Wie habt ihr den mauerfall erlebt?

Saugkraft, mach doch hier einfach zu und zum 50zigsten Jubiläum wieder auf.
 
Ich hab' grad' versucht, den film "Russendisko" zu gucken. Nach 20 minuten habe ich aufgegeben. Kann wer filme zum thema empfehlen?: "Good bye, Lenin" und "Das Leben der anderen" kenne ich schon.
 
Gehört nicht direkt zum Mauerfall, aber: Der Tunnel. http://de.wikipedia.org/wiki/Der_Tunnel_(2001)

Ich war vor ein paar Wochen bei einer Führung der Berliner Unterwelten und war wirklich begeistert, wie da Geschichte lebendig gehalten wird.

Nicht gerade großes Geschichtskino aber sehr unterhaltsam: Friendship mit Matthias Schweighöfer.
 
Übrigens: Filmtipps nach wikipedia klicke ich nicht mehr an, weil da alles durchgespoilert wird.
 
Ja, der Matze ist grenzwertig. Aber Russendisko kenn ich als Hörbuch. Das gibt da schon nix her. "Mein Leben im Schrebergarten" hatte ich vorher probiert, musste aber auch irgendwann ausmachen.

Vielleicht liegt es einfach an der Vorlage.

Vielleicht ist der Matze aber auch ein bisschen zu sehr Til Schweiger 2.0. :hehehe:

Übrigens: Filmtipps nach wikipedia klicke ich nicht mehr an, weil da alles durchgespoilert wird.
Das geht mir auch auf den Sack. Was ist eigentlich aus dem guten alten Spoilertag geworden?

Neulich bei Serienjunkies nach xy geschaut.. Schön erstmal den Teaser bekommen: GERÜCHT BESTÄTIGT: Dings verlässt Serie in Staffel 10!! :rolleyes:
 
Kaminer live ist schon ein erlebnis. Der ist entertainer, nicht schreiber.
 
Moin,

Ich hab' grad' versucht, den film "Russendisko" zu gucken. Nach 20 minuten habe ich aufgegeben. Kann wer filme zum thema empfehlen?: "Good bye, Lenin" und "Das Leben der anderen" kenne ich schon.

"Meier" von 1986 (!) und "Go Trabbi go".
Meier habe ich selber gesehen, habe mich kaputt gelacht, Go Trabbigo soll sehr witzig sein.
 
Aus meiner Sicht (sicherlich geprägt durch eigene Erlebnisse) gibt es so gut wie keinen Film, der ohne blödsinnige Übertreibung einen Einblick bietet. Dazu gehören auch die bisher genannten. Für mich eher Kategorie "Verblödung"...

Ein Versuch wert wäre vielleicht die Serie "Weissensee"...

ciao, Christian
 
Ich bin Westler aus dem direkten Grenzgebiet und war 1989 schon Anfang 20! Die DDR war, obwohl ich einmal im Jahr "drüben" war, weit weg. Der Grenzzaum wurde jedem Besuch als Schandmal gezeigt, vor allem dem ausländischen Besuch! Eine Fahrt in die DDR oder wieder heraus war wie der Besuch in einem Hochsicherheitsgefängnis. Wuße man nicht wie das eigene Auto zerlegt wird, lernte man es spätestens an der Grenze!

Mit dem Abtreten von Honecker keimte erstmals Hoffnung auf. Leider konnte Krenz der damals nicht gerecht werden, um Krenz gerecht zu sein: mehr ging damals wohl auch nicht. Die aufkeimenden Proteste Ost lösten einerseits Freude auf, wollte man doch die Bekannten auch mal gern in Westdeutschland einladen. Andererseits war da stets die Angst das alles eskaliert. In diesem Spannungsbogen bewegte sich damals JEDE Woche. Diese Woche war also keine Ungewöhnliche in der sich etwa abzeichnete das großes passieren könne. Es war einfach eine weitere Woche zwischen Hoffnung und Bangen.

Nun will es der Zufall das ich am 10ten Geburtstag habe und wir im kleinen Kreis reingefeiert haben. Dies aber sehr ausführlich :crack: . Somit haben wir ohne Nachrichten oder Fernsehen den ganzen Abend und die halbe Nacht verbracht und NICHTS davon mitbekommen was an der Grenze geschah (Im Zeitalter der Smartphones undenkbar). Am 10ten wachte ich mit gehörigem Schädel recht spät auf. Mir fiel ein das ich noch für das abendliche Essen mit Freunden einkaufen mußte. Über den ersten Trabbi und Wartburg hatte ich mich nicht gewundert. So etwas kam vor im Grenzgebiet ( ein paar ältere durften ja reisen). Die schiere Zahl der wild parkenden Trabbis machten mir jedoch klar das irgendwas passiert sein mußte, etwas Grundlegendes. Ich bin ins Auto und hab gegen Mittag des 10ten quasi die ersten Nachrichten gehört und konnte es kaum glauben. In der Stadt und in den Läden war dann die riesen Party los - auch Tage danach ist man auf Bundes- und Ladesstraße noch hupend und winkend durch die Gegend gefahren. Eine große Euphorie kam auf, die dann leider durch viele Fehlentscheidungen, falsche Erwartungen und fragwürdiger Abwickelung(Treuhand) stark gedämpft wurde.

