Wieder zurück zur Atomkraft?

Soll der Atomkraftausstieg rückgängig gemacht werden?

  • Ja, Atomkraft soll zur Energiesicherung verwendet werden

    Stimmen: 556 42,6%
  • Nein, am Atomkraftausstieg festhalten um in absehbarer Zeit keine mehr in Betrieb zu haben

    Stimmen: 750 57,4%

  • Umfrageteilnehmer
    1.306
Ich fand zuerst auch doof, dass der Film zu Ende ist. Andererseits finde ich gut, dass das Ende offen gelassen wurde, so wird man angeregt, selbst über die möglichen Folgen nachzudenken oder sich hineinzuversetzen, wie man plötzlich aus dem Alltag gerissen wird, obwohl man nichts sehen und riechen kann.

Denkt an den Raketenalarm auf Hawai...

...vieleicht kommt ja ein 2.Teil irgendwann. Mich hätten die weiteren Auswirkungen mal interessiert.
 
Ich fand das schon bedrückend genug... :mad:

Man wird unwirsch in die Dekontamination geschickt, die persönlichen Sachen werden einem abgenommen, muss sich dann splitternackt vor Wildfremden und Soldaten abduschen, keinerlei Privatsphäre, keiner sagt einem was los ist, Kommandos werden entsprechend unfreundlich entgegen gebellt, das hat schon ein bischen was von Gulag "light".

Dass Dekontamination und Auffanglager schön ist, würde ich auch nicht behaupten. Ich sage nur, dass das eigentliche Drama erst dann anfängt. Die Ungewissheit und Angst was die aufgenommenen readioaktiven Stoffe im Körper verursachen können, auch noch Jahre bis Jahrzehnte später, ist nicht schön. Und das betrifft ja nicht nur eigene Krankheiten, wie sieht es beispielsweise aus, wenn ein radioaktiv belastetes Paar Kinder bekommen möchte. Wie sieht es mit Erkrankungen, Erbgutschäden und die daraus erwachsenen Folgen für das Kind aus? Soll ein Paar dieses Risiko eingehen oder nicht und was passiert, wenn das Kind nicht gesund ist. Ich denke die physische und psychische Belastung kommt erst später richtig durch. Der Film wäre mMn wesentlich besser, wenn er diese Folgen und den Umgang damit auch thematisiert hätte.

Ich bin mir auch ziemlich sicher dass unsere Behörden uns im Ernstfall auch nicht informeiren würden, und man die Leute mit den Spätfolgen hängen ließe.

Das Dilemma der Behörden ist mMn sogar recht gut übergekommen. Auf der einen Seite hat man die Bevölkerung, die mit der Problematik gar nicht vertraut ist und zu Panikreaktionen neigt, wenn man ihr von einem AKW-Unglück und eine mögliche Kontamination der Region erzählt. Auf der anderen Seite haben aber auch die Behörden mit unvollständigen Daten zu kämpfen. Wie viel Radioaktivtät ist ausgetreten? Wie gut kann ich das Wetter einschätzen? Windrichtung, mögliche Niederschläge usw. können darüber entscheiden ob ein bestimmter Bereich nun kaum bis schwach oder eben stark kontaminiert wird. Und davon hängt dann ab, ob man die Bevölkerung besser im Haus mit geschlossenen Fenstern usw. belässt oder lieber evakuiert. Das ist keine einfache Aufgabe und ich würde nicht entscheiden wollen, was nun zu tun ist, denn es kann eben auch leicht passieren, dass man falsch entscheidet.
Das hat der Film mMn recht gut aufgezeigt.

Andererseits finde ich gut, dass das Ende offen gelassen wurde, so wird man angeregt, selbst über die möglichen Folgen nachzudenken oder sich hineinzuversetzen, wie man plötzlich aus dem Alltag gerissen wird, obwohl man nichts sehen und riechen kann.

Wenn der Zuschauer wüsste wie die (möglichen) Folgen einer Kontamination aussehen und was es für die Opfer bedeutet, dann würde ich dir Recht geben. Genau davon hat der normale Zuschauer aber (zum Glück, denn solche Katastrophen passieren ja nicht häufig) kaum eine Vorstellung. Der Film endet in etwa so wie ein Film, der eine beliebige (Natur-)Katastrophe zeigt, enden könnte. Und genau hier hätte man mMn besser zeigen sollen was die Besonderheiten eines AKW-Unfalls sind. Dass radioaktiver Fallout von Menschen nicht wahrgenommen werden kann, ist relativ gut rübergekommen. Dass die Folgen nicht sofort sichtbar sind und auch erst Jahre später oder bei den eigenen Kindern auftreten können, wurde mMn nicht deutlich genug gemacht.
 
Kannst du u.A. hier nachlesen.

