Analoge Fotografie – wie lange noch?

pdr2002 schrieb:
Das verstehe ich jetzt nicht. Die Fotografie stirbt doch nicht aus, ganz im Gegenteil. Lediglich das Werzeug wandelt sich und das ist doch völlig normal. Der Kameramann hat ja auch nicht seinen Job verloren, nur weil sich das Filmaterial gewandelt hat. Was kümmert es den Musiker, wenn seine Musik jetzt digital auf einer CD vorliegt und nicht mehr auf einer Schallplatte? Durch die Änderung des Werzeuges stirbt kein Beruf aus, erst wenn der Beruf selber überflüssig ist, stirb eben dieser aus. (Heizer bei der Bahn, zb.) ;)

Geht doch nicht um die Fotografie an sich, sondern um die - analoge - Photographie. Man beachte die unterschiedliche Schreibweise!
Denk einfach mal an die Laborarbeit und alles was damit zusammenhängt.
Das ist/war ein Kunsthandwerk für sich.
 
pdr2002 schrieb:
Ja, aber in einer Nische und es wird immer schwerer so etwas noch zu bekommen. :cool:

Ich persönlich bin nicht traurig darum, ich weine auch der Audiocassette keine Träne nach. Mit der Zeit war die Qualität einfach zu schlecht. Digital bewahrt sich Musik besser.
 
Ich fotografiere seit ungefähr einem Jahr.
Hab zu Weihnachten eine Nikon Coolpix 4300 bekommen.
Ich habe angefangen mich mit der Mateire auseinanderzusetzten.
Meine Eltern haben früher sehr viel fotografiert, zuerst mit einer Yashica FX-D Quartz,
dann mit einer Yashica 108. Es macht mir um einiges mehr Spaß mit den SLR´s zu fotografieren. Es ist einfach viel schöner diese in der hand zu halten und damit zu knipsen. In meinem Bildungsgang (Physikalisch technischer Assistent) steht das Fach Laboroptik/Bild- und Lasertechnik auf dem Lehrplan.
Dort lernen wir SLR´s und D-SLR´s richtig zu bedienen. Wir haben ein paar Nikon zur Verfügung darunter auch 2 mal die D70s. Wir kriegen auch beigebracht wie man Filme und Bilder selber entwickelt. Das macht einfach ungeheuren Spaß und ich will mir vielleicht zu Hause mein eigenes kleines Fotolabor einrichten :D . Ich weiß allerdings nicht woher ich die einzelnen Chemikalien für die Bäder herbekomme. Ich war bis jetzt auch zu bequem zum örtlichen Fotofachgeschäft zu gehen und dort nach zufragen. :rolleyes:


Naja ich hoffe die Analoge Fotografie wird uns noch länger erhalten bleiben! :)
 
pdr2002 schrieb:
Der Kameramann hat ja auch nicht seinen Job verloren, nur weil sich das Filmaterial gewandelt hat.

Eben, nicht umsonst wurden Kameras auch gern als "Filmhalter" bezeichnet. Und wenn ich mal keinen Bock haben sollte die Digi zu benutzen, pack ich meine alte 7000er aus dem Schrank und jag ein paar Filme durch :)

gruss vom Tom
 
Lynhirr schrieb:
Mit der Zeit war die Qualität einfach zu schlecht. Digital bewahrt sich Musik besser.

Jepp, aber nicht mehr so lange :) (Haltbarkeit Vinyl / CD bspw.) ich hab schon die ersten Audio-CD's die den Geist aufgeben (drei Stück, Ende 80er gekauft). Meine LP's aus den 70ern laufen dafür tadellos, und wenn mein alter Dual noch 78 könnte, würden Omas Schellackplatten sicherlich auch was sinnvolles von sich geben...
 
mrnice schrieb:
Wir kriegen auch beigebracht wie man Filme und Bilder selber entwickelt. Das macht einfach ungeheuren Spaß und ich will mir vielleicht zu Hause mein eigenes kleines Fotolabor einrichten :D . Ich weiß allerdings nicht woher ich die einzelnen Chemikalien für die Bäder herbekomme. Ich war bis jetzt auch zu bequem zum örtlichen Fotofachgeschäft zu gehen und dort nach zufragen. :rolleyes:
:)


Hallo Mr. Nice,

falls Dich das Thema näher interressiert, besorg Dir mal einen Katalog von Foto Brenner aus Weiden. Gibts bei gut sortierten Kiosken.
Du findest ihn aber auch im Internet.

Da bekommst Du noch fast alle notwendigen Materialien.
Bei den üblichen Fotohändlern siehts da meistens mau aus.
 
Mal eine kleine Nebenbemerkung:

So wie es aussieht, wird dieser Thread die Analog-Fotografie wohl lange überleben.
 
