Zurück in gesetzliche Krankenkasse?

Also gut, dann komm ich mal mit einem kleinen, recht aktuellen Erfahrungsbericht ums Eck...

Ich wurde vor nicht ganz 2 Wochen mit perversen Schmerzen hier im Augsburger Klinikum in die Notaufnahme gebracht. Wie sich rausstelle, hatte ich einen zeimlich kleinen Nierenstein und einen bisschen größeren Harnstein.
Ich wollte bewusst keine Einzelzelle sondern hab micht für ein Zweibettzimmer entschieden. Der Patient der mit mir da drin lag, hatte Nierenkrebs. Dem sein Weg ging ungefähr so, dass ihm der Hausarzt beim Ultraschall sagte, ja, da ist *irgendwas* und er solle schnellstmöglichst "in die Röhre" um das genauer abklären zu lassen. In Augsburg gibts mehrere Ärzte, die so einen Apparat haben, aber leider, als Kassenpatient mindestens 6 Wochen Wartezeit. In München hätte er wohl innerhalb einer Woche oder so nen Termin gehabt, aber hier eben nicht. Und da er nicht Mobil und von der Kohle her wohl auch nicht so stabil ist (...soviel zum Thema als GKV Patient kann man nicht auf höhere Kosten kommen...), hat er halt 6 Wochen gewartet. Und das mit der Aussicht im Schädel: "da ist was gröberes"...
...es war dann auch "was gröberes" und es war bei meiner Entlassung noch nicht ganz klar, wie es mit ihm weitergeht. Was aber wohl feststeht ist, das die 6 Wochen Wartezeit das ganze jedenfalls nicht verbessert haben...
Ich hatte in meinen 4 Tagen Krankenhausaufenthalt 3 mal die Untersuchung, jeweils mit ner Wartezeit im Minutenbereich (...das Klinikum hat selbst natürlich auch MRT's)

Naja, jedenfalls hatte ich Glück, meine Steine gingen "so" ab, und der Doc sagte mir, es ist alles ok. Auf meine Nachfrage, ob wirklich alles 100% ok ist, meinte er nur: Ja, wenn Sie noch ne viertel Stunde Zeit haben, dann schauen wir noch schnell nach.
Also wurde ich wieder in die Röhre geschoben, er zeigte mir die Bilder, erklärte mir, das hier und da und dort usw. man sieht das alles Prima ist und das wars dann.

Dann auch die gesamte Behandlung im Krankenhaus selber. Klar, das is immer Mist, ich HASSE Krankenhäuser. Aber es macht halt schon nen Unterschied, ob man, gerade wenns einem ned so gut geht, wie in einer Fabrik behandelt wird, oder doch ein gutes Stück zuvorkommender und persönlicher. Und das war beileibe kein EInzelfall - ich war (leider) schon wegen allem Möglichen in diversen Kliniken...

Also, ich bleib dabei: Wer in die Private kann und es nicht macht, ist IMHO selber schuld! Klar, man muss für später vorsorgen, ansonsten kann dieser Schuss schnell nach hinten losgehen. Und wenn man hauptsächlich wegen günstiger Tarife in jungen Jahren wechselt, kann das ebenfalls problematisch sein.

Aber wie gesagt, wenn ich die "Arztgeschichten" meiner Bekannten und Verwandten höre, wenn ich mir die Unterschiede bei meiner Frau und mir ansehe, dann sehe ich jedes mal wieder meine Meinung bestätigt.

Charlie



Ich fange mal bei Deinem Beitrag am Ende an!

„…für später vorsorgen…” Wie willst Du VORSORGEN? Weist Du
bereits, welche Krankheiten im Alter auf Dich lauern? Die finazellen
Risiken sind nicht abzuschätzen und zu versichern.

Du kannst für das „normale” Leben vorsorgen aber nicht gegen
schwere Krankheiten. Und ganz schnell fliegst Du mit z.B. chronischen
Krankheiten bei für Privatversicherungen passender Gelegenheit aus
deren „Versicherungsschutz”. Mir passiert.

