Wieder zurück zur Atomkraft?

Soll der Atomkraftausstieg rückgängig gemacht werden?

  • Ja, Atomkraft soll zur Energiesicherung verwendet werden

    Stimmen: 556 42,6%
  • Nein, am Atomkraftausstieg festhalten um in absehbarer Zeit keine mehr in Betrieb zu haben

    Stimmen: 750 57,4%

  • Umfrageteilnehmer
    1.306
Zumal ich immernoch nicht verstehe, was an der AUssage meiner Kritik des Beitrags vom WDR nun so falsch ist.
Deine Auzssage war:
ich sage lediglich, dass ein paar Zeilen, auch von den ÖR, nicht zur Bewertung der Sachlage ausreichen und selbst wenn sie es würden, dann unterstelle ich dem WDR und dem Herrn Döschner, dass sie wichtige Aspekte einfach auslassen
Erstens: Nicht ausreichend für eine "Bewertung der Sachlage" ist nur eine Worthülse. Denn gleichzeitig stellst du klar, dass kein Normalbürger genug Sachverstand habe, um die Sachlage bewerten zu können. Ausser Atomexperten wäre somit beim Thema Atomkraftwerke niemand qualifiziert, einen Pressebericht zu verstehen oder eine Diskussion führen zu können.

Das ist exakt die Argumentation, die mir vor 30 Jahren schon aus dem Mund von Atomlobbyisten und ihren Unterstützern in der Politik begegnet ist. Damals galten Katastrophen wie die von Tschernobyl oder Fukushima, die ungelösten Probleme beim Umgang mit hochradioaktivem Müll als Hirngespinste von linksgrünen Ideologen.

Zweitens: Du argumentierst mit deiner eigenen Wahrnehmung von Döschners früheren Berichten zur Energiepolitik. Nun ist Döschner nur einer von drei Autoren des Artikels, und du erklärst auch nicht, was genau an diesem Artikel dein Misstrauen erregt. Es ist nur der Name eines Journalisten, dem du frühere Texte zur Energiepolitik übel nimmst. (Ich vermute, irgendwas Kritisches zur Umweltverschmutzung durch Kohlekraftwerke.) Merkwürdigerweise bescheinigst du dir damit in diesem Fall allerdings selbst so viel Expertenwissen, dass du meinst, die Sachlage und Döschners Expertise beurteilen zu können. Und so viel fachliche Autorität, dass wir dir das einfach abnehmen müssen.

Und wie so oft hältst du es nicht für nötig, eine inhaltliche Begründung mitzuliefern. Dein Statement muss reichen.
 
Ich habe mir nochmals die Berichte von WDR und der Zeitung durchgeschaut und finde, dass die Redakteure den Sachverhalt auf verständliche Sätze runtergebrochen haben. Meines Erachtens sind sie ihrer Aufgabe gerecht geworden. Es kann nicht zu wissenschaftlich sein, es muss kurz genug sein und so ist es.
Für meinen speziellen Freund Co... um was es geht:
Wenn ich in meinem Auto da ein Klappern, dort einen Aussetzer mitbekomme, gibt es einen Punkt, an dem ich mir über die Betriebssicherheit Sorgen mache, zumindest untersuche ich genauer.
Wenn irgendwelche Ereignisse im AKW auftreten werden Wahrscheinlichkeiten untersucht. Wahrscheinlichkeiten von unter 1:1.000.000 treten für mich persönlich nicht auf, sonst könnte ich nicht unbeschwert auf die Straße gehen. Wenn wir dieses Prinzip auch auf AKWs anwenden, muss ich mir überlegen, dass sich die Wahrscheinlichkeiten addieren und irgendwann wird die obige Wahrscheinlichkeit größer als 1: 1Mio, was in Belgien offensichtlich der Fall ist.
Darüber sollte man berichten, wenn etwas geschieht, ist jeder für sich alleine gestellt, es gibt keine Entschädigung, die Hypothek für das nicht abbezahlte aber unbewohnbare Haus bleibt.

