Gesellschaft Der Fall Mollath - wie ein Whistleblower skandalös mundtot gemacht wird

In diesem Fall, weil er als Nichtschuldfähig eingestuft worden ist und deswegen frei gesprochen wurde, zugleich aber als Gefährlich eingestuft wurde, und deswegen psychiatrisch 'gesichert' wurde, weil zu befürchten stand, dass weiterhin in in steigendem Maße gegen Beteiligte (nicht nur seine Ehefrau!) gewaltsam vorgehen würde.
Und das beunruhigt dich nicht? 6 Jahre sitzt er nun und wann er frei gelassen wird steht in den Sternen.
(Das kannst du drehen und wenden wie du willst, aber das stinkt alles gewaltig!)
 
Es ist doch interessant, dass die Kausalitäten und die zeitliche Abfolge der Geschehnisse unberücksichtigt bleiben, wenn die mutmaßlichen psychischen Auffälligkeiten Herrn Mollaths so dermaßen hervorgehoben werden.

Man könnte auch meinen, es sei ähnlich, als würde man jemanden rigoros verurteilen, der aber lediglich in Notwehr gehandelt hat, nur dass man die eigentlichen Bedrohungen, die ihn zur Notwehr zwangen, komplett unberücksichtigt ließe. Statt dessen stellte man seine Notwehr als bloßen Gewaltakt dar. Oder anders gesagt, man lässt die Gründe für eine Reaktion des Betroffenen unberücksichtigt, während allein die Reaktionen beachtet werden… Man könnte auch sagen, vom Feuer wird berichtet und ein vom Feuer verängstigter Mann wird festgenommen, aber die potentiellen Brandstifter finden keine Erwähnung mehr. Ja, auch das Feuer macht man vergessen mit der Zeit. Was bleibt, ist ein Mann, der vorm Feuer Angst hatte. Ein Verrückter. Galant davongekommen wären dann die eigentlichen Brandstifter...

Es ist da für mich übrigens interessant, dass dies eine der Szenarien ist, die mir auch von dem befreundeten Psychiater als problematisch für seinen Arbeitsalltag dargelegt worden ist. Nur in einem ganz anderen Zusammenhang: nämlich angesichts künstlich herbeigeführter Eskalationen in vielen Psychiatrien. Nur eben nicht von Seiten der Patienten, sondern von Seiten Behandelnder.

Da werden dann, teils aus Frust, teils aus Machtmissbrauch, Patienten von Pflegern förmlich in Situationen getrieben, in denen sie reflexartig reagieren und sich bspw. freikämpfen wollen - nur um sich als Behandelnder z.B. eine Legitimation zu schaffen, Zwangsmaßnahmen durchführen zu können. Dies stellte in der Klinik des mir bekannten Psychiaters ein immenses Problem dar. Es wurde lange Zeit ignoriert zumal es ja 'stichhaltige' Aussagen der Pfleger gegen die jeweiligen Patienten gab. Diese bauschten die Reaktionen der jeweiligen Patienten dann soweit auf, so dass die Auslösefaktoren gar nicht mehr hinterfragt wurden. Bis es bei einem zwangspsychiatrischen Eingriff aber mal unzweideutig auffiel. Im Resultat wurde dann Personal ausgetauscht und die Gewaltstatistik in dem betroffenen Bereich veränderte sich eklatant. Wie mir berichtet worden ist, gingen Gewaltakte wie anfolgende Zwangsmedizierungen um bald 80 % zurück. Das ist nicht unbedeutend.

Herr Mollath war komplett unauffällig. Seinen mutmaßlichen Auffälligkeiten geht eine Historie vorraus. Eine Eskalation? Eine Manipulation? Es gibt einige bedeutsame Ankündigungen seiner Frau, die in direkten Zusammenhang mit der Ankündigung ihres Mannes stehen, sie und ihre Komplizen auffliegen zu lassen: nämlich dass sie dann dafür sorgen werde, ihn in die Psychiatrie zu bringen…

Dies bleibt unberücksichtigt, also ihre Ankündigung wie auch die Gründe dafür. Nur aber das anfolgend auffällige Verhalten Herrn Mollaths nicht. Sollte das nicht aufmerken lassen?