Zu den Zeiten bei Fachärzten. Da hatte ich auch als Privatpatient lange
Wartezeiten, es sei denn, mein „Hausarzt” machte einen Termin, so
funktioniert es auch bei einem gesetzlich Versicherten. Die teuren
Apparaturen müssen bezahlt werden, dafür wird jeder Patient mit
Kusshand genommen – und die Geräte haben eben auch nur eine
beschränkte Kapazität.

Ich bin seit langem wieder gesetzlich Versicherter und in so weit
zufrieden. Ich kann mir die besten Ärzte aussuchen (die GKV) akzeptieren,
habe noch nie einen Arzt benötigt, der nur Privatpatienten annimmt.
Professorenbehandlung will und brauche ich nicht. Ich lasse mich lieber von
einem Arzt auf Vordermann bringen, der jeden Tag praktisch mit der
Materie zu tun hat. Und ich kann davon ein Lied singen, ich bin schwer-
behindert auf Grund verschiedener chronischer Krankheiten.

Ich kann nicht klagen über die Behandlung im Krankenhaus. Im Gegenteil.
Ich bemerke keinen Unterschied zu früheren privatversicherten Zeiten.
Kommt wohl auch auf die Erwartungshaltung an. Klar, wenn ich es liebe,
dass mir Zucker in den ***** geblasen wird, dann lohnen sich die Mehrkosten
der PKV.

Wenn man sich zuvorkommende, nette, Behandlung durch PKV sichern musst,
dann stimmt etwas mit der Psyche nicht. So wie man in den Wald hinein
schreit, so hallt es heraus.

Zur Behandlungsdauer! Da vergleichst Du aber wirklich souverän. Simple Nieren-/
Blasensteine vs. Krebs. Gut 3x in die Röhre geschoben, einmal hätte auch gereicht,
soviel zur (Finanz-)Qualität des Hauses. Dass Krebsuntersuchungen langwieriger sind
als 'ne einfache Nierenuntersuchung ist Dir schon klar? Weshalb soll er unter Gerät-
schaften, die nicht benötigt werden. Nicht jedes Krankenhaus kann alles selbst
untersuchen, muss also extern gehandhabt werden und dies nimmt seine Zeit in
Anspruch.
 
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Moin,

im Augsburger Klinikum ...

Bin seit vielen Jahren in Herzforen unterwegs. Habe dort den Eindruck erhalten, dass - von wenigen Ausnahmen abgesehen - ein krasses Nord- Süd-Gefälle im Umgang mit Patienten gibt. Bin heilfroh, Patient der Uni-Klinik Kiel zu sein. Dass Frauen gerne schlechter behandelt werden als Männer hat die "Brigitte" ja schon vor einigen Jahren nachgewiesen.
 
Moin,

Wobei sich darüber auch streiten lässt ob das nun gut oder schlecht ist ;)

Kommt darauf an. Die Geburt meiner zweiten Tochter verlief deutlich entspannter als die der Ersten, da beim zweiten Mal "nur" ein Assistenzarzt und nicht der Herr Professor persönlich anwesend war. Meine Frau ist als Beamtin zwangsprivatversichert...
Andererseits war es schon ganz gut, dass meine Herz-OPs vom Prof. selber gemacht wurden.
 
Ein Bekannter von mir ist seit 11 Jahren in einer PKV. Der hat inzwischen seine Selbstbeteiligung auf 1500€ hochschrauben lassen, damit seine monatliche Rate nicht allzu extrem wird. Habe ihn im letzten Winter gefragt warum er nicht zum Arzt geht, er hatte einen lang anhaltenden schlimmen Husten. Tja nachdem er mir dies hier erzählte wusste ich bescheid. Bei 1500€ würde ich auch bis zum letzten Moment versuchen das auszusitzen.

Genau das war mein Problem, ich hatte 2800,- €uronen im Jahr Selbstbeteiligung.
Viele PKV Versicherte gehen deshalb überhaupt nicht mehr zum Arzt, was letztendlich, im worst case, dann zu richtigen Kosten führt (wer die wohl bezahlen tut ?)

Ich bin jedenfalls froh, jetzt bei den Künstlersozialkasse zu sein, klar wartet man jetzt beim Arzt länger, aber was soll's - wir leben in /de und da braucht sich wirklich niemand über die medizinische Betreuung zu beschweren.

Naja, im Krankenhaus bin ich dann noch noch Privat, 10 Bett Zimmer liegt mir nicht so.
 
