Analoge Fotografie – wie lange noch?

Bramix schrieb:
… MAMIYA RB 67. …
So eine steht bei meinem Knipsenhändler hier gebraucht im Schaufenster. Neben 8 Leicas und einer Hassi mit 3 Zeisscherben.

ww
 
Ja, diese Maschienchen werden momentan ausgesprochen günstig gehandelt.
Und man hat noch richtig was in der Hand.
Und der "Spielwert" ist fantastisch....
Und das Sucherbild, und der Balgen, und das schwenkbare Format und, und und.
War auch schon bei der C 330 ganz toll, richtig archaisch.

Irgendwann werde ich wohl schwach, auch wenn es keine Filme mehr geben sollte.
 
... dann kann ich dir auch eine Rolleiflex empfehlen ... SLX oder 6008 ... oder gleich die richtig klassische zweiäugige. Ich hatte jetzt eine 3,5/75 T zum Testen - deren Auslösegeräusch ist nicht lauter als bei einer Leica M ... :)
 
Für mich als Hobby-Knipser ist die digitale Fotographie einfach optimal, weil unerreicht günstig und flexibel. Was allerdings mich selbst verwundert: Es wird jetzt nicht inflationär. Ich habe nur knapp über 300 Fotos in iPhoto ;)

So wie ich das sehe, wird der Foto-Massenmarkt digital. Die großen Firmen machen damit nun mal die Umsätze und produzieren, was der Kunde verlangt.

Daneben wird ein kleiner Markt für analoge Fotographie jedoch bestimmt überleben. Das läuft nach den alten Gesetzen des Marktes: Wird etwas nur nachgefragt, findet sich jemand der damit Geld verdienen möchte! ;)
 
tridion schrieb:
... dann kann ich dir auch eine Rolleiflex empfehlen ... SLX oder 6008 ... oder gleich die richtig klassische zweiäugige. Ich hatte jetzt eine 3,5/75 T zum Testen - deren Auslösegeräusch ist nicht lauter als bei einer Leica M ... :)


Hallo Tridon.

wenn schon, denn schon.
Die Rolleis sind mir viel zu modern und dazu noch zu teuer.
Die RB 67 ist einfach ein herrliches "Urviech".

Mit der liebäugle ich schon, seitdem sie auf den Markt gekommen ist.
Kannst'e mal sehen, wie alt ich schon bin. :mad: :D
 
Lynhirr schrieb:
So wie ich das sehe, wird der Foto-Massenmarkt digital. Die großen Firmen machen damit nun mal die Umsätze und produzieren, was der Kunde verlangt.
Ich würde sagen der Foto-Massenmarkt ist bereits digital, der analoge "nur" noch ein Nischenmarkt, egal wie man nun dazu steht. Der analogen Fotografie wird es ganauso ergehen, wie der analogen Schallplatte. :cool:
 
...ich hatte letztens Probleme einen 400er Diafilm zu bekommen.
Da hiess es: "...sicher, kann ich ihnen bestellen!"

In drei versch. Läden! Selbige Antwort! :eek:
 
pdr2002 schrieb:
Ich würde sagen der Foto-Massenmarkt ist bereits digital, der analoge "nur" noch ein Nischenmarkt, egal wie man nun dazu steht. Der analogen Fotografie wird es ganauso ergehen, wie der analogen Schallplatte. :cool:

Stimmt, eigentlich schade.

Zumal es immer noch kein preisgünstiges equivalent (von der Auflösung her) zur Kleinbild gibt, sprich 16 Megapixel+.

Solange das so ist werd ich, wenn ich was Aufwendigeres habe, nach wie vor, zur F-801 greifen, solange es dafür noch Filme gibt. So rauschfrei, wie man ein KB auf A3 vergrößern kann, können es IMO nicht mal die "großen" Digitalen. Vom Mittelformat, will ich hier jetzt gar nicht reden ;)

Gruß

Nicolas
 
Difool schrieb:
...ich hatte letztens Probleme einen 400er Diafilm zu bekommen.
Da hiess es: "...sicher, kann ich ihnen bestellen!"