Und warum überhaupt Psychiatrie? Weil er krank war? Man könnte auch meinen, es sei die bessere Wahl, um jemanden abzuschieben. An Rechtswegen vorbei. Berufungsverfahren usw. spielen dort nämlich eine ganz andere Rolle. Dort gibt es ein ganz anderes Potential, jemanden wortwörtlich mundtot zu machen, ohne bestimmte Rechtswege fürchten zu müssen. Dies ergibt Sinn, zumindest wenn die Aussagen von Frau Mollath berücksichtigt werden.

Interessant bleibt dabei sowieso, dass die Abläufe innerhalb der Bank, für die Frau Mollath gearbeitet hat, komplett übergangen werden. Eben auch und vor allem von Frau Merk.

Die Bank hat trotz der bekannten Vergehen der Mitarbeiter diese zwar später teilweise entlassen (also die Handlanger, von denen man doch annehmen muss, dass sie im Auftrag gearbeitet haben), andere Verantwortliche wurden aber nie zur Verantwortung gezogen, geschweige denn bisher benannt. Auch ist die Bank ihrer Anzeigepflicht diesen Angestellten kurioser Weise gegenüber nicht nachgekommen. Das ist Strafvereitelung. Dies bleibt alles folgenlos, obwohl gutachterlich selbst intern bestätigt worden ist, dass es zu Straftaten gekommen ist und diesee zur Kenntnis gelangt sind. Zur Kennntnis der Bank wie auch der Justizministerin, Frau Merk. Völlig folgenlos.

Man könnte es auch so sagen: Da ist eine Bank, die zugibt, dass Verbrechen geschehen sind. Einige Handlanger werden entlassen. Sonst passiert nichts. Frau Merk, die nach den vorliegenden Gutachten eigentlich angehalten wäre, diese strafrechtlich zu verfolgen, tut rein gar nichts. Sie richtet das Augenmerk vielmehr auf einen Mann, der wahrheitsgemäß über diese Straftaten vormals berichtete hatte und stempelt ihn als verrückt ab. Und dabei ist egal, ob er Anhalte dazu geboten hat, zu jenem Zeitpunkt psychisch auffällig zu sein. Denn die Strafakte der Bank wie deren Angestellter sind unabhängig davon gutachterlich bestätigt worden. Folgenlos. Nur für Herrn Mollath nicht.

Kein Aufmerken?
 
Und das beunruhigt dich nicht? 6 Jahre sitzt er nun und wann er frei gelassen wird steht in den Sternen.
Was sollte mich da beunruhigen?

Die Alternative zur psychiatrischen Unterbringung wäre ja kein Freispruch gewesen, sondern eine Gefängnisstrafe, mit einem durchaus hohen Strafmass, nach dem was er alles gemacht hat (oder haben soll, um es vorsichtiger zu formulieren), und mit einem Strafmass, dass der Sicherungszeit zumindest sehr ähnlich sein dürfte. Schwere, wiederholte Körperverletzung, Freiheitsberaubung, Sachbeschädigung bei nahezu 50 Autos (bei der Zahl bin ich mir nicht ehr ganz sicher, müsste ich nachlesen), einmal sogar in einer Weise, bei der man auch Tötungsabsichten unterstellen könnte, und einiges mehr. Das sind alles keine Kleinigkeiten...

Es kann natürlich auch sein, dass er 'reingelegt ' worden ist, etwa von der Ehefrau, und unschuldig ist. Nach dem gelesenen Sachverhalt erscheint mir das sehr unwahrscheinlich, zumindest im vollen Umfang, aber möglich ist es, insbesondere durch die mittlerweile veröffentlichten Kenntnisse zur den Finanzgeschäften, die ja tatsächlich noch mal ein anderes Licht auf den Fall werfen. Deswegen muss man den Fall juristisch neu aufgreifen und bewerten.

Aber noch mal: Nur weil sich Teile seiner Aussagen zu einer Nebengeschichte nachträglich als richtig erwiesen haben, nachdem man ihm nicht geglaubt hat, heisst es nicht, dass er die Taten, die man ihm vorgeworfen hat, nicht begangen hat. Da muss man schon etwas differenzieren, zumal es in dem Prozess ja nicht um die Straftaten der Frau ging. Das hätte man gesondert verhandeln müssen, was aber von der Staatsanwaltschaft unterlassen wurde, und das ist natürlich ein Fehler gewesen, da sind wir uns alle einig, denke ich.
(Das kannst du drehen und wenden wie du willst, aber das stinkt alles gewaltig!)
Wonach stinkt das denn?
 
