Alltag Zeitmanagement und Ablenkung....

carstenj

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Hi,

mir ist das schon als Kind aufgefallen, aber so richtig krass eigentlich erst als Erwachsener, bzw. die Ablenkungen sind in den letzten Jahren eigentlich noch viel extremer geworden. Ich war kein übermäßig guter Schüler, eher im guten Mittelfeld, meine Arbeit bekomme ich auch gut geregelt, aber meine Freizeit ist manchmal etwas stressig. Aber ich könnte mir gut vorstellen, dass ich als heutiger Schüler schon Probleme hätte. Warum?

Mal zwei Beispiele:
Ich schaue ein Video über Finanzen. Ich verstehe, was die sagen, und auf einmal sehe ich im Hintergrund ein "Moosbild". Ab da ist vorbei, sowas muss ich auch haben bzw. selber machen. Also Video gestoppt, stundenlang gesucht und für etliche Euro dann Moos und Bilderrahmen bestellt. Also habe ich jetzt auch selbstgemachte Moosbilder an der Wand. Ich weiss gar nicht mehr, ob ich das Video je zu ende geschaut habe.

Ich gehe einkaufen, höre im Hintergrund einen tollen Gitarrenriff, vergesse die Hälfte und rase nach Hause, weil ich das unbedingt selber machen möchte. Gesagt getan, aber leider die Milch vergessen.

Mittlerweile habe ich festgestellt, dass es wohl vielen Menschen so geht. Ich hab dann vor einiger Zeit angefangen, mir einfach Zeitslots zu machen, und das funktioniert hervorragend. Eine Stunde Musik machen, kein Video gucken, nix essen, nichts nebenbei erledigen, nur eine Stunde konzentriert kreativ sein. Funktioniert. Wenn ich ein Buch lese, stelle ich mir den Timer, und dann zieh ich das auch durch, und oftmals auch länger als diese Stunde.

Das ist jetzt keine weltbewegende Erkenntnis oder geheimes Wissen, was vor Jahrhunderten verloren ging, aber ich bin dennoch überrascht, wie einfach und gut solche Methoden funktionieren. Natürlich ist Disziplin auch dabei eine Voraussetzung, man muss natürlich vorher schon erkannt haben, dass irgendetwas nicht "so richtig" funktioniert, aber ein vernünftiges Zeitmanagement hilft mir, Dinge auch erledigt zu bekommen, oder zumindest nicht dem Gefühl der Reizüberflutung zu erliegen.

Kennt jemand diese Phänomene und falls ja, wie bekommt ihr das in den Griff?
 
kann ich gut nachvollziehen..
klingt nach ADHS.
 
kann ich gut nachvollziehen..
klingt nach ADHS.
Jo, typische Anzeichen von AD(H)S. Und ein Beleg dafür, dass dies nicht unbedingt nur negativ behaftet sein muss. Gerade die genannten Beispiele sind wunderbare Belege für die erweiterte Wahrnehmung, die das mit sich bringt. Das Fokussieren auf gerade gewollte/gewünschte Tätigkeiten lässt sich trainieren bzw. medikamentös einstellen.
 
Der just verstorbene Bernhard Vogel brachte es bsw. auch immer auf den Punkt:
„Wenn du etwas tust, dann tue es gut.“

Die 2 Variablen: Zeit und Streß
Zeit kann man weder anhalten, noch sonstwas. Sie läuft kontiunierlich und interessiert sich nicht für dein Tun.
Streß gilt es immer zu vermeiden – es ist sozusagen einer der Anzeiger oder Pegel von der selbst-verwalteten Zeit.

Legt man nun mal „achtsam“ diese beiden Inhalte bewusst auf sein eigenes Handeln,
dann gibt es eine Formel, die gut unterstützen kann – auch akut, wenn man am Rotieren sein sollte:

„Eins nach dem Anderen.“

Oder wie es einst bei Forest Gump lautete:
„Babyschritte…“
 
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