Interpretierst du nicht da bissl ordentlich zuviel rein?
Ich denke nicht, nein.
Abgrenzung, Rassimus und Fremdenfeindlichkeit usw.
Haben alle etwas gemeinsam – mindestens einen fadenscheinigen anzunehmenden Grund: wieso, weshalb, warum.
Der Aufbau ist jeweils etwas unterschiedlich. Oft ist es aber die/eine „Schuldfrage“ bzw. „-zuweisung“.
Und ob die Gesellschaft dahinter eher individualistisch ist oder zählt nicht der Einzelne, sondern nur Gruppe, die Mehrheit, gar das Volk usw.
Keine Ahnung, evtl. müsste der ESC ähnlich einem Länderspiel im Sport anzusehen sein,
damit da, beim ESC, auch diese Wettkampfmentalität, der Wettstreit von Ländern per Musik verstanden würde.
Soweit ich das aber bisher meine verstanden zu haben, ist eben dies genau nicht die Absicht, sondern das gemeinsame Durchführen des Happenings.
Und dann darf halt irgendwie per Abstimmung „das vermeintlich beste Liedgut“ ermittelt werden.
Wo der ESC stattfindet klingelt halt die Touristikbranche dann und vermutlich sonstige Verträge für ein Jahr und teilweise länger.
Zumindest die Teilnehmer haben einen relativen Bekanntheitsgrad danach, egal welche Platzierung.
Der/die erstplatzierte Teilnehmende/n auch überregional bzw. mit Glück auch ganz EU oder sogar darüber hinaus.
Aber möge sich bitte einmal jemand melden und sagen: „Hier, ich – ich kaufte mir einen Song, der beim ESC lief, weil ich den richtig gut finde.“
Vor 40 Jahren gilt nicht, da gab's nix anderes und BoneyM und Abba sind immer noch cool
Der ESC ist für mich eher so eine Art „gleichgeschaltete Ostblock Bespaßung“ – nur, dass die da freiwillig zuschauen.
Wobei ich mir bei dem Publikum vor Ort nie so ganz sicher bin, ob die da auch alle freiwillig sind.
Zumindest bekomme ich von der Liste aller ESC-Gewinner gerade mal eine Hand voll von Kenntnis der Lieder:
https://www.eurovision.de/teilnehmer/Alle-ESC-Gewinner-von-1956-bis-heute,gewinner380.html
Und wo du bsw. „übertriebes Gutmenschentum“ zu sehen meinst, denke ich eher daran,
dass eine Gesellschaft eben so definiert werden kann, wie sie mit ihren schwächsten Mitgliedern umgeht.
Den einen mißfällt die Regenbogenfahne, den anderen die endlose Selbstbevorteilung mit Gier.
Was hier das Schnäppchen ist, ist andernorts der Hungerlohn dafür.
Wenn man aus purer Lust am Individualismus 150 Meter mit dem SUV Brötchenholen fahren kann,
soll bitte jemand auch beim ESC mit einer Regenbogenfahne auftreten dürfen.
Das könnten Künstler sein, die ihren künstlerischen Ausdruck darbieten.
Der brötchenholende Kurzstrecken-SUV-Faher nervt halt nur und ist imo als Effekt sogar schlimmer.