Vielleicht ein wenig viel Text, möglicherweise sollte ich auch einen anderen Fred dazu eröffnen aber irgendwie passts:
Nun auch mal meine Anmerkungen, ein Anwenderbericht und mein persönliches Fazit:
Anmerkungen: Aperture ist ein professionelles Bildverwaltungsprogramm für Fotografen mit RAW Entwickler. Es hat eigentlich nichts mit iPhoto zu tun, außer dass dieses die Bilder auch in einer eigenen Datenbank „versteckt“.
Bei Aperture geht es darum den „Workflow“ eines Fotografen einfacher und schneller zu gestalten. Dies beginnt beim selektiven Import über das Zusammenfassen von Schußserien bis zum Bewerten und Verschlagworten. Ich denke wer die Bilder und Tutorials bei Apple ernsthaft verfolgt hat, hat ein Bild von der Dimension Apertures gegenüber anderen Bildverwaltern.
Für jemanden der gerne im Urlaub und ab und an mal Frau und Kind fotografiert ist Aperture zu teuer. Selbst für einen solchen der es umsonst bekommt lohnt es kaum, denn er wird mit einem erheblichen Lernaufwand konfrontiert. Die Logik und die Tastaturabkürzungen wollen gelernt und geübt sein, sonst verbringt man unnötige Stunden mit klicken.
Anwenderbericht:
Aufgabe: Studiophotoshoot, 13 Bilder für den Druck.
Hardware: Canon EOS 10D, CD 23“, PM G5, GraKa ATI X800 XT 256MB, FiWi Kartenleser
Software: Aperture 1.1.2
13 arrangierte Setups wurden fotografiert, jedes Setup ca. 20-30 Bilder RAW.
Vor jedem Setupwechsel wurde die Speicherkarte der Kamera über den Kartenleser mit Hilfe eines Automator Plugins für „Digitale Bilder“ (der Bilderdownloader von OS X) in ein Sicherungsverzeichnis auf die Platte kopiert. Von dort aus wurden die Bilder automatisch in Aperture in den Projektordner „13 Bilder“ importiert. Aus dem Projektordner wurden die Bilder manuell in einzelne dem Setup entsprechende Alben zugeordnet. Im Album selbst wurden die Bewertungen (0, *, **, ***) vorgenommen. Außerdem wurden die einzelnen Bilder über vorher angelegte Buttons per Mausklick beschlagwortet. Nach dem Shooting waren alle 13 Alben befüllt. Nun konnten per Filterfunktion die besten Schüsse pro Album in wenigen Sekunden ermittelt werden. Zusätzlich wurde über Schlagworte gefiltert um herauszufinden ob alle abgelichteten Objekte in ähnlicher Verteilung auf den 13 besten Fotos zu finden sind. Aus den Filteroptionen wurde ein „Smart Album“ erstellt welches den Filterkriterien entsprechend automatisch die passenden Bilder darstellt.
Für die Bewertung der Bilder während des Shootings eignete sich der Vollbildmodus und das „compare item“ (ein Bild welches zum Vergleich immer neben dem Ausgewählten angezeigt wird) sehr gut [Enter], [Apfel Enter]. Mit dem Zoom 100% Kontrollen [Z], mit dem Headupdisplay [H] Farbtemperaturauswahl und Monochrom Vorschau, mit den [+],[-] und [0] Tasten die Bewertung. Nach dem Shooting stand damit sofort die Auswahl der Bilder bereit die dann in die Nachbearbeitung gingen. Hier könnte man nun mit Aperture fortsetzen und die Bilder beschneiden und als TIFF oder anderes Format speichern, drucken, per Mail verschicken, als Webseite ablegen, als Buch drucken oder an ein Bildbearbeitungsprogramm übergeben.
Soweit der Workflow beim Shooting.
Mein persönliches Fazit:
Performance:
Aperture 1.1.2 läuft nur auf einem neueren System mit sehr guter Grafikkarte flüssig. Natürlich ist dies auch immer von der Größe des angeschlossenen Bildschirms abhängig. Beispiel: MacBook mit eigenem Display – flüssig. MacBook mit 23“ Cinema Display – unbrauchbar. PM G5 1.8 single, 2GB, FX 5200 – zäh. PM G5 1.8 single, 2GB, X800 Xt 256MB – flüssig. Aperture ist eine Applikation welche CoreImage extrem nutzt. Dies fließt allerdings nur auf einer großen Grafikkarte.
Workflow:
Wie oben hoffentlich deutlich geworden ist, ist Aperture voll auf die Bedürfnisse eines Fotografen zugeschnitten. Ich habe bisher noch keinen schnelleren Workflow gesehen. Wer mit richtigem Konzept und akribisch damit seine Bilddatenbank aufbaut hat einen echten Zeitvorteil.
Trotz der Raw Entwicklung in Aperture habe ich aus Gewohnheitsgründen auf die Entwicklung durch Adobe Camera Raw zurückgegriffen und die Retusche im Photoshop vollzogen.
Aus diesem Grund währe ich froh wenn man das RAW ohne zu entwickeln an ein anderes Programm weitergeben könnte. Dies ist aber schon das einzige Manko welches ich bisher sehe. Wenns mal hakte lag es an mir und meiner Ungeübtheit.