In welchem Jahrhundert lebt man in Berlin?
S-Bahnen entgleisen, wenn sie denn mal überhaupt fahren, z.Z. 1 Milliarde minus beim Flughafen, die verantwortlichen Manager, die seit Jahren im Gefängnis sitzen müssten, bekommen Sonderboni, alte Leute sollen jetzt durch (Beamte) in Ihrer Pflegebedürftigkeit kontrolliert werden, etc.
Tja, dass wird eher auf Betten im Krankenhausflur hinauslaufen und 10 Bett Zimmer werden einem wie ein Luxus Aufenthalt vorkommen.
 
S-Bahnen entgleisen, wenn sie denn mal überhaupt fahren, z.Z. 1 Milliarde minus beim Flughafen, die verantwortlichen Manager, die seit Jahren im Gefängnis sitzen müssten, bekommen Sonderboni, alte Leute sollen jetzt durch (Beamte) in Ihrer Pflegebedürftigkeit kontrolliert werden, etc.
Tja, dass wird eher auf Betten im Krankenhausflur hinauslaufen und 10 Bett Zimmer werden einem wie ein Luxus Aufenthalt vorkommen.

OK, lass uns den Thread noch weiter splitten:
Ein Zweig „Das Krankenkassenmodell der BRD an und für sich“ und daneben als Sonderteil „Berlin und seine schleichende staatlich subventionierte Apokalypse“. :D
 
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Ich fange mal bei Deinem Beitrag am Ende an!

„…für später vorsorgen…” Wie willst Du VORSORGEN? Weist Du
bereits, welche Krankheiten im Alter auf Dich lauern? Die finazellen
Risiken sind nicht abzuschätzen und zu versichern.

Du kannst für das „normale” Leben vorsorgen aber nicht gegen
schwere Krankheiten. Und ganz schnell fliegst Du mit z.B. chronischen
Krankheiten bei für Privatversicherungen passender Gelegenheit aus
deren „Versicherungsschutz”. Mir passiert.
Naja, ist ja nicht so, das man in der PKV ALLES komplett selber zahlt - der Beitrag wird steigen, mehr aber auch nicht. Und darauf kann man sich sehr wohl vorbereiten.
Zu den Zeiten bei Fachärzten. Da hatte ich auch als Privatpatient lange
Wartezeiten, es sei denn, mein „Hausarzt” machte einen Termin, so
funktioniert es auch bei einem gesetzlich Versicherten. Die teuren
Apparaturen müssen bezahlt werden, dafür wird jeder Patient mit
Kusshand genommen – und die Geräte haben eben auch nur eine
beschränkte Kapazität.
Hm, ehrlich, das kenne ich so nicht. Egal ob mein Hausarzt den Termin vereinbart oder ich selbst - Wartezeiten kenne ich nicht - meine Frau aber sehr wohl. Und da gehts jetzt nicht um ein oder zwei Tage sondern teilweise um Wochen und Monate!
Ich bin seit langem wieder gesetzlich Versicherter und in so weit
zufrieden. Ich kann mir die besten Ärzte aussuchen (die GKV) akzeptieren,
habe noch nie einen Arzt benötigt, der nur Privatpatienten annimmt.
Professorenbehandlung will und brauche ich nicht. Ich lasse mich lieber von
einem Arzt auf Vordermann bringen, der jeden Tag praktisch mit der
Materie zu tun hat. Und ich kann davon ein Lied singen, ich bin schwer-
behindert auf Grund verschiedener chronischer Krankheiten.
Tja, ich bin auch Chroniker und habe auch hin und wieder, sagen wir mal Probleme mit dem Bewegungsapparat, Wirbelsäule, Bandscheibe usw...
Ich will nicht sagen, das es unter den Kassenärzten nur Pfuscher gibt, sicher nicht. Aber guck ich mir z.B. meine "Knochensituation" an... Hier in Augsburg gibts die Hessingpark Klinik. Das ist eine DER Kliniken für "solche Sachen" - da haste halt als GKV Patient keine Chance, das ist nur ne Privatklinik. Hier in der Region gibts sehr viele Ärzte, die ausschliesslich Privatpatienten behandeln.
Auch mein anderes "Steckenpferd", Diabetes... ich bin Jahrelang von Arzt zu Arzt gewandert, so wirklich gescheit hat es keiner hinbekommen. Bis ich dann zu einem "Geheimtip" ging - natürlich kein Kassenarzt. Ja, was soll ich sagen, seit dem passen meine Werte, Insulinpumpe, etc., alles gar kein Problem!

