Es nervt, wie Werbung und PR die Sprache verhunzen

Ich sagte nicht: das Optimalste. Ich sagte: am optimalsten. Und das bedeutet nicht: an dem Optimalsten. Das ist ganz klassische deutsche Grammatik: optimal (Positiv), optimaler (Komparativ), am optimalsten (Superlativ).
Blödes Beispiel, ich weiß.
Dein Bild ist schön. Sein Bild ist schöner. Mein Bild ist am schönsten. Kein Nominativ, nur die Steigerung eines Adjektivs.

Wenn ihr ausgerechnet in DIESEM thread über die tücken der deutschen groß und kleinschreibung stolpert und streitet, verstehe ich nicht, warum ihr trotzdem auf ihr besteht.
 
Wenn ihr ausgerechnet in DIESEM thread über die tücken der deutschen groß und kleinschreibung stolpert und streitet, verstehe ich nicht, warum ihr trotzdem auf ihr besteht.
Man rennt sich auch gelegentlich an Türrahmen den Kopf ein. Das ändert nichts daran, das sie sinnvoll sind und es ein Fehler wäre, sie abzuschaffen.
 
Schweizerdeutsch ist ein Dialekt des Deutschen.

Oder sollte es ein Witz sein? :suspect:
 
Vatikanisch? ;)

Wobei das Schweizerdeutsch durchaus eigenständig ist, nicht nur vom Klang, auch von den Begrifflichkeiten. "Wer hat's erfunden?" Jedenfalls spricht man diese Dialekte schon bevor es Definition "Deutsch" gab. Aber nicht nur die Deutsch sind fasziniert von einer Sprache die sich Deutsch nennt, die aber die Deutschen nicht verstehen > http://www.eldrid.ch/swgerman.htm . In Zürich mag man noch "mitkommen" geht es aber in die entlegeneren Landstriche, kam ich mit Englisch weiter als mit Deutsch (Das hinterlistige ist, dass die Schweizer hochdeutsch verstehen, aber wenn sie im ungeschönten Dialekt antworten wird es heftig)
 
Ich glaube, die Kriterien, nach denen entschieden werden kann, ob es sich um eine andere Sprache oder einen Dialekt handelt, sind etwas zu komplex, als dass wir das hier einfach mal so aus dem Ärmel schütteln können. Immerhin scheinen sich Sprachwissenschaftler weitgehend einig zu sein, dass es sich um eine eigene Sprache handelt, die selbst wieder diverse Dialekte hat. (Natürlich ist das für ein Internet-Forum eine unpassende Haltung. Da ist eher verbindlich, was mir mal in einem anderen Forum geantwortet wurde, das sich explizit mit meinem Fachgebiet beschäftigt: »Sie sind Spezialist, Sie verstehen nichts davon.« – Mein Fachgebiet ist nicht die Sprachwissenschaft, aber ich verstehe auch wirklich nicht viel davon und muss mich auf die Darlegungen der Wissenschaftler verlassen.)
 
… Wobei das Schweizerdeutsch durchaus eigenständig ist, nicht nur vom Klang, auch von den Begrifflichkeiten. "Wer hat's erfunden?" … In Zürich mag man noch "mitkommen" geht es aber in die entlegeneren Landstriche, …
Verwechsle jetzt aber nicht Schweizerdeutsch/Schwyzertütsch mit schweizer Hochdeutsch. Letzeres ist gewissermaßen Standarddeutsch mit Schweizerismen (wie die weiter oben genannten «Occasionen» – oder «tiefer» anstelle »niedriger« Preise). Vergleichbar, wie wenn österreichisches Hochdeutsch um »Paradeiser«, »Jänner«, »Schlagobers« und »Palatschinken« angereichert wird.
 
Moin,

(Das hinterlistige ist, dass die Schweizer hochdeutsch verstehen, aber wenn sie im ungeschönten Dialekt antworten wird es heftig)

Vor ein paar Jahren war ich mal auf einem Aikido-Lehrgang in Baden-Würtemberg. Bei der abendlichen "Nachsitzung" war ich der einzige Fischkopp unter lauter Schwaben...
Irgendwann war es mir zu dumm, bei fast jedem Satz nachzufragen und ich fing an Platt zu snacken. Es muss diese Leute reichlich schockiert haben, dass sie auf einmal einen Norddeutschen nicht verstanden, jedenfalls konnten auf einmal sogar die Stuttgarter Hochdeutsch.:hehehe:
Es war schon sehr eindrucksvoll...
 
Ich war mal praktikant in einer firma in München - als fischkopp. Die echten ureinwohner konnte ich kaum verstehen. Über meinen norddeutschen slang haben sich alle gern lustig gemacht. Das war okay, so lange sie in ihrem slang blieben.