Trotzdem das euphorische Gefühl dieser Tage und der Anblick einer ganzen feiernden Republik, das bleibt. Auch die plötzlich sehr freundlichen ( und eigentlich auch erleichterten Grenzer) bei Überfahrten vor der Grenzentfernung sind ein irreales Bild.

Ich war dann ein paar mal als Hilfskraft mit "drüben" bei Veranstaltugnen wo Handerker und Selbstständige gewarnt wurden was auf sie zukommt wenn die einheitliche Währung kommt und die Grenze verschwindet. Die Leute sollten halt vor den Bauernfängern gewarnt werden. Dabei hatte ich schnell ein gutes Bild von dem Aufwand der für eine Sanierung nur der Straßen und Ortskerne nötig würde. Um so erschrockener war ich als ich die unsinnigen Zahlen von Kohl und Waigl dazu hörte. Man hatte in Ost und West von Anfang an falsche Erwartungen geweckt statt darauf hinzuweisen das jetzt ein Generationenprojekt der Renovierung und des Zusammenwachsens anstünde. Gerade daraus sind viele falsche Erwartungen entstanden.

Ich hatte aber auch spannende Einblicke dadurch, so fand eine Veranstaltung an einer alten Stasi-Hochschule bei Schwerin statt. Die Hochschule war besser ausgestattet als mein UNI zu Haus damals und in der Verwaltung saßen natürlich noch die alten Betonköpfe die jetzt quasi den Klassenfeind hereinlassen mußten und die zusehen mußten wie freidenkende Bürger auch noch mitten in deren Hörsälen auf den Kapitalismus vorbereitet wurden. Das hatte durchaus etwas Komisches und auch das werde ich nie vergessen.
 
Hier eine kurzweilige Doku über den 9.November ...
 
Moin,

Meier habe ich selber gesehen, habe mich kaputt gelacht, Go Trabbigo soll sehr witzig sein.

Meier ist wirklich klasse. Der Regisseur und Drehbuchautor stammte übrigens aus der DDR.
Was die Filme zum Thema Wendezeit betrifft, finde ich den Zweiteiler Nikolaikirche immer noch am besten.
 
Heute ein paar jubiläumsbeiträge wären klasse.
 
Heute ein paar jubiläumsbeiträge wären klasse.

Da kam ja schon im TV genug. Mehr als das.

Diese nachgestellten Dokus, in denen auch an der letzten dramaturgische Schraube gedreht werden muss, finde ich ziemlich grenzwertig. Da muss der junge Grenzer seine Freundin rauslassen und ihr einen Ausbürgerungsstempel in den Pass knallen. Seine Kollegen und Vorgesetzten: das für Per-aspera-ad-astra-Filme übliche Zerrbild einer Armee der Finsternis, eine Mischung aus Bösartigkeit und Trotteligkeit. Rührend, wie sie sich dann doch noch zum Guten bekehren lassen...

Peinlichkeiten auch im Bundestag: Wolf Biermann, der alte Drachentöter, hat erstmal die Linkspartei gedisst.

Und in Erfurt haben 4000 Menschen gegen Rot-Rot-Grün demonstriert, so mit Kerzen, organisiert von einem CDU-Mittelstandsheini. Auch eine geschmackvolle Art, den 25. Jahrestag des Mauerfalls zu begehen.
 
Und in Erfurt haben 4000 Menschen gegen Rot-Rot-Grün demonstriert, so mit Kerzen, organisiert von einem CDU-Mittelstandsheini. Auch eine geschmackvolle Art, den 25. Jahrestag des Mauerfalls zu begehen.

Meinungsfreiheit, Vielfalt und Toleranz sind halt in der CDU kein hohes Gut mehr! Eine Partei aus der immer wieder nach Volksüberwachung geschrien wird und die anders Denkende für eine Gefahr halten kann man halt auch nichts Besseres erwarten!

Ich finde es sehr gut das wir 25 Jahre nach dem Mauerfall einen Ostpräsidenten und eine Ostkanzlerin haben, aber für den Kanzlerjob hätte ich mir statt eines kriechenden Bücklings doch lieber eine aufrechte Ostdeutsche geünscht! Ich bin mir sicher das es da Millionen geeignetere Kandidaten gibt!
 
Moin,

habe mir die ganzen Feierlichkeiten nicht angetan. War vor 25 Jahren in Berlin (siehe oben), das hat gereicht.

Peinlichkeiten auch im Bundestag: Wolf Biermann, der alte Drachentöter, hat erstmal die Linkspartei gedisst.

Ob Biermann wohl gemerkt hat, dass er genau das getan hat, was Lammert von ihm erwartet hat?
 
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