Ich kann nicht klagen über die Behandlung im Krankenhaus. Im Gegenteil.
Ich bemerke keinen Unterschied zu früheren privatversicherten Zeiten.
Kommt wohl auch auf die Erwartungshaltung an. Klar, wenn ich es liebe,
dass mir Zucker in den ***** geblasen wird, dann lohnen sich die Mehrkosten
der PKV.

Wenn man sich zuvorkommende, nette, Behandlung durch PKV sichern musst,
dann stimmt etwas mit der Psyche nicht. So wie man in den Wald hinein
schreit, so hallt es heraus.
Mag sein, das ich hier ein wenig mehr erwarte als andere, das will ich gar ned bestreiten. Allerdings steh ich dazu, das ich eine gewisse Behandlung einfach erwarte. Ich arbeite hart und viel, von dem her verlange ich einfach bestimmte "Kompensationen".
Zur Behandlungsdauer! Da vergleichst Du aber wirklich souverän. Simple Nieren-/
Blasensteine vs. Krebs. Gut 3x in die Röhre geschoben, einmal hätte auch gereicht,
soviel zur (Finanz-)Qualität des Hauses. Dass Krebsuntersuchungen langwieriger sind
als 'ne einfache Nierenuntersuchung ist Dir schon klar? Weshalb soll er unter Gerät-
schaften, die nicht benötigt werden. Nicht jedes Krankenhaus kann alles selbst
untersuchen, muss also extern gehandhabt werden und dies nimmt seine Zeit in
Anspruch.
Das war bewusst so ausgedrückt von mir.
Ich finde es eben ne Sauerei, dass man Patienten, nur weil sie die "falsche" Krankenkasse haben (...auch die GKV ist von billig weit entfernt...) mit lebensbedrohlichen Krankheiten liegen lässt, und andere, bei weitaus weniger schlimmen Krankheiten, schon fast überbehandelt werden.

Charlie
 
Das war bewusst so ausgedrückt von mir.
Ich finde es eben ne Sauerei, dass man Patienten, nur weil sie die "falsche" Krankenkasse haben (...auch die GKV ist von billig weit entfernt...) mit lebensbedrohlichen Krankheiten liegen lässt, und andere, bei weitaus weniger schlimmen Krankheiten, schon fast überbehandelt werden.
wenn du mein Gegenbeispiel oben liest, dann siehst du dass das ein -wie auch immer gearteter- Einzelfall war.
Ich halte das Gesundheitssystem in Deutschland immer noch für sehr gut, und erkenne idR bei Privatversicherten einige Komfortvorteile, allerdings keinen einzigen in der medizinischen Versorgung. Dafür sehe ich halt teilweise einige unnötige Untersuchungen, die -bestenfalls- keinen Erkenntnisgewinn bringen, schlechtestenfalls dem Patienten schaden.

Aus meiner Sicht gehören die pKV abgeschafft, und jeder ins gKV System. Es gibt einfach zu viele, die sich in jungen und gesunden Jahren gutverdienend am Solidarsystem vorbeidrücken, um später in die gKV zu wechseln :)
 
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Dem möchte ich mal zustimmen!!! Ich selbst bin von Geburt an krank (Bluterin), habe dazu noch schwere Asthmaanfälle, kann kein Gluten zu mir nehmen und wurde schon mehrmals wegen Hypoglükämie mit dem Sanker von der Strasse geklaubt. Dazu kommen diverse Sportunfälle. Es mag sein dass ich als Privat Versicherte etwas mehr Luxus bekommen hätte, aber so - wer will schon beurteilen welche tolle Untersuchung notwendig ist, die der Arzt bei einer PKV gut abrechnen kann? Nein, ich wurde nie unzureichend behandelt, ich bin froh in meiner Situation mit diesem System zu leben. Ich hatte z.B. 1982 einen schweren Autounfall, wurde operiert und war länger im KH. Das war kein Zuckerschlecken, damals gab es tatsächlich noch 10-Bett-Zimmer. Sowhat. Ich hatte gewiss andere Sorgen.
 
