Zurück in gesetzliche Krankenkasse?

[Schick1983]

Hallo zusammen,

ich bin Freiberufler und in der privaten KV. Nun bietet sich wohl demnächst die Möglichkeit bei einem Kunden eine Festanstellung zu bekommen. Diese werde ich dann wohl auch wahrnemen. Die Frage ist nun, bleibe ich in der privaten Krankenversicherung oder gehe ich zurück in die gesetzliche? Ist das überhaupt ohne weiteres möglich und wenn ja, wie? Ich habe schon einiges gelesen, aber gibt es hier jemanden der konkrete Tipps hat?

Danke und Gruß

 

[Feudalus]

Das geht ja,früher konnten die gesetzlichen das Ablehnen,aber mittlerweile hast Du einen Rechtsanspruch darauf.

Am besten schaust Du Dir die Angebote der einzelnen Kassen mal an und wählst die,die Dir und Deiner Lebenssituation am besten zusagt,es gibt auch bei den gesetzlichen kleine Unterschiede im Leistungskatalog bzw.Prämiensysteme etc..

 

[PiaggioX8]

Grundsätzlich gilt, dass Beamte, Freiberufler und Selbständige nicht in die GKV zurück dürfen. Sie gelten als versicherungsfreie Mitglieder in der Krankenversicherung. Eine Rückkehr für diesen Personenkreis ist ausgeschlossen, sofern sich der Versichertenstatus nicht ändert. Anders sieht es bei Arbeitnehmern aus. Sie können zurück in die PKV wechseln, wenn sie versicherungspflichtig werden.Dazu muss das Jahresbruttoeinkommen unterhalb der Versicherungspflichtgrenze liegen.

Gleiches gilt bei Eintritt von Arbeitslosigkeit. Auch hier eine Versicherungspflicht in der gesetzlichen Krankenkasse. Selbständige können in die GKV zurückkehren, sofern sie eine versicherungspflichtige Beschäftigung aufnehmen.

Guckst du hier

 

[Schick1983]

Ok, danke. Aber ich sehe das richtig, dass das nur gilt wenn ich (zumindest kurzzeitig) unter 50.000€ Brutto verdiene, richtig?

 

[NoVisper]

.. ist nicht korrekt ... Kollege / Teilhaber ist "zurück" in die Gesetzliche ... "freiwillig versichert" nennen die das ...

ich glaube mich zu erinnern das es eine ALTESBEGRENZUNG gibt 50 oder 55 ....

 

[Schick1983]

Altersmäßig mach ich mir da keine Gedanken. Ich denke ich bin auch noch in einem Alter in dem ich für die GKV sehr interessant bin.

 

[WirbelFCM]

Du solltest dich vll. auch mal fragen, ob dir die leistungen der gkv zusagen. I.d.r ist man doch froh, wenn man da raus ist. Ein arzt bekommt für die behandlung eines kassenpatienten sowit ich weiß irgend was zwischen einem und zwei euro von der gkv. Da kannst du dir ja sicher ausmalen, wie bemüht der ist, dich optimal zu versorgen

 

[PiaggioX8]

Am besten ist du lässt dir einen Termin bei einer GKV geben und lässt dich dort beraten. Das kost ja nix.
Die können dir dann auch genau sagen, was auf dich zukommt oder auch nicht.

 

[s_herzog]

Du solltest dich vll. auch mal fragen, ob dir die leistungen der gkv zusagen. I.d.r ist man doch froh, wenn man da raus ist. Ein arzt bekommt für die behandlung eines kassenpatienten sowit ich weiß irgend was zwischen einem und zwei euro von der gkv. Da kannst du dir ja sicher ausmalen, wie bemüht der ist, dich optimal zu versorgen

PKV im Alter ist nicht gerade die beste Idee. PKV mit Kindern kommt auch nicht gut.
Aber anfangs ist es natürlich billiger...scheiß auf Solidarität...

 

[weyarn]

Die Beiträge der PKV werden im Alter sehr hoch. Meine Mutter zahlt, obwohl sie die Leistungen auf das Minimum abgespeckt hat, knapp 800 €. Das wäre für mich z.B. in der Zeit der sog. Finanzkrise nie möglich gewesen. Da war ich froh in der GKV geblieben zu sein.

Und ich kann, bei der TK, als "chronisch" Kranke (Morbus Werlhoff mit Asthma) nicht sagen dass mich irgend ein Arzt nicht gut behandelt hätte. Die Zuzahlungen bei Medikamenten sind recht hoch, das vielleicht ist bei der PKV anders?

 

[minilux]

I.d.r ist man doch froh, wenn man da raus ist.

das mag sein, dass man das als 20-jähriger Gutverdiener ist. Später sehen die meisten, dass es doch nicht an den GKVs liegt, dass das Gesundheitswesen so teuer ist

Ein arzt bekommt für die behandlung eines kassenpatienten sowit ich weiß irgend was zwischen einem und zwei euro von der gkv. Da kannst du dir ja sicher ausmalen, wie bemüht der ist, dich optimal zu versorgen

ja. deswegen sind eigentlich alle niedergelassenen Ärzte Aufstocker

 

[WirbelFCM]

PKV im Alter ist nicht gerade die beste Idee. PKV mit Kindern kommt auch nicht gut.
Aber anfangs ist es natürlich billiger...scheiß auf Solidarität...