Bramix schrieb:
Mal eine kleine Nebenbemerkung:

So wie es aussieht, wird dieser Thread die Analog-Fotografie wohl lange überleben.
Dann überlebt er die digitale Fotografie auch. :D

ww
 
Bramix schrieb:
Hallo Mr. Nice,

falls Dich das Thema näher interressiert, besorg Dir mal einen Katalog von Foto Brenner aus Weiden. Gibts bei gut sortierten Kiosken.
Du findest ihn aber auch im Internet.

Da bekommst Du noch fast alle notwendigen Materialien.
Bei den üblichen Fotohändlern siehts da meistens mau aus.

Danke für den guten tip :D
 
@ Wildwater

So ein neumodisches Teufelszeug kenne ich nur vom Hörensagen.

Da bleibe ich doch lieber bei der guten alten Digitalfotografie.
Diese Anmutung, diese stilistische Feinheit wird die iSightografie nie erreichen.

Hatten wir das nicht schon mal?
 
Ich hoffe, dass es die analoge Fotografie bzw. die Materialien dazu noch lange gibt, sonst kann ich meine analogen Minoltas bald verschrotten.

Schade, dass die Minolta Fotosparte von Sony aufgekauft wurde. Ich sehe einer ungewissen Zukunft entgegen bzgl. Material und Reparaturservice.
 
hm.. wenns wirklich stimmt, dass nikon nur noch 2 modelle produzieren will (ich tippe auf die neue F6 und die F100) dann fände ich was wirklich tragisch.. vielleicht auch weil ich mit dieser marke die ersten analogen schritte meines lebens gemacht und die tiefen der dunkelkammer ergründet habe.
klar, die branche dünnt sich erheblich aus (siehe ilford oder aber agfa (gut, ich war sowiso eher ein anhänger von kodak- oder ilford-filmmaterial, aber trotzdem schade), das lässt sich kaum schönreden.. aber ich denke es wird immer noch leute geben die weiter analog fotografieren, so wie ich..

by the way.. weiß jemand wer mir günstig nen neuen verschluss in meine F5 bauen kann? :D oder will jemand meine kaufen mit kaputtem verschluss? dann würd ich mir endlich die F100 zulegen ;)

Jakob
 
Liebe Analogisten

Ich klinke mich mal hier ein, möchte aber vorwarnen, dass ich bis jetzt nicht viel mehr kann als den Auslöser betätigen. ;)

Wir planen in diesem Jahr eine Safari im Busch, 3 Wochen ohne Strom also. Digicam kann man also vergessen. Nun habe ich vor 2 Jahren auf dem Flohmarkt eine Konica Multireflex T3 erstanden, zusammen mit 2 Objektiven (eins davon Tele). Diese ist noch sehr analog, nur für die Belichtungsmessung hat es eine kleine Knopfzelle. Finde das Gerät also sehr geeignet.

Ich hab schon mal im Fotofachgeschäft nachgefragt, ob die noch Lehrgänge anbieten. Nix da. Abendschulen ebenfalls Fehlanzeige, nur Digitallehrgänge. Mir geht es nicht nur um Einstellungen der Kamera, sondern ich möchte auch wissen, welche Filme ich mitnehmen muss. Wie bereits angesprochen fahren wir in den Urwald. Dort sind viele schöne Motive, aber sicher auch schwierige Bedingungen: Lichtverhältnisse, teilweise schnelle Objekte (jup, die Tierchen :)), wechselnde Distanzen.

Ich bin nun verunsichert, schliesslich möchte ich daheim nicht böse erwachen, alle Fotos nichts geworden oder die Stimmung hinüber.

Wisst ihr stellen im Netz, wo ich mich informieren kann, welche Filme und welche Einstellungen optimal sind? Habe nichts gefunden. Und: findet ihr die Kamera geeignet oder sollte ich mich sicherheitshalber nach einer analogen Alternative umsehen?

Danke! :)
 
Na ja

Hallo alle,

weiter vorne hieß es in etwa: "Jetzt fotografieren alle digital, legen sich ein Archiv an und dann ändern sie die Speichermedien."

So weit her geholt ist das gar nicht, glaube ich. Wenn wir uns anschauen, welche alte Medien heute noch nutzbar sind, dann sind es die ganz primitiven. Angefangen bei der Höhlenmalerei über uralte Dokumente auf Pergament oder Papier bis in zum - genau - analogen Foto.

Alles Medien, deren Inhalt ohne technische Hilfsmittel oder mit sehr einfachen Hilfsmitteln "gelesen werden" kann.