Es ist doch interessant, dass die Kausalitäten und die zeitliche Abfolge der Geschehnisse unberücksichtigt bleiben, wenn die mutmaßlichen psychischen Auffälligkeiten Herrn Mollaths so dermaßen hervorgehoben werden.
Ich glaube, bei den von der Ministerin und auch hier im Forum vorgebrachten Argumenten und dem faszinierend gleichen Stil der Realitätsleugnung(*) ist jede Fortsetzung des Gesprächs hinfällig. Manche Diskussionen kann man einfach nur abbrechen, weil sie zu nichts führen. Bei solchen Gelegenheiten empfehle ich immer ein Buch: http://www.amazon.de/Fundamentalist...3784/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1353604678&sr=8-1



(*)
Wonach stinkt das denn?
 
Ich glaube, bei den von der Ministerin und auch hier im Forum vorgebrachten Argumenten und dem faszinierend gleichen Stil der Realitätsleugnung(*) ist jede Fortsetzung des Gesprächs hinfällig. Manche Diskussionen kann man einfach nur abbrechen, weil sie zu nichts führen. Bei solchen Gelegenheiten empfehle ich immer ein Buch: http://www.amazon.de/Fundamentalist...3784/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1353604678&sr=8-1
Ich hatte eigentlich gedacht, man könnte einigermassen sachlich diskutieren, aber anscheinend ist dem nicht so...

Wenn Du mir aber bitte sagen würdest, welche Realität ich denn angeblich verleugnet habe? Ich bin gespannt...
 
Ich hatte es hier ja schon ausgeführt. Vermutlich meint SAO30653 die Nichtbeachtung dieser Anmerkungen:
https://www.macuser.de/forum/f33/fall-mollath-whistleblower-659564/index9.html#post7688108

Im Übrigen:

- KEIN Strafverfahren hätte eine dermaßen lange Haft erwirkt, die Herr Mollath nun aber seit Jahren schon zu erdulden hat.

- Die Gründe für die Inhaftierung sind vollständig unverhältnismäßig in Bezug zur Haft. Letzten Endes darf man sagen, er ist wegen 'potentieller Gefährdung' inhaftiert. Noch unrechtmäßiger geht es kaum.

- Selbst potentielle psychische Auffälligkeiten hätten womöglich eine Behandlung indiziert, nicht aber die dermaßen lange, zudem forensische Zwangsunterbrinung.

- Die ihm ansonsten zur Last gelegten Auffälligkeiten hätten im Normalfall gerade mal Ersatzzahlungen nach sich gezogen. Bei nachgewiesenen Bedrohungen und Schädigungen durch ihn hätte es gerade mal eine Bewährungsstrafe gegeben…Auch psychiatrisch auffällige Personen wären nach kurzer Unterbringung während der Akutphase vermutlich nach spätestens vier bis acht Wochen wieder auf freiem Fuß. Sie würden ggfs. betreut werden, nicht aber forensisch inhaftiert.

- Die Kausalität wie die zeitlichen Abfolgen blieben unberücksichtigt: Drohung der Frau, ihn 'fertig zu machen' und ihn 'in die Psychiatrie zu bringen'… Danach gab es erst mutmaßliche Auffälligkeiten bei Herrn Mollath.

- Die kriminellen Bankgeschäfte sind komplett folgenlos geblieben.

- Trotz Anzeige, trotz Gutachten, die auch Frau Merk vorlagen, sind diese nicht strafrechtlich verfolgt worden, obwohl ihre Strafwürdigkeit selbst bankintern gutachterlich eingeräumt werden. Strafvereitelung ist noch das mindeste, was man der Bank intern und vielleicht auch Frau Merk vorwerfen könnte, wenn man vorraussetzt, dass sie die Gutachten vorliegen hatte, wie im REPORT-Bericht u.a. ermittelt worden ist. Dies gilt es, lückenlos aufzuklären.

Herr Mollaths psychischer Befund kann vor Jahren tatsächlich auffällig gewesen sein. Es bleibt aber unablässig unberücksichtigt, welche Vorfälle, Drohungen, besondere Lebenslage dem vorausgingen. Es bleit auch unberücksichtigt, dass Motivationen nachgewiesen worden sind, diesen Mann angekündigter Weise in die Psychiatrie zu bringen. Lt. Aussage von Frau Mollath, wie von unterschiedlichen Zeugen bestätigt worden ist: Wenn Herr Mollath sie und ihre Auftraggeber anzeigen wird. Dort fängt die Kausalität an. Nicht bei Herrn Mollaths späteren, mutmaßlichen Auffälligkeiten.
 