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wenn du mein Gegenbeispiel oben liest, dann siehst du dass das ein -wie auch immer gearteter- Einzelfall war.
Ich halte das Gesundheitssystem in Deutschland immer noch für sehr gut, und erkenne idR bei Privatversicherten einige Komfortvorteile, allerdings keinen einzigen in der medizinischen Versorgung. Dafür sehe ich halt teilweise einige unnötige Untersuchungen, die -bestenfalls- keinen Erkenntnisgewinn bringen, schlechtestenfalls dem Patienten schaden.

Aus meiner Sicht gehören die pKV abgeschafft, und jeder ins gKV System. Es gibt einfach zu viele, die sich in jungen und gesunden Jahren gutverdienend am Solidarsystem vorbeidrücken, um später in die gKV zu wechseln :)
Ich bin mir ehrlichgesagt nicht sicher, ob das wirklich nur ein Einzellfall war/ist...
Die Berichte, die ich aus meinem Bekannten/Verwandtenkreis höre, lassen mich zumindest dran zweifeln...

Das was Du anführst gehört abgeschafft, da bin ich bei Dir. Es kann nicht sein, dass man sich aus dem System nimmt, wenns einem unbequem ist, und wenns dann doch wieder bequem wäre, dieses System dann doch ausnützt. Der Gesetzgeber hat da ja mittlerweile doch eines gegen diese Praxis gemacht, aber trotzdem gibts da auch Mittel und Wege ;)
Wer in die PKV wechselt, sollte sich das sehr gut überlegen. Es ist nicht nur ne Entscheidung: Boah, is viel billiger (...so läufts ja bei vielen...) sondern hat, gerade auf "später" bezogen sehr viele Auswirkungen, die einem unbedingt klar sein müssen, bzw. von den windigen Beratern klar gemacht werden müssen!

Charlie
 
Bei all dem Gejammer über PKV (bin selbst lange wieder GKV) muss man allerdings bedenken, dass einige Praxen nur wegen dem Privatpatientenanteil in der Lage sind, sich gewisse Apparaturen anzuschaffen, die sich bei reiner GKV-Kundschaft nie und nimmer rechnen würden. Auf diesem Weg haben also auch GKVler Zugang zu notwendigem Gerät in der Nähe, das ohne Privatpatienten gar nicht da wäre.

Wie so oft spielen halt viele, auch versteckte, Faktoren in das Gesamtbild mit ein.
 
Bei all dem Gejammer über PKV (bin selbst lange wieder GKV) muss man allerdings bedenken, dass einige Praxen nur wegen dem Privatpatientenanteil in der Lage sind, sich gewisse Apparaturen anzuschaffen, die sich bei reiner GKV-Kundschaft nie und nimmer rechnen würden.
das ist sicher richtig, wobei man auch immer überlegen muss, ob diese ganzen Apparaturen (braucht denn wirklich jeder 2. niedergelassene Radiologe sein eigenes CT?) auch wirklich sein müssen, oder ob das nicht einfach Auswüchse in einem System sind, in dem Apparateeinsatz besser vergütet wird als sprechende Medizin
 
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Hat jemand schon einmal nachgezählt, wie oft wir dieses Thema im Forum schon hatten??? Ich verstehe die ganze Diskussion immer noch nicht, aber ich schreibe es bestimmt zum zehnten Mal. Die PKV bietet ihren Versicherten wesentlich bessere Leistungen, als die GKV.
Das rechnet sich dadurch, dass es in der PKV keinen Generationenvertrag gibt und auch nicht wie z. B. in der GKV Ehefrau und Kinder automatisch mitversichert ist.

Mit dem Alter oder im Krankheitsfall, steigen die Beiträge überproportional an. Der Sohn eines Bekannten hat Leukämie, die Behandlungskosten belaufen sich in der Zwischenzeit auf über 150 Tsd Euro. Da er und seine Frau
Beamte und somit auch beihlifeanspruchsberechtigt sind übernimmt der Dienstherr glaube ich 70 oder 80% der Behandlungskosten. Als Selbstständiger hätte sich der PKV Beitrag zwischenzeitlich drastisch erhöht.