Immerhin, in anderen Ländern gibt es schon gar keinen Diafilm mehr. Bestellen kann man den aber auch selber (und günstiger als im Laden). ;)

Ansonsten ist die Tatsache, dass nur noch wenige Leute einen Film zum Entwickeln abgeben für mich eher positiv. Nachdem vor einigen Jahren die Qualtiät der Entwicklung wirklich grottig war, kann man seine Filme wieder bedenkenlos im Großlabor abgeben und bekommt ganz annehmbare Qualität. Ist natürlich die Frage, wie lange diese Labore noch Filme entwickeln.
 
Difool schrieb:
...ich hatte letztens Probleme einen 400er Diafilm zu bekommen.
Da hiess es: "...sicher, kann ich ihnen bestellen!"

In drei versch. Läden! Selbige Antwort! :eek:


Selbiges am vergangenen Samstag erlebt. Brauchte schnell ein paar APX 100 KB, gab nur noch den 24er für 3,99. 14 Tage vorher den 36er zum selben Preis im selben Laden.

Auch wenn dieser spezielle Fall evtl. mit dem Ende von Agfa zusammenhängt, ist der Fotoladen um die Ecke immer weniger auf analog fotografierende Kundschaft eingestellt: »Ach, Rollfilme? Haben wir schon seit zwei Jahren nicht mehr…«

Zum Glück gibt es für die Nische ein paar Versender, bei denen man sich noch eindecken kann. Hersteller aus dem ehemaligen Ostblock (z.B. Foma) fabrizieren seit Jahren Filme, Papier und Chemie in zumindest gleicher Qualität und Anmutung, wie es ORWO (und davor Agfa) mal gemacht hat. Wenn man ab und zu seine Scheuklappen runterlässt und bereit ist, auch in der analogen Fotografie neue Wege zu gehen, wird man in den nächsten Jahren zumindest eine »kuschlige« Nische haben. Und im schlimmsten Falle gibt es für die Chemie immer noch das gute alte Agfa-Kochbuch aus den 50ern. ;)

Als Analog-Fotograf kann man die Entwicklung zur Digitaltechnik im Massenmarkt schon sehen, zumindest wenn man sich die Gebrauchtpreise für analoges Equipment ansieht. Wie ein paar Vorredner schon gesagt haben, mittlerweile bekommt man analoge Kameras zu Preisen, die noch vor ein paar Jahren den Verkäufer hätten sagen lassen, »dafür bekommst Du die Bereitschaftstasche und vielleicht die Sonnenblende…«

Wer jetzt auf analogem Gebiet bis zur Rente vorsorgen will, kauft sich ein paar Rolleiflex oder ähnliches auf Halde und freut sich der Mechanik, die einfach nicht kaputtgehen will.

Ich finde, noch nie war Fotografie so offen für jeden. Ob Digital oder Analog. Das ist gut so. Ob in ein paar Jahren eine D200 oder so noch einen guten Preis bekommt beim Weiterverkauf, wage ich allerdings zu bezweifeln. Und »digital« gerechnete neue Optiken für viel Geld sind ab einem gewissen Grad auch Vodoo, genau wie ein 120kg-Betonfundament für den Plattenspieler. Ab solch einem Punkt soll solch ein Zauber nur noch den Kunden beruhigen, wenn er viel Geld bezahlen soll.

Grüße, Hondo
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ach, und übrigens: es ist mit nichts zu vergleichen, wenn man draussen mit einer Zweiäugigen fotografiert, immer schön nach unten blickend.

Die Blicke der Mitmenschen spiegeln Mitleid, Erstaunen und teilweise Unverständnis wieder. Als wenn man mit geblümten Schlaghosen herumläuft :D

Andererseits ist es so ausgerüstet so einfach, beim Fotografieren nicht entdeckt zu werden.

Grüße, Hondo
 
hondo schrieb:
Ach, und übrigens: es ist mit nichts zu vergleichen, wenn man draussen mit einer Zweiäugigen fotografiert, immer schön nach unten blickend.
Die Blicke der Mitmenschen spiegeln Mitleid, Erstaunen und teilweise Unverständnis wider.
Ich erlebe eigentlich eher das Gegenteil - mich sprechen Leute an, nicht nur alte (die aber auch: "ist das eine T?"), und bewundern das Teil. Und neulich sagte eine jüngere (!) Frau im Vorbeigehen: "immer noch eine der besten Kameras" :)
Was Filme angeht, so kaufe ich oft über eBay. Grad APX, einen meiner Lieblingsfilme.
Aber ich stimme dir zu - Viefalt ist gut! Auch ich bezweifele aber die Werbeständigkeit neuer Digitalkameras, und seien es auch Flaggschiffe. Unsere Zeit ist zu schnelllebig geworden.

