habe es ihm persönlich gesagt. (lacht)" --> http://www.derbund.ch/ausland/europ...hr-gesuendigt-als-Griechenland/story/13225570 ...
Unfassbar, was der Kerl, Flassbeck, von sich gibt ... oh wait!
aus dem Link von Blinddarm schrieb:
Zur Person

Heiner Flassbeck, Jahrgang 1950, studierte Volkswirtschaft in Saarbrücken. ....
Von 1998 bis 1999 war er unter Oskar Lafontaine Staatssekretär im Bundesministerium für Finanzen.
ah, alles klar! :D
 
Jungs! Wie hoch schätzt Ihr die Performance, die Rendite des Waldfriedschen-Fonds ein?

Das muß man nicht schätzen, sondern kann die Suchmaschine des geringsten Misstrauens fragen.

Mir scheint, dass dieser Biologe sich mehr mit seiner Kohle und seinen kapitalistischen Umtrieben beschäftigt als mit dem, wofür er vom klammen, griechischen Staat bezahlt wird.
:D

Um mich auf dem laufenden zu halten, brauche ich nicht mehr als eine halbe Stunde am Tag, meist deutlich weniger.
 
Sie kann ja versteuert werden, dagegen spricht nix. Nur macht das halt die Renditeberechnung obsolet. Was nutzt mir eine Rendite von 7%, wenn ich später auf den Gesamtbetrag zB. 25% Steuern zahlen muß? ...
Weil Du doch die Beiträge ABSETZEN konntest, Mann! Zum Zeitpunkt des Absetzens der Beiträge hat man normalerweise einen höheren steuerlichen Grenzsatz, als als popeliger Rentner. Verstehst Du das, Walfrieda?
Ich bin aber kein Riester-Apologet, wohlbemerkt.

...Wieso? Fast egal in welchen Fonds (nur um ein Beispiel zu nennen) man investiert hat, die haben seit 2009 alle sehr ordentlich zugelegt. Hättest du Anfang 2009 aus Bequemlichkeit nur in einen DAX-ETF investiert, hättest du dein Geld in den letzten 5 Jahren fast verdreifacht. Wenn du erst eingestiegen wärst, als der DAX bereits in einem stabilen Aufwärtstrend war, hättest du dein Geld immerhin noch verdoppelt.
War mir nicht bewusst, ich beschäftige mich nicht damit, da ich durch meine Latifundien schon reichlich abgesichert bin. :D
Allerdings verstehe ich dann die Klagen der Versicherungen (Lebensversicherungen) nicht so ganz. Die dürfen einen Teil der Kohle auch in Fonds und Aktien anlegen und jammern trotzdem und senken die Renditen der Verträge immer weiter ab.
 
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