Also, die Berichte sind nicht zu bemängeln, ausser man will es aus Prinzip.
Und da wäre es schon interessant, wenn wir erfahren würden, in welcher Branche Du arbeitest. Ich habe übrigens 40 Jahre Mathematik und Physik in der Oberstufe am Gymnasium unterrichtet.
Wusstest Du, dass es immer hieß Tschernobyl kann bei uns nicht passieren, wir haben die sichere Technik. Zumindest ein verantwortlicher Politiker musste wissen, dass es bei uns in Mitteleuropa schon passiert war. In Lucens beim Genfer See ist den Schweizern 1969 ein Reaktor im Felsen durchgegangen, über die Konsequenzen für Genf habe ich in diesem Faden bereits berichtet.
Auch bei den Havarien in Windscale haben die Politiker natürlich ihre Kinder nicht in der Nähe unterrichten lassen, sie sind ja nicht blöde. Aber wenigstens die Probleme mit Windscale sind inzwischen gelöst! Es wurde einfach umbenannt in Sellafield, einfach genial!
 
Kernkraftenergie ist sauber und relativ sicher. Das Problem bei Kernkraftenergie ist die Endlagerung, und wenn mal was schief laeuft, dass man nicht mehr unter Kontrolle bekommt. Dann passieren Tschernobyl und Fukushima.

Kernkraft ist keine dauerhafte Loesung.
 
Kernkraftenergie ist sauber und relativ sicher. Das Problem bei Kernkraftenergie ist die Endlagerung, und wenn mal was schief laeuft, dass man nicht mehr unter Kontrolle bekommt.
Mit anderen Worten: Kernkraftenergie ist relativ sicher – ausser es läuft mal was schief. Was allerdings durchaus passieren kann und schon mehrere Male auch passiert ist. Dann hat man allerdings gewaltige Probleme.

Kernkraft ist relativ sauber – mal abgesehen vom radioaktiven Müll, den sie hinterlässt. Und für dessen sichere Endlagerung es keine Lösung gibt.

Allerdings sind andere E-Kraftwerke wesentlich sicherer und hinterlassen keinen Müll, der über 1 Million Jahre von der Biosphäre abgeschlossen werden muss. Eigentlich sind diese Kraftwerke wesentlich sicherer und sauberer als Atomkraftwerke.

Aber davon abgesehen ist die Kernkraft-Energie relativ sauber und sicher.
 
Aber davon abgesehen ist die Kernkraft-Energie relativ sauber und sicher.
Man kann es auch so sehen, dass Kernenergie im Moment und für uns sauberer ist, also diese unsere Generation vor Smog und mehr Feinstaub bewahrt. Nach uns die Sintflut...
 
nein, sie ist auch im Moment NICHT sauberer.

Was immer vergessen wird sind die CO2 Emissionen die bei der Gewinnung des Uran Brennstoffs anfallen. Und auch Schwermetalle werden in die Luft emittiert. Auch hier in D ist das passiert, frag mal die Leute von Wismut.
Des weiterhin wird ständig von bei beiden Wiederaufbereitungsanlagen in UK als auch in FR verstrahltes Abwasser in das Meer eingeleitet.
Problem weiterhin sind die vor einigen Jahren verklappten Atommüll-Fässer die sich nun auflösen und aktuell erste radioaktive Elemente in den Tiefen-Strömungen nachgewiesen werden.
Auf die Probleme durch den Fallout von Tchernobyl in Pilzen und Wildschweinen auch hier im Land muss ich glaube ich nicht hinweisen.
Die Probleme mit erhöhten Krebsfällen im Radius auch bei deutschen AKW muss ich wohl auch nicht mehr hinweisen.

Habe ich noch Dinge vergessen?
 
Ich konnte mich nicht entscheiden, ob das in den Film mit Wow-Effekt rein soll, oder hier. Habe ihn auch gerade komplett angesehen und mich dann für hier entschieden.
dererstetag.png

Der erste Tag
Das erste Alarmsignal könnte noch eine Fehlmeldung sein. Dann verdichten sich jedoch die Anzeichen. Ein grenznahes Kernkraftwerk meldet den Ernstfall. Strahlenalarm. Die österreichischen Krisenstäbe reagieren professionell und sind doch mit einer Situation konfrontiert, der man mit keiner Übung gerecht werden kann.
"Der erste Tag" geht der Frage nach: Was passiert, wenn eine Atomkatastrophe passiert und konstruiert minutiös einen möglichen Tagesablauf ab dem ersten Warnzeichen. Das erste Alarmsignal um vier Uhr Früh könnte noch eine Fehlmeldung sein. Doch bald verdichten sich die Hinweise. Ein Kernkraftwerk im österreichischen Grenzgebiet meldet einen Störfall von bisher ungeahntem Ausmaß.

