Wie steht ihr zur Europäischen Union?

Wie steht ihr zur Europäischen Union

  • Die EU ist eine starke Gemeinschaft und optimal aufgestellt

    Stimmen: 25 22,1%
  • Die EU ist eine gute Sache, jedoch kam die Osterweiterung zu früh und bringt viele Probleme

    Stimmen: 40 35,4%
  • Ich wünsche mir eine Gemeinschaft der starken europäischen Ländern (z.B. FR, GB, D)

    Stimmen: 24 21,2%
  • Ich lehne die EU ab, was haben wir mit den anderen zu tun?!

    Stimmen: 24 21,2%

  • Umfrageteilnehmer
    113
carsten, leider vermischt du viele innerstaatliche Themen mit Angelegenheiten, die du der EU zuschreibst. Damit schaffst du leider ein sehr unklares Bild. Das Menschen nicht "mitgenommen werden", sehen wir weniger bei EU-Themen als vielmehr bei nationalen. Beispiele? Castor. Stuttgart21. Kriegsbeitritt Afgh. und Irak (z. B. Spanien). Und, und, und ...
 
Hi,
ich zitier mich mal selber:
Das sieht man an den Volksentscheiden, und vor allem der Wahlbeteiligung. Es fehlt die Solidarität, was man am Beispiel Griechenland sieht.
das sind für mich schon Anzeichen, es sind für mich sogar DIE Anzeichen schlechthin, dass Europa nicht bei den Menschen angekommen ist. Auch die recht skeptische Einstellung zum Euro, die gerade die Deutschen an den Tag legen, ist für mich nicht gerade ein Anzeichen für die Akzeptanz.

Dass sich das Volk (damit meine ich nicht irgendwen, sondern u.a. auch mich selber) von der Politik im Allgemeinen nicht vertreten fühlt, ist ja wieder eine ganz andere Frage.
 
Ich fand die Idee gut, aber so wie es jetzt ist gefällt es mir überhaupt nicht.
Die konnten sich ja noch nicht einmal auf eine gemeinsame Sprache einigen
Von Gemeinsamkeit kann man ja wohl nicht reden, wenn ich da noch an den Irak Krieg denke
Ich denke mal, das die EU eine Union der Wirtschaft und nicht der Menschen ist.
Eine Wirtschaftsunion geht einer Sozialunion voraus, aber davon ist keine Rede mehr
Außerdem hat man den Eindrück, das die EU politisch missbraucht wird, um territoriale Veränderungen/Einflussnahme umzusetzen, als Entscheidungen zu treffen, die um das wohl der Union und seinen Bürgern geht. Dies beziehe ich u.a. auf das Interesse der USA, das die Türkei in die Union aufgenommen werden soll.
Ebenso unterstelle ich dieses Motiv auch bei der Osterweiterung, denn diese schwächt eher die noch junge Union, als das sie ihr etwas nützt.
Es scheinen ganz andere Kriterien (politisch/militärisch) zu bestehen, die für Beitritte entscheidend sind, als solche, die einen stabilen, sozialen Wirtschaftsraum für die Bürger zu schaffen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die EU ist das Beste was Deutschland passieren konnte. Ohne den Euro und den europäischen Wirtschaftsraum stünde Deutschland weit schlechter dar. Deutschland profitiert nicht nur durch europaweite Exporte. Abgesehen davon nehme ich die EU auch deshalb positiv wahr, da sie im Kontext zunehmender Globalisierungsprozesse einen gewissen Schutz bietet.
Tatsache ist aber auch, dass die EU dringend ihr Demokratiedefizit beseitigen muss und es weiterer institutioneller Reformen bedarf, damit die EU international handlungsfähig wird. Das Europamotte "Einheit durch Vielfalt" ist kein Widerspruch, es wird bei vielen Menschen jedoch nicht als kultureller Zugewinn wahrgenommen, sondern eher skeptisch betrachtet, da nicht klar kommuniziert wird was dies für die jeweilige Umwelt und in letzter Konsequenz für den Einzelnen bedeutet. Das Gefühl der Machtlosigkeit des Einzelnen gegenüber europäischen Entscheidungsprozessen ist für meinen Geschmack zu stark ausgeprägt.