Jetzt werden viele denken: echt traurig, aber das passiert mir natürlich nicht. Das mit dem höheren Beiträgen im Alter wurde hier in dem Thread drastisch untertrieben dargestellt. Unter Berücksichtigung des demografischen Wandels, dürfte sich die Beitragshöhe in Eurem Rentenalter noch einmal erheblich steigern.

Dann habt Ihr in der Jugend eine Vollkaskoversicherung und im Alter nur noch eine Haftpflichtversicherung. Das ist irgendwie schon clever....

Nun zum Rechtlichen: Personen die sozialversicherungspflichtig beschäftigt sind, sind in der GKV plichtversichert, es sei den das Arbeitentgelt übersteigt eine gewisse Höhe. Ausgenommen von dieser Pflichtversicherung sind jedoch Personen, die hauptberuflich selbstständig sind.

Wechsel von PKV in die GKV ist ab dem 55 Lebensjahr nicht mehr möglich. Davor eigentlich nur, wenn das Arbeitsentgelt aus der Beschäftigung sich unter der Jahresarbeitsentgelgrenze der KV vermindert. Ein Wechsel von der PKV in eine freiwillige Versicherung der GKV ist auch nur innerhalb einer kurzen Zeit möglich.

Das heißt im Klartext:Die PKV ist eine Einbahnstrasse. Viele denken, sie wechseln mit 50 Jahren wieder in die GKV. Das bringt aber auch nix, weil man als Rentner eine Vorversicherungszeit erfüllt haben muss, damit mant in der GKV pflchtversichert ist.

Ich finde es ganz toll, wie viele Leute die Werbebotschaft der PKV hier runtergebetet haben. Wenn man glaubt, sich das im Alter noch leisten kann, sollte jeder in die PKV gehen. Den anderen kann ich nur raten, in die GKV zu bleiben und Zusatzversicherungen abzuschließen. Wer ein Einzelbettzimmer oder Chefarztbehandlung braucht, kann hierfür eine Versicherung abschließen.

Ich habe festgestellt, dass viel PKV Versicherte versuchen wieder in die GKV zu kommen. Und jeder der hier ein Loblied auf die ach so tolle PKV singt, sollte sich mal fragen warum ???
 
Ich habe festgestellt, dass viel PKV Versicherte versuchen wieder in die GKV zu kommen. Und jeder der hier ein Loblied auf die ach so tolle PKV singt, sollte sich mal fragen warum ???
Das ist völlig klar. So zahlt z.B. mein Onkel (76 Jahre alt) derzeit um die 2000.-- EUR PKV-Beitrag (nein, nicht im Jahr ;)) Das ist knapp doppelt so viel, als meine Mutter überhaupt Rente hat...
Das muss einem natürlich klar sein. Und darauf weissen die tollen Berater nämlich in keinster weise hin!
Ich kenne auch Leute, die in der PKV mittlerweile auf diesen gesetzlich geforderten Basistarif gewechselt sind. Und wenn ich mir das bei denen ansehe, ja, da ist die gesetzliche doch die deutlich bessere Wahl.

Ich sage nicht, das die PKV das Allheilmittel schlechthin ist, wenn man sich aber den Risiken bewusst ist, die auf einen zukommen können (und Beitragsmäßig sicherlich auch werden) und diese auch absichern kann, dann ist es IMHO schon eine sehr gute Möglichkeit, sich gewisse Vorteile zu erkaufen...

Charlie
 
Die meisten Beiträge implizieren PKV (besser) GKV (schlechter).

Jede Krankenversicherung ist so gut, wie die behandelnden/diagnostizierenden
Ärzte sind. Ich könnte davon ein Lied singen. Fehldiagnosen ohne Ende als
Privatversicherter – hatte/habe den Eindruck, diese Diagnostik beruhte nur darauf,
Geld zu scheffeln. Zum Teil angedichtete Krankheiten, deren Konzequenzen kann
sich jeder vorstellen, einhergehend mit Fehlmedikamentation bis hin zu dadurch
verursachten Suizidversuchen.

Privatversichert: doppelter Oberarmbruch, chronische Schmerzen über Jahre.
Die Privatklinik hatte schlichtweg „übersehen” dass nicht nur der Overarm gebrochen
war, auch die Schulterpfanne war restlos zersplittert. Festgestellt durch eine
engagierte Kassenärztin.

