Ein Karneval-Fred!
Gestern war Altweiber, hier ein Handlungsleitfaden für jene, die Karneval aufs reine Saufen reduzieren ...
Bis 10 ausschlafen, reichlich frühstücken, rasieren, ... ähemm ... stilles Örtchen + sofort duschen (Grüß Dich, Xfoe!), Kostüm aussuchen (habe ein halbes Dutzend im Schrank hängen), Simsen, teflonieren "... um halb eins im O. in der Südstadt! ...", die älteste Fahrradtasche, den abgerissensten Anorak ausgesucht (sie waren damals auf den
Katalaunischen Feldern dabei!), Kostüm und Wasserflasche wandern in die Fahrradtasche, 70 Steine in Scheinen plus Münzgeld + EC-Karte + plus Eifouhn + Schlüsselbund in die vielfältigen Taschen einer meiner wunderbaren
schwedischen Hosen, festes Schuhwerk, Wollsocken, Handschuhe und Stirnband ... und ab geht's ... nach 10 km radel radel kurze Pause für kleine Barrys bei meinem Arbeitgeber in der Kölner Innenstadt, der heute natürlich 'zu hat'.
(Barry zum wachhabenden Araber am Empfang:
"He, Jussuf! Wie geht's denn so? Darf ich mal ....?"
"Hallooooo, Miste' Barry, ... biiiiitte, biiiiiitte, ... gehe' Ssssie ruhi' piesel' ...huhuhu...")
Die nächste Pause ist das zweite Frühstück an der Würstchenbude vorm Schokomuseum, die Mädels am Grill sind einsam und bitten mich mit fetten Kulleraugen, doch ein bisschen Werbung für sie zu machen - was ich hiermit erledige, die Bratwurst und der Senf aus der historischen Senfmühle gegenüber sind ganz OK, Freunde.;-)
Am Platz des Chlodwig, des massenmordernden Merowingers, muss ich schieben - Jecken und zerbrochene Bierflaschen überall -, die Menschenschlange vor dem O. (ich bin spät dran
) ist lang, ich streife mein Kostüm über, schließe Fahrradtasche und Fahrrad ab, besorge mir eine Colaflasche und los geht tipptipptipp ... das Gesimmmse ... alle sind 'untergekommen', sie tanzen auf den Tischen und feiern und reiben sich saufend aneinander im Warmen ....
... nur der kleine Barry, nur der kleine Barry, der darf das nicht, und das verstehen wir nicht ...
Ich schaff's in den 'Kurfürstenhof' - was für ein Name für diese Kaschemme ...
- und während ich mich am Tresen bei einem Kölsch aufwärme, belallt mich ein Pirat von der Seite, packt mich an den Schultern und ruft:
"Du bist groß, Kumpel! Ach, wäre ich auch so groß wie Du, womit haben sie Dich denn gefüttert?"
"Dein Piratenkostüm ist nicht schlecht, Freund!"
"Bah! Nimm ähh ... frag 10 Frauen, ja 10, 10 ist rekräsantitif, was wichtiger ist, Größe oder Kostüm! ALLE wollen lieber Groß!"
Dabei hält er mir beide Hände hin, als umfasse er eine imaginäre Riesenmelone.
Barry: "Siehst Du um mich herum irgendwelche Mädsche?"
Lallender Pirat: "Das kommt noch! Wart's ab!".
Als ich den Kurfürstenhof verlasse, kassiert ein Schwarzer an der Tür schon fetten Eintritt für die Riesenschlange da draußen. Ich schaue mir die Musikanten am Severinstor an, treibe mit der Menge dahin und lande in einem Lokal - keine Ahnung welches, hab's vergessen, meine lieben Droogies - ... am Eingang lächelt mich eine rattenscharfe Bat-Woman lasziv an, am Tresen hängen Frauentrauben aller Altersklassen an ihren Kölschstangen ... fette barrysche Beute, hier bleibe ich!
Ich habe das erste Kölsch noch nicht ausgetrunken, als mir ein junger, blendend aussehender Kerl - Typ: lange, nach hinten gekämmte Haare - freundlich lächelnd eine volle Kölschstange mit den Worten: "Es soll hier keiner alleine trinken!" hinhält. Ich bin gerührt. Die Stange kostet 2,5 Steine, der Kerl ist keine 20, er siezt mich sogar, während ich ihm erkläre, dass ich meine Clique verpasst habe ... dann wenden wir uns unserer jeweiligen Alterklasse zu, ich meinen Milfs, er seinen Küken, und ich revanchiere mich großzügig und diskret, indem ich den Barman anweise, dem Schönling eine Runde auf meine Kosten auszuschenken.
Milf_1: "Danke!"
Milf_2: "Wie heisst Du?"
Barry: "Was tut das zur Sache?"
Milf_2 (die Leckere von beiden): "Hör' mal! Ich will wissen, wer mir ein Bier spendiert!"
Barry: "Ich heisse Mort, und Ihr, meine Schönen?"
Milf_1: "Ursula"
Milf_2: "Kerstin"
Nach dem unvermeidlichen Ursulinischen blabla ... woher kommst Du, was bist Du für'n Sternzeichen
... - also, Mädels, das ist sooooo langweilig, lasst Euch gefälligst was Besseres einfallen! - geht die gute Ursula mit ihren Händen 'ran wie Blücher, Freunde, während Kerstin - auf die ich's abgesehen hatte, laufend für Biernachschub sorgt und sich abwendet.
Folgendes Spiel begann, meine lieben Droogies, Ursula griff gierig nach Eurem Diener Barry, dessen Tentakel wiederum verstohlen Kerstins Hüfte krallte, die sich währenddessen mit anderen Kerlen unterhielt, mich jedoch keineswegs abwies, sondern sanft zurückstreichelte und mit Rücken und Hintern immer mehr an mich drückte. Mit der freien Hand bediente ich abwechselnd das Kölschglas und beantwortete das elendige Eifouhngesimmse .... "Wie läuft's bei Dir, Barry?" ... "Gut ... sehr gut!" ... "Du Schwein!!" ... usw. Irgendwann verschwand Ursula und ich konnte in aller Ruhe Kerstins Piratenkostüm bis zum: - "Mort, bitte nicht weiterfummeln!" - untersuchen.
Die weiteren Details erspare ich Euch, draußen war's schon dunkel, ich fuhr einen mir bekannten, hervorragenden Imbiß an und die Restkohle reichte gerade so für ein warmes vegetarisches Menu + Kaffee. Danach radelte ich vergnügt die 15 km nach Hause, schlief 20 Minuten, aß wieder warm, zog das Kostüm an, steuerte meine Stammkneipe für die 'zweite' Runde des Tages an und lernte dort das interessanteste Objekt dieses 'Schmutzigen Donnerstag', die schöne Eva, kennen ...
Zum Topic: Geschätzte 3 Liter Bier über den ganzen Tag verteilt, Wasser- und Colapausen zwischendurch ... keine Ahnung wieviel Promille, bei der schönen Eva hatte ich zwar peinliche sprachliche Aussetzer, ob die dem Alkohol oder meiner Schüchternheit geschuldet waren ... keine Ahnung.