Vielleicht bedarf es eines europäischen Heiner Geißlers in institutionalisierter Form ;)
 
Wer glaubt, dass die sich aus der Gründung und fortwährenden Erweiterung der EU (die nach meiner Meinung vorschnell vollzogen wird, nichtsdestotrotz aber prinzipiell richtig ist) ergebenden Probleme sozusagen von der Gründungsgeneration und deren Kindern gelöst werden können, erwartet einfach zuviel. Sehen wir uns doch nur unsere Bundesrepublik an: 20 Jahre nach der vollzogenen „Wiedervereinung“ sind wir immer noch nicht in der Lage, unsere förderal organisierte Bundesrepublik wirklich als Nation zu begreifen, „Ossis“ und „Wessis“ sind weiterhin Antipoden, ein Gegensatz, der die Euphorie 1989 und 1990 ad absurdum führt. Und solange wie die EU von den Regierenden und der Bevölkerung aller Mitgliedsstaaten nur als Basis einer wachstumsorientierten Ökonomie der Einzelstaaten begriffen wird, solange wie das „Parlament“ der EU keine wirklichen Entscheidungsbefugnisse hat, solange wie selbst in seriösen Medien die EU manchmal nur als Produzent sinnfreier „Krumm-Gurken-Verordnungen“ dargestellt wird, solange wird sich im Bewusstsein der Europäer auch nichts ändern, es wird dabei bleiben, dass gefragt wird: „Welchen Vorteil/Nachteil habe ich (finanziell) davon“. Dazu kommen dann noch die jeweiligen „Leitkultur“-Debatten der Einzelstaaten, ja selbst der einzelnen Regionen.
 
Die einzige Osterweiterung, die meiner Meinung nach der BRD geschadet hat war die Annexion der DDR. Gehört das in die EU-Diskussion oder ist das hier falsch?

Die Wiedervereinigung war notwendig und das einzig Richtige und auch der europäische Integrationsprozess ist doch historisch ohne die Folgen des 2. Weltkriegs garnicht zu denken.
Die Wiedervereinigung war auch keine einseitige rechtliche Eingliederung, daher kann von einer Annexion keine Rede sein. Die Konsequenzen aus 40 Jahre Teilung und des von Gewalt geprägten "Kalte Krieges" lassen es historisch betrachtet nicht zu, die Wiedervereinigung als einen Fehler zu bezeichnen. Oder würdest du in einer Welt leben wollen, in der sich die "Supermächte" in Einbeziehung der geopolitischen Lage Deutschlands, offen mit Atomwaffen drohen? Ich jedenfalls nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich persönlich finde die EU als Gesamtwerk sehr gut. Auch den vielfach gescholtenen Euro würde ich niemals verurteilen. Es hapert wie so oft aber an den Details. Im Kern eine gute Idee, aber die Umsetzung ist zu sehr von eigenen Interessen geprägt- Und ja, die EU ist und war immer in erster Linie eine wirtschaftlich geprägte Union.
Letztendlich funktioniert hier aber der Gedanke, dass eine florierende Wirtschaft am Ende Allen irgendwie zu Gute kommt.
Wobei ich auch negative Dinge sehe, insbesondere in den viel zu schnell getroffenen Entscheidungen hinsichtlich der Erweiterung. So schön der Gedanke der Solidargemeinschaft der EU auch klingt, bin ich dennoch der Meinung, dass man sich als Staatengemeinschaft seine neuen Partner durchaus besser und vorsichtiger aussuchen sollte. Eine "Wirtschaftsprüfung" auf die Verträglichkeit und die Reserven aus volkswirtschaftlicher Sicht hätte uns in einigen Fällen des letzten Jahres geholfen, unseren Wirtschaftsraum besser zu stabilisieren bzw. durch die von den PIIGS-Staaten ausgelösten Wellen am Finanzmarkt relativ locker zu überstehen, ohne dass der Euro unter Druck geraten wäre. So, und den Rest der Antwort versuche ich später zu schreiben, weil auf der Möhre hier jeder Buchstabe einzeln erscheint, nachdem ich getippt habe...

So, neuer Versuch.
Auch wenn schon jemand gepostet hat und meinen Beitrag kommentiert hat, das noch als meiner Meinung nach wichtige Ergänzung.
Ich möchte einfach nur gegen das Argument, wir seien als größter Beitragszahler immer der Verlierer, etwas anbringen. Soweit ich weiss, zahlen wir nur deswegen so viel in die EU-Kassen ein, weil wir schlicht und ergreifend die größte Bevölkerungsgruppe darstellen. Pro Kopf gesehen zahlen wir das Gleiche wie Frankreich, Italien oder Grossbritannien. Das ist dementsprechend also doch eine faire Sache. Das Problem entsteht eben wieder einmal dadurch, dass wir zu große wirtschaftliche Unterschiede versuchen, künstlich auszugleichen. Siehe eben Griechenland, Spanien oder auch einige der neuen Ostblock-Mitglieder. Das ist nicht gesund auf Dauer und hier setze ich auch mein Argument an, dass die Auswahl der Mitglieder einer Wirtschaftsprüfung unterzogen werden sollte, um einen Partner zu finden, der unsere Gemeinschaft eben nicht über die Maßen beansprucht. Und das wurde aus geopolitischen Gründen, teils auch von aussen gezielt gesteuert via der Achse Grossbritannien/USA, meienr Meinung nach sträflich missachtet. Auch Griechenland hätte man einfach nicht in die Euro-Zone aufnehmen sollen.