Wer weiß schon, ob man in 80 Jahren noch heutige Dateiformate lesen kann? Was passiert, wenn ich mein schönes Digitalarchiv zwar brav auf Festplatte gespeichert habe, aber es einfach keine Rechner mehr gibt, die meine Steinzeit-Platte lesen können?

Sind wir dazu verdamt unseren gesamten Datenbestand immer und immer wieder auf jeweils neuere Medien zu kopieren, um ihn zu bewahren? Und wenn ja: Geht das überhaupt? Für den einzelnen, der mit der Zeit geht und seine Technik regelmäßig updatet, bestimmt. Aber für alle mit allen Informationen? Wie viele Daten schlummern schon jetzt ausschließlich in Datenbanken, für die es vielleicht irgendwann keine Möglichkeit der fehlerfreien Darstellung mehr gibt?

Gut, hat mit dem Thema nur am Rande was zu tun. Deshalb: Ich denke, die analoge Fotografie wird noch länger leben und mehr Bedeutung haben, als wir ihr das im Augenblick zutrauen.
 
zweiundvierzig schrieb:
...Alles Medien, deren Inhalt ohne technische Hilfsmittel oder mit sehr einfachen Hilfsmitteln "gelesen werden" kann.

Wer weiß schon, ob man in 80 Jahren noch heutige Dateiformate lesen kann? Was passiert, wenn ich mein schönes Digitalarchiv zwar brav auf Festplatte gespeichert habe, aber es einfach keine Rechner mehr gibt, die meine Steinzeit-Platte lesen können?...
Es gibt mehrere analoge (logisch!) Erb-Fotos meines Urgroßvaters aus der Zeit zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Und an allen hat der Zahn der Zeit gewaltig genagt. Zum Glück gibt es die Digitaltechnik, mit Hilfe derer ich ihnen noch eine dauerhaftere Erkennbarkeit verschaffen konnte.
Welche Bilder werden denn überhaupt über einen solchen Zeitraum eine Bedeutung behalten? Die Welt ist doch nicht nur Museum, was soll es also, sich an überkommener Technik festzuklammern??
Grüße,
Matthias
 
mattmiksys schrieb:
Es gibt mehrere analoge (logisch!) Erb-Fotos meines Urgroßvaters aus der Zeit zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Und an allen hat der Zahn der Zeit gewaltig genagt. Zum Glück gibt es die Digitaltechnik, mit Hilfe derer ich ihnen noch eine dauerhaftere Erkennbarkeit verschaffen konnte.
Welche Bilder werden denn überhaupt über einen solchen Zeitraum eine Bedeutung behalten? Die Welt ist doch nicht nur Museum, was soll es also, sich an überkommener Technik festzuklammern??
Grüße,
Matthias

Hm, warscheinlich habe ich mich etwas mißverständlich ausgedrückt. Natürlich ist die Digitaltechnik toll. Ich fotografiere auch digital. Mit allem was dazu gehört. Und das analoge Medien kaputt gehen können ist auch richtig. Was ich meinte ist eher die Abeilung: Wer weiß, ob wir 2086 noch etwas mit 80 Jahre alten Datenträgern oder -formaten anfangen können?

Grüße
Harald
 
Die Welt ist doch nicht nur Museum, was soll es also, sich an überkommener Technik festzuklammern??
An "überkommener" Technik sicher nicht – aber es ist ja genau die Frage, ob die analoge Fotografie wirklich ersatzlos gestrichen werden kann, ohne dass dies ein kultureller Verlust ist.
Natürlich ist die Welt kein Museum, aber die Museen sind für die Kultur der Welt unersetzlich. Wie viele Menschen sich für Bilder in "überkommener" Technik interessieren – ich meine die Malerei als dokumentierende Vorgängerin der Fotografie – zeigen die Besucherrekorde dieser Ausstellungen.
Wäre doch schade, wenn sich sämtliche Dürers und Van Goghs nach 10, 20 Jahren in unlesbaren Farbstaub aufgelöst hätten wie die in diesem Thread erwähnten DVD-Archive.
 
zweiundvierzig schrieb:
Hm, warscheinlich habe ich mich etwas mißverständlich ausgedrückt. ...
Nee, war schon klar. Meine Antwort auch mehr an die Allgemeinheit gerichtet.
Das Thema Datenerhaltung ist sicher ein Problem, das (über-)proportional mit der Spezialisierung der Datenbanken/Datenträger wächst. Vielleicht wird es aber auch überbewertet, da fand ich dein Beispiel der Höhlenmalerei sehr passend: Heute stehen wir vor den steinernen "Medien" und haben Schwierigkeiten, den Sinn zu verstehen, weil der Kontext verloren gegangen ist.
Das Problem ist also nicht neu, sehr menschlich wohl die Neigung, sich verewigen zu wollen...
Matthias
 
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