Ich hatte es hier ja schon ausgeführt. Vermutlich meint SAO30653 die Nichtbeachtung dieser Anmerkungen:
Nicht nur das. Das weitgehende Ignorieren der Fragen, die von der SZ und von Report Mainz aufgeworfen und von dir mehr als genug wiederholt wurden sowie das stereotype Wiederholen von "Lies das Urteil" (und das von einem juristischen Laien) läßt bei mir das Gefühl entstehen, daß jemand sich bewußt dumm stellt. Wer das ganze Umfeld nicht sehen will oder mit ein paar Sätzen lapidar abtut und immer nur auf den unbestrittenen Fehlern von Mollath herumreitet, der will halt nicht. Soll ich ernsthaft damit meine Zeit vergeuden?
 
don sollte vielleicht auch fairerweise sein Berufsfeld erwähnen, dessen Ansehen mit der Kritik an den offensichtlichen Fehlentscheidungen seiner Kollegen stark leidet und ihn möglicherweise in seiner Neutralität beeinflusst.
 
don sollte vielleicht auch fairerweise sein Berufsfeld erwähnen, dessen Ansehen mit der Kritik an den offensichtlichen Fehlentscheidungen seiner Kollegen stark leidet und ihn möglicherweise in seiner Neutralität beeinflusst.
Ich bin kein Psychiater, insofern ist der Gutachter auch kein "Kollege". Und das ich sein Gutachten anzweifle, habe ich doch schon ausgeführt...
 
Nicht nur das. Das weitgehende Ignorieren der Fragen, die von der SZ und von Report Mainz aufgeworfen und von dir mehr als genug wiederholt wurden sowie das stereotype Wiederholen von "Lies das Urteil" (und das von einem juristischen Laien) läßt bei mir das Gefühl entstehen, daß jemand sich bewußt dumm stellt.
Wenn Du das Urteil kritisierst, was dein gutes Recht ist, ist es doch nicht zu viel verlangt, dieses Urteil auch zu kennen, oder?
Wer das ganze Umfeld nicht sehen will oder mit ein paar Sätzen lapidar abtut und immer nur auf den unbestrittenen Fehlern von Mollath herumreitet, der will halt nicht. Soll ich ernsthaft damit meine Zeit vergeuden?
Ich reite nicht nur auf die "Fehler" von Mollath rum, sondern auch auf die Fehler der Staatsanwaltschaft, der Kammer, des Gutachters, etc. Muss ich das denn in jedem Satz wiederholen?

Und ihr solltet euch nicht nur auf die Finanzgeschichte konzentrieren, sondern auch mal den Rest aufgreifen. Der ist nicht ganz unwichtig :)
 
@Bergbesteiger: Ich denke, es gibt hier eigentlich nix zu diskutieren. Ich habe hier KEINE Meinung gelesen, die sagt, dass die "Haft" und Konsequenzen in dem Umfang richtig sind. Hat hier niemand behauptet.

Fakt ist aber auch, dass der Kollege einen "an der Klatsche" hat, wie man so schön sagen könnte. Nachdem was man liest, ist auch das ein Faktum.

Worüber man nun diskutieren kann ist, warum er in die Lage kam, ob ihn eine große Mitschuld trifft oder ob es eine Verschwörung der bösen Bankmächte war.
 
@Bergbesteiger: Ich denke, es gibt hier eigentlich nix zu diskutieren...

Worüber man nun diskutieren kann ist, warum er in die Lage kam, ob ihn eine große Mitschuld trifft oder ob es eine Verschwörung der bösen Bankmächte war.

Ja, was denn nun? Nur darüber sprechen, was Du sogleich auch wieder diffamierst? Mit Schlagworten wie 'Verschwörung der bösen Bankenmächte'...

Zumindest d i e s e r Teil ist aber doch nun mal gutachterlich bestätigt: Es gab diese Hintergründe! Von der Bank selber bestätigt. Und die Hintergründe waren Frau Merk bekannt! Die Staatsanwaltschaft hat Hinweise aber nicht beachtet und ist Ermittlungspflichten nicht mal ansatzweise nachgekommen! Das ist das einzige, was wirkich 'Fakt' ist (also eine 'Verschwörung der bösen Bankmächte', zumindest deren kriminelle Aktivitäten).

Fakt ist aber auch, dass der Kollege einen "an der Klatsche" hat, wie man so schön sagen könnte. Nachdem was man liest, ist auch das ein Faktum.

