Ist es nicht eher so, dass wir den Kindern das freie Denken - das sie ohnehin schon beherrschen - aberziehen?
Ja, schon auch. Je nach dem wie man freies Denken definiert. Kinder lernen ja fast von alleine, im wahrsten Sinne des Wortes, sie sind neugierig, explorativ und nehmen sehr schnell auf. Dabei sind sie teils von Vorurteilen und eingefahrenen Denkbahnen frei, weil sie solche noch nicht erlernt haben.
Ist es ShoShin, wenn man versucht, diesen Zustand als Erwachsener wieder zu erreichen?
Andererseits sind Kinder aber auch Opfer von Denkfallen und wenn sie einmal ein Vorurteil haben, dann reicht auch ihre neugier u.s,w nicht immer aus, um diese zu überwinden.
Ich definiere "frei denken", als die Fähigkeit sich vom Mainstreamdenken, eigenen Vorurteilen und Fehleinschätzungen oder auch von Autoritäten lösen zu können. Also einfach den Verstand zu benutzen ohne sich dabei von emotionalen Hürden aufhalten zu lassen.
Das hat widerum etwas geistiger Freiheit zu tun: Man ist frei von Angst, falschem Respekt, Trauer, erlernten Denkverboten e.t.c, die die klare Sicht auf die Dinge eintrüben. Das kann man wohl auch durch Meditation erreichen (Parallele zu ShoShin?) (Da du ja Baghwan bzw. OSHO kennst: Das ist das, was er mMn. mit "den Verstand fallen lassen" meinte. Eben nicht die Ratio, sondern der anerzogene, erlernte Wust aus unüberprüften "Weisheiten" Vorurteilen und Gefühlen sollte man überwinden. Oder in begriffen der Transaktionsanalyse: Das Eltern ich so weit wie nötig abschalten, das Kindheits - ich soweit es destruktiv ist, überwinden und dem Erwachsenen-ich zur Macht verhelfen.
Eine weiterer Aspekt von Geistesfreiheit ist: Dass man mit seinem Geist viel Anfangen kann. Dazu gehört dann eben auch Bildung, Erfahrung, Denktechniken e.t.c...
Und das vermittelt eben auch die Schulbildung.