Die österreichischen Krisenstäbe (u. a. Andreas Kiendl, Hary Prinz, Florian Teichtmeister, Daniel Keberle) lösen Strahlenalarm aus. Die Behörden reagieren professionell und sind doch mit einer Katastrophe konfrontiert, der man in keiner Übung gerecht werden kann. Es wird von der Wetterlage abhängen, wo die aufziehende Gewitterfront ihre hochkonzentrierte Radioaktivität abregnet.

Die Bevölkerung wird alarmiert, in den Häusern zu bleiben. Viele ignorieren das, bei einigen bricht Panik aus. Das Land mobilisiert alles an Einsatzkräften: Mensch und Tier muss gemessen, gegebenenfalls dekontaminiert werden. Die Einsatzkräfte haben ihre liebe Not mit den Betroffenen.
http://www.3sat.de/page/?source=/specials/153595/index.html

Link zum Video
wahrscheinlich nur für begrenzte Zeit in der Mediathek verfügbar.
 
Ich konnte mich nicht entscheiden, ob das in den Film mit Wow-Effekt rein soll, oder hier. Habe ihn auch gerade komplett angesehen und mich dann für hier entschieden.
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Der erste Tag
Das erste Alarmsignal könnte noch eine Fehlmeldung sein. Dann verdichten sich jedoch die Anzeichen. Ein grenznahes Kernkraftwerk meldet den Ernstfall. Strahlenalarm. Die österreichischen Krisenstäbe reagieren professionell und sind doch mit einer Situation konfrontiert, der man mit keiner Übung gerecht werden kann.
"Der erste Tag" geht der Frage nach: Was passiert, wenn eine Atomkatastrophe passiert und konstruiert minutiös einen möglichen Tagesablauf ab dem ersten Warnzeichen. Das erste Alarmsignal um vier Uhr Früh könnte noch eine Fehlmeldung sein. Doch bald verdichten sich die Hinweise. Ein Kernkraftwerk im österreichischen Grenzgebiet meldet einen Störfall von bisher ungeahntem Ausmaß.

Die österreichischen Krisenstäbe (u. a. Andreas Kiendl, Hary Prinz, Florian Teichtmeister, Daniel Keberle) lösen Strahlenalarm aus. Die Behörden reagieren professionell und sind doch mit einer Katastrophe konfrontiert, der man in keiner Übung gerecht werden kann. Es wird von der Wetterlage abhängen, wo die aufziehende Gewitterfront ihre hochkonzentrierte Radioaktivität abregnet.

Die Bevölkerung wird alarmiert, in den Häusern zu bleiben. Viele ignorieren das, bei einigen bricht Panik aus. Das Land mobilisiert alles an Einsatzkräften: Mensch und Tier muss gemessen, gegebenenfalls dekontaminiert werden. Die Einsatzkräfte haben ihre liebe Not mit den Betroffenen.
http://www.3sat.de/page/?source=/specials/153595/index.html

Link zum Video
wahrscheinlich nur für begrenzte Zeit in der Mediathek verfügbar.
stone, ich habe mir den Film heute früh angrsehen, danke für die Empfehlung was da passiert ist kann überall passieren, vorallem abzuwägen war es ein Probealarm oder nicht.
Was neu für mich war, ab 45 keine Kalium Jodtabletten.;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Was neu für mich war, ab 45 keine Kalium Jodtabletten.

So viel Iod auf einmal aufzunehmen (die Schilddrüse soll ja mit Iod überschwemmt werden, sodass sie das kurz danach aufgenommene radioaktive Iod nicht mehr einlagern) ist nicht gerade gesund und kann Nebenwirkungen haben, deren Risiken bei alten Menschen wahrscheinlich höher liegt als die Risiken durch radioaktives Iod eine Schilddrüsenerkrankung zu erleiden. Genau deshalb sollte man Iodtabletten auch nicht auf bloßen Verdacht zu sich nehmen.

Den Film schaue ich mir eventuell heute abend mal an.
 