Nun ja, wenn man nur die Beiträge vergleicht, mag das zutreffen. Ich bin aber eher so einer, der fragt, was er für seinen preis für einen gegenwert bekommt, eher er ein urteil fällt. Billiger ist eine gkv aber im grunde auch nur, wenn man minimalverdiener ist. Wer plant, zeit seines lebens unter dem existenz,inimum zu leben, fährt mit der gkv gewiß billiger, da sich deren beitrag ja an der höhe des bruttolohns orientiert.

Allerdings bin ich davon ausgegangen, daß der threaderlffner baujahr 1983 ist, also noch 20-30 jahre zeit bis zum "alter" hat. Was glaubt ihr denn, was die gkv bis dahin kosten wird, wenn es sie überhaupt noch geben sollte? Wer darauf keine antwort hat, der schaue doch mal über den großen teich in die staaten und überlege, wie dort die entwicklung in den nächsten zwei jahrzehnten aussehen wird.

Also langfrisitg betrachtet glaube ich nicht, daß man mit der gkv billiger fährt! Natürlich kann ich mich irren (echt!), aber man sollte das bei dieser überlegung zumindest mal mit ins kalkül ziehen! Davon abgesehen muß ein AG m.w.n. ja auch 50% der kv-beiträge eines angestellten zur pkv übernehmen!

Und dann ist der unterschied nimmer sooo groß, daß es sich lohnen würde, dafür die billige massenabfertigung als kassenpatient zu beziehen. Das ist zumindest meine meinung (!) und soll nur als alternativargument zur entscheidungsfindung beitragen. Quasi die andere seite der medaille

 

[WirbelFCM]

das mag sein, dass man das als 20-jähriger Gutverdiener ist. Später sehen die meisten, dass es doch nicht an den GKVs liegt, dass das Gesundheitswesen so teuer ist


ja. deswegen sind eigentlich alle niedergelassenen Ärzte Aufstocker

Nunja, das ist weniger amüsant, als es sich jetzt anhört. "monitor" hat vor ein paar jahren mal recherchiert, was man in den hochangesehenen berufen heutzutage so verdient. Da liegt der allgemeinarzt mit rund 1500€ im monat jetzt nicht so weit weg von der aufstockergrenze, finde ich

 

[WirbelFCM]

Achja und dann noch ein gedanke: ich glaube (!), daß man mit einem zurückgehen in die gkv auch wieder pflichtversichert in der grv ist. DAS wird dann richtig teuer, da man da ja bekanntlich im endeffekt kaum mehr als hartz4 rauskriegt (wenn überhaupt), aber über die jahrzehnte hunderttausende eingezahlt hat!

Das sollte man auf jeden fall erst noch recherchieren, ehe man den schritt zurück in die abhängigkeit geht

 

[Pingu]

Also langfrisitg betrachtet glaube ich nicht, daß man mit der gkv billiger fährt! Natürlich kann ich mich irren (echt!), aber man sollte das bei dieser überlegung zumindest mal mit ins kalkül ziehen! Davon abgesehen muß ein AG m.w.n. ja auch 50% der kv-beiträge eines angestellten zur pkv übernehmen!

Dann höre Dich einfach mal bei den ganzen Rentnern um, die privat versichert sind (teilweise weil sie mussten, da sie Beamte waren). Da habe ich in meinem Umfeld genügend, die dann auf Grundversorgung umgestellt haben, die inzwischen schlechter ist als bei der GKV, denn man darf fast alles selber zahlen. Insbesondere wenn im Alter die ganzen Probleme kommen.

Und dann ist der unterschied nimmer sooo groß, daß es sich lohnen würde, dafür die billige massenabfertigung als kassenpatient zu beziehen. Das ist zumindest meine meinung (!) und soll nur als alternativargument zur entscheidungsfindung beitragen. Quasi die andere seite der medaille

Das Beste ist die freiwillige GKV (ist auch das Sozialste für die Gemeinschaft; ja ich bin freiwiliig GKV) und dazu eine private Zusatzversicherung.

 

[s_herzog]

Na den Unterschied zwischen Kapitalgesicherter Rentenversicherung und dem Umlagesystem der GRV dann aber auch bedenken. Die gesetzliche Rente ist "sicher" solange beitragszahler noch etwas verdienen. Kapitalgesicherte Renten können... *puff* machen.

Aber in dem Thema gibts natürlich viele Standpunkte, die man für sich entscheiden muss...