Dann hätten sie den ganzen Film nicht drehen brauchen. Es gibt schließlich genug Bücher, in denen AKW-Unglücke mit ihren Folgen beschrieben werden. Und man kann sich sogar Berichte von realen Unglücken durchlesen (beispielsweise von Tschernobyl oder Fukushima). Der Unterschied dürfte nur sein, dass sich Ottonormalbürger lieber einen 2 Stunden Film ansieht als entsprechende Berichte zu lesen und Bilder/Videos/Filme wesentlich spannender und nachhaltiger aufgenommen werden als eine „dröge“ (wissenschaftliche) Abhandlung zum Thema (auch wenn letztere meist wesentlich informativer ist).
Von daher fände ich es nicht schlecht, wenn sie das komplette Ausmaß (inklusive der Folgen!) so einer AKW-Katastrophe gezeigt hätten und vor dem weniger schönen Teil nicht einfach aufgehört hätten. Denn leider gilt: Bei einem Super-GAU sterben bzw. leiden nur wenige Menschen direkt an der Katastrophe bzw. wenn der Fallout runterkommt, das passiert eben erst später.
 
Dann hätten sie den ganzen Film nicht drehen brauchen. Es gibt schließlich genug Bücher, in denen AKW-Unglücke mit ihren Folgen beschrieben werden. Und man kann sich sogar Berichte von realen Unglücken durchlesen (beispielsweise von Tschernobyl oder Fukushima). Der Unterschied dürfte nur sein, dass sich Ottonormalbürger lieber einen 2 Stunden Film ansieht als entsprechende Berichte zu lesen und Bilder/Videos/Filme wesentlich spannender und nachhaltiger aufgenommen werden als eine „dröge“ (wissenschaftliche) Abhandlung zum Thema (auch wenn letztere meist wesentlich informativer ist).
Von daher fände ich es nicht schlecht, wenn sie das komplette Ausmaß (inklusive der Folgen!) so einer AKW-Katastrophe gezeigt hätten und vor dem weniger schönen Teil nicht einfach aufgehört hätten. Denn leider gilt: Bei einem Super-GAU sterben bzw. leiden nur wenige Menschen direkt an der Katastrophe bzw. wenn der Fallout runterkommt, das passiert eben erst später.

.... wäre nicht schlecht gewesen, dies in den Film zu zeigen. Vielleicht wollten sie es auch nicht.
 
Es ist ein Film, Entertainment. Vielleicht will er das spätere leben nicht thematisieren,
sondern einfach nur zum nachdenken anregen.
 
Das Schöne ist, wenn es in den belgischen AKWs mal richtig scheppert hat - je nach Wetterlage - halb NRW bis hinter dem Ruhrpott was davon. Jetzt könnte man als arroganter Süddeutscher, Hesse, Norddeutscher, Ossi ja sagen das ist noch weit genug weg, interessiert mich nicht. :Pah:

Aber wenn man nach einem GAU einen Großteil der Einwohner des bevölkerungsreichsten Bundeslandes dauerhaft umsiedeln müsste, die Industriebetriebe dort aufhören zu arbeiten, die umgesiedelten Menschen dann keine Arbeit mehr haben, und auch die Verkehrswege der Autobahnen, Schienen, sowie die Schifffahrtsrouten auf dem Rhein nicht mehr nutzbar wären, wäre das ein gewaltiger Impact für die ganze Bundesrepublik.

Ja, es war sehr clever selber aus der Atomenergie auszustiegen und dafür den Atomstrom von woanders einzukaufen wo man - was den sicheren Betrieb der Analgen betrifft - kein MItspracherecht hat. :hum:
 
Es mag richtig sein das "wir" einen Stromüberschuß produzieren, aber so ganz so einfach ist das nicht. Zum Einen kaufen wir trotzdem laufen auch Strom aus dem Ausland ein, und darunter Strom aus osteuropäischen Kohlekraftwerken und französischen Atomstrom, zum Anderen wird eben genau dieser Strom benötigt um die Schwankungen die durch die so leibgewonnenen Erneuerbaren Energie im deutschen Netz vorhanden sind auszugleichen. Wenn die Sonne scheint und der Wind in Orkanstärke bläst, dann produzieren wir einen enormen Überschuss der ins europäische Netz fließt, also ins Ausland "verkauft wird". Das Verkauft in Anführungsstrichen weil wir teilweise sogar dafür bezahlen dürfen das die europäischen Nachbarn unseren Strom abnehmen, weil sonst unser deutsches Netz überlastet wäre durch die Stromspitzen. An anderer Stelle jedoch müssen wir dankbar für jede Kilowattstunde aus den genannten ausländischen Kohle- oder Atomkraftwerken sein, weil die erneuerbaren dank "schlechtem" Wetter zu wenig liefern um die benötigte Strommenge zu liefern und wir nicht ausreichend Stromkapazitäten in konventionellen Kraftwerken an den richtigen Orten zur Verfügung haben.
 
.... hoffen wir das dies nie passiert!

"Hoffen" ist etwas was beim Betrieb von Atomanlagen nun wirklich nicht mit eingeplant werden darf.

Hoffen darf ich aber, das unsere AKW Befürworter nach einem GAU als Liquidatoren eingesetzt werden. Wer nicht hören will (oder kann) der soll dann halt spüren.


ah, die Bullshit Dunkelflaute -- wird jedes Jahr im Herbst heftig herbei gesehnt.

Und ein zukünftiger Liquidator ist auch mal aus der Versenkung aufgetaucht. Der kann sich in der Asse schon mal warm schaufeln.
 
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