So viel Iod auf einmal aufzunehmen (die Schilddrüse soll ja mit Iod überschwemmt werden, sodass sie das kurz danach aufgenommene radioaktive Iod nicht mehr einlagern) ist nicht gerade gesund und kann Nebenwirkungen haben, deren Risiken bei alten Menschen wahrscheinlich höher liegt als die Risiken durch radioaktives Iod eine Schilddrüsenerkrankung zu erleiden. Genau deshalb sollte man Iodtabletten auch nicht auf bloßen Verdacht zu sich nehmen.

Den Film schaue ich mir eventuell heute abend mal an.


In den Film wurden Kalium Jodtabletten ausgegeben nach dem Atomwerkunfall, halt nur bis 45Jahre.

Sollten das nach einem Atomunfall oder ähnliches nicht jeder bekommen?
 
Ab 45 Jahre ist das Risiko, an diesem Jobüberschuss ernsthaftzu erkranken weitaus höher, als Schäden von der Radioaktivität zu erleiden. (Du entwickelst ja über Jahre irgendwann vielleicht einen Tumor)
 
So, ich habe mir den Film gestern Abend angesehen und muss sagen, wirklich gut fand ich ihn jetzt nicht.
Es wird zwar grob gezeigt was bei einem schweren AKW-Unfall auch heute so alles passiert und falsch laufen kann (insbesondere die schleppende, schlechte Weitergabe von Informationen seitens des Betreibers an offizielle Stellen (auch im benachbarten Ausland)). Aber auch wenn der Film explizit nur den ersten Tag der Katastrophe zeigen wollte, hätte ich mir mehr zu den Folgen gewünscht. So wird nicht wirklich deutlich, warum die Bewohner panisch fliehen, warum das Militär im Schutzanzug die Leute einsammelt und was der Regen für die Menschen, die ihm ausgesetzt waren, nun bedeutet. Und so mutet es fast schon ironisch an, dass das einzige Opfer, bei dem die Folgen wirklich gezeigt werden, ein Mann ist, der von einem Auto angefahren wurde und dann verstirbt. Und das hätte unter normalen Bedingungen ja auch Straßenverkehr geschehen können.
Von daher hätte ich mir vielleicht noch 30 Minuten mehr für die Folgen gewünscht: Die aufwendige Dekontamination der Gegend, die Schlachtung und Entsorgung von kontaminiertem Viehbestand und die Folgen für die Menschen. Wirtschaftliche Einbußen für die Landwirte/Tourismusbranche (man kauft keine landwirtschaftlichen Produkte mehr aus der Region bzw. fährt zum Urlaub in die Region), von Krebserkrankungen Jahre später über mittelschwere Strahlenkrankheit (mit aufwendiger Therapie und Reha) bis hin zu schwerer Strahlenkrankheit (wo jemand binnen Tagen unter Schmerzen verstirbt, ohne dass etwas dagegen getan werden kann).
So endet der Film mit ängstlichen, dekontaminierten Menschen, die in einem provisorischen Lager sitzen, und man könnte meinen, ist ja alles nur halb so schlimm.
 
Puh.... wie hieß dieser deutsche Film nochmal?... Die Wolke ...
The Day after...
 
So endet der Film mit ängstlichen, dekontaminierten Menschen, die in einem provisorischen Lager sitzen, und man könnte meinen, ist ja alles nur halb so schlimm.

Ich fand das schon bedrückend genug... :mad:

Man wird unwirsch in die Dekontamination geschickt, die persönlichen Sachen werden einem abgenommen, muss sich dann splitternackt vor Wildfremden und Soldaten abduschen, keinerlei Privatsphäre, keiner sagt einem was los ist, Kommandos werden entsprechend unfreundlich entgegen gebellt, das hat schon ein bischen was von Gulag "light".

Ich bin mir auch ziemlich sicher dass unsere Behörden uns im Ernstfall auch nicht informeiren würden, und man die Leute mit den Spätfolgen hängen ließe.
 
Ich fand zuerst auch doof, dass der Film zu Ende ist. Andererseits finde ich gut, dass das Ende offen gelassen wurde, so wird man angeregt, selbst über die möglichen Folgen nachzudenken oder sich hineinzuversetzen, wie man plötzlich aus dem Alltag gerissen wird, obwohl man nichts sehen und riechen kann.

Denkt an den Raketenalarm auf Hawai...
 
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