JürgenggB
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Also gut, dann komm ich mal mit einem kleinen, recht aktuellen Erfahrungsbericht ums Eck...
Ich wurde vor nicht ganz 2 Wochen mit perversen Schmerzen hier im Augsburger Klinikum in die Notaufnahme gebracht. Wie sich rausstelle, hatte ich einen zeimlich kleinen Nierenstein und einen bisschen größeren Harnstein.
Ich wollte bewusst keine Einzelzelle sondern hab micht für ein Zweibettzimmer entschieden. Der Patient der mit mir da drin lag, hatte Nierenkrebs. Dem sein Weg ging ungefähr so, dass ihm der Hausarzt beim Ultraschall sagte, ja, da ist *irgendwas* und er solle schnellstmöglichst "in die Röhre" um das genauer abklären zu lassen. In Augsburg gibts mehrere Ärzte, die so einen Apparat haben, aber leider, als Kassenpatient mindestens 6 Wochen Wartezeit. In München hätte er wohl innerhalb einer Woche oder so nen Termin gehabt, aber hier eben nicht. Und da er nicht Mobil und von der Kohle her wohl auch nicht so stabil ist (...soviel zum Thema als GKV Patient kann man nicht auf höhere Kosten kommen...), hat er halt 6 Wochen gewartet. Und das mit der Aussicht im Schädel: "da ist was gröberes"...
...es war dann auch "was gröberes" und es war bei meiner Entlassung noch nicht ganz klar, wie es mit ihm weitergeht. Was aber wohl feststeht ist, das die 6 Wochen Wartezeit das ganze jedenfalls nicht verbessert haben...
Ich hatte in meinen 4 Tagen Krankenhausaufenthalt 3 mal die Untersuchung, jeweils mit ner Wartezeit im Minutenbereich (...das Klinikum hat selbst natürlich auch MRT's)
Naja, jedenfalls hatte ich Glück, meine Steine gingen "so" ab, und der Doc sagte mir, es ist alles ok. Auf meine Nachfrage, ob wirklich alles 100% ok ist, meinte er nur: Ja, wenn Sie noch ne viertel Stunde Zeit haben, dann schauen wir noch schnell nach.
Also wurde ich wieder in die Röhre geschoben, er zeigte mir die Bilder, erklärte mir, das hier und da und dort usw. man sieht das alles Prima ist und das wars dann.
Dann auch die gesamte Behandlung im Krankenhaus selber. Klar, das is immer Mist, ich HASSE Krankenhäuser. Aber es macht halt schon nen Unterschied, ob man, gerade wenns einem ned so gut geht, wie in einer Fabrik behandelt wird, oder doch ein gutes Stück zuvorkommender und persönlicher. Und das war beileibe kein EInzelfall - ich war (leider) schon wegen allem Möglichen in diversen Kliniken...
Also, ich bleib dabei: Wer in die Private kann und es nicht macht, ist IMHO selber schuld! Klar, man muss für später vorsorgen, ansonsten kann dieser Schuss schnell nach hinten losgehen. Und wenn man hauptsächlich wegen günstiger Tarife in jungen Jahren wechselt, kann das ebenfalls problematisch sein.
Aber wie gesagt, wenn ich die "Arztgeschichten" meiner Bekannten und Verwandten höre, wenn ich mir die Unterschiede bei meiner Frau und mir ansehe, dann sehe ich jedes mal wieder meine Meinung bestätigt.
Charlie
Ich fange mal bei Deinem Beitrag am Ende an!
„…für später vorsorgen…” Wie willst Du VORSORGEN? Weist Du
bereits, welche Krankheiten im Alter auf Dich lauern? Die finazellen
Risiken sind nicht abzuschätzen und zu versichern.
Du kannst für das „normale” Leben vorsorgen aber nicht gegen
schwere Krankheiten. Und ganz schnell fliegst Du mit z.B. chronischen
Krankheiten bei für Privatversicherungen passender Gelegenheit aus
deren „Versicherungsschutz”. Mir passiert.
Zu den Zeiten bei Fachärzten. Da hatte ich auch als Privatpatient lange
Wartezeiten, es sei denn, mein „Hausarzt” machte einen Termin, so
funktioniert es auch bei einem gesetzlich Versicherten. Die teuren
Apparaturen müssen bezahlt werden, dafür wird jeder Patient mit
Kusshand genommen – und die Geräte haben eben auch nur eine
beschränkte Kapazität.
Ich bin seit langem wieder gesetzlich Versicherter und in so weit
zufrieden. Ich kann mir die besten Ärzte aussuchen (die GKV) akzeptieren,
habe noch nie einen Arzt benötigt, der nur Privatpatienten annimmt.
Professorenbehandlung will und brauche ich nicht. Ich lasse mich lieber von
einem Arzt auf Vordermann bringen, der jeden Tag praktisch mit der
Materie zu tun hat. Und ich kann davon ein Lied singen, ich bin schwer-
behindert auf Grund verschiedener chronischer Krankheiten.
Ich kann nicht klagen über die Behandlung im Krankenhaus. Im Gegenteil.
Ich bemerke keinen Unterschied zu früheren privatversicherten Zeiten.
Kommt wohl auch auf die Erwartungshaltung an. Klar, wenn ich es liebe,
dass mir Zucker in den ***** geblasen wird, dann lohnen sich die Mehrkosten
der PKV.
Wenn man sich zuvorkommende, nette, Behandlung durch PKV sichern musst,
dann stimmt etwas mit der Psyche nicht. So wie man in den Wald hinein
schreit, so hallt es heraus.
Zur Behandlungsdauer! Da vergleichst Du aber wirklich souverän. Simple Nieren-/
Blasensteine vs. Krebs. Gut 3x in die Röhre geschoben, einmal hätte auch gereicht,
soviel zur (Finanz-)Qualität des Hauses. Dass Krebsuntersuchungen langwieriger sind
als 'ne einfache Nierenuntersuchung ist Dir schon klar? Weshalb soll er unter Gerät-
schaften, die nicht benötigt werden. Nicht jedes Krankenhaus kann alles selbst
untersuchen, muss also extern gehandhabt werden und dies nimmt seine Zeit in
Anspruch.