Dies wiederum ist überhaupt nicht Fakt. Ihr übergeht selbst die Zeugenaussagen der seinerzeit an den Verhandlungen Beteiligten, nicht wahr? Dem Mann wurde dabei gar nicht die Möglichkeit eingeräumt, sich zu angemessen verteidigen... Er wurde gleich abgestempelt und ihm wurde der Mund verboten.

So erläutert z.B. Karl-Heinz Westenrieder (Krankenhausmanager und Schöffe, der am Urteil beteiligt war): „Der vorsitzende Richter hat Mollath jedes mal lautstark unterbrochen, wenn er von Steuerhinterziehung reden wollte” ... „drohte ihm mit Saalverweis, wenn er noch einmal von Steuerhinterziehung und Schwarzgeldverschiebung reden würde”.
http://www.br.de/fernsehen/bayerisc...kontrovers/121114-kontrovers-mollath-100.html

Was hat man denn von dem Mann erwartet? Dass er sich hinsetzt, schweigt und alles über sich ergehen lässt, was ihm seine Frau angekündigt hat? Soll man denn schweigen, wenn einem gesagt wird, dass man in die 'Klappse' verfrachtet werde, wenn man eine reale Straftat anzeigt? Warum ging man den Hinweisen Herrn Mollaths nicht nach? Es gab genügend Anlass dazu, wie Strafrechtler heute festgestellt haben. Sollte sich der Herr Mollath aber nicht entrüsten dürfen? Je mehr er den Anschuldigungen widersprach, umso mehr machte er sich aber verdächtig, 'wahnhaft' zu sein? Er durfte nicht einmal ansatzweise vor Gericht ausführen, um welche Hintergründe er wusste, obwohl es rechtmäßig und angemessen gewesen wäre. Das muss man sich mal vorstellen: ihm wurde vor Gericht der Mund verboten... obwohl er (wie wir heute wissen) von realen Straftaten zu berichten hatte! Unfassbar!

Interessant sowieso: die Kritik von Strafrechtsprofessor Henning Müller.
http://www.heise.de/tp/artikel/38/38008/1.html

Und heute? Immer noch krank, der Mann?

Der Psychiater Friedrich Weinberger von der Gesellschaft für Ethik in der Psychiatrie besuchte Mollath in Bayreuth und kam zu dem Schluss: Mollath sitze "seit über fünf Jahren bei voller Gesundheit unschuldig in einer geschlossenen psychiatrischen Anstalt".
http://www.taz.de/Streit-um-Psychiatrie-Einweisung/!83953/

Die Menschenrechtsbeauftragte der Bayerischen Landesärztekammer, welche die Unterlagen studiert und mit Mollath ausführlich gesprochen hat, sagt „es gibt keine eindeutige Diagnose...". Schon gar nicht eine, die "die eine siebenjährige ‚Versorgung‘ in der Forensik mit unbestimmter Dauer rechtfertigen würde“. Man gewinne „den Eindruck, es solle etwas nicht aufgeklärt werden, sondern Herr Mollath solle aus der Öffentlichkeit auf unbestimmte Zeit verschwinden“
http://www.sueddeutsche.de/bayern/fall-mollath-justizministerin-merk-in-erklaerungsnot-1.1521652-2

Es bleibt am Anfang die Ankündigung von Frau Mollath: ihn fertig zu machen und ihn in die Psychiatrie zu bringen, wenn er Strafanzeige stellen wird. Zeugen bestätigten dies wiederholt. Alles andere folgt an...
 
Die Frage ist, ob man einen jahrelang unberechtigt weggesperrten Menschen ohne Behandlung frei lassen kann. Er hat ja mit Sicherheit den Glauben an Recht und Gesetz verloren.
 
Die Frage ist, ob man einen jahrelang unberechtigt weggesperrten Menschen ohne Behandlung frei lassen kann. Er hat ja mit Sicherheit den Glauben an Recht und Gesetz verloren.
Das haben doch auch schon viele Menschen ohne jahrelang weggesperrt zu sein :noplan:

edit:
Ich finde es halt mehr als bedenklich wenn in einem angeblichen Rechtsstaat Menschen auf Grund von "Wissen" weggesperrt werden und ihnen ein ordentlicher Gerichtsprozess wegen eines Richters ,der mehr an Freissler als an einen ernstzunehmenden Juristen erinnert, verwehrt bleibt. Dazu noch die Gutachten der Ärzte... --> sagt verdammt viel über die heutige Gesellschaft aus...
 
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