Was in den nächsten Jahrzehnten auf die EU zukommt kann man sicherlich nur an Tendenzen versuchen zu erahnen, aber ich sehe ein gewaltiges Problem in der wirtschaftlich bedingten Völkerwanderung, insbesondere aus Afrika. Und ganz im Ernst, ich sehe es durchaus als legitimen Schritt der EU, die Einwanderung selektiv zu gestalten oder eben darüber zu entscheiden, wen man in die Zone lässt und wen nicht. Wir hängen jetzt schon in puncto gesellschaftlicher Entwicklung diesem Trend weit hinterher und ich vefürchte eifnach, dass die typisch westeuropäischen Länder dieser Entwicklung nicht in dem Tempo gewachsen sind.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich persönlich finde die EU als Gesamtwerk sehr gut. Auch den vielfach gescholtenen Euro würde ich niemals verurteilen. Es hapert wie so oft aber an den Details.

:unterschreibe:
Im Kern eine gute Idee, aber die Umsetzung ist zu sehr von eigenen Interessen geprägt

Aber das macht in meinen Augen ja auch nix. Bei einem so komplexen Thema (mehrere hundert Millionen Menschen, Staaten mit unterschiedlicher Gesetzgebung, blablabla) ist es nur zu logisch das es ein paar Jahre (oder Jahrzehnte) benötigt bis alles einigermaßen läuft. Fertig ist das ja sowieso nie.
Ich bin mal gespannt wie wir das Thema rückblickend in 30 Jahren (oder eher mehr) beurteilen. Vielleicht haben wir ja irgendwann mal nur noch den Staat Europa mit halbwegs angeglichenen Lebensstandards *träum*
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich bin überzeugter Europäer und stehe zur EU.
Durchführung, Bürgerbeteiligung und Rechte des europäischen Parlamentes sind natürlich optimierungsfähig.
 
Ich bin überzeugter Europäer und stehe zur EU.
Durchführung, Bürgerbeteiligung und Rechte des europäischen Parlamentes sind natürlich optimierungsfähig.
Dieser Meinung kann ich mich nur anschließen. Wer: "Ich lehne die EU ab, was haben wir mit den anderen zu tun?!" gewählt hat, darf von mir aus gleich morgen seine Ausreisepapiere beantragen.
 
"Ich lehne die EU ab, was haben wir mit den anderen zu tun?!" gewählt hat, darf von mir aus gleich morgen seine Ausreisepapiere beantragen.
:eek:

"Ich fand die Idee gut, aber so wie es jetzt ist gefällt es mir überhaupt nicht."
Kann ich mit dieser Aussage bleiben? :teeth:

Vielleicht haben wir ja irgendwann mal nur noch den Staat Europa mit halbwegs angeglichenen Lebensstandards *träum*
Wir schaffen es ja nicht mal in Deutschland Bundesländer zusammenzulegen :cool:
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi,
Vielleicht haben wir ja irgendwann mal nur noch den Staat Europa mit halbwegs angeglichenen Lebensstandards *träum*
ob das so erstebenswert ist, lass ich mal dahingestellt. Ich weiss es nicht. Aber ich glaube, dass Menschen eher kleinere Staaten und Unabhängigkeit haben wollen. Das sieht man in der Geschichte immer wieder, und auch heutzutage gibt es viele Beispiele von Unabhängigkeitsbestrebungen. Das hat auch sehr viel mit Identifikation zu tun.

Dass einigermaßen gleichgute Lebensbedingungen herrschen sollten, ist denke ich Konsens. Allerdings stellt sich auch dann wieder die Frage, ob unsere Welt so funktionieren kann.
 
ob das so erstebenswert ist, lass ich mal dahingestellt.