 

[fidolinho]

Hallo zusammen,

kann nur davon abraten in der PKV zu bleiben. Ich bin selber seit 6 Jahren PKV versichert, 34 Jahre alt und Angestellter. Jedes jahr steigt der Beitrag mehr und mehr. Es wird nicht mehr lange dauern und der Beitrag wird gleich dem der GKV sein. Das lohnt sich zwar jetzt noch, aber in ein paar Jahren nicht mehr. Und bedenkt, dass im Alter keine Firma mehr da ist, die noch Beiträge zuzahlt. Der komplette Beitrag muss dann selbst gezahlt werden.

Das komplette System wird immer teurer. ich sehe dass an meinen eigenen Rechnungen. Kurzer Besuch beim Orthopäden, mit Spritze und Akkupunktur und schon sind 300 Eur weg. Ich bezweifle, dass man als PKV Versicherter tatsächlich besser behandelt wird. Ich denke, dass man einfach ausgenommen wird. An mir verdienen die Ärzte und holen sich das, was sie beim gesetzlich Versicherten nicht bekommen.

Deshalb werde ich ab nächstem Jahr auch wieder in die GKV wechseln. Wie das geht? Ein Jahr weniger als die Beitragbemessungsgrenze verdienen. Ich kann in meiner Firma max. 30000 EUR/Jahr in die betriebliche Altersvorsorge einzahlen. Wenn das noch nicht reicht, dann anstatt 40 Stunden pro Woche lieber 38. Ich verzichte gerne ein Jahr auf viel Netto, wenn ich dann im Alter meine GKV noch bezahlen kann. Ich habe die ganze Zeit davon profitiert mehr Netto zu haben, als wenn ich GKV versichert wäre, so kann ich ein Jahr auch mal mit weniger Netto leben. Man kann uns sollte nicht nur egoistisch durchs Leben gehen. Deshalb habe ich mich auch entschlossen zurückj zu gehen, obwohl ich jetzt noch einige Jahre von der PKV profitieren könnte.

 

[kyxh2o]

Die PKV ist für Rentner unbezahlbar. Wir konnte gerade zum Glück einer nahen Angehörigen in den Basistarif (das ist NICHT der Standardtarif) der PKV verhelfen, ansonsten hätte sie knapp 800,- Euro/Monat bezahlen müssen. Bei einer Rente von 1600,- Euro wäre nach Miete und KV nichts mehr übrig geblieben.
Jetzt hat sie den Leistungskatalog der GKV ohne Abstriche und zahlt ca. 350,- Euro/Monat.

 

[Mac0h0lic]

Also du kannst zurück in die GKV wenn du glaub 1 Jahr lang unter dieser Höchstgrenze von ca 50k verdient hast.

Mich hat man auch ködern wollen mit einem tollen PKV Angebot. Das schöne Sorglospaket mit vielen Leistungen für ca 230€/Monat. Dann habe ich mal aus dem Werbeprospekt die jährlichen Ratensteigerungen hergenommen, waren glaub im Schnitt ca 5%. Und schon war ich dann mit Beträgen für zwei Kinder und Ehefrau bei ca 900€/Monat wenn ich mal 50 Jahre alt bin. Diese Raten steigen noch und ich glaub nicht dass ich noch so gut verdienen werde wie jetzt wenn ich mal 60, 67... bin. So bezahle ich eben jetzt den Höchstbetrag für die GKV und wenn ich mal 60 bin dann nur noch einen angepassten Betrag. Ich habe da kein Problem damit.

Das Problem bei diesen schön gefärbten Niedrigtarifen der PKV ist, dass diese extra angelegt werden um viele junge Leute zu ködern, diese aber alle gemeinsam darin alt werden und irgendwann dann die Kosten explodieren. Der Wechsel in einen anderen Tarif wird einem sehr schwer gemacht und wenn man diesen viel gepriesenen Basistarif erstmal hat, sind die Leistungen unter/auf dem Niveau der GKV. Meiner Meinung nach ist die PKV nur etwas für Millionäre bis ans Lebensende. Diejenigen welche jetzt in den Vorständen sind interessiert es doch nicht was in 30 Jahren mit den Versicherten ist, da leben die doch gar nicht mehr. Nach mir die Sinnflut und heute noch schön absahnen ist deren Devise. Ich würde es genauso machen.

 

[CharlieD]

...gehe ich zurück in die gesetzliche? Ist das überhaupt ohne weiteres möglich...

Das ist nicht optional, das ist zwingend!

Wenn Du nach SV-Recht abhängig Beschäftigt bist (also, keine Maßgebliche Beteiligung, usw.) und unterhalb der Versicherungspflichtgrenze verdienst (aktuell 4.237,50 mtl. bzw. 50.850 jährlich), noch dazu nicht durch eine Selbstständige Tätigkeit den Hauptteil Deines Lebensunterhaltes verdienst, bist Du versicherungspflichtig. Das mit den Altersgrenzen lasse ich jetzt mal weg, Du hast ja geschrieben, das Du Altermäßig noch ein gutes Stück davon weg bist...

Das die die GKV in dem Fall wieder nehmen muss, wurde ja schon gesagt, das stimmt so - die können Dich nicht ablehnen (also, ausser es ist eine sog. geschlossene Kasse, aber das ist wieder was anderes )

Grüße
Charlie