Einmal habe ich einer sekretärin ein "danke" gesagt, sie antwortete: "Da nich für." Mir fiel die kinnlade runter wegen solcher vermeintlicher bayerischer kreativität oder dialektkompetenz. Ich sprach sie auf diese coole art der verarsche an, und wir lachten sehr laut, als sich herausstellte, dass sie Hamburgerin war.
 
Moin,



Vor ein paar Jahren war ich mal auf einem Aikido-Lehrgang in Baden-Würtemberg. Bei der abendlichen "Nachsitzung" war ich der einzige Fischkopp unter lauter Schwaben...
Irgendwann war es mir zu dumm, bei fast jedem Satz nachzufragen und ich fing an Platt zu snacken. Es muss diese Leute reichlich schockiert haben, dass sie auf einmal einen Norddeutschen nicht verstanden, jedenfalls konnten auf einmal sogar die Stuttgarter Hochdeutsch.:hehehe:
Es war schon sehr eindrucksvoll...


Das Allemannische reicht von hier (Schwaben) bis in die nahe Schweiz rüber.
Die Übergänge sind fließend. Es gibt viele Dialekte.
Eigenständige Sprachen sind das nicht, alles hat irgendwie mit den Ursprüngen des Deutschen zu tun.

Und zwischen dem Bayrischen, das sich bis hinter Wien erstreckt, und dem Allemannischen, sind
die Übergänge ebenfalls fließend, in der Mitte gibt es die verschiedenen „schwäbischen" Dialekte.

Natürlich sind die bayrischen Dialekte ebenso vielfältig. Süd- Ost- Tiroler, Nieder-Österreichisch,
(Wienerisch), Oberbayern, Schwaben, Niederbayern usw.

Auch hier: Die Übergänge sind fließend.

Aber alle, von Wien bis Basel, verbindet die deutsche Sprache, Deutsch als Amtssprache und
die deutsche Schriftsprache in den Schulen.

Und da sind die Fischköppe noch gar nicht mitgerechnet ;)
 
Verwechsle jetzt aber nicht Schweizerdeutsch/Schwyzertütsch mit schweizer Hochdeutsch. Letzeres ist gewissermaßen Standarddeutsch mit Schweizerismen (wie die weiter oben genannten «Occasionen» – oder «tiefer» anstelle »niedriger« Preise). Vergleichbar, wie wenn österreichisches Hochdeutsch um »Paradeiser«, »Jänner«, »Schlagobers« und »Palatschinken« angereichert wird.

Wobei diese "typisch" österreichischen Begriffe eben der Mischmasch aus hunderten Jahren Habsburger Vielvölkerstaat sind ...



Sprachgeschichtlich finde ich innerhalb der _deutschen Sprache_ tatsächlich die 40 Jahre interessant, in denen _kaum_ (?wirklich?) Austausch zwischen DDR und BRD bestand.

Gibt es Begriffe, Redensarten, Floskeln, etc. die aufgrund des _nationalen_ Duktus in der DDR anders umschrieben werden als in der Nachkriegs-BRD bis 1990?


Ist ein interessantes Thema ... die Germanistik-Doktorarbeit kaufe ich sofort ...
 
Gibt es Begriffe, Redensarten, Floskeln, etc. die aufgrund des _nationalen_ Duktus in der DDR anders umschrieben werden als in der Nachkriegs-BRD bis 1990?
Da fällt mir spontan der "Broiler" ein. Weil ein "Brathähnchen" ja eigentlich falsch ist, kann ja auch ein "Brathuhn" sein.
Oder die Uhrzeiten: "Es ist dreiviertel 5". In der DDR wurde bei der Zeit immer vorwärts zur nächsthöheren Stunde gezählt.
Also von leer nach voll.
viertel 5 (4 Uhr 15), halb 5 (4 Uhr 30), dreiviertel 5 (4 Uhr 45).
Im Westen wird mal vor, mal zurück gezählt: viertel nach 4 (4 Uhr 15, entspricht "das Glas ist viertel nach leer"), halb 5 (ist bei beiden gleich, das glas ist hab voll), viertel vor 5 (4 Uhr 45, das Glas ist viertel vor voll statt dreiviertel voll).
Klingt komisch, ist aber so. :)
Es wurde eben logisch vorgezählt und nicht das unlogische amerikanische "quarter past" und "quarter to"
übernommen.
Natürlich sind die bayrischen Dialekte ebenso vielfältig. Süd- Ost- Tiroler, Nieder-Österreichisch, (Wienerisch), Oberbayern, Schwaben, Niederbayern usw.
Naja, den Südtriroler Dialekt dem bayerischen zuzuordnen finde ich schon sehr verwegen.
Dort wird meines Wissens eher Ladinisch gesprochen.
 
Moooooment ... dreiviertelfünfe waren auch im tiefsten katholischen Bayern: Altötting, in dem ich aufgewachsen bin, 4:45 ...ob in der früh oder nachmittags steht hier net zur Debatte.
 
Zurück
Oben Unten