Das *träum* bezog sich auch eher auf die angeglichenen Lebensstandards. Ich denke das eine nicht so weit auseinander klaffende Schere eine sehr gute Sache wäre. Das wir unbedingt Armut brauchen um unseren Wohlstand zu erhalten kann ich irgendwie nicht glauben.
 
tor8@mac: Zu gleich darf es nicht sein, sonst ergibt sich kein Gefälle aus dem heraus sich überhaupt ein in sich lohnender Warenwirtschaftsstrom ergeben könnte. Das ist auch das große Problem bei den Parolen, auf der Welt solle eine Wohlstandsgleichheit bestehen. Das ist mitnichten zielführend. Wir könne nur in diesem Wohlstand leben, weil wir Orte gefunden haben, in denen die Produktion der Güter so billig ist, dass auch die Masse etwas davon hat.
 
Ich denke auch nicht jeder muss unbedingt die gleich eingerichtete Wohnung besitzen mit 40 Zoll Plasma und beutellosem Staubsauger. Aber verhungernde Kinder und Ausbeutung von Armen ist meiner Meinung nach nicht zwingend notwendig, dass es uns gutgeht. Dass es nur bei sozialen Ungleichgewichten funktionieren kann halte ich für genau so eine Mähr wie den Dominoeffekt des Kommunismus. Aber diese Diskussion wird jetzt zu offtopic.
Wir könne nur in diesem Wohlstand leben, weil wir Orte gefunden haben, in denen die Produktion der Güter so billig ist, dass auch die Masse etwas davon hat.
Nur das noch bevor Fragen kommen. Ja ich wäre bereit auf Wohlstand zu verzichten wenn dafür der Wohlstand besser auf der Welt verteilt wäre.
edit:
Wir schaffen es ja nicht mal in Deutschland Bundesländer zusammenzulegen
Deswegen schrob ich ja auch von einem langen Zeitraum. 30 oder eher mehr Jahre. Hätte sich vor 68 Jahren irgendjemand vorstellen können, dass beispielsweise Deutschland und Frankreich in irgendeiner Institution für die gleiche Sache kämpfen?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hi,
Aber diese Diskussion word jetzt zu offtopic.
ich würde gar nicht mal sagen, dass das unbedingt Offtopic ist. Es ist ein Aspekt, den die Globalisierung zumindest beeinflusst, und die EU ist mittendrin.
 
Es geht nicht zwingend darum arme Menschen weiter auszubeuten, zumindest nicht innerhalb der EU. Aber eine Produktion von industriellen Gütern lohnt sich primär eben eher in den Ländern des ehemaligen Ostblocks und zwar weil die Löhne dort so niedrig sind, dass der Transport immernoch billiger ist, als es hier fertigen zu lassen. Das werden wir nicht ändern können. Und nur von Dienstleistungen oder dem Finanzsektor kann eine Wirtschaft auf Dauer nur schlecht bestehen, siehe USA oder GB in der Finanzkrise.

Der global betrachtete Unterschied ist sehr wichtig hinsichtlich der Produktionskapazitäten in China z.B. Werden dort die Lohnkosten auf Dauer zu hoch, ziehen die Unternehmen weiter. Durch ihre bloße Anwesenheit treiben sie diese Vorgänge aber natürlich auch noch an, weil die Menschen dort gewinnen an Wohlstand durch die Arbeitsplätze und so dreht sich der Kreis.

Und nein, ich möchte nicht auf Wohlstand verzichten. Die Frage ist aber, wie man Wohlstand definiert. Für mich gehört eine schöne Wohnung, ein Haus vielleicht, ein Auto und die Option auf Urlaub auf jeden Fall dazu. Die ganzen elektronischen Gadgets wie TV, PS oder Notebook mal noch gar nicht betrachtet.

@carstenj: Eben, wir sind mittendrin, gleichzeitig bildet die EU aber auch einen enorm kräftigen Binnenmarkt. Das heisst, die Unterschiede innerhalb der EU sind für ein Funktionieren gewisser Warenströme auch unabdingbar. Ist meine Meinung zumindest. Ein Automobilhersteller in D kann seine Produkte nicht zu den Preisen wie jetzt verkaufen, wenn er seine Zulieferteile nicht aus Ländern wie CZ, H oder RO bezieht.

Mit unserem sehr gut aufgestellten Markt innerhalb der EU und den noch genauso gut funnktionierenden Aussenhandelsströmen steht die EU so gesehen wirtschaftlich sehr gut da. Sehr vielseitig, diversifiziert, mit allen Sektoren. Das schafft eben auch Puffer für globale Krisen, die sich als Verbund besser dämpfen lassen, als wenn jedes Land für sich kämpft. Dummerweise macht sich die EU damit aber eben auch für Einwanderer zu einer Art Leuchtturm und das will man auf der anderen Seite ja auch wieder nicht, oder mal polemisch in eine Parole gepresst: Wohlstand ja, aber bloss nicht für die anderen, ausserhalb der Grenzen.
 

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