Grüße, tridion
 
Tridion, die letzte Ansprache eines Passanten mit Fingerzeig auf meine Yashica mat war, ob da auch ein Tele-Objektiv rangeht und ob Filme überhaupt noch entwickelt werden.

Es können sich eben viele Menschen nicht mehr vorstellen, dass man mit solch alten Kisten super Fotos machen kann.

Die Werbung schreit: Megapixel, Schärfe, Schnelligkeit. Es ist ein Anachronismus in der heutigen Zeit, wenn man mit einer mechanischen Kamera ein bestimmtes Motiv minutenlang betrachtet und dann vielleicht sogar unverrichteter Dinge wieder geht, um auf besseres Licht zu hoffen in den nächsten Tagen.

Mancher hätte in der selben Zeit mit einer Digitalkamera schon die Speicherkarte voll. Andererseits hätte solch ein Mensch vielleicht nie eine analoge Kamera angerührt.

So oder so, für jeden ist was dabei.

Grüße, Hondo
 
tridion schrieb:


Klar, die SL 66 ist natürlich auch reizvoll und auch günstig zu kriegen.
Fast eine Mamiya.


tridion schrieb:
ich weiß nicht, ob ich dich nicht noch schlage? ;) :p

Na, das Thema sollten wir hier aus Gründen der Pietät lieber nicht öffentlich erörtern.
 
Übrigens, im 3sat Fersehen gab es mal eine wunderschöne Serie mit dem Titel:
"Der letzte seiner Zunft."

Da wurden u.a. inzwischen fast ausgestorbene Handwerker wie Flößer, Feilenhauer oder Köhler vorgestellt.

Wer weiss, vielleicht gibts ja bald auch mal eine Folge über Analog-Photographen?
Stilecht mit ph.
Es ist immer wieder schade, wenn solch eine alte Kunst ausstirbt und mit ihr das lange gewachsene Wissen darum.
 
pdr2002 schrieb:
Der analogen Fotografie wird es ganauso ergehen, wie der analogen Schallplatte. :cool:

Dann sind die Aussichten ja nicht so schlecht. Die LP lebt ja noch :)
 
Bramix schrieb:
Es ist immer wieder schade, wenn solch eine alte Kunst ausstirbt und mit ihr das lange gewachsene Wissen darum.
Das verstehe ich jetzt nicht. Die Fotografie stirbt doch nicht aus, ganz im Gegenteil. Lediglich das Werzeug wandelt sich und das ist doch völlig normal. Der Kameramann hat ja auch nicht seinen Job verloren, nur weil sich das Filmaterial gewandelt hat. Was kümmert es den Musiker, wenn seine Musik jetzt digital auf einer CD vorliegt und nicht mehr auf einer Schallplatte? Durch die Änderung des Werzeuges stirbt kein Beruf aus, erst wenn der Beruf selber überflüssig ist, stirb eben dieser aus. (Heizer bei der Bahn, zb.) ;)
 
Lynhirr schrieb:
Dann sind die Aussichten ja nicht so schlecht. Die LP lebt ja noch :)
Ja, aber in einer Nische und es wird immer schwerer so etwas noch zu bekommen. :cool:
 
pdr2002 schrieb:
Durch die Änderung des Werzeuges stirbt kein Beruf aus, erst wenn der Beruf selber überflüssig ist, stirb eben dieser aus.

ich glaube bramix spielte damit auf ganz bestimmte arbeitsabläufe an.

nicht jeder fotograf der heute digital arbeitet besitzt noch das gefühl für filmmaterial und dessen möglichkeiten usw.

es ist auch was ganz anderes, wenn man vor dem shooting kassetten lädt, clips ins labor bringt oder ob man einfach nur die kamera mit einem computer verbindet und später im photoshop ein bis zwei regler betätigt.

das der beruf ausstirbt hat er nicht gemeint, bramix machte sich nur sorgen um das knowledge... ;)
 
Zurück
Oben Unten