Privatversichert: Rückenschmerzen. Diagnose – fortgeschrittene Osteoporose.
Kassenarzt schüttelt den Kopf, überweist mich zu einem Spezialisten. Knochenstruktur
gesundf. Stellte aber fest, dass ich MDS habe.

So könnte ich die Liste des Versagens von Ärzten fortsetzen, die meine PKV richtig
abgezockt haben.

Nur zum Verständnis meines Verärgertseins über das Niedermachen der GKV.

PKV impliziert nicht bessere ärztliche Versorgung. Dafür sind die behandelnden Ärzte
zuständig. Ob ich am Krankenbett einen normalen Kaffee als GKV-Patient bekomme
oder einen Espresso als Privatpatient, ist mir so etwas von scheissegal.

Für mich ist nicht das Einbett-Zimmer wichtig, sondern das funktionierend Umfeld.
Übrigens, die süssen Krankenschwestern sind zu Privatpatienten auch nicht netter.

Bildet sich hier jemand ernsthaft ein, der Arzt stellt für GK-Versicherte eine schlechtere
Diagnose als für den PK-Versicherten? Oder hat der PK-Versicherte plötzlich andere Ärzte?

Doktoren, welche nur Privatpatienten behandeln sind mir eh suspekt. Davon habe ich
Stückers zwei in meinem Bekanntenkreis. Zu denen würde ich nicht mal mit einer simplen
Erkältung gehen. Sehen aber gut aus, können labbern ohne Ende, inhaltsleer aber ein-
nehmend, kassieren ihre Patienten ohne Scham ab, was sie zu fortgeschrittener Stunde
schon mal zum Besten geben.

Gruss Jürgen


Nachtrag: Meine derzeitige Lebensabschmittsgefährtin lernte ich übrigens als
Kassenpatient im Krankenhaus kennen. Sie nahm sich Zeit und Geduld
für mich wie auch für andere GKV-Patienten.
 
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Man kann es drehen wie man will, solange es keine allgemeine Bürgerversicherung gibt, wird sich am Gesundheitssystem nichts ändern.
Bei gefühlten 1000 Privatkassen auch kein Wunder, deren Lobby ist einfach zu groß und hat die allmächtige Pharmaindustrie im Hintergrund.
Und nebenbei, welcher Arzt will nicht ordentlich Kohle machen, da steht er der Allgemeinheit in Nichts nach.
Mein Augenarzt z.B. macht seine Praxis regelmäßig nach 2 Wochen dicht und fährt zum tauchen auf die Insel. Dann ist nämlich sein Abrechnungsbudget ausgeschöpft. So schlecht können die Leistungen der gesetzlichen nicht sein.
Mein Berechnungsmodell der KSK sieht im übrigen jeweils 666,-€ für Krankenversicherung, Rentenversicherung und Pflegeversicherung vor!
 
Oder hat der PK-Versicherte plötzlich andere Ärzte?

Ja, hat er.

Ich möchte nicht behaupten, dass ein Arzt, der nur Privatpatienten nimmt fachlich generell kompetenter ist, aber die Diagnose kann sich durchaus von einem gesetzlich Versicherten unterscheiden.

Wenn ich als Privater ein paar Untersuchungen mehr bekomme, kann der Arzt vielleicht eine genauere, evtl. sogar ein ganz andere Diagnose erstellen, als wenn ihm durch das Diktat der gesetzlichen Kassen bei einigen Sachen die Hände gebunden sind.

Ob mein Diabetologe oder Orthopäde, der ausschliesslich Privatpatienten behandelt, jetzt besser oder schlechter ist, als der Kassenarzt ums Eck kann ich als Laie nur dahingehend beurteilen, dass ich eine Odyssee hinter mir hatte, bis ich zu "meinen" Ärzten kam, und seit dem funktioniere ich wie es soll...

Sicher, ist garantiert nicht bei jedem gleich, aber wie gesagt, ich kenne zu viele Berichte, die mir das gleiche was ich erlebt habe bestätigen, so dass ich mich einfach schwer tue an einen Zufall zu glauben...

Charlie
 
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