Es nervt, wie Werbung und PR die Sprache verhunzen

Moin,

Ich sagte nicht: das Optimalste. Ich sagte: am optimalsten. Und das bedeutet nicht: an dem Optimalsten. Das ist ganz klassische deutsche Grammatik: optimal (Positiv), optimaler (Komparativ), am optimalsten (Superlativ).

Das ist nicht klassische Grammatik, das ist klassischer Schwachsinn. Optimal ist bereits der Superlativ.
 
bestens, bestenser, am bestensen. Geht doch auch. ;)
 
Das ist nicht klassische Grammatik, das ist klassischer Schwachsinn. Optimal ist bereits der Superlativ.
Man muss da unterscheiden. »Optimal« ist zunächst ein Adjektiv wie jedes andere und lässt sich – wenn man die Sache rein grammatikalisch betrachtet – natürlich steigern wie jedes andere Adjektiv. Ich kann das »die einzigste Ausnahme« sagen, was grammatikalisch kein Problem darstellt. Allerdings verbietet der Sinn der Wörter eine solche Steigerung, denn etwas ist entweder optimal oder nicht, oder das Einzige oder nicht. Mehr geht dann nicht. Das ist sozusagen eine semantische Frage, man muss also nach dem Sinn dessen fragen, was man sagt. Aber genau das tut die Werbesprache nicht. Da geht es um ganz andere Reize, weshalb sich dort solche Sinnlosigkeiten häufen. Und da die Werbung auf unser Leben einen gewaltigen Einfluss gewonnen hat und die Mehrheit der Leute es gut und richtig findet, sich so zu verhalten und so zu sprechen, wie sie es in den entsprechenden Clips sehen (es soll ja sogar Leute geben, die sich so etwas zum Vergnügen anschauen!), breitet sich das eben immer weiter und oft mit Windeseile aus. (Erstaunlich und ein instruktives Beispiel dafür ist, wie rasend schnell sich die modisch-falsche Verwendung des Worts »nervig« verbreitet hat.)
 
Der aktuellste Verkehrsservice im Südwesten.

Lässt mich immer leicht würgen...
Auch aktuell lässt sich nicht steigern. Denn aktueller als aktuell geht ja wohl nicht.
 
Der aktuellste Verkehrsservice im Südwesten.

Lässt mich immer leicht würgen...
Auch aktuell lässt sich nicht steigern. Denn aktueller als aktuell geht ja wohl nicht.

Doch: topaktuell :drum:
 
Geht es eigentlich um die These des Threads, oder mutiert er zum Streit der Deutschlehrer… (Der Gedanke ist schon zu Ende gedacht, wird von mir allerdings aufgrund der Foren-Regeln nicht zu Ende geschrieben - die literarisch Phantasiebegabten dürfen ihn im eigenen Sinne zu Ende schreiben)

Anmerkung: Es ist heutzutage nahezu unmöglich einen längeren Text ohne Fehler zu finden (bei mir schon gar nicht, ich finde aber nur die Fehler der anderen ;)), zu den Fehlern rechne ich einmal alles, was nicht "den Regeln" gehorcht. Ist Euch (gilt nur für die, die sich angesprochen fühlen) bewusst, wie "deutsch" diese Diskussion ist? Toleranz ist eine Nettigkeit, die über so manchen Lapsus hinwegsehen lässt, aber dennoch die "Sprachverbrechen" ahndet. (Schlimmstenfalls mit "Note 6" oder "0 Punkte") Ich könnte auch schreiben, sechs, Thema verfehlt :) (Der inflationäre Gebrauch von Emoticons, stört mich im Übrigen auch, ersetzt aber hin und wieder umschreibende Erklärungen oder den Zusatz: Ironie)
 
Hochaktuell, brandaktuell. Schon klar.
Aber das sind keine Steigerungen.
Maximalst brutalst aktuellst optimalst
 
Anmerkung: Es ist heutzutage nahezu unmöglich einen längeren Text ohne Fehler zu finden
Das war schon immer nahezu unmöglich. Druck- oder Schreibfehler kommen immer wieder vor, und nur selten werden alle gefunden, bevor ein längerer Text veröffentlicht wird. Allerdings ist es heute nahezu unmöglich, eine einzige gedruckte Seite ohne gravierende Fehler zu finden. Das ist eine Neuigkeit. Allerdings werden die Fehler nicht dadurch besser, dass sie gehäuft auftreten.

Ist Euch (gilt nur für die, die sich angesprochen fühlen) bewusst, wie "deutsch" diese Diskussion ist?
Was soll sie denn sonst sein? Es handelt sich um eine Frage zur deutschen Sprache, die überwiegend von Deutschen in Deutschland diskutiert wird. Die Frage ist ja auch, ob es denn schlecht ist, wenn eine Diskussion deutsch ist? Und wenn ja, warum? Und wenn ja, wie vermeidet man das?
 
"Deutsch" ist die Verbissenheit mit der manche Diskussionen "um die Ehre" geführt werden. Der vernünftige Austausch von Argumenten ist davon unbenommen, aber den Titel "deutsche Diskussion" kann man insbesondere in amerikanischen Diskussionen hören. Die Steigerung ist hier der "grammar-nazi" ;)

Aber wie Du ja sicher gelesen hast, bin ich auch nicht völlig unvoreingenommen, lasse mir aber den Spaß an der Diskussion auch nicht nehmen.
 
"Deutsch" ist die Verbissenheit mit der manche Diskussionen "um die Ehre" geführt werden.
Ich bezweifle sehr, dass das spezifisch deutsch ist. Und wenn es so sein sollte, sehe ich immer noch nicht, was daran schlecht sein soll. Nehmen wir mal an, diese Verbissenheit sei tatsächlich typisch für die deutsche Mentalität. Ja, und? Andere haben andere Eigenschaften, die wieder andere als störend empfinden können. So